Kunst oder

Aufklärung

Front cover of a magazine showing a man being tenderly embraced from behind by another man.A man with his mouth wide open. Above is the word Aids printed in large red letters.A man being tenderly embraced from behind by another man.
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Ein virtueller Spaziergang durch
die Broschüre von 1996

»Aids. Informationen
(Nicht Nur) für Gehörlose Schwule«

Collage, nicht verwendetes Material.
willkommen
Im Folgenden könnt Ihr virtuell durch die Broschüre blättern. Den jeweiligen Seiten der Broschüre im Original sind Kommentare aus
Interviews zugeordnet, die wir geführt haben, oder weiteres Material, das wir anknüpfend interessant finden. In den Interviews sprachen
wir über die Entstehung, die Machart, den Prozess, die Rolle des Protagonisten  Gunter Trubes und die Wirkung der Broschüre.
Die Zitate beziehen sich entweder konkret auf ein Merkmal der Broschürebeziehungsweise der jeweiligen Seite oder erläutern
etwaszum Kontext des Themas auf der entsprechenden Seite.
Alle Kommentare sind untertitelt. Jede:r kann aussuchen, ob
die Kommentare angehört, gelesen oder angeschaut werden.
einleitung

Uns interessiert vor allem das Künstlerische und Performative der Gestaltung und Umsetzung der Broschüre. Deshalb begeben wir uns mit diesem Projekt auf die Spuren Gunter Trubes,
unvergessener Aktivist und Künstler, der als Protagonist die Broschüre prägte. Schon beim ersten Mal in die Hand nehmen, fragten wir uns: Was spricht da zu uns und vor allem wie spricht es zu uns? ist das Aufklärung? Ist das Kunst? Woher kommt die Freude, der Spaß und die Lust an diesem ernsten Thema, wenn man sich die Bro-schüre anschaut? Geht es wirklich nur um Aids oder auch um ein Selbstbewusstsein als (homo)sexueller, als Tauber Mensch? Was spricht da zu uns und vor allem wie spricht es zu uns?

Fotografie sowie Idee und Konzept der Broschüre in Zusammenarbeit mit Gunter Trube,
Gründungsmitglied des Vereins „verkehrte Gehörlose `85“.

Ehemaliger Schwulenreferent der Deutschen Aidshilfe

Barbara Stauss

Fotos sind ein Vehikel zur Erinnerung. Ich merke, wäre ich ohne diese Kiste (mit Bildern) gekommen, wäre das (Interview) vermutlich anders verlaufen.  Ich hab mir vorher auch gar nicht so sehr alles durchgeguckt. Schon einmal kurz geguckt, was hab ich da und dann dachte ich, okay, ich find das gut, ich bring das mit. Dann nehme ich mir jetzt diese Bilder raus und gucke sie mir selber nochmals an.

DGS Icon Lautsprecher Icon.

Denn da passiert eben etwas mit der Fotografie. Ich glaube an die Kraft der Fotografie, die liegt genau da drin. Diese Auslöser für Erinnerung. Sie bringt uns wieder dahin, wo das Foto entstanden ist. Weil die Zeit in dem Bild drin steckt.

Die mussten ja diese Gebärde Aids gebärden, während sie aber eine erotische, sexuelle Ausstrahlung hatten, das muss ja auch ein bisschen echt sein, also es war schon so eine Art Stimmung, ich erinnere mich noch, das war ganz schön, irgendwie aufgeheizt, komisch und dann mit dieser Gebärde, aber auch hier oben sehr schön dieser Ausdruck von den Beiden. Ich find es total schön, dass man noch die Gesichter sieht.

Lupe Icon



...ja und mit der Gebärde “Aids”, das bedeutete noch immer Vorsicht vor Stigmatisierung. Und wer sollte da - ich bin sicher wir wollten eben Gesichter und so, aber wer zeigt sein Gesicht? Und die [Models] waren sowas von weit weg, die hatten dann auch kein problem das Gesicht zu zeigen. Die waren sowieso zwei hetero Hörende - aber das ist jetzt eine Nachinterpretation. Man vergisst viel, dann doch.”

DGS Icon Lautsprecher Icon. Lautsprecher Icon.

Einführung: Warum diese Broschüre?

01

sprache & schrift

  • “Und da haben wir (zeigt alte AIDS-Broschüre) hier: ‘heutiger Wissensstand’. Wir mussten uns alle Broschüren angucken und dann dort rausnehmen, was wichtig ist. Und diese (Informationen) dann wieder adaptieren. Und so muss man sich das vorstellen (zeigt alte Aids-Broschüre), so sah das aus - ohne ein einziges Bild. Eine absolute Bleiwüste.”

