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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Tschechisch: pokora
Deutsch: Demut

Polysemie

  1. religiös: ‘bewusste Bescheidenheit vor Gott’
  2. humilativ: ‘bescheidene Selbsteinschätzung’
  3. stoisch: ‘Gleichmut gegenüber Problemen und Leiden’
  4. admirativ: ‘Respekt’
  5. servil: ‘Unterwerfung, Unterlegenheit’
  6. Reueprofil: ‘Reue, Buße’

Polysemie

  1. religiös: ‘Tugend, bewusste Bescheidenheit vor Gott’
  2. humilativ: ‘bescheidene Selbsteinschätzung’
  3. stoisch: ‘Gleichmut gegenüber Problemen und Leiden’
  4. admirativ: ‘Respekt’
  5. servil: ‘Unterwerfung, Unterlegenheit’
  6. Reueprofil: ‘Reue, Buße’

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

pokora

Die Gemütshaltung einer geringen Selbsteinschätzung und die Bereitschaft zur Unterwerfung bzw. Anpassung. In der christlichen Lehre eine der sieben Haupttugenden: man weiß um die eigene sündige Natur und die daraus folgende Machtlosigkeit und Hilfsbedürftigkeit. Man wird sich bewusst, dass man auf die Hilfe Gottes angewiesen ist. Im Gegensatz zu pokora ‘Demut’ steht pýcha ‘Hochmut, Stolz’.

Sg. tant.

Definition

Demut

Die Gemütshaltung einer geringen Selbsteinschätzung und die Bereitschaft zur Unterwerfung bzw. Anpassung. In der christlichen Lehre eine der sieben Haupttugenden: man weiß um die eigene sündige Natur und die daraus folgende Machtlosigkeit und Hilfsbedürftigkeit. Man wird sich bewusst, dass man auf die Hilfe Gottes angewiesen ist. Im Gegensatz zu Demut steht Hochmut oder Stolz.

Sg. tant.

Konnotationen

  • die Hingabe von Jesus Christus bis zum Kreuzestod, Jungfrau Maria, Hiob
  • Vertrauen in den Heilsplan Gottes
  • Selbstlosigkeit
  • gebeugte Körperhaltung, Knien, niedergeschlagene Augen, gesenkter Kopf
  • Ordensleben
  • Fußwaschung am Gründonnerstag nach Joh 13,4–14

Konnotationen

  • die Hingabe von Jesus Christus bis zum Kreuzestod, Jungfrau Maria, Hiob
  • Vertrauen in den Heilsplan Gottes
  • Selbstlosigkeit
  • gebeugte Körperhaltung, Knien, niedergeschlagene Augen, gesenkter Kopf
  • Ordensleben
  • Fußwaschung am Gründonnerstag nach Joh 13,4–14

Lexikalische Relationen

Hyperonyme

  • ctnostbuchsprachlich ‘Tugend’

Opposita

  • pýcha1, buchsprachlich ‘Hochmut, Stolz’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Gottesfurchtbuchsprachlich

Hyperonyme

  • Tugendbuchsprachlich 

Opposita

  • Hochmutbuchsprachlich 
  • Stolz

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný1 ‘demütig, in Relation zu pokora (religiös) stehend’, vgl. pokorná služebnice Páně ‘demütige Dienerin des Herrn, über Jungfrau Maria’, pokorná modlitba k Bohu ‘ein demütiges Gebet zu Gott’

Adverbien

  • pokorně1 ‘auf demütige Art und Weise, in Relation zu pokora (religiös) stehend’, vgl. vyznat své hříchy a pokorně přijmout pokání ‘seine Sünden bekennen und demütig Buße tun’, pokorně se poklonil před oltářem ‘er hat sich demütig vor dem Altar gebeugt’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig1 ‘in Relation zu Demut (religiöses Profil) stehend’, vgl. demütig vor Gott sein
  • demutsvoll/ demutvoll‘voll Demut, in Relation zu Demut (religiöses Profil) stehend’, vgl. ein demutsvoller Ruf nach Erbarmen Gottes

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • na znamení pokory a chudoby
  • pokora ve víře
  • zbožnost, pokora a skromnost
  • život prostoupený pokorou
  • živoucí příklad víry a pokory

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut vor Gott
  • in christlicher Demut
  • in Demut beten

Belege

[...] v ničem se nedejte ovládat ctižádostí ani ješitností, nýbrž v pokoře pokládejte jeden druhého za přednějšího než sebe; každý ať má na mysli to, co slouží druhým, ne jen jemu.
Phil 2,3-4 (ÖB)

Bázeň před Hospodinem napomíná k moudrosti, slávu předchází pokora.
Spr 15,33 (ÖB)

„Jsou to muži, kteří dokázali potlačit vlastní emoce a pudy. Naopak mnišské ctnosti, skromnost, zbožnost, laskavost, pokora a uctivost, se jim staly přirozeností,“ pokouší se o vysvětlení monach-zahradník z kláštera Pantokrator.
Lidové noviny - Magazín, č. 32/1998

Poprvé, když přistoupil ke slavné biskupské intronizaci v Praze - bos, na znamení pokory a chudoby.
Reflex, č. 16/1997

