Die­ser Weiß­dorn stammt aus der ehe­ma­li­gen Baum­schu­le der Brü­der Tran­son (Pépi­niè­res Tran­son Frè­res) in Orleans, Frank­reich, und kam 1901 ins Späth-Arbo­re­tum.

Der Ein­grif­fe­li­ge Weiß­dorn (Cra­tae­gus mono­gy­na) ist in Mit­tel- und Süd­eu­ro­pa hei­misch. Als Strauch oder klei­ner Baum wird er bis zu 10 Meter hoch. Auf­fäl­lig ist sein Spross­po­ly­mor­phis­mus: Neben ver­schie­de­nen Kurz­triebs­for­men tre­ten Lang- und Über­gangs­trie­be auf. Die dar­aus resul­tie­ren­de varia­ble Blatt­form erschwert eine siche­re Bestim­mung.

Er kommt wild­wach­send an Wald­rän­dern, in Gestrüp­pen, in Hecken und ent­lang von Zäu­nen, gemischt mit Brom­beer­sträu­chern und ande­ren Dor­nen­bü­schen auf rau­en Gras­ha­bi­ta­ten, Hei­den und Moo­ren im Tief­land und Hoch­land vor. Er kann auf bewei­de­ten Stand­or­ten als ver­streu­te Büsche bestehen blei­ben und sich schnell aus­brei­ten, wenn die Bewei­dung redu­ziert wird. Sei­ne Früch­te sind ein wich­ti­ges Win­ter­fut­ter für Vögel.

Sei­ne medi­zi­ni­schen Eigen­schaf­ten sind denen von Cra­tae­gus laevi­ga­ta sehr ähn­lich, da die anti­oxi­da­tiv­en Fla­va­no­idex­trak­te aus den Früch­ten und Blü­ten Pro­an­tho­cya­ni­di­ne ent­hal­ten, die die Blut­ver­sor­gung des Her­zens ver­bes­sern, indem sie die Herz­kranz­ge­fä­ße erwei­tern und die Stoff­wech­sel­pro­zes­se im Her­zen ver­bes­sern. Weiß­dorn­ex­trak­te wer­den in Euro­pa seit lan­gem zur Behand­lung von kon­ges­ti­ver Herz­in­suf­fi­zi­enz ver­wen­det, ins­be­son­de­re in Kom­bi­na­ti­on mit Digi­ta­lis oder ande­ren Pflan­zen.

Cha­rak­te­ris­tisch für Cra­tae­gus mono­gy­na ‘Com­pac­ta’ ist sein attrak­ti­ver, kugel­för­mi­ger Habi­tus. Er wächst dicht, buschig, auf­recht und gedrun­gen. Sei­ne Höhe beträgt 2 bis 4 Meter. Mit einem jähr­li­chen Zuwachs von 10 bis 25 Zen­ti­me­tern wächst er lang­sam und ist für klei­ne Gär­ten geeig­net.