    – Barbara Stauss

02

wer hat die broschüre gemacht?

03

zwei comics

  • “Da gab es bei der deutschen AIDS-Hilfe Broschüren, beziehungsweise kleinere, da kann man kaum Broschüre zu sagen, von Ralf König. Das waren Comics und da war schon was für Gehörlose dabei, für schwule Gehörlose. Also als Comic, allerdings natürlich wenig Information.”

    – Rainer Schilling

04

rote fotos

  • “Alles was rot war, war Gefahr. Es gab auch Farbcodes und deshalb war er rot angemalt. Wo Orange war, war ein bisschen Gefahr. Also hier (sieht man) war totale Gefahr, das ist das Virus, das (Bild) war glaube ich Oralsex und das ist Blut!”

    – Barbara Stauss

Inhaltsverzeichnis der BroschüreInhaltsverzeichnis der Broschüre
BarbaraSebastianRainer

05

Kapitelübersicht
BarbaraSebastianRainer

07

  • „...weil wir ja immer einen künstlerischen Angang hatten und nicht einen pädagogischen. Das war mir ganz wichtig und Gunter auch. Es war eine Didaktik, aber sie sollte immer künstlerisch sein, es sollte schön sein, es sollte Spaß machen…”

    – Barbara Strauss

Was ist Aids?Was ist AIDS?

01

  • “Frage: Wie kam es, dass es diese Aufteilung gab von Gunter als Protagonisten der Broschüre und dann noch mal fremde Models? Im Grunde genommen sind das ja so die Sex-Szenen der Broschüre.

    Antwort: Das weiß ich nicht mehr so genau. Ich nehme an, dass Gunter da nicht den richtigen durchtrainierten Body dafür hatte, den wir uns vorgestellt hatten. Wir wollten ja ein sexy Cover haben. Ich weiß auch gar nicht mehr genau, wie es genau dazu kam, daran erinnere ich mich nicht. Aber ich kann es immer noch gut nachvollziehen, dass man einerseits sowas wollte und dass dann Gunter durch die Broschüre führt. Also wir wollten ja vielleicht auch, wenn ich mir das jetzt so überlege, dass Gunter nicht in so einer Situation dargestellt wird, weil er musste ja (in der Broschüre) seriös wirken. ”

    – Barbara Stauss

03

  • “...der Grund, warum wir überhaupt das Geld in die Hand genommen haben, extra eine Broschüre zu machen für einen relativ kleinen Kreis von Leuten; es gab einfach prozentual eine sehr hohe Infektionsrate bei den gehörlosen Schwulen. Und das lag daran, dass sie die gängigen Materialien viel zu kompliziert, zu wissenschaftlich waren. Die wurden gar nicht erst in die Hand genommen. Gunter hat unglaublich viel Aufklärungsarbeit gemacht, indem er wirklich irgendwo hingegangen ist und vor den Leuten gebärdet und denen die Dringlichkeit erklärt hat, wie man sich schützt – aber es kam eben nicht an und deswegen wollten wir etwas machen, was die Leute Lust hatten, in die Hand zu nehmen. Das war ganz wichtig”

    – Barbara Stauss

04

Schweiß, Tränen, SpeichelIm Urin, Kot, Schweiß, Speiche, Tränen.Broschürenseite: Schweiß, Speichel, Tränen.
BarbaraSebastianRainer

05

  • „Alle Bilder sind extra für die Broschüre hergestellt, auch diese einzelnen Finger an der Seite, da kann man immer die Titel (der Kapitel) lesen, die haben wir auch so einzeln abfotografiert, das ist natürlich alles noch auf Film, alles analog gewesen.”Die Filme habe ich selber entwickelt, in der Potsdamer 70 unten unter der Treppe am Eingang hatte ich mein Labor, das war abgedunkelt mit einem Vergrößerer, mit meinen Chemieschalen (-das habe ich dort alles gemacht.)“

    – Barbara Stauss

06


Sperma. Im Blut und Sperma, eines Menschen, der HIV hat.Sperma: Im Blut und Sperma, eines Menschen, der AIDS hat.
BarbaraSebastianRainer

05

  • „Ich hab sonst keine Broschüre gemacht, wo ein Protagonist so im Vordergrund stand und das ganze auch durch sich getragen hat. Das war nicht einfach nur ein Mann, der sich für seine schwule Gruppe engagiert hat und was bewirken wollte, der war natürlich auch Künstler“