Poslední večeře byla posledním společným jídlem Ježíše a jeho učedníků na oslavu Velikonoc. Ježíš během večeře omyl svým žákům nohy. Byla to výzva k pokoře a k bratrské lásce.
Lidové noviny, č. 89/1995

V křesťanské spiritualitě Maria zosobňuje moudrost, zasnoubenou s pokorou, a víru, vstupující s odvahou a nadějí do nových, neznámých a neslýchaných možností - Maria uvěřila, že u Boha není nic nemožného.
Lidové noviny, č. 300/1996

Jeho hlas byl silný a jasnost myšlenek imponující - přesto však vystupoval skromně. Zapůsobil na mě jako živoucí příklad víry a pokory .
Lidové noviny - Nedělní příloha, č. 49/1992

Úžas před skutečností vtěleného Slova nás vede k tomu, že hledíme s úctou na Ježíšovy činy, gesta a slova. A takto objevujeme, že všechno v životě Ježíše, od jeho narození až ke smrti na kříži, je prostoupené pokorou. Neboť „ačkoli má božskou přirozenost, nic nelpěl na tom, že je rovný Bohu, ale sám sebe se zřekl, vzal na sebe přirozenost služebníka a stal se jedním z lidí.“
http://www.opusdei.cz [21.6.2012]      

Křesťanská existence je bytím-pro: bytím pro druhé, pokorným nasazením pro bližního a za obecné dobro. Drazí věřící, pokora je ctnost, jež se v dnešním světě a vlastně v každé době netěší velké vážnosti. Pánovi učedníci však vědí, že tato ctnost je dnes jakýmsi olejem, který dává plodnost dialogu, umožňuje spolupráci a srdečnou jednotu. Humilitas, latinské slovo pro „pokoru“, má co do činění se zemí – humus – tedy s přilnutím k zemi, k realitě. Pokorní lidé stojí oběma nohama na zemi. Především však naslouchají Kristu, Božímu Slovu, kterým je nepřetržitě obnovována církev a každý její člen.
http://www.radiovaticana.cz [21.6.2012]

Belege

Vor dem Sturz ist das Herz des Menschen überheblich, aber der Ehre geht Demut voran.
Spr 18,12       

Wenn es also Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, dann macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst.
Phil 2,1-3

Das Wort „Demut“ hat in unseren Ohren keinen guten Klang. Da schwingt was Unterwürfiges mit, was mir sauer aufstößt. Die alten Griechen in der Antike fanden daher auch, dass Demut nur etwas für Sklaven sei, eines freien Mannes aber unwürdig. Im Volk Israel dagegen war das Wort „Demut“ positiv besetzt. Da charakterisierte es die Haltung des Menschen gegenüber Gott. Das Christentum hat dieses Wort übernommen und außer auf die Beziehung zu Gott noch auf den Umgang der Menschen innerhalb der Kirche übertragen.
Braunschweiger Zeitung, 26.08.2006

Eine Diskussionsteilnehmerin gab zu bedenken, dass Demut oft mit bedingungslosem Gehorsam gleichgesetzt werde. Pfarrer Niederer mochte diese Sicht der Dinge nicht teilen. Wer alles mit sich geschehen lasse, beweise nicht unbedingt Demut, betonte der katholische Seelsorger. Eingehend beschäftigte man sich auch mit dem Gebet, dessen Grundlage laut Katechismus die Demut ist. Obschon der Mensch vor Gott ein Bettler sei, werde er vom Schöpfer als Gesprächspartner akzeptiert, erklärte Pfarrer Niederer. Man müsse sich deshalb nicht selber klein machen. Allerdings wies der Geistliche darauf hin, dass es ein Ausdruck von Demut wäre, auch dann zu beten, wenn es einem gut geht.
St. Galler Tagblatt, 30.10.1999

Die Gemeinde soll sich aufmachen, Bu߁e zu tun fü‚r ihre Abtrü‚nnigkeit. Wir brauchen uns nicht in Sack und Asche zu hü‚llen, wie es zu vergangenen  Zeiten geschah, sondern mü‚ssen unsere Herzen in tiefer Demut beugen.
innsbruck.adventisten.at [4.7.2012]

Es ist wichtig, immer demütig zu bleiben, immer bemüht, sich zu verbessern. Solange der Mensch in seiner materiellen Hülle und mit seinem Ego verbunden ist, ist ein stetiges Beten in Demut und ein offenes Herz das Rezept für Glück und Wohlbefinden, weil er sonst einer permanenten Illusion unterliegt.
http://www.via-mundi.net [4.7.2012]

Wir sind und bleiben eine Gemeinschaft von Gottes Gnaden, auf Gedeih und Erlösung miteinander verschweißt. Wir sind die Braut Christi, die er geschlossen in die Ewigkeit führt. Deshalb wollen wir auf Erden schon miteinander beten und einander mit Respekt und Demut dienen.
http://www.ead.de [4.7.2012]

„Meine letzte Beichte war vor vier Wochen.“ So begann in der Regel das Schuldenbekenntnis, das noch vor gar nicht allzuvielen Jahren ausschließlich im Beichtstuhl abgelegt wurde. Nach „In Reue und Demut bekenne ich meine Sünden“ wurde Sünde auf Sünde aufgezählt.
Rhein-Zeitung, 05.04.1997

