Workshop III

Flexible Bildungswege zur Pflegekraft ermöglichen – an welchen Hebeln kann gedreht werden?

Leitung: Dr. Sabine Schwarz, Leitung Bereich Grundbildung und Alphabetisierung für Erwachsene der Lernenden Region-Netzwerk Köln e.V. (Projekt ABAG2)

Als Ali Awolo (24 Jahre) von der Agentur für Arbeit ein 6-wöchiges Praktikum zur Berufsorientierung bei einer Pflegeeinrichtung vermittelt bekam, hatte er zunächst keine Vorstellung, was ihn erwarten würde. Mit geringen Deutschkenntnissen und ohne Schulabschluss wagte er nicht zu hoffen, als Fachkraft in einem Beruf arbeiten zu können. Das war vor drei Jahren. Heute kann er auf eine Reihe von Schritten zurückblicken, die er gegangen ist. Nach seinem Praktikum arbeitete er in einem Minijob im Helferbereich in der gleichen Einrichtung. Er konnte dort durch die Teilnahme an verschiedenen arbeitsorientierten Grundbildungsangeboten vor allem seine berufsbezogenen literalen Deutschkenntnisse verbessern. Seinen Schulabschluss hat er mittlerweile an einer Abendrealschule nachgeholt. Herr Awolo absolviert aktuell eine Ausbildung zum Altenpfleger am Fachseminar der Einrichtung. Dort wird er nächstes Jahr seine Abschlussprüfung machen. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass flexible, durchlässige sowie bedarfs- und zielgruppenorientierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu den wichtigsten Faktoren gehören, wenn es darum geht, den Fachkräftebedarf in der Pflege zu decken. Die Normalität sieht allerdings oft anders aus. Es gibt vielfältige Hürden und auch die erforderliche Zusammenarbeit verschiedener Akteure und die Einbindung passender Förderinstrumente verlaufen längst nicht reibungslos.

In dem Workshop werden praxisnah die aktuellen Herausforderungen aufgezeigt. Mit in den Blick genommen werden dabei verschiedene Beteiligte, wie etwa Unternehmen, Ausbildungs- und Weiterbildungsanbieter, Akteure der Arbeitsförderung sowie bestehende Förderinstrumente. Gemeinsam wird die Frage diskutiert, wie das dargestellte best practice Beispiel zukünftig zum Regelfall werden kann und an welchen Hebeln dafür gedreht werden muss.


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