Rede von Bundespräsident Johannes Rau zum 25-jährigen Jubiläum der FernUniversität Hagen am 1. Dezember 2000 in Hagen:


Herr Rektor,
Frau Ministerin,
Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren,

I.

es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man sich zurückerinnert, nicht nur an den Tag vor 25 Jahren, auch an manchen Tag davor. Es konnte für den Wissenschaftsminister gefährlich sein, morgens nach Düsseldorf zu fahren. Es konnte sein, dass Dieter Haack im Eingang stand, und wenn man ihm Gutes gesagt hatte und um die Ecke ging, stand da Willi Weyer. Das war eine schwierige Zeit.

Noch schwieriger war es, die wenigen Mitarbeiter, die in den Plan der FernUniversität eingeweiht waren, auf Reisen nach Tübingen, nach Johannesburg, nach Großbritannien zu schicken, ohne in der Abwesenheitsliste das wahre Reiseziel und den Zweck anzugeben. Das war ziemlich gefährlich. Und als die engeren Mitarbeiter und ich dann eine knappe Woche in Morsbach waren und wir in einem Hotel das Buch schrieben, das danach im Econ-Verlag erschien und wenige Jahre später zum verbilligten Preis zu haben war, da gab es doch auch manche Unsicherheit bei uns: Wird das gelingen, kann das gelingen oder machen wir uns zum Gespött der Leute?

Und nun, 25, 26 Jahre später nicht Gespött zu erleben, sondern Dankbarkeit, und zwar nicht Dankbarkeit von vielen Offiziellen - das auch -, sondern zu wissen, dass es Zigtausend Menschen gibt, deren Leben, deren Bildungschancen, deren berufliche und private Entwicklung sich durch diese Hochschule verändert hat, das ist ein in der Tat gutes Gefühl. Politiker haben so etwas selten: Dass sie spüren und sehen und wahrnehmen können und sie sich dann an die erinnern, die damals mitgetan haben. Das ist ermutigend.

Ich habe eben die Namen von Besch und von Ralf Bartz genannt. Da müsste man jetzt manch andere Namen - von Danco über Becker und Küchenhoff und viele andere - hinzufügen. Wir haben richtig gestritten miteinander über das Projekt der FernUniversität, und ich denke, alle sind ein wenig stolz darauf. Was hätten wir nicht alles zu berichten und zu erzählen. Aber das wollen wir nicht, denn wir sind ja nicht hier, um der FernUniversität einen Bronzerahmen zu geben, sondern wir sind hier, um miteinander ein wenig nachzudenken über die veränderte Situation zwischen damals und heute, über das, was damals konsequent und folgerichtig schien und das, was heute zu tun und zu sagen ist.

Wenn wir uns einmal für wenige Minuten 30 Jahre zurückversetzen: Was war das für eine Zeit? Immer mehr Menschen erwarben die Hochschulreife. Die alte klassische Fünf-Prozent-Zahl war vorbei, wir gingen längst - auch im Streit - auf die 25, auf die 30 Prozent zu. Damals gab es Aufregungen über eine Schrift des Bundesbildungsministers Leussink, der von 50 Prozent Abiturienten sprach, die er noch einmal in je 25 Prozent unterschiedliche Graduierungen aufteilte. Immer mehr Menschen hatten die Chance, das Abitur abzulegen und zu studieren. Immer mehr Menschen nutzten diese Chance und schrieben sich an den Hochschulen ein. So wurden viele neue Hochschulen gegründet: In Nordrhein-Westfalen in Paderborn, Siegen, Wuppertal, Essen und Duisburg, aber auch in Passau, Osnabrück, Regensburg und Bayreuth.