Doch Demut dürfe nicht verwechselt werden mit falscher Bescheidenheit und Duckmäusertum. Demut sei eigentlich eine Form des Mutes. Sie bedeute, „Gott anzuerkennen als meinen Herrn und Schöpfer, der es gut mit mir meint, was mir auch geschieht.“
Mannheimer Morgen, 24.10.2007

Im Zusammenleben mit anderen Menschen brauchen wir nur zwei Fragen zu stellen. Sie heißt: Was hilft dem andern zum Leben, und was kann ich dazu beitragen? Wären damit nicht viele Probleme gelöst, wenn wir uns einmal fragten: Was nützt dem anderen? Wäre das nicht ein guter Handlungsmaßstab für die Politik, aber auch für jeden und jede einzelne von uns? Dann handeln wir aus Liebe zum Nächsten, aus Liebe zu unserer Welt, aus Liebe zum Leben, und nicht nur zum eigenen Vorteil auf Kosten anderer. Und das wäre dann auch die geforderte Demut vor Gott dem Schöpfer, der uns mit allen anderen Menschen diese Welt anvertraut hat, um sie zu gestalten, nicht aber um sie zu zerstören.
Braunschweiger Zeitung, 07.07.2007

Freilich drückten sich die meisten Monarchen davor, ihren ärmsten Untertanen in christlicher Demut die Füße zu waschen und zu küssen. Sie delegierten diese Aufgabe an den königlichen Almosengeber.
Nürnberger Nachrichten, 09.04.2004

Heute leben im Konvent von Müstair zwölf Schwestern nach den Grundsätzen des heiligen Benedikt von Nursia. Sie regeln die Gemeinschaft, die Organisation im Kloster, Gehorsamkeit, Schweigsamkeit, Demut, das gemeinsame Gebet, den Tagesablauf, die Beziehungen des Klosters nach aussen sowie Aufnahme- und Dienstordnung.
Die Südostschweiz, 28.11.2007

Das Soldatendenkmal von Otto Schilt, 1921 aus Mägenwiler Muschelkalk entstanden, ehrt die während des 1. Weltkrieges verstorbenen Thurgauer Wehrmänner. Ein in sich versunkener Soldat im Kniefall der Demut betet. Jede heroische Geste fehlt.
St. Galler Tagblatt, 23.05.2011

Profil: humilativ

Profil: humilativ

Definition

pokora

Eine Gemütshaltung, die sich durch Bescheidenheit, zum Teil auch durch Selbstmarginalisierung auszeichnet und sich aus der Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten herleitet.

Sg. tant.

Definition

Demut

Eine Gemütshaltung, die sich durch Bescheidenheit, zum Teil auch durch Selbstmarginalisierung auszeichnet und sich aus der Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten herleitet.

Sg. tant.

Konnotationen

  • angemessene Einschätzung eigener Kräfte und Fähigkeiten
  • eine sympathische Eigenschaft der Erfolgreichen, sich kleiner machen, als man ist

Konnotationen

  • angemessene Einschätzung eigener Kräfte und Fähigkeiten
  • eine sympathische Eigenschaft der Erfolgreichen, sich kleiner machen als man ist

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • skromnost ‘Bescheidenheit’

Opposita

  • ješitnost ‘Eitelkeit’
  • nabubřelost ‘Aufgeblasenheit’
  • nadutost ‘Aufgeblasenheit, Überheblichkeit’
  • namyšlenost ‘Aufgeblasenheit’
  • pýcha2, buchsprachlich ‘Hochmut, Stolz’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Bescheidenheit

Opposita

  • Arroganz1
  • Eitelkeit
  • Überheblichkeit

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný2 ‘demütig, in Relation zu pokora (humilativ) stehend’, na čím větším postě člověk je, tím by měl být pokornější a tím více by měl lidem sloužit ‘je höheren Posten man hat, desto demütiger sollte man sein und desto mehr sollte man den Menschen dienen’, jeho skromné a pokorné chování na pódiu všechny mile překvapilo ‘sein bescheidenes und demütiges Auftreten auf der Bühne hat alle angenehm überrascht’, člověk ale musí mít pokorný postoj k silám přírody a nepřeceňovat vlastní schopnosti ‘man muss eine demütige Einstellung zu den Kräften der Natur haben und man darf seine eigenen Fähigkeiten nicht überschätzen’

Adverbien

  • pokorně2 ‘auf demütige Art und Weise, in Relation zu pokora (humilativ) stehend’, vgl. plaše a pokorně mu odpověděla ‘sie hat ihm scheu und demütig geantwortet’, řekl to prostě a pokorně ‘er hat es einfach und demütig gesagt’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig2 ‘in Relation zu Demut (humilatives Profil) stehend’, vgl. demütig und selbstlos sorgte sie für unsere Familie
  • demutsvoll/ demutvoll2 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (humilatives Profil) stehend’, vgl. eine demutsvolle Grundhaltung der Natur gegenüber

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • katastrofa byla výzvou k pokoře
  • s pokorou přijmout vítězství
  • skromné chování plné pokory 

