Christina Wieder

Christina Wieder ist Doktorandin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Derzeit ist sie research visitor im Lehr- und Forschungsgebiet Transkulturelle Geschichte des Judentums des Instituts für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Titel der Promotion: Visuelle Selbstermächtigungsstrategien im Exil. Jüdische Künstlerinnen von Mitteleuropa nach Argentinien.

Projektbeschreibung: Das Exilland Argentinien erlangte bisweilen nur wenig Aufmerksamkeit in der Forschung zum jüdischen Exil während des Nationalsozialismus, obgleich sich ab 1933 in Buenos Aires ein lebendiges Zentrum jüdischer Kultur herausbildete. Grete Stern (Fotografin), Hedwig Schlichter (Schauspielerin) und Irena Dodalová (Regisseurin) waren zentrale Figuren innerhalb dieses Netzwerks von Exilierten, die durch ihr kreatives Schaffen maßgeblich den Dialog zwischen mitteleuropäischer Kulturlandschaft und argentinischer Kunsttradition mitgestalteten. Rücksicht nehmend auf den historisch-gesellschaftlichen und individuell-biografischen Bruch, der durch das Exil hervorgerufen wurde, will das Dissertationsprojekt die künstlerischen Arbeiten dieser drei Frauen analysieren und Kenntnisse über die darin beinhalteten politischen Anliegen, Ideen und Forderungen erlangen. Das Projekt fragt damit v. a. nach visuellen Strategien der Selbstermächtigung sowie nach Funktionen von Körpervisualisierungen und -inszenierungen zur Schaffung politischer Handlungsräume.