Autor/enOtto, Berthold
TitelSchulreform
OrtBerlin
Datum1919.11.08
ZusatzAus: Vossische Zeitung
AnmerkungenAuseinandersetzung mit Wally Zepler und Gedanken zur Schulreform .............................................................. "Denn alle bisherigen Reformversuche liefen lediglich darauf hinaus, die Pensen auf eine neue, raffinierter ausgeklügelte Weise zu verteilen; wodurch man mitunter wirklich den Bedürfnissen näher kam, ebenso oft aber auch uralte Freiheiten zerstörte, die sich der älteren Schulmeisterei gegenüber behauptet hatten." .............................................................. "Damit sind aber die Grenzen einer möglichen Schulreform schon abgesteckt. Sie kann niemals weiter gehen, als Lehrer vorhanden sind, die sie ihrer eignen Überzeugung entsprechen finden und die demgemäß mit ganzem Herzen bereit sind, sie durchzuführen. Eine veraltete Schulreform, in denen Lehrer mit veralteten Überzeugungen in veralteter Weise unterrichten, wird bessere Ergebnisse aufzuweisen haben, als eine Schule, in der die Lehrer gezwungen sind, eine Unterrichtsweise zu heucheln, die ihnen schädlich, ja unmöglich erscheint. Wenn das gar von einer Mehrheit von Lehrern verlangt wird, so muß auch die bestdurchdachte Schulreform daran scheitern." .............................................................. "Nun, keine Schulreform, die sich durchsetzen will, kann es wagen, die Schüler gegen den entschiedenen Willen der Elternmehrheit zu unterrichten oder zu behandeln." .............................................................. "Es handelt sich in erster Linie darum, für die neue Richtung freie Bahn zu schaffen, also die neue Unterrichtsweise überall neben der alten zu gestatten, so daß Lehrer und Eltern und vor allem auch Schüler die Wirkungen vergleichen können." .............................................................. "Und die praktische Entscheidung wird dann nicht dadurch herbeigeführt, daß jede Partei im engeren Kreise und vor der Öffentlichkeit die andere heruntermacht und nebenbei den Hebel der Gesetzgebung zu ergreifen sucht, um die andere zu zerschmettern, sondern daß jeder ehrlich bestrebt ist, innerhalb seiner Überzeugungen das Tüchtigste zu leisten, um eben dadurch anderen die Richtigkeit seiner Überzeugung darzutun."
ArchivB.-O.-S./II/B/H/III/
SignaturB.-O.-S./II/B/H/III/10 [45]
SchlagworteBegabte
Begabtenschule
Eltern
Elternschaft
Lehre
Lehrer
Schüler
Schulreform
Abteilungen2