Autor/enMeyer-Otto, Irmgard
TitelDie Berthold-Otto-Schule. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen
Orto.O.
Datum1916.04
Anmerkungen[I.2.2.;II.7; II.8.; Gesamtunterricht; Unterrichtsinhalt; Erkenntnisinteresse] "Unser 'Gesamtunterricht' war keine Vereinigung von Lesen, Schreiben, Rechnen, Kneten, Zeichnen usw., das 'Gesamt' in unserem Gesamtunterricht bezog sich auf die ganze Welt. Es bedeutete, daß wir versuchen wollten, uns im Gespräch klar zu werden über alle Fragen, die uns aufstießen, und das, was uns noch rätselhaft schien, zu lösen, soweit das möglich ist. Alle Fragen durften behandelt werden, die nur irgendeinen interessierten. Aber immer nur so weit, wie das allgemeine Interesse dafür anhielt." (S. 1 - Fehler des Originals korrigiert) .............................................................. [II.5.;II.6.; Handeln und Lernen; Schule und Leben] "Der Gesamtunterricht ist so ungefähr unser Reichstag. Da werden die Gesetze zur Lesung gebracht, und da wird darüber abgestimmt." (S.3) .............................................................. [Unterordnung] "Und hat sich ein Oberrichter einmal bewährt, wird er immer wieder gewählt. Bis jetzt sind in den 7 Jahren 4 Oberrichter gewesen. 2 davon sind so lange immer wieder gewählt worden, bis sie abgingen von der Schule. Die anderen Kinder lernen, sich unbedingt unterzuordnen. Gegen die Anordnungen des Oberrichters gibt es eben keinen Widerspruch." (S. 3) .............................................................. [I.2.3; volksorganisches Denken] "Das ist auch ein großes an der Schule, daß man lernt, sich als Teil zu fühlen." (S.4) .............................................................. [I.2.3.; volksorganisches Denken] "Und wie beim Menschen die Hände nicht die Tätigkeit der Gehirnzellen übernehmen können, so können wir im Volke nur an dem Platz stehen, für den wir geschaffen sind. Und diesen Platz zu erkennen, das war die Aufgabe, die vor uns lag und an die wir mit Lust und Liebe heran gegangen sind." (S.4) .............................................................. [II.6.; Schule als Organismus] "Und doch entwickelte sich die Schule als selbständiger Organismus, und schaffte sich die Einrichtungen, die notwendig waren." (S. 4) .............................................................. [Toleranz; Psychologie] "Erschien uns eine Meinung gar zu absurd, dann zeigte uns Berthold Otto den Weg, den der andere mit seinen Gedanken gegangenwar. Berthold Otto, der große Psychologe, kannte ja die Denkungsart von uns allen. Und so lehrte er uns die Gedankengänge anderer nachzudenken." (S. 5) .............................................................. [Toleranz] "So lernten wir, über eine sonderbare Meinung nicht zu lachen, sondern jede Ansicht zu achten, selbst wenn wir den Weg nicht fanden, den der andere gegangen war." (S. 5) .............................................................. [I.2.3.] [I.2.3.; volksorganisches Denken] "Mir ist es immer als Gewinn meiner Schulzeit erschienen, daß ich gelernt habe mich als Zellchen zu fühlen im Volksorganismus. An und für sich nebensächlich, und doch unbedingt notwendig zum Ganzen." (S.5)
ArchivB.-O.-S./II/B/H/III/
SignaturB.-O.-S./II/B/H/III/7 [1]
SchlagworteDisziplin
Erziehung
Freiheit
Gesamtunterricht
Handeln
Lernen
Schule
Schüler
Schülergericht
Selbstverwaltung
Toleranz
Unterricht
Volk
Abteilungen2