    – Rainer Schilling

06

  • „Die Fotografie transportiert hier noch was anderes als das Einzelbild. Es ist wie ein Zeichen oder ein Schriftzeichen oder ein Wort. Und in der Inszenierung liegt noch eine Betonung, würde ich fast sagen. So, wie wenn man spricht. Da betont man eben das eine oder nicht. Man spricht leise oder laut. Das ist wie die Inszenierung, die unterstreicht das vielleicht oder gibt dem einen bestimmten Ton. Oder ist das jetzt deutsch oder englisch, cool, Jugendsprache oder so. Ich glaube das steckt da alles irgendwie drin, obwohl wir das gar nicht so gedacht haben. Es geht also auch um Fotografie und Wahrnehmung“

    – Barbara Stauss

Man sagt oft kurz: HIV-Test oder nur Test

01

  • „...und eben auch Sebastian damals, der hat auch immer die Texte gelesen, daraufhin, ob sie immer verständlich (für die Gehörlosen) waren. Neben der Gebärdensprache gab es ja die Schriftsprache (in der Broschüre), die wurde aber auch ganz vereinfacht, wir haben darauf geachtet, dass es kurze Sätze sind und wir hatten ein Team um Sebastian herum, das alles immer Korrektur las und zwar auf Verständlichkeit. Wir wollten eben auch, dass es wirklich lesbar war“

    – Barbara Stauss

02

  • „Der Prozess dieser Entstehung der Broschüre, als sie dann irgendwelche Fotos gemacht haben mit Texten, da habe ich Barbara und Gunter eigentlich kaum gesehen. Sie kamen dann immer mit den neuesten Seiten an und die Rückmeldung aus der Gruppe heraus, das war ja eine Entstehung und gleichzeitig ein Pre-Test der einzelnen Seiten“

    – Rainer Schilling

Zungenkuß, Anhusten, Anniesen, Gläser, Toiletten, Schwimmbar, Sauna, Zusammenwohnen, Pflegen, Beachte!, Zahnbürste.

01

  • „Man sieht Gunter auch immer an, was es jetzt ist, ob´s lustig ist oder gefährlich ist...“

    – Barbara Stauss

02

Mit HIV kann man sich beim SEX anstecken. Mit HIV kann man sich beim FIXEN anstecken.

02

01

  • „...die (Models) waren irgendwie nur so halb davon angetan, dass sie da jetzt nackt fotografiert werden sollen, die mussten wirklich nackt auf das Bett – wiederum auf dem Bett unserer WG, eines der WG Zimmer – das war witzig, das war eine Mitbewohnerin, die hatte ein rundes Bett, so ein riesiges, rundes Bett und auf diesem runden Bett hat das stattgefunden.“

    – Barbara Stauss

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Packung vorsichtig aufreißen: Vorsicht bei langen
Fingernägeln und spitzen Gegenständen wie
Schmuck! Nicht mit der Schere aufschneiden
und nicht mit den Zähnen aufreißen!
Kondom mit zwei Fingern an der Spitze
zusammendrücken, damit Platz für das
Sperma bleibt.
Als Gleitmittel nicht Fette,
Ole (Vaseline, Butter...)
benutzen.
Nur fettfreie Gleitmittel benutzen (z.B.. KY-Gel, Eros, Hot
Rubber Lubricant). Du bekommst sie in Drogerien, Apotheken,
in Sexshops.
Kondom nur einmal benutzen! In den Mülleimer werfen, nicht in die Toilette!

01

  • "Und die Rolle als Krankenschwester, das war natürlich köstlich."

    – Rainer Schilling

02

  • „(…) in der Potsdamer Str. 70, eben da schräg gegenüber (von der Bar Kumpelnest 3000), dort hatten wir einen großen Raum. Ich war ja am Lette Verein, dort wurde ich zur Fotografin ausgebildet und dann hatten wir so Vorrichtungen mit Hintergrundrollen und da haben wir gearbeitet. Wir haben auch andere Sachen fotografiert, aber ich hab da viel gemacht mit Gunter. Und das eine da, die Dinger mit der Toilette, das ist auf meiner WG Toilette.“

