Forschung

Fest

„Religion und Gewalt“ Ambivalenzen von Gewalt erfassen und religiöse (Gegen-)Strategien erschließen

Arbeitgruppe 2 eines Projekts des Instituts für Interdisziplinäre Forschung. Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST), Heidelberg

u.a. mit Liliana Ruth Feierstein

Die interdisziplinär und interreligiös zusammengesetzte Arbeitsgruppe untersucht theologische Grundlagen in den Heiligen Schriften und religiösen Traditionen der abrahamitischen Religionen zum Umgang mit Konflikten und Gewalt. Ziel ist es, die kontextuell gebundenen Auslegungen religiöser Schriften zusammenzutragen und zu analysieren. Die kritische Auseinandersetzung mit den kanonischen Texten und Positionen soll zudem Aufschluss über die Wechselwirkungen des Verhältnisses von Religion und Gewalt geben.

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Felix Weil

Wo kommen kritische Theorie, argentinischer Weizen und die jüdische Geschichte Lateinamerikas zusammen? 1923 entsteht in Frankfurt a.M. das Institut für Sozialforschung als die erste universitäre Heimat marxistischer Theorie in Deutschland – unter anderem bezahlt aus dem Vermögen, das Hermann Weil im argentinischen Getreidehandel verdient hat. Berühmt wurde es als Wiege der Frankfurter Schule, seine Wurzeln in der südlichen Hemisphäre verkümmerten dabei allerdings zu einer Fußnote.

Das Forschungsprojekt zu Felix Weil nutzt die Biografie des deutsch-jüdischen Argentiniers und US-Amerikaners als Medium, um Fragen des Transfers – von Wissen, Geld, Erfahrung – zwischen Europa und Südamerika zu untersuchen. Durch besonderes Augenmerk auf jene Fußnote, die allein erst den Zusammenhang von transnationaler Verflechtung, jüdischer Biografie und Theorieproduktion zu verraten vermag, soll ein neuer Blick auf die Kritische Theorie und ihre Entstehungsgeschichte geworfen werden.

Aktuell

Esperanto

1887 wurde Unua libro, das erste Manifest für das Esperanto – auf Russisch von einem jüdischen (jiddischsprechenden) Augenarzt, der als Dr. Esperanto (Dr. „Der Hoffende“) unterschrieb – in Warschau veröffentlicht. Wenn sie auch nicht die erste Plansprache gewesen ist, so ist sie doch diejenige, die sich durchgesetzt hat. Anderes als Volapük oder Neo-Latein wurzelt das Esperanto tief in der jüdischen Tradition.

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earth

Extraterritorial. Das andere Europa.

Es gibt ein Land, das auf keiner Weltkarte verzeichnet ist, ein verkanntes und fremdes Land, von einem unglaublichen, fast irrealem Ausmaß, mit ständig wechselnden Grenzen, die alle Kontinente überschreiten und alle Meere umspülen – Jiddischland.

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