Es war die Zeit der Hochschulgründungen und es war die Zeit, in der Finanzminister sich für Bildungspolitik interessierten. Dann haben wir auch gelernt, dass das traditionelle Hochschulangebot nicht ausreicht. Auch dazu gab es Studien, die wir mit großem Interesse gelesen haben: Wie kommt es, dass Tiermedizin in Deutschland nur in Hannover, in Bayern und sonst nirgendwo wahrgenommen wird, weil es nur diese zwei veterinärmedizinischen Fakultäten gab und es einen Zusammenhang zwischen dem Angebot der Hochschule und der Studierwilligkeit und -fähigkeit der Menschen in der Region gibt. Daraus haben wir geschlossen, wir müssen, wenn wir die wachsende Nachfrage nach gut ausgebildeten Frauen und Männern befriedigen wollen, nicht danach fragen, wie kommen Menschen zur Hochschule, sondern wie kommen Hochschulen zu Menschen. Das war das Regionalisierungskonzept in Nordrhein-Westfalen - und nicht nur da. Wenn der Student nicht zur Hochschule kommen kann, dann soll die Hochschule zum Studenten kommen. Das klingt logisch, aber es klingt auch wie eine Idee vom "Grünen Tisch", und dann ab 1973/74 nach Überlegungen zu einer FernUniversität.

Akademiker, die nie einen Hörsaal von innen gesehen haben: Kann das gehen? Universitätsabschlüsse im Fernstudium? Es gab viele Skeptiker, auch damals im Landtag. Es gab viele, die sagten, dieses Wagnis ist zum Scheitern verurteilt. Und 25 Jahre später stellen wir fest: Die FernUniversität Hagen hat in der deutschen Hochschullandschaft einen festen Platz. Sie hat eine Erfolgsgeschichte geschrieben, von der Sie, Herr Rektor, schon berichtet haben. Ich will die Zahlen hier nicht wiederholen. Denn wer das Alte Testament kennt, weiß: Nach Volkszählungen droht immer die Pest. Aber wichtig zu wissen ist, dass der Anteil ausländischer Studierender weit höher ist als an den Präsenzhochschulen. Und dass die FernUniversität im Bereich der Forschung über Jahre ein eigenes Profil entwickelt hat. Ich denke da beispielsweise an das Institut für deutsches und europäisches Parteienrecht, das in seiner Art in Deutschland einmalig ist.

Und dahinter stecken die Anstrengungen und die Leistungen der Lehrenden und der Lernenden. Darum bin ich gekommen, um Ihnen zu dieser Erfolgsgeschichte zu gratulieren. Sie haben - entgegen der skeptischen Annahmen - bewiesen, dass das Fernstudium eine vollwertige, eine praktikable und zukunftsfähige Alternative zum herkömmlichen Studium ist. Nicht nur die Hochschule unterscheidet sich von den traditionellen Präsenzhochschulen. Auch die Studierenden sind nur zum Teil mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen in Göttingen und Leipzig, in Passau und Münster vergleichbar. 80 Prozent sind berufstätig, 40 Prozent haben schon einen Hochschulabschluss. Das heißt: Hier studieren Menschen zusätzlich zum Beruf oder zur Familie. Sie verzichten dafür auf Freizeit und bringen häufig große persönliche Opfer. Das erfordert Zähigkeit, Ausdauer, Leistungsorientierung und Selbstorganisation.

II.

Nun lesen wir immer wieder in den Zeitungen, wir lebten in einer Zeit, in der das Wissen so schnell wächst wie noch nie in der Geschichte der Menschheit. Und manchmal sagt man, wir lebten in der "Wissensgesellschaft". Ich bin da etwas skeptisch.

Erstens: Weil es viel Grundwissen gibt, das nicht alle fünf Jahre veraltet.

Zweitens: Weil ich mir nicht nur eine Wissensgesellschaft wünsche, sondern eine Denkgemeinschaft, denn das Wissen allein führt noch nicht zum Denken, zum Entscheiden und zum Handeln.