    – Barbara Stauss

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Ein HIV-
positives
Test-
ergebnis
heißt
nicht
Medizinische Behandlungen machen es heute möglich, mit HIV länger zu leben als früher. Ein HIV-positives Test-
ist das HIV-positive Testergebnis ein Schock. Sie haben Angst, krank zu werden, Schmerzen zu bekommen und
schockiert? Lehnen sie HIV-Positive ab? Gibt es große Probleme? Oft schafft man es nicht alleine, mit Angst, Un-
Menschen zu haben.
Viel
schlafen,
gesund
essen,
Wichtig: Auch mit HIV ist es möglich, gut zu
leben. Für jeden bedeutet gut leben etwas anderes. Es hilft, wenn
Gut für deine Gesundheit ist auf jeden Fall: viel schlafen und gesund essen, wenig rauchen und wenig Alkohol
Vor einigen
Infektionen
kann man
sich schützen.
Wie?
Es gibt heute viele Möglichkeiten für die medizinische Behandlung. Zum Beispiel gibt es Medikamente
gegen
das
Man kann auch viele opportunistische Infektionen rasch feststellen und gut behandeln. Vor einigen Infektionen,
Wie? Durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder durch Inhalieren. Das nennt man "vorbeugen". Die
Nicht jeder Arzt kann opportunistische Infektionen rasch feststellen und gut behandeln. Wichtig ist, daß sich der
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gleich
Krank-
heit,
nicht
Sterben,
nicht
Tod.
ergebnis heißt also nicht gleich Krankheit, nicht gleich Sterben und nicht gleich Tod. Für viele Betroffene
bald zu sterben. Und man weiß auch nicht, was Freunde, Familie und Arbeitskollegen tun: Sind sie
sicherheit, Trauer und Wut fertig zu werden. Das ist verständlich. Da kann es sehr helfen, vertraute
wenig
rauchen,
wenig
Alkohol trinken.
man sich seelisch gut fühlt. Dann ist es leichter zu entscheiden: Was tut mir gut? Was schadet mir?
trinken.
Durch Einnahme
durch Inhalieren.
Das nennt man
bestimmter Medikamente,
Virus HIV: AZT (Retrovir), DDI (Videx), ddC (Hivid). Sie können das Immunsystem zeitweise stärken.
z.B. vor der Lungenentzündung PcP (=Pneumocystis carinii Pneumonie) kann man sich schützen.
Lungenentzündung PcP ist eine gefährliche Krankheit. Wer HIV hat, bekommt leicht PcP.
Arzt gut mit der HIV-Infektion auskennt.

04

  • “Wenn man jetzt zweimal (das Wort) “wenig" hatte, dann haben wir zwei Fotos gemacht, wir wollten wirklich immer, wie bei der Sprache, dass man vielleicht einmal undundund sagt, ein andermal sag ich UND. Dann haben ich eben jedes Mal doch ein “anderes" Wort (fotografiert). Wir haben dann vielleicht auch mal ein close up gemacht, damit es dann noch mal betont wird. Wir haben also wirklich versucht solche Betonungen auch zu visualisieren, aber jetzt gar nicht mit so einem großen theoretischen Hintergrund, das ist wirklich im Moment und spontan gewesen…"


    – Barbara Stauss

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Viele Menschen lehnen das
Thema AIDS und Menschen mit
HIV und AIDS ab. Weil AIDS mit
schwulem Sex, mit wechselnden
Sexualpartnern, mit verbotenen
Drogen zu tun hat.
Du erlebst offene und heimliche
Ablehnung vielleicht sogar dop-
pelt oder dreifach schlimm: Weil
du als Schwuler abgelehnt wirst.
Weil du als Gehörloser abge-
lehnt wirst. Weil du als Mensch
mit HIV abgelehnt wirst.
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Aber immer mehr Schwule, HIV-
Positive und Gehörlose gehen an
die Öffentlichkeit und stellen
Forderungen an Politik und
Gesellschaft. Es gibt viele Mittel
und Wege, wie ihr aktiv werden
könnt:
Fordert die Schwulenverbände,
Schwulenprojekte und AIDS-
Hilfen auf, euch zu unterstützen
und eure Interessen zu
vertreten!

04

  • “...er (Gunter) hat es auch geliebt, sich zu verkleiden, da haben wir immer mit gearbeitet, er trat oft als Frau auf, dann irgendwie als Spießer, also er hat vielleicht auch immer etwas plakative Charaktere gespielt, das war aber unserer Sache dienlich. Da gab´s auch Perücken..."