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Bescheidenheit und Demut
  • Demut vor der Unbeherrschbarkeit der Natur
  • die Finanzbranche wurde zur Demut aufgefordert
  • ein Amt in Demut annehmen
  • in Demut seine Fehler eingestehen

Belege

Nejluxusnější oceánský parník byl ve své době ztělesněním velkého optimismu a víry, že lidská technika definitivně zvítězila nad přírodou. Katastrofa lodě byla pro lidstvo lekcí a výzvou k pokoře.
Právo, 13. 4. 2002

„Když si ale dáte každý den malinký cíl a ten splníte, tak je to víc, než velké řeči,“ prozrazuje Anna Srbová svou životní filozofii, do níž zcela samozřejmě patří i pokora. „Bez ní tuhle práci dělat nejde. Nemůžete si myslet, že jste středem světa, nesmíte mít přehnané požadavky. Člověk se jen musí snažit udělat, co je v jeho silách. Ale přitom si nesmí myslet, že s ním všechno stojí a padá.”
Mladá fronta DNES, 6. 12. 2004

Slávistům prospělo, že odložili příliš suverénní náhled na svět a s pokorou, trenéry pravidelně dávkovanou, oceňovali sílu soupeře.
Lidové noviny - sport, č. 214/1996

Byl to nějaký western a bylo hezké pozorovat, jak se Gregory Peck, v kovbojském a s puškou v ruce, bojácně plíží do venkovské chalupy, bojí se, a pečlivě přitom poslouchá pokyny režiséra, aby se bál ještě víc. Líbila se mi ta pokora velké hvězdy a odevzdanost k režisérovi a vzpomněl jsem si přitom na pár českých hereckých nadutců.
Story, ročník 1996

To je pro mě hrozně obtížná věc. Mně je 33 let a člověk by v tomto věku měl cítit trochu pokory a vědět, že nemůže mít pocit nepostradatelnosti.
Právo, 22. 3. 2003

Ani ve chvílích, kdy objevoval pocity senzačního nenasazeného vítěze Roland Garros, neopustilo dvacetiletého brazilského hrdinu skromné chování plné pokory. A ještě než dostal trofej z rukou dvou bývalých pařížských šampionů, Švéda Björna Borga a Argentince Guillerma Vilase, následník trůnu se legendám poklonil.
Mladá fronta DNES, 9. 6. 1997

Přestože se možná šampionátu nedožije, jeho krajané vědí, že hrál při vítězné kandidatuře zásadní roli. „Vítězství přijímáme s pokorou a bez arogance. Všichni jsme si rovni, vítězové i poražení," říkal bývalý prezident, který se stal celosvětovým symbolem odporu proti politice apartheidu.
Lidové noviny, 17. 5. 2004

Občané, ale bezpochyby zejména juristé všeho druhu, tu mají jedinečnou příležitost se nad těmito proklamacemi senátorských kandidátů s poníženou pokorou přiznat ke své odborné nedostatečnosti.
Hospodářské noviny, ročník 1996

Vztah sebevědomí a pokory je pojímán většinou nepřesně jako vztah nepřímé úměrnosti. To plyne už ze samotného faktu, že oba pojmy, jak sebedůvěra, tak i pokora jsou často používány s pejorativním zabarvením. Dle mého názoru sebevědomí a pokora nejsou ve stavu nepřímé úměrnosti. Se vzrůstající pokorou může vzrůstat i sebevědomí a se vzrůstajícím sebevědomím může vzrůstat i pokora. Pokora je stav duše a ne pokora před něčím nebo před někým. Zajímavé, že o pýše, o které se dá říct, že je opakem pokory, nikdo nepřemýšlí tak, že by nebyla stavem duše.
http://slunecnikvet-anna.blog.cz [21.6.2012]

Belege

Etwas mehr Demut angesichts unseres ausgreifenden und die Welt in Besitz nehmenden Lebensstils wäre angebracht. Wenn die braunschweigische Landeskirche jetzt „nachhaltigen Konsum“ anmahnt und darüber diskutieren will, dann ist dies zu begrüßen.
Braunschweiger Zeitung, 22.09.2008

Doch Agassi bringt die Pflicht mit professioneller Souveränität hinter sich. Er bemüht sich, auf alle Fragen einzugehen (wobei ihm die nach seiner neuen Liaison erspart bleibt), er wirkt - was bei ihm nicht immer der Fall ist - nahbar, geduldig und konzentriert. Nicht Superstargetue oder Arroganz, eher Demut und Dankbarkeit prägen seine Aussagen.
Zürcher Tagesanzeiger, 07.10.1999

Michael „Mike“ Lielacher früher bekannt für seine vollmundigen Sprüche – ist bescheidener geworden: „Die Börse hat mir im letzten Jahr etwas Demut beigebracht,“ meint der Chef der VIP-Bank im „Presse“-Gespräch.
Die Presse, 04.03.1992

Er hat in den Slums von Chicago gearbeitet und dort die Schattenseiten der USA hautnah erlebt. Doch wie die Wähler ihn noch kennenlernen wollen, so muss auch der Jungstar der Demokraten sein Land und die Wähler erst noch kennenlernen. Anfangs hat es ihm an Demut gefehlt, diesen Lernbedarf einzugestehen.
Hannoversche Allgemeine, 22.05.2008

