Projekte

Es werden sowohl längerfristig angelegte als auch zeitlich überschaubare Projekte bearbeitet, die von der EU, den Ländern oder Dritten finanziert werden, grundsätzlich jedoch aus gesonderten Projektmitteln. Gern werden hierbei auch Studentinnen und Studenten eingebunden, die ihre Abschlussarbeit mit umweltpädagogischer Ausrichtung in den verschiedensten Studienrichtungen, insbesondere Agrarwissenschaften, Garten- und Landschaftsbau, Erziehungswissenschaften, Medienkommunikation / -design, Biologie, schreiben wollen. Nachfolgend kann die ganze Bandbreite nur beispielhaft aufgezeigt werden:

Entwicklung und Erprobung von Lehrmaterial

Vorrangig für die imkerliche Aus- und Weiterbildung wurde eine Vielzahl an Merkblättern zu den verschiedensten Themen erarbeitet. In ihnen wurde das zu eng begrenzten Themen erforderliche Wissen kompakt aufbereitet. Diese Merkblätter ergänzen sowohl die Schulungstätigkeit als auch das Selbststudium. Darüber hinaus werden Power-Point-Präsentationen zu einzelnen Schulungsschwerpunkten zur Verfügung gestellt. Diese sind vorrangig für die Hand gesondert geschulter Multiplikatoren bestimmt, eignen sich aber auch für weitere fachlich versierte Imker, zumal jeder Präsentation eine kurze Erläuterung vorangeht. Ihnen wird dadurch die Aus- und Weiterbildung in den Vereinen erleichtert. Letztlich werden Vorlagen für Informationstafeln erstellt, die insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsgewinnung unterstützen sollen. Geplant ist darüber hinaus die Produktion von Lehrfilmen zur Veranschaulichung bestimmter Arbeitsschritte.

Eine besondere Herausforderung stellt die regelmäßige Aktualisierung des Lehrmaterials dar.

Entwicklung von Konzepten zur Nachwuchsgewinnung

Aufgrund des Nachwuchsmangels in der Imkerschaft wurden praktikable Konzepte für eine bessere Nachwuchsgewinnung erarbeitet. Dazu zählen sowohl die Nachwuchswerbung als auch die Ausbildung des imkerlichen Nachwuchses. Hierbei hat sich gezeigt, dass sich viele Vereine den Interessenten erst öffnen müssen. Sie müssen sowohl ein aktives Vereinsleben entwickeln, dieses nach außen tragen und Einsteigern zumindest fachliche und soweit möglich auch materielle Unterstützung gewähren. Denn nicht jeder Interessent ist gleich bereit, im erforderlichen Umfang zu investieren, ohne zu wissen, was ihn erwartet. Imkerpatenschaften und/oder regionale Lehrveranstaltungen auf (Lehr-)Bienenständen lassen sich leicht organisieren. Aber damit es erst soweit kommt, muss sich der Imkerverein im öffentlichen Bewusstsein etablieren. Dazu gehört ein interessantes Vereinsleben, das durch Mund-zu-Mund-Propaganda und die regionalen Medien nach außen strahlt. Und es gehören dazu Veranstaltungen, auf denen sich die Imker öffentlichkeitswirksam präsentieren – egal ob auf dem Dorffest oder der Kleintierschau. Die Konzepte haben überwiegend ihren Niederschlag in der Broschüre „Nachwuchs gewinnen – aber wie? Eine Anleitung für Imker und Imkervereine“ gefunden. Z.T. vorab im Deutschen Bienen Journal veröffentlicht, werden sie inzwischen vielfach nachgenutzt. So ist dies z.B. am steigenden Angebot von Imkerkursen an Kreis-Volkshochschulen gut nachvollziehbar. Der als Motivation für die Imkervereine konzipierte Nachwuchspreis zur Förderung intensiverer Bemühungen um imkerlichen Nachwuchs hat sich dagegen bisher nur in wenigen Bundesländern etablieren können.

Anleitung: Nachwuchs gewinnen – aber wie?

Auf 78 Seiten wurden umfangreiche Erfahrungen zur imkerlichen Nachwuchsgewinnung in Wort und Bild zusammengetragen. Hierbei standen folgende Aspekte im Vordergrund:

  • Interessantes Vereinsleben organisieren
  • Mitglieder in Aktivitäten einbeziehen
  • Imkerei öffentlich präsentieren
  • Interessenten Einblick anbieten
  • Neuimkern Unterstützung gewähren

Von einfachen und kostenlosen Möglichkeiten der Nachwuchsgewinnung wurde der Bogen bis zu aufwendigen Vorgehensweisen gespannt. Dabei wurden auch Fragen der Finanzierung und Versicherung nicht ausgespart.

Aufgrund der Aktualität der Broschüre war 2011 der Deutsche Imkerbund e.V. gewonnen worden, sich an den Druckkosten in so erheblichem Maße zu beteiligen, dass zumindest jeder Imkerverein deutschlandweit zumindest eine Broschüre kostenlos erhalten konnte. Dadurch wird schließlich deren flächendeckende Nutzung erwartet. Zwischenzeitlich steht den Imkern zusätzlich die leicht überarbeitete Fassung auch in elektronischer Form zur Verfügung (s. Lehrmaterial).