    – Barbara Stauss

Kapitel 12, Seite 2: Sucht den Kontakt und den Austausch mit Frenden un vertraten Menschen, die selbst HIV-positiv sind! Welche Unterstützung man braucht, wissen sie am besten. Sie können euch auch informieren über die Möglichkeiten medizinischer Behandlung. Und sie können euch Tips geben, was gut für euch ist, wenn ihr Ärzten, Behörden, Versicherungen und Arbeitgebern zu tun habt. Kapitel 12. Bildet HIV-Positivengruppen un den Gehörlosenverbänden und in den AIDS-Hilfen. Fragt nach ihren Erfahrungen und Angeboten!

04

  • “Ich glaube es ist ein bisschen so gewesen, dass es viel Neid gab gegenüber Gunter. Das wäre für mich eine Erklärung. Es gab immer die Faszination, aber auch Neid. Gunter war vorne weg, hatte hörende Freunde, wurde dann eben auch noch fotografiert, Karl Lagerfeld hat ihn fotografiert, er war Barman..."


    – Barbara Stauss

  • “Als die Broschüre gedruckt war, war Gunter zufrieden, ja. Er hatte die Vorstellung noch ein zweites Projekt zu machen für ALLE. Trotzdem... (überlegt)…schwierige Frage. Die Gehörlosen haben ihn nicht voll akzeptiert, warum das so war, was ihnen nicht gefiel weiß ich nicht, aber sie waren nicht auf einer Wellenlänge mit ihm. Er hatte schon 5 Vorträge gehalten, er hat immer ellenlang Fragen entgegen genommen und beantwortet aber trotzdem gab es Leute, die nicht zufrieden waren, ich kann es mir nicht erklären. Aber Gunter selbst war zufrieden, er hatte sein Wissen weitergegeben..."


    – Sebastian Büchner

GlossarseiteImpressumsseite

01

  • „...daran erinnere ich mich auch, dass (es lange dauerte), bis die Texte eben so waren, dass Sebastian und diese Gruppe um Sebastian herum, auch zufrieden war. Auch die Größe der Texte, die Typo ist ja relativ groß. Es war eben nicht nur die Länge der Sätze und die Wortwahl, also wir haben hinten ja auch noch ein Glossar, wo nochmal Fachbegriffe übersetzt werden, die vielleicht uns allen klar sind, die wir jetzt gar nicht unbedingt als Fachbegriffe wahrnehmen. Aber auch die Größe der Typo, darauf haben wir auch Wert gelegt. Es wirkt fast ein bisschen plump dadurch, also das hätte man vielleicht sonst anders gemacht, aber das liegt daran, ja, das war Absicht.“



    – Barbara Stauss

02

  • „...Nicht so eine Behindertenbroschüre zu machen, sondern sowas absolut Selbstbewusstes. Dafür stand Gunter mit seiner ganzen Art.…”

    – Barbara Stauss

  • “Ich kam nicht aus dem Freundeskreis der schwulen Gehörlosen, sondern ich kam aus diesem Kumpelnest (Bar) Freundeskreis, wo wir einfach alle Lust hatten zusammenzuarbeiten. Wo es uns egal war, war das jetzt ein Mann, eine Frau, schwul oder nicht..."

    – Barbara Stauss

Letzte Seite der Broschüre. Umarmende Männer.

„…die [Deutsche Aidshilfe] hatten begriffen, dass Gunter eine absolute Lichtgestalt war – überhaupt unter den Schwulen, dann unter den Gehörlosen, er wurde oft auch angefeindet unter den Heteros und von den „normalen“ Gehörlosen, aber letztlich haben auch sie, glaube ich, begriffen, was für eine unglaubliche Power er hatte. Und wirklich, ich meine Lichtgestalt im echten Sinne ...“

– Barbara Stauss

DGS Icon lautsprecher icon


Herzlichen Dank: Sebastian Büchner für seine freundliche Art und sein wertvolles Hintergrundwissen; Rainer Schilling für das Teilen seiner langjährigen Erfahrung; Christian Peters, für die Zeit für Übersetzung, Austausch und Feedback; Thomas Schützenberger (DAH) für freundliche Unterstützung der Archiv-Recherche; die Betreuer:innen (Prof. Dr. Villwock und Prof. Dr. Rathmann für wertvolle Tips); Dr. Sylvia Wolff für den Ansporn zur BA; Thomas Geißler, für Austausch und Kontextwissen, Andreas Bittner für präzises Feedback; Wille Felix Zante für Feedback und Austausch; Jonas Karpa für zusätzliche Anstöße, Barbara Stauss für alles.

Wir hoffen, es hat Euch gefallen. Hier könnt Ihr Eure Anmerkungen, Assoziationen & Erinnerungen im Gästebuch hinterlassen. Audio- oder Videokommentar könnt ihr uns per Mail schicken.

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