Gelegentlich habe ich sogar die Sorge, wir würden eine Gesellschaft Unwissender werden - wenn auch auf historisch einmalig hohem Niveau. Denn die Flut der Informationen verstellt uns oft den Blick auf die wesentlichen Sachverhalte. Und für manche Menschen bedeutet diese Flut der Informationen Desorientierung. Sie führt zu Verweigerung oder zu Resignation. Was wir darum dringender als je zuvor lehren und lernen müssen, ist Orientierungswissen. In Abwandlung eines Wortes von Lao-Tse ließe sich sagen: "Zu wissen, welches Wissen man braucht, das ist wahres Wissen." Aber es ist nicht nur die Wissensflut, die uns Schwierigkeiten bereitet, es ist auch die zunehmende Spezialisierung des Wissens. Ist es nicht häufig so, dass außer den unmittelbar damit beschäftigten Experten kaum noch jemand in der Lage ist zu beurteilen, was auf manchen Gebieten von Wissenschaft und Forschung wirklich geschieht und welche Konsequenzen das für uns alle haben kann? Ich glaube, dass diese Fragen sich umso drängender stellen, als es in immer mehr Bereichen der Wissenschaft nicht länger nur um Erkenntnis der Natur, sondern zunehmend auch um gezielte Eingriffe in die Natur geht. Es wird immer schwieriger und zugleich immer wichtiger, Entwicklungen mit weitreichenden Auswirkungen, zum Beispiel in der Biotechnologie, vorausschauend zu beurteilen.

Niemand kann erwarten, dass jeder Bürger komplexe wissenschaftliche Sachverhalte detailliert prüfen und bewerten kann. Aber jeder müsste doch darauf vertrauen können, dass wissenschaftliche Arbeit unter transparenten Bedingungen stattfindet, dass es funktionierende Kontrollmechanismen und einen wissenschaftlichen Wettbewerb gibt, der auch ein Stück wechselseitiger Kontrolle ist und der deshalb hilft, Missstände oder bedenkliche Entwicklungen aufzuzeigen, wenn es die denn gibt.

Es geht doch im Kern darum, dass wir alle in der Lage sein müssten, an der verantwortlichen und demokratischen Gestaltung unserer Gesellschaft mitzuwirken. Darum sind wir darauf angewiesen, dass es Menschen und Institutionen gibt, die das vorhandene Wissen fachkundig sichten, die es einordnen und bewerten. Wir brauchen glaubwürdige Vermittler des Wissens. Und wir müssen uns darauf verlassen können, dass die Folgen wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen zuverlässig eingeschätzt und beurteilt werden.

Ein Beispiel aus jüngster Zeit ist der BSE-Skandal, umgangssprachlich als Rinderwahnsinn bezeichnet - das klingt fast so, als seien die Rinder für diesen Wahnsinn verantwortlich. Inzwischen wissen wir längst aus bitterer Erfahrung, dass nicht nur die Risiken, sondern die tatsächlichen Gefahren der BSE-Erkrankung viel größer sind, als viele das bis vor kurzem - übrigens gestützt auf wissenschaftliche Arbeiten - gesagt und geglaubt haben. Offenbar ist der Grundsatz der Vorsorge nicht so ernst genommen worden, wie das gerade bei Lebensmitteln nötig ist. Wir sollten daraus lernen, dass es im Interesse des Gesundheitsschutzes die Notwendigkeit gibt, alles rasch zu veranlassen, statt aus Rücksicht auf wirtschaftliche oder politische Interessen warnende Stimmen zu überhören oder sie als unwissenschaftlich abzuqualifizieren. Seien wir vorsichtig. Nehmen wir unbequeme Auffassungen ernst. Machen wir nicht aus Mahnern gleich Bedenkenträger, Kassandren oder Arbeitsplatzfeinde.

Ich will die Überlegungen zu den Auswirkungen und Problemen der modernen "Wissensgesellschaft" hier nicht vertiefen. Aber selbst, wenn man das Thema nur so streift, wie ich es getan habe, wird deutlich: Die Wissenschaft führt uns zu immer neuen Ufern der Erkenntnis, zu tieferen Einsichten, zu eindrucksvolleren Möglichkeiten der Gestaltung unseres Lebens und unserer Umwelt. Zugleich erleben wir, dass völlig gegensätzliche Auffassungen sich auf wissenschaftliche Studien berufen.

III.