Der Deutschland-Chef der US-Bank Goldman Sachs, Alexander Dibelius, hat die gesamte Finanzbranche zu „kollektiver Demut“ aufgefordert. Der 49-Jährige sagte dem „Spiegel“: „Es kann nicht sein, dass Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden.“ Rückwirkend betrachtet sehe „manches in unserer Branche gierig aus, selbstbezogen und realitätsfremd, als ginge die Gesellschaft drum herum sie gar nichts an“.
Hannoversche Allgemeine, 04.05.2009

Es ist genau ein Jahr her, dass der Bundespräsident in der Alten Oper in Frankfurt Klartext geredet hat. Den versammelten Bankern hielt Horst Köhler damals vor, sich zu sehr an der Jagd nach Rendite berauscht zu haben. Die Zeit für Demut sei gekommen, hatte der Präsident gesagt – und die anwesenden Vorstandschefs senkten beflissen ihre Häupter.
Hannoversche Allgemeine, 21.11.2009

Ich fahr morgens aus der Einfahrt, da rollt mir ein Fahrschüler vor die Stoßstange. Wer steht mittags vor mir an der Ampel? Ein Fahrschulwagen. Aus zwei Vorfahrtsstraßen schlichen die Autos mit den angespannt blickenden jungen Menschen am Steuer. Beim vierten Mal hab ich's kapiert. Das Universum will mich Demut lehren. Jawoll, wir haben alle mal ängstlich angefangen.
Hamburger Morgenpost, 23.02.2008

Bei solchen Gelegenheiten sind die grundsätzlich nicht zur Demut neigenden Fellners, die sich sogar im eigenen tv-media-Magazin einmal bei einem Ranking der erfolgreichsten Medienmacher Österreichs als Nummer drei haben feiern lassen, nie zimperlich.
Kleine Zeitung, 07.09.2000

"Es ist für mich eine große Ehre und Freude, von der Brucker SPÖ und von Bürgermeisterin Christa Vladyka als ihr Nachfolger vorgeschlagen zu werden", erklärt Hemmer zu seinem Comeback. "Ich nehme die Herausforderung mit großer Demut, Freude, aber auch mit Respekt an und freue mich schon darauf, gemeinsam mit den BürgerInnen an der positiven Weiterentwicklung unserer Stadt zu arbeiten,"so Hemmer.
Niederösterreichische Nachrichten, 30.12.2009

Michael Fuchs (CDU): "Ich habe mit diesem Ergebnis gerechnet. Die Demut vor dem Wähler hütet mich aber vor Überheblichkeit. Meine Arbeit und die meiner Parteifreunde ist von den Bürgern positiv bewertet worden."
Rhein-Zeitung, 28.09.2009

Als Helmut Lemke genannt von Soltenitz im Januar 1963 seinen Dienst als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein antrat, bekannte er: "Ich nehme dieses Amt in Demut an. Aber ich gebe mich auch keiner Täuschung darüber hin, welche Grenzen ... meiner Kraft gesetzt sind.“ Nun, sechs Jahre später, kennt die Kraft des Einundsechzigjährigen keine Grenzen mehr. Er gibt kund, daß er auch während der nächsten Legislaturperiode, von 1971 bis 1975 zu regieren gedenke und das könnte eine Lemke-Ära im Lübke-Stil bedeuten.
http://www.spiegel.de [4.7.2012]

Wenn man hier in Nürnberg und am Ring als einziges Festival in ganz Deutschland im Vorfeld ausverkauft ist, dann denke ich, ist das ein guter Moment, um innezuhalten und mit etwas Stolz, aber auch mit Demut zu sagen: Dafür haben wir Jahre, nein Jahrzehnte gearbeitet.
Nürnberger Nachrichten, 04.06.2007

Und Maria ist seither ein schönes Stück weitergekommen: hat den Mann ihrer Krankheit nie mehr angerufen. Ist sozusagen zwei Monate trocken. Aber das ist nur ein kleiner, bescheidener Anfang. Noch lange kein Grund zum Jubeln. Ich sehe jeden meiner kleinen Schritte mit großer Demut. Ich kann jederzeit rückfällig werden. Die Krankheit zu bekennen, sagt Maria, ist Teil meines Heilungsversuches.
Neue Kronen-Zeitung, 27.08.1995

Ex-Armine Ewald Lienen, der als Profi in Bielefeld nebenbei sein Soziologie-Studium absolvierte, weiß eine gesellschaftspolitische Erklärung für den unerwarteten Höhenflug seines Teams: "Jeder Spieler hat die notwendige Bescheidenheit und Demut und weiß, daß es ein Privileg ist, in der Bundesliga spielen zu dürfen."
Rhein-Zeitung, 15.09.1997

Wer an die Grauen zurückdenkt, die wir als Deutsche während der Nazi-Herrschaft Menschen in aller Welt zugefügt haben, der wird Demut und Dankbarkeit empfinden für Toleranz und Gastfreundschaft, die wir heute bei unseren Grenznachbarn und in vielen Ländern der Welt erfahren
Rhein-Zeitung, 31.05.2006

Bei den Bildern aus Japan spürt man Fassungslosigkeit, Ohnmacht und auch Demut. Ja, Demut ist angebracht, denn die Natur lässt sich nicht planen und beherrschen.
Nürnberger Nachrichten, 14.03.2011