Anleitung: Konzeption und Betrieb von Lehrbienenständen

Nach dem Vorbild der vorgenannten Broschüre „Nachwuchs gewinnen – aber wie?“ wird eine Anleitung speziell zum Schwerpunkt Lehrbienenstände erarbeitet. Diese basiert auf der Masterarbeit von Thomas Würfel (Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde). Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Fragebogen entwickelt, deutschlandweit und darüber hinaus verteilt und die mehr als knapp 200 Antworten schließlich ausgewertet, um die Erfahrungen bestehender Lehrbienenstände zusammenzutragen und nutzbar zu machen. Darüber hinaus wurden auch Teilnehmer an Schulungsmaßnahmen auf Lehrbienenständen befragt, um deren Sichtweise näher zu beleuchten. Schließlich stellen Lehrbienenstände eine sinnvolle Möglichkeit dar, um Freizeitimker aus- und weiterzubilden. Allein die Voraussetzungen sind sehr variabel und die Lösungsansätze sehr unterschiedlich.

Aus- und Weiterbildung von Imkern

Jährlich werden mehrere dutzend Schulungsmaßnahmen allein für Imker und solche, die es werden wollen durchgeführt. Dazu gehören sowohl Vorträge als auch ganztägige Lehrgänge. Aufgrund des großen Bedarfes und im Interesse einer großen Breitenwirkung werden diese überwiegend außerhalb des Institutsstandortes vor Ort bei den Imkern durchgeführt. Die Palette der Themenbereiche umfasst:

  • Faszination Bienen,
  • Bedeutung der Honigbiene für Landwirtschaft und Natur,
  • Gefährdung der Honigbiene durch Pflanzenschutzmaßnahmen,
  • Nachwuchsgewinnung durch die Imker und ihre Organisationen,
  • Start in die Bienenhaltung,
  • Erfolgreich imkern,
  • Bienenkrankheiten vorbeugen, erkennen und behandeln (insbesondere Befallsdiagnose der Varroa-Milbe und deren nichtmedikamentöse Bekämpfung),
  • Honig – Erzeugung, Gewinnung, Bearbeitung, Konfektionierung, Lagerung und Vermarktung
  • Imkereitechnik,
  • Imkereigeschichte.

Schulung der Multiplikatoren (Schulungs-Referenten)

Es ist eine Binsenweisheit: Nachwuchsgewinnung und –schulung sind am effektivsten vor Ort zu organisieren – dort, wo der potentielle Nachwuchs dauerhaft verfügbar ist und auf unterschiedlichste Weise immer wieder direkt oder indirekt kontaktiert werden kann. Nur so erweist sich letztlich auch die Bienenhaltung für potentielle Interessenten als vor Ort machbar. Dafür ist es notwendig, geeignete Multiplikatoren regional zu etablieren, die sowohl fachlich als auch pädagogisch der Schulungsarbeit gewachsen sind. Erfolgreiche imkerliche Tätigkeit allein genügt jedoch nicht, um andere Imker zu schulen. Hierfür ist vertieftes Fachwissen ebenso erforderlich, wie pädagogisches Können. Deshalb werden von den Imkerverbänden geeignete Kandidaten ausgesucht. Diese werden in regelmäßig durchgeführten Schulungen weiterqualifiziert. In verschiedenen Kursen werden sie mit ihren Aufgaben ebenso vertraut gemacht wie mit dem für die Nutzung in der Schulungsarbeit entwickelten Lehrmaterial. Um ausreichend Hintergrundwissen zu vermitteln, werden zudem externe Referenten als Spezialisten ihrer Fachgebiete hinzugezogen. Neben inhaltlichen Themen werden auch methodische und organisatorische Fragestellungen der imkerlichen Aus- und Weiterbildung bearbeitet.

Aus- und Weiterbildungsangebote für Landwirte

Landwirtschaftliche Nutzflächen, Wald sowie kommunale und sonstige Grünflächen nehmen 85 % der Fläche Deutschlands ein. Insofern hat die Land- und Forstwirtschaft neben dem Garten- und Landschaftsbau einen ganz erheblichen Einfluss auf die Nahrungsgrundlagen der Bienen. Andererseits stellen die Bienen gerade für die Landwirtschaft durch ihre Bestäubungsleistung insbesondere bei Obst-, Ölfrucht- und Vermehrungskulturen einen wesentlichen Ertragsfaktor dar. Aus diesem Grunde wird großer Wert auf die Vermittlung bienenkundlicher Grundkenntnisse in der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung gelegt. So werden an den Fach- und Hochschulstandorten Bernburg, Halle, Haldensleben und Freiberg-Zug bienenkundliche Lehrveranstaltungen angeboten. Hinzu kommt die Mitwirkung in Winterschulungen für Landwirte.

Konsultationen

Da der Bedarf an Aus- und Weiterbildung nicht allein über Vorträge und Lehrgänge abgedeckt werden kann, werden vielfältige Konsultationsmöglichkeiten angeboten. Um eine möglichst hohe Effektivität zu erzielen, werden dabei Gruppenkonsultationen bevorzugt, die seitens der Imker organisiert werden. Die Themenpalette umfasst dabei:

  • Anfänger: alles zum Start in die Bienenhaltung,
  • Aus-/Weiterbildung in der Bienenhaltung vom Hobby- bis zum Erwerbsimker,
  • Apitherapie,
  • Baurecht für Imker,
  • Betriebswirtschaft für Imker,
  • Bienenhaltung,
  • Bienenweide + Wanderung,
  • Existenzgründung für Imker,
  • Fördermittel für Imker,
  • Honig,
  • Imkereigeschichte,
  • Krankheiten der Honigbiene: vorbeugen, erkennen, behandeln,
  • Nachwuchsförderung,
  • Nachbarschaftsrecht für Imker,
  • Öffentlichkeitsarbeit für Imker und Imkervereine,
  • sonstige Insekten,
  • Steuern für Imker,
  • technische Ausstattung für Imker,
  • Vergiftung von Bienen / Bienenvölkern: vorbeugen, erkennen, aufklären, Schäden minimieren,
  • Versicherung für Imker,
  • Werbung für Imker,
  • Zucht der Honigbiene,
  • sonstiges.


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