Wissenschaftliche Bildung dient nicht nur der persönlichen Qualifikation, der Persönlichkeitsbildung des Studierenden, sie hat auch erhebliche Bedeutung für Staat und Gesellschaft. Aus vielen, ganz unterschiedlichen Gründen kann nicht jeder Mensch Einrichtungen besuchen, die eine akademische Bildung vermitteln. Hier setzt das Konzept der FernUniversität an. Sie widmet sich dem Ziel, auch jenen eine wissenschaftliche Bildung möglich zu machen, die aus unterschiedlichen Gründen kein Vollzeitstudium absolvieren können. Damit nimmt sie eine Sonderrolle in der deutschen Hochschullandschaft ein. Sie unterscheidet sich von den herkömmlichen Universitäten nicht in den Zugangsvoraussetzungen, nicht in den Abschlüssen, sie unterscheidet sich aber in der Art des Lehrens und des Lernens. Erst dieses Angebot hat vielen Menschen die Chance einer akademischen Ausbildung eröffnet oder ihnen eine Weiterbildung geboten oder geholfen, ein zurückgestelltes Studium nachzuholen.

Ein Fernstudium hat die Flexibilität, die man braucht, um individuell im eigenen Rhythmus lernen zu können. Das Studium lässt sich mit dem Wehrdienst und mit dem Zivildienst verbinden und das Studium an einer Präsenzhochschule lässt sich mit einem Zweitstudium an der FernUniversität mühelos verbinden. "Selbstgesteuertes Lernen", "lebenslanges Lernen": Das sind von Anfang an prägende Merkmale des Hagener Konzepts gewesen. Und die FernUniversität hat diese Methoden ganz praktisch erprobt zu einer Zeit, als an anderen Hochschulen darüber bestenfalls diskutiert wurde.

Freilich konnte niemand vor 25 Jahren ahnen, in welchem Maß und in welcher Geschwindigkeit sich die technischen Voraussetzungen für ein Fernstudium ändern würden, ja geradezu revolutioniert haben. Das Internet hat völlig neue Möglichkeiten geschaffen: Bild, Text und Ton können integriert werden. Zeit und Raum lassen sich besser und schneller überbrücken als je. Lernangebote können interaktiv genutzt werden. Das ist eine große Herausforderung für die FernUniversität: Die Methoden und Verfahren des konventionellen Fernstudiums waren ja schon auf hohem Niveau und ihre Qualität ist unbestritten. Die rasanten Fortschritte aber in der Informations- und Kommunikationstechnologie machen es nun nötig, das gedruckte Studienmaterial durch digital aufbereitete Dokumente, die Post durch die E-Mail zu ersetzen. Inzwischen ist die FernUniversität Hagen die führende "Online-Hochschule" in Deutschland und sie will diesen Weg konsequent weitergehen: Wer heute die Internetseite der FernUni aufruft, der liest, dass sie sich den Beinamen "Virtuelle Universität" gegeben hat. Mit dem "Lernraum Virtuelle Universität" soll alltäglich werden, was vor wenigen Jahren noch ferne Zukunftsmusik oder gar Fantasterei zu sein schien: Zum ersten Mal sollen alle Funktionen einer Universität über elektronische Kommunikations- und Informationsnetze verfügbar sein. Ich hoffe, dass es trotz der knappen finanziellen Mittel in allen öffentlichen Haushalten gelingt, dieses ehrgeizige Projekt voranzubringen und es zu verwirklichen.

Ich hoffe zugleich, dass auf diesem guten und vielversprechenden Weg in die Zukunft nicht der Blick dafür verloren geht, dass im Zentrum aller Bemühungen der Hochschulen der Mensch steht. Kein noch so perfekt gestalteter virtueller Raum kann menschliche Begegnungen ersetzen, kann den unmittelbaren Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden, den direkten und persönlichen Austausch der Studierenden untereinander ersetzen. Darum war für mich die Arbeit der Studienzentren immer ein ganz wichtiger Pfeiler des Hagener Systems. Hier gibt es die Gelegenheit zu Gespräch und Begegnung, zu Beratung und gemeinsamer Arbeit.

IV.

Die FernUniversität Hagen ist eine Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen. Das macht stolz. Ich hätte mir gewünscht, im Laufe der 25 Jahre wären andere hinzugekommen und hätten mitgeholfen, aus dieser Online-Universität gewissermaßen ein gesamtdeutsches Ereignis zu machen. Denn das Studienangebot richtet sich ja traditionell auch an Studierende weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus und die Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation bieten jetzt die Chance, diese besondere Stärke Hagens weiter auszubauen. Die Zahl der ausländischen Studierenden ist über die Jahre stetig angestiegen. 4.500 der 60.000 Studenten leben heute im Ausland, etwa 3.000 von ihnen haben einen ausländischen Pass. Diese Studenten kommen aus insgesamt 120 Ländern.