Längst werden die Propheten nicht mehr belächelt. Im Gegenteil. Angesichts der Unbeherrschbarkeit der Natur lässt sich eine neue Demut feststellen. Die Diskussion über die Folgen einer immer schnelleren Klimaveränderung hat die Elfenbeintürme der Wissenschaft verlassen.
Nürnberger Zeitung, 30.08.2005

Demut ist angesagt in solchen Momenten. Ein Innehalten durchaus am Platz. Denn wenn die Natur ihre Lieblichkeit ablegt, dann wird der große Mensch, der glaubt, immer alles fest im Griff zu haben und alles zu beherrschen, plötzlich ganz klein.
Salzburger Nachrichten, 05.07.2000

Profil: stoisch

Profil: stoisch

Definition

pokora

Gleichmut und Geduld gegenüber allen Lebensumständen aus dem Bewusstsein heraus, dass man sein Leben nicht vollkommen selbst steuern kann. Die Bereitschaft, das Leben in allen seinen Aspekten in Dankbarkeit und Versöhntheit zu akzeptieren. Oft mit dem Glauben an die Vorbestimmtheit des Schicksals oder den Heilsplan Gottes verknüpft.

Sg. tant.

Definition

Demut

Gleichmut und Geduld gegenüber allen Lebensumständen aus dem Bewusstsein heraus, dass man sein Leben nicht vollkommen selbst steuern kann. Die Bereitschaft, das Leben in allen seinen Aspekten in Dankbarkeit und Versöhntheit zu akzeptieren. Oft mit dem Glauben an die Vorbestimmtheit des Schicksals oder den Heilsplan Gottes verknüpft.

Sg. tant.

Konnotationen

  • unangenehme Erfahrungen wie Krankheit, Leiden, Verlust, schwierige Lebenssituationen hinnehmen

Konnotationen

  • unangenehme Erfahrungen wie Krankheit, Leiden, Verlust, schwierige Lebenssituationen hinnehmen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • odevzdanost ‘Hingabe’
  • smířlivost ‘Versöhntheit’

Opposita

  • umanutost ‘Sturheit’
  • zatvrzelost ‘Sturheit, Starrsinn’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Ergebenheit
  • Geduld
  • Hinnahme

Opposita

  • Verstocktheit

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný3 ‘demütig, in Relation zu pokora (stoisch) stehend’, vgl. Otevřený a pokorný postoj k naší problematické situaci nám může pomoci začít znovu. ‘Eine aufgeschlossene und demütige Haltung gegenüber unserer schwierigen Lage kann uns helfen neu anzufangen.’

Adverbien

  • pokorně3 ‘auf demütige Art und Weise, in Relation zu pokora (stoisch) stehend’, vgl. pokorně přijal a čestně prožil svůj osud ‘er hat sein Schicksal demütig angenommen und ehrlich gelebt’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig3 ‘in Relation zu Demut (stoisches Profil) stehend’, vgl. das demütige Ertragen seines Schicksals, den Misserfolg demütig hinnehmen
  • demutsvoll/ demutvoll3 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (stoisches Profil) stehend’, vgl. in demutvoller Hingabe

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • s pokorou přijímat životní nesnáze
  • s vděčností a pokorou
  • smířlivá pokora

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • den Verlust in Demut ertragen
  • die Demut vor dem Leben mit seinen Höhen und Tiefen haben
  • sein Leiden in Demut ertragen

Belege

Skromnost a přívětivost je u něho spojena i s pokorou brát životní nesnáze tak, jak přicházejí. Je velmi mírumilovný, ale nesmírně statečný a bohatou vnitřní energií se mu daří zdolávat všechny překážky.
Lidové noviny - Literární noviny, č. 43/1991

To vám dnes neřeknu, protože ví Bůh, že mám vždycky před budoucností pokoru. Chci, aby výsledkem voleb byla politika a kompromis, který je možno poctivě hájit.
Lidové noviny, 27. 5. 2002

Soud proběhl u vyššího islámského soudu ve městě Funtua a sama Lawalová, která u přelíčení byla i s holčičkou, uvedla, že svůj osud přijme s pokorou coby "vůli Alláhovu".
Respekt, č. 36/2002

„Bůh ví, proč mě podrobuje takovým zkouškám," přijal prohru s pokorou Chang, jenž nezapomněl rozdat své tradiční autogramy „Jesus loves you Michael Chang".
Lidové noviny - sport, č. 20/1997

Přestože v jejích vzpomínkách zaznívají tóny pochopení, smířlivé pokory a citlivé meditace nad vším, co život přináší, z jejích nejspodnějších vrstev vyvstává jakási tajemná obžaloba, nepokrytá snaha získat důvěru a náklonnost nezasvěceného čtenáře, jeho přitakání a nakonec i hlas v jakémsi imaginárním soudním přelíčení ve věci života a smrti.
Lidové noviny, č. 274/1997

Zato však „stáří váží všímavěji a přes všechny potíže věku se mu jeví život stejně radostný jako kdysi, sytější, rozmanitější a hoden nejhlubší lásky, vděčnosti a pokory. I všechny minulé prohry, křivdy, utrpení v tomto čase sládnou, protože nabývají svého pravého významu a hodnoty."
Mladá fronta DNES, 16. 6. 1992

