Autor/enKesseler, Kurt; Hoofe, A./(Hrsg.)
TitelIdealismus und Politik in der Pädagogik der entschiedenen Schulreformer
OrtLeipzig
Datum1920
ZusatzIn: Deutsches Philologenblatt. Korrespondenz-Blatt für den akademische gebildeten Lehrerstand. Nr. 8. 1920. 28. Jahrgang
Anmerkungen"Idealismus bestimmt letztlich die Entschiedenen. Das zeigten deutlich die von ihnen vertretenen Ideen der Freiheit, Gemeinschaft und Menschenliebe. Wenn sie Freiheit fordern, Freiheit von äußerer Dressur, Freiheit zur Pflicht, zur Arbeit, die sich aus Liebe der Sache weiht, so ist das Geist vom Geiste vom deutschen Idealismus." ..................................................... "Wenn ferner der Gedanke der Gemeinschaft so stark heraustritt, so lebt darin der Geist der deutschen Sozialpädagogik, der Geist Fichtes, Natorps und Kerschensteiners." ..................................................... "Und daß die genannten Ideen von den Entschiedenen nicht bloß rational vertreten werden- die rationale Vertretung könnte vielleicht noch schärfer sein- sondern von einem lebendigen, lebenswarmen Idealismus des Gefühls getragen werden, kann den Entschiedenen nur Sympathie erwerben." ..................................................... "Durch die Reden der Versammlung am 8. November zog sich wie ein roter Faden diepolitische Einstellung, und zwar die sozialistische Einstellung." ..................................................... "Die praktische Vermengung von Politik und Pädagogik aber trübt den reinen Idealismus." ..................................................... "Der Geminschaftsbegriff überwuchert dann jede hervorragende Geltung der geistigen Persönlichkeit, durch die ... die deutsche Kultur für die Menschheit wesentliches geleistet hat. Oestrreichs Kritik gegen individuelles Sichgehenlassen und Genießen in dieser Notzeit des deutschen Vokkes kann man ganz und gern unterschreiben, aber schwere Bedenken muß es erwecken, wenn diese besondere Förderung der Hochbegabten im Interesse der Gesamtheit von anderer Seite scharfer Kritik begegnete. Der politische Sozialismus erdrosselt schließlich die Besonderen, deren äußerste Förderung gerade im Interesse der Gesamtheit liegt. Und so sehr ich schließlich dem Pazifismus zustimme, der sein Handel unter die Idee des ewigen Friedens und der Völkerversöhnung stellt, so sehr glaube ich, den Pazifismus der Schnellkur bekämpfen zu sollen, der in idealer Begeisterung alle geschichtlichen Realitäten überspringt." ..................................................... "Nicht Politik und politische Pädagogik führt zur Überwindung der Kriege, sondern allein die zähe sittliche Arbeit an der Vergeistigung der Welt, und diese liegt oberhalb jeder politischen Parteistellung. Deshalb brauchen wir eine politikfreie Pädagogik."
ArchivOestreich-Archiv Uni
SignaturOestreich-Archiv Uni Würzburg/II/B/I/II
SchlagwortePädagogik
Politik
Politik - Pädagogik
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