Autor/enN. N.
TitelVersammlungsbericht vor Wandervogel-Schulmeister
OrtBerlin-Lichterfelde
Datum1918.05.29
AnmerkungenAnsprache Berthold Ottos über seine Bestrebungen und Diskussion; Anwesende Jolowicz, Irmgard Meyer u.a. .............................................................. [Arbeit] "Die Freude an der Arbeit ist erwas so Natürliches, was den Menschen mit allen Lebewesen gleichmäßig ist. Jedes Lebewesen freut sich an der Ausübung seiner Funktionen. Der Mensch sollte sich nicht freuen, sondern durch äußere Anstachelung dazu getrieben werden, ist eine irrige Meinung." (S.3) .............................................................. "Die Schüler wissen genau, daß kein Mensch alles wissen kann, daß wir Lehrer Zeit unseres Lebens Lernende sind." (S.5) .............................................................. [Strafe] "Das Wichtigste, das Strafsystem der Schule, was mit absolut verwerflich erscheint, ist nicht das Strafen für Unarten oder Dinge, die als Vergehen bezeichnet werden, sondern das tägliche Unrecht, das den Kindern zugefügt wird, Strafe für Mängel geistiger Leistung. Wenn man geistige Gaben verlangt und das Kind dafür straft, daß es sie nicht bringt, so ist dies Barbarei, und das muß ausgemerzt werden." (S.5) .............................................................. "Der einzelne Lehrer ist selbstverständlich hilflos gegen die Einrichtung. ... Ich möchte nur dahin wirken, daß unsere Schuleinrichtung im Ganzen so abgeändert wird, daß unsere Lehrer derartige Strafen innerhalb des Lehrplankes nicht nötig haben. ... Ich bin aber überzeugt, daß man ohne Lehrplan und ohne Zwang auskommen kann." (S.16/17) .............................................................. [IV.4.] "Übernommen werden kann unter allen Umständen der Gesamtunterricht. Nicht so, daß 4 Stunden der Woche dazu dienen, aber doch mindestens eine Stunde. Diese Stunde läßt sich auch an öffentlichen Schulen heraufsparen." (S. 18) .............................................................. "Jeder Mensch verlangt zu wissen, was ihm zu wissen gut ist. Wenn das Kind etwas anderes fragt, als der Lehrer gefragt haben möchte, hat meines Bedünkens immer das Kind recht." (S.24)
ArchivB.-O.-S./II/B/H/III/
SignaturB.-O.-S./II/B/H/III/7 [33]
SchlagworteArbeit
Gesamtunterricht
Schüler
Schülergericht
Schulreform
Strafe
Wandervogeltum
Abteilungen2