Die FernUniversität ist die einzige deutsche Universität, die nicht nur Partnerschaften mit Hochschulen in anderen Ländern pflegt, sondern die mit zahlreichen Außenstellen im Ausland vertreten ist. In Österreich, in der Schweiz und in Ungarn gibt es Studienzentren, in Lettland, in Russland, der Tschechischen Republik und in der Ukraine Zentren für Fernstudien. Hier wird deutlich, was das heißt: Europa wächst zusammen. Das ist nicht irgendeine europäische Gesetzmäßigkeit, das ist nicht Bürokratie, das ist Veränderung des Lebens. Das ist Aufhebung des trennenden Charakters von Grenzen.

Ich freue mich besonders darüber, dass der "Deutsche Akademische Austauschdienst" inzwischen ein besonderes Programm zur "Förderung des Fernstudiums in Mittel- und Osteuropa" aufgelegt hat. Es stellt Mittel zur Verfügung, damit junge Menschen in anderen Ländern die Vorteile des Fernstudiums nutzen können und damit sie Unterstützung bekommen, wenn sie zu Präsenzzeiten oder zu Prüfungen nach Deutschland kommen. Junge Menschen, die sonst nie die Gelegenheit zu einem Studium gehabt hätten, können sich an einer deutschen Hochschule qualifizieren, ohne für längere Zeit in Deutschland zu leben. Sie bleiben im heimatlichen Umfeld und begegnen gleichzeitig einer anderen wissenschaftlichen Gedankenwelt und einer Kultur, die sich ihnen über die deutsche Sprachwelt erschließt.

So hilft die FernUniversität, Deutschlands Ruf als ein weltoffenes und modernes Land zu fördern. Ich bin dankbar dafür, dass die FernUniversität ihre Erfahrungen und ihre Kenntnisse auch in die Zusammenarbeit mit vergleichbaren Institutionen in anderen Ländern einbringt, die das Fernstudium nutzen. Ich freue mich sehr darüber, dass Sie im kommenden April die 20. Weltkonferenz des "International Council of Distance Education (ICDE)" ausrichten. Ich möchte und ich werde einen Beitrag zum Erfolg dieser Konferenz zu leisten versuchen.

V.

Von den Erfahrungen der FernUniversität Hagen profitieren natürlich auch die klassischen Hochschulen. Auch sie verändern sich. Die Hochschulen des 21. Jahrhunderts können keine reinen Präsenzhochschulen mehr sein. Lernen vor Ort, in der Hochschule, und Fernlernen werden miteinander kombiniert werden.

Es ist gut, dass es inzwischen viel Zusammenarbeit und personellen Austausch zwischen den unterschiedlichen Hochschulformen gibt. Die Anerkennung der FernUniversität, die Sie jetzt erfahren, ist nicht selbstverständlich gewesen. Sie hat sie sich durch Leistung und wegweisende Neuerungen erarbeitet.

Mindestens genauso wichtig wie die besondere Art der Wissensvermittlung ist jedoch die gesellschaftliche Funktion, die die FernUniversität Hagen erfüllt: Sie gibt Bürgerinnen und Bürgern, denen wissenschaftliche Bildung und Qualifikation sonst erschwert oder verwehrt wäre, die Chance, etwas für sich und für andere zu tun. Ich bin sicher, dass die FernUniversität diese Aufgabe auch in Zukunft so erfolgreich erfüllen wird wie in den zurückliegenden 25 Jahren.

Dass das ein so guter Tag ist für Hagen, für Nordrhein-Westfalen, für die junge Generation und für Erwachsene, die sich erproben und bewähren wollen, für Menschen, die nicht um sich selber kreisen, sondern die Sinn und Orientierung suchen, das ist Anlass zu einer guten Feier. Und darum bin ich gern wieder nach Hagen gekommen.

Glückauf für die FernUniversität Hagen!




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