Berlin als Weltstadt hat eine lange Tradition von Gebäuden der Wissenschaft, die im Laufe der letzten drei Jahrhunderte das Stadtbild mitprägten und ihr ein eigenes Gesicht gaben. Den Anfang machten nicht etwa die Universitäten, sondern Bauten für die Charité und die Akademie der Wissenschaften. Erst später bestimmten Universitätsbauten das Erscheinungsbild der Stadt. Trotz dieser starken Repräsentation waren auch sie dem ständigen Wandel der wachsenden europäischen Metropole Berlins unterworfen. Stadtplanerische Ideen und politische Frontstellungen innerhalb der Stadt hinterließen ihre Spuren und sind heute noch sichtbar.
Am 8. Juli 2020 wurde die Online-Ausstellung gelauncht
https://architekturen-der-wissenschaft.deDie Online-Ausstellung "Architekturen der Wissenschaft. Die Universitäten Berlins in europäischer Perspektive" basiert auf der gleichnamigen Ausstellung, die in den drei Berliner Universitäten in 2018 und 2019 gezeigt wurde. Zusammen mit der Agentur anschlaege.de wurden die Inhalte vom Ausstellungs- ins Webmedium übertragen. Dieser Prozess macht die Inhalte neu erlebbar und geht über eine Dokumentation weit hinaus.
Die Ausstellung "Architekturen der Wissenschaft. Die Universitäten Berlins in europäischer Perspektive" beleuchtet wissenschaftshistorisch die städtebaulichen Ensembles der Berliner Universitäten, ihre Architekten, Gebäudekonzepte, stadtplanerischen Kontexte und politischen Rahmenbedingungen. Die Korrelation von Stadtentwicklung und Universitätsbauten wurde in einer Animation mit historischen Karten aus verschiedenen Zeiten visualisiert.
Zur Dokumentation der Ausstellung ist ein Magazin erschienen.
Humboldt-Universität zu Berlin
Foyer der Juristischen Fakultät, 19.06. – 30.07.2018
Technische Universität Berlin
Galerie des Lichthofs, 23.11.2018 – 27.01.2019
Freie Universität Berlin
Henry-Ford-Bau, 01.02.2019 – 10.03.2019
Offene Veranstaltungsreihe im Sommersemester 2019
Donnerstags, 18 bis 20 Uhr
Technische Universität Berlin
IfA – Institut für Architektur
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Raum A151
Die Veranstaltungsreihe wird Architekten, Stadtplaner, (Wissenschafts- und Kunst-) Historiker, -Soziologen und -Philosophen in ein Gespräch über Architektur und Wissenschaft zusammenbringen. Mit dem Blick auf aktuelle und historische Lösungen für das Bauen für die Wissenschaft sollen auch Perspektiven für die Zukunft entwickelt und diskutiert werden:
Braucht Wissenschaft (noch) ein spezielles Gehäuse? Wie verhalten sich die Ansprüche der Wissenschaft in Bezug auf Repräsentativität und Funktionalität zueinander?
Formulieren Natur-, Lebens- oder Geisteswissenschaften unterschiedliche Ansprüche an ihre Bauten – und wie können Architekten diesen Ansprüchen überhaupt gerecht werden?
Wie definiert sich die Universität architektonisch? Verändert die digitale Revolution die Forschungsorte und Wissensspeicher der Zukunft?
Wie positionieren sich Universität und Wissenschaft architektonisch in der Metropole und welche urban-kommunikativen Angebote machen sie der Gesellschaft?
Technische Universität Berlin, 02.05.-11.7.2019
02.05. Was ist Wissenschaftsarchitektur?
Prof. Matthias Sauerbruch - Sauerbruch Hutton/Akademie der Künste Berlin + Dr. Hans-Dieter Nägelke (Architekturmuseum TU Berlin)
09.05. Universitätsbauten und Stadt. Historische und theoretische Perspektiven
Prof. Dr. Gabriele Metzler (HU Berlin), Prof. Dr. Jörg Gleiter (TU Berlin), PD. Dr. Arne Schirrmacher (HU Berlin)
16.05. Universitätsarchitektur und Diktatur
Prof. Dr. Harald Bodenschatz (TU Berlin)
abweichend Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, HS 1072
23.05. Das Labor als architektonisches Experiment
Georg Augustin - augustinundfrankarchitekten + Prof. Christine Nickl-Weller – Nickl Partner
abweichend Hauptgebäude der TU, H 111
06.06. Kaiser-Schloss / Humboldt-Forum
Peter Westermann – Hilmer & Sattler und Albrecht + Prof. Dr. Margarete Pratschke (HU Berlin)
13.06. Kopf-Bauten / Denk-Orte
Volker Giezek & Martin Boden-Peroche – Code Unique Architekten +
Ehrenfried Kebe & Felicitas Schoberth – Kebe + Schoberth Architekten
20.06. Science City: Wissensarchitektur in der digitalen Stadt
Prof. Dr. Jörg Rainer Noennig – (HCU Hamburg) + Prof. Dr. Martina Löw (TU Berlin)
abweichend Hauptgebäude der TU, H 111
27.06. Maschinen-Bauten / Experimentier-Räume
Friedhelm Haas – Haas Architekten + Tobias Nöfer - Nöfer Architekten
04.07. Bio-Bauten / Kommunikations-Räume
Achim Bodamer – Bodamer & Faber + Prof. Dr. Kai Kappel (HU Berlin)
11.07. Lehr-Maschinen / Forschungs-Landschaften
Prof. Florian Nagler – Florian Nagler Architekten + Prof. Dr. Christian Freigang (FU Berlin)
Institut für Architektur, Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin (U-Bahn Ernst-Reuter-Platz)
Das Buch "Architekturen der Wissenschaft" ist ein Guide durch das wissenschaftliche Berlin. Als Architekturführer für die Wissenschaftsstadt Berlin wirft das Buch einen kritischen und detaillierten Blick darauf, wie Wissenschaft, Architektur und Stadt im Verlauf der letzen zwei Jahrhunderte verwoben waren und immer noch sind. Er macht auf diese Weise politische wie gesellschaftliche Zeitläufte sichtbar und ermöglicht ein neues Verständnis der Berliner Universitätslandschaft.
Das Buch ist 2019 im jovis Verlag in deutscher und englischer Fassung erschienen und kann über die Verlagsseite bezogen werden.
HUMBOLDT-UNIVERSITÄT ZU BERLIN
Institut für Geschichtswissenschaften
PD Dr. Arne Schirrmacher
Heisenberg Fellow (DFG)
Arne.Schirrmacher@hu-berlin.de