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Fu-PusH Best Practice Beispiele

Best Practice Beispiele für Erweitertes Digitales Publizieren im Überblick.

API ­basiertes Publizieren

API-basiertes Publizieren ist die konsequente Umsetzung der Trennung der Publikationskomponenten a) Inhalte, b) Übertragung und c) Darstellung. Die Inhalte werden als publizierbare Objekte in Datenbanken vorgehalten, sind über Schnittstellen (APIs) abrufbar und lassen sich in einem beliebigen Darstellungsmodus auch kombiniert abbilden. Während die Inhalte als Datenbankobjekte stabil sind, sind die Kombinations- und Darstellungsmöglichkeiten völlig flexibel.

Beispiele

Anwendungsfälle, die in die Richtung des API-basierten Publizierens weisen, finden sich in Museen (Beispiel Cooper Hewitt), bei ambitionierten Fachpublikationen (Debates in the Digital Humanities), aber auch für Katalogdaten von Bibliotheken (NYPL) bzw. strukturell in Publikationsumgebungen angelegt (The New Wordpress.com). Das Manifold Scholarship Projekt der University of Minnesota Press hat mit der Umsetzung einer Implementierung im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens begonnen.

Best Practice

Social Reading und Annotating

Social Reading bezeichnet die kollaborative und kontextnahe Kommunikation zwischen mehreren LeserInnen bzw. NutzerInnen zu einem digitalen Inhalt mittels unterschiedlicher Funktionen wie Kommentieren, Bookmarking, Highlighting, Tagging, Rating, Reviewing oder Sharing. Bezugspunkte sind dabei nicht nur Gesamtobjekte, sondern auch einzelne Strukturelemente etwa auf Absatz-, Zeilen- oder sogar Wortebene. Damit sind Social-Reading-Anwendungen funktional vergleichbar mit der aus den Geisteswissenschaften bekannten Praxis der Annotation..

Beispiele

Die Bandbreite von Anwendungen reicht von einfachen Kommentarmöglichkeiten bis hin zu auf Text-, Bild-, Film- oder Audiostreamstellen verortbaren Annotationen. Mit Lösungen wie der von Hypothes.is (vgl. auch Fu-PusH Blog: Hypothes.is und das Potential von Social Annotation) oder Pundit ist es möglich, jede Webseite zu annotieren. Insofern ist davon auszugehen, dass Interaktionsfunktionen für das Social Reading bzw. zur Webannotation zu den Anwendungsstandards im Web gehören werden. Ein Standard wird derzeit von der Web Annotation Working Group des W3C erarbeitet. In der Annotating All Knowledge Coalition arbeiten Wissenschaftsverlage, Universitätsbibliotheken und Technologie Organisationen an einem gemeinsamen Modell für interoperable Annotationen.

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Web­basierte Publikations­werkzeuge

In den letzten Jahren entwickelte das Webpublishing einen deutlich höheren Elaborationsgrad mit Interaktions- und Publikationsstandards, die mittlerweile auch für Anwedungsszenarien innerhalb der Geisteswissenschaften vielversprechend erscheinen. So liegen eine Reihe von Publikationswerkzeugen vor, die Redaktions- und Veröffentlichungsworkflows mit signifikanten Mehrwerten anbieten. Zu Letzteren zählen unter anderem die Ausgabe eines Inhalts in unterschiedlichen Ausgabeformaten (z.B. HTML, PDF, EPUB, MOBI), Möglichkeiten der Prozesspublikation mit Versionierung, Open-Source-Verfügbarkeit, vergleichsweise geringe Produktionskosten bei wenig Aufwand und einfacher Usability, adaptive Darstellungweisen auf mobilen Endgeräten, Einbindung von multimedialen und interaktiven Elementen sowie eine Kommentarfunktion. Insofern sind webbasierte Publikationswerkzeuge zunehmend in der Lage, die Vorteile von Print- und Webpublikationen zu kombinieren und dabei zugleich größere Unabhängigkeit von kommerziellen Verlagen zu ermöglichen.

Beispiele

Pressbooks:
Fu-PusH Weblog Archiv

Fu-PusH Blog Archiv Cover
  • Web (Browser)
  • PDF (PDF-Reader, Druck)
  • ePUB (iBooks, Tolino, etc.)
  • ePUB3 (iBooks, Tolino, etc.)
  • mobi (Amazon Kindle)

Forschungs­daten­publikation

In den Geisteswissenschaften werden unter Forschungsdaten häufig Dokumente des kulturellen Erbes verstanden, insbesondere Quellentexte und Bildinhalte. Insofern können auch Digitalisate und digitale Editionen als Forschungsdatenpublikationen angesehen werden. Besonders die Digital Humanities beforschen strukturierte Text- und Bildkorpora mit elaborierten Auszeichungssprachen und beschreibenden Metadaten. Es gibt den Trend, die zu Grunde liegenden Forschungsdaten unabhängig von der Schlusspublikation zu veröffentlichen und für andere Forschungskontexte zur Verfügung zu stellen.

Beispiele