Bohužel, tak jako se objevil AIDS, může se objevit jiná nepříjemná nemoc. To samozřejmě není důvod k panice, ale k rozumné dávce pokory před tím, co může přinést život. A také výzva k opatrnosti při lidských zásazích do běhu přírody.
Mladá fronta DNES, 18. 1. 1999

Belege

Doch auch die schönste Party geht einmal zu Ende. Irgendwann graut der Morgen, und dann rächt sich jedes Glas, das man zuviel getrunken hat. Auch an der Börse bleibt nicht ungestraft, wenn man es übertreiben will. Gegen den Brummschädel hilft Aspirin, den Schmerz über Kursverluste kann man nur in Demut ertragen. Wer die Nerven verliert, verliert auch noch sein Geld.
Salzburger Nachrichten, 14.04.1998

Christian Ziörjen filmte, als er mit der Krebsdiagnose konfrontiert wurde, zuerst selbst. Jan Gassmann setzte die Filmarbeit fort. Es wird ein Dokumentarfilm, der schmucklos scheint und schamlos dem Leben und dem Tod ins Auge schaut, ohne Sentimentalität, aber mit Mitgefühl und Demut.
St. Galler Tagblatt, 10.11.2007

Terry-Fox-Prei für Mut und Demut 63 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Vancouver hat das Organisationskomitee die Einführung eines «Terry Fox-Preises» bekanntgegeben. Mit der Auszeichnung soll am 27. Februar, einen Tag vor dem Ende der Olympischen Spiele, ein Sportler geehrt werden, der «die Welt mit Mut, Demut und seinen athletischen Fähigkeiten» während der Winterspiele berührt hat. Die Trophäe ist nach dem Kanadier Terry Fox benannt, der 1980 mit seinem «Marathon der Hoffnung» ein ganzes Land rührte. Der an Knochenkrebs erkrankte und deshalb am rechten Bein Unterschenkel amputierte 21-Jährige startete am 12. April in St. John's in Neufundland zu seinem Lauf durch das Land vom Atlantik bis nach Victoria an der Pazifikküste.
St. Galler Tagblatt, 15.12.2009

geb. am 3. September 1919 - gest. am 26. April 1997 Sein schweres Leiden hat er in Demut und vorbildlicher Tapferkeit ertragen. Wir danken Gott, daß wir ihn so lange in unserer Mitte haben durften, denn seine Liebe und Güte haben unser Leben erhellt und bereichert.
Vorarlberger Nachrichten, 28.04.1997

Wenn das Einbringen der eigenen Person in einen Verein nur in Stress, Ärger und Disharmonie münde, seien keine guten Voraussetzungen für eine harmonische Vereinszugehörigkeit gegeben. Was wirklich zähle, sei die Demut vor dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen und das Vertrauen, das man zu sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten habe.
Mannheimer Morgen, 04.01.2008

 

 

Profil: admirativ

Profil: admirativ

Definition

pokora

Eine achtungsvolle Haltung gegenüber einer Person, einer Institution, einem Wert u. Ä. Man betrachtet eine Person als überlegen an Erfahrung, Leistung oder Stellung. Man vertraut der Richtigkeit der von dieser Person gesetzten Normen und Entscheidungen.

Im Tschechischen kann es auch - besonders in Bezug auf Kinder - die Bedeutung haben, dass man die Würde einer Person respektiert und sie als autonom behandelt.

Sg. tant.

Definition

Demut

Eine achtungsvolle Haltung gegenüber einer Person, einer Institution, einem Wert u. Ä. Man betrachtet eine Person als überlegen an Erfahrung, Leistung oder Stellung.

Sg. tant.

Konnotationen

  • Respekt gegenüber Autoritäten
  • Verzicht auf Kritik und Rücknahme der eigenen Persönlichkeit
  • Aufmerksamkeit, Ehrfurcht, Stille
  • gebeugte Körperhaltung, entblößtes Haupt

Konnotationen

  • Ehrfurcht, Stille
  • gebeugte Körperhaltung, entblößtes Haupt

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • respekt ‘Respekt’
  • úcta ‘Hochachtung’

Opposita

  • arogance ‘Arroganz’
  • neúcta ‘Missachtung’
  • pohrdání ‘Verachtung’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Ehrfurcht
  • Respekt

Opposita

  • Arroganz2
  • Missachtung

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný4 ‘demütig, in Relation zu pokora (admirativ) stehend’, vgl. mnohotvárnost přírody si zasluhuje pokorného obdivu ‘die Vielfältigkeit der Natur verdient eine demütige Bewunderung’, z jeho skulptur vyzařuje pokorná úcta před tajemstvím hmoty ‘seine Skulpturen strahlen eine demütige Ehrfurcht vor den Geheimnissen der Materie aus’
     

Adverbien

  • pokorně4 ‘auf demütige Art und Weise, in Relation zu pokora (admirativ) stehend’, vgl. pokorně a s úctou jsem pozdravila starého muže ‘ich habe den alten Mann demütig und mit Ehrfurcht gegrüßt’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig4 ‘in Relation zu Demut (admiratives Profil) stehend’, vgl. den Bergen sollte man sich demütig und wohlüberlegt nähern
  • demutsvoll/ demutvoll4 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (admiratives Profil) stehend’, vgl. demutsvoll und mit großer Liebe an das Werk gehen

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • cítit pokoru a respekt před soupeři
  • chybí jim pokora před staršími
  • k historii je třeba přistupovat s pokorou
  • pokora a ohleduplnost
  • přednášky vedou k pokoře před jedinečností každého člověka
  • s uctivou pokorou
  • úřady se učí pokoře vůči soukromému vlastnictví
  • v pokoře a úctě

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut und Respekt
  • sich einem Thema mit Demut nähern

Belege

Všechny studie charakterizuje autorova pokora před básní, před tajemstvím jejího působení a respekt k složitostem hledačství. Na mnoha místech se setkáváme s přiznáním, že i on, nepochybný odborník, stojí před něčím stylisticky tak neprůhledným, že je pro něj svízelné určit jednoznačně význam určitého místa.
Lidové noviny - Literární noviny, č. 20/1991

Prošli jsme chrámem v naprostém tichu, pokoře a úctě.
Story, ročník 1995

Radí, kdy pěstovat správné návyky a jak čelit pocitu méněcennosti, který by se u některých dětí mohl vyvinout a někdy i přetrvat do dospělosti. Vede dospělé k pokoře před jedinečností každého dítěte.
Hospodářské noviny, 13. 6. 1997

Ale hlavně mi připadá, že chybí pokora před novinařinou jako zaměstnáním. Natočí deset reportáží, a už si do toho nenechají mluvit.
Reflex, č. 30/1999

Hlavně jsou plné pokory a úcty před poctivým řemeslem, znalostí techniky.
Mladá fronta DNES, 14. 3. 2003

K funkci ústavního soudce podle něj patří například úcta k občanům a pokora před vyššími mravními principy.
Právo, 13. 11. 2003

„S pokorou a ohleduplností bych se chtěl časem domluvit se všemi rostlinami a zvířaty v okolí." Pan Radvan se obrátil k městu zády a našel zdraví, objevil pro sebe odpovědi na některá tajemství přírody a hledá tu smysl života.
Lidové noviny - Magazín, č. 10/1996

O Everestu a vysokých horách mluví drobná žena s pokorou. „Nesmím tam jet s tím, že se určitě dostanu na vrchol. Hory to poznají a nepustí mě tam. Musím jít pracovat na kopec a čekat na počasí," uvedla Vomáčková po loňské výpravě do Himálaje.
Mladá fronta DNES, 19. 1. 1999

Víte, klíčovou otázkou pro každý národ, který se octl jako nyní Češi v procesu demokratizace, je, jak vyjádřit pluralitu morálky. Lidé se musí k morálce stavět s pokorou, musí svou různou morálku navzájem respektovat.
Reflex, č. 41/1999

Je to odvislé od dokonalého řemesla, technické vybavenosti, talentu a umění, jak říkal režisér Žáček, dýchat s dabovaným hercem. Pokud je dabing dělán s pokorou, perfekně, tak je na špičkové úrovni.
Mladá fronta DNES, 18. 9. 2000

Havel zde mluví o potřebě společné pokory vůči transcendentnu, která by měla spojit všechny kultury, o nutnosti vzájemného respektu jednotlivých civilizací.
Respekt, č. 42/1996

Život v pravdě, nepolitická politika, paralelní polis - to vše byl nejen způsob, jakým chartisté či obecněji disidenti rozuměli sobě a svým postojům, ale zároveň to byl program. A to program - přes všechny myšlenky o pokoře, skromnosti a respektu vůči bytí - ne zrovna minimalistický.
Respekt, č. 47/1992

Nechci poměřovat rozměry lidských tragédií, jen bych chtěl, abychom tato místa budovali jako místa pro uctění památky obětí, kam chodíme s pokorou v duši a smeknutým kloboukem.
Mladá fronta DNES, 11. 3. 1999

"Buďme lidé!" To je snad nejvýznamnější výrok celého filmu. Ano, buďme lidé: skloňme se v pokoře před tíží života, drastičností mezních situací a buďme chápaví: nikoho neodsuzujme za to, co kdy dělal, protože nikdy nemůžeme znát všechny složité okolnosti drastické situace.
Britské listy, 18. 6. 2002

Belege

Nähern wir uns also mit der gebotenen Demut dem Phänomen Wunder. Fragen wir nach bei jenen Personengruppen, die am häufigsten diesem Phänomen zu begegnen scheinen: bei den Jägern und den Fischern. „Gewiß muß man zugestehen, daß die Verfasser (der Wundererzählungen; Anm. des Autors) nicht vor übertreibender Fabulierlust zurückschrecken“, mahnt Susanne Heine im „Kleinen Religionswörterbuch“ zur Vorsicht. Aber sie meint die biblischen Wundererzählungen, nicht etwa die Berichte von Jägern und Fischern am Stammtisch.
Oberösterreichische Nachrichten, 16.08.1997

Für den etwas schmäleren Geldbeutel empfehlen sich zwei als Geschenk geeignete Bändchen: Sie heißen schlicht "Weißