Autor/enBurhenne, Heinrich
TitelEiniges über Vorzüge (und Nachteile) der Erziehungsweise Berthold Ottos
OrtWalsum am Rhein
Datum1918/19
Anmerkungen"Ich lasse mir von keinem Schulmann nehr abstreiten, daß es ein Wachsen des Erkenntnisinteresses von innen heraus beim Kinde gibt." (S.1) .............................................................. "Dann war mir immer, als sähe ich durch das Tor dieser Frage in den Garten, ganz eigenartigen Garten der kindlichen Geisteswelt." (S.2) .............................................................. [Disziplin] "Deswegen meinte Frau Pastor, ob denn die Disziplin nicht litte bei der neuen Methode. Ich ärgerte mich so über die 'Methode', es ist gar keine 'Methode', es ist eine neue Art mit Kindern zu verkehren, es ist eine Folge einer andersartigen 'Weltanschauung' - also ich meinte: es wäre wohl gut besser, wenn der Geist nicht litte, die Ordnung käme erst in zweiter Reihe." (S.2) .............................................................. [Erkenntnistrieb] "Der Erkenntnistrieb und sein Interesse erstreckt sich auf alle Gebiete, die man haben will, oder vielmehr die man in der Schule nicht haben will. Bei mir war's: Erlebnisse im Dorf, Elternhaus, Naturgeschichte, Religion. (Moral, über's Lügen) z.B. meistens 'Philosophisches das heißt immer umfassend und untertauchend in die Strömungen allen Geschehens." (S.3) .............................................................. [Rassenfragen] "Ich habe immer nachgedacht, ob da schließlich Rassenfragen in Betracht kämen. Ob nicht die germanische, nordische Rasse einen stärker vorstürmenden Erkenntnistrieb hat." (S.3) .............................................................. "Da habe ich gefühlt, wie wundervoll die Folgen Ottoscher Erziehungsweise sind. Freies Reden, Herantreten ohne Furcht an alle Fragen, ja ganz neues Anfassen. Keine Autorität dazwischen. Nur der ganz 'gewöhnliche Menschenverstand'. Und keine Phrasen mehr." (S.4) .............................................................. [Gesamtunterricht] "Im Gesamtunterricht üben die Kinder Sprechen, eine Meinung verteidigen, nicht etwas Vorgesagtes nachreden. Aber das ist die alte Meinung: Kinder haben keine Meinung zu haben. Es ist den Altern unbequem. Der freiheitliche Geist zeigt sich stark nach einem Jahr Gesamtunterricht." (S.4) .............................................................. "Es ist übrigens klar, daß diese Erziehungsart ohne Zwang durch Stellen auf persönliche Verantwortung sittlich stark macht. Man fange nur erst mal mit dem Geist an, das andere kommt schon." (S.6)
ArchivB.-O.-S./II/B/H/III/
SignaturB.-O.-S./II/B/H/III/8 [38]
SchlagworteAlter
Altersmundart
Bildung
Bildung, organische
Disziplin
Erkenntnistrieb
Fragerecht
Gesamtunterricht
Rassenfrage
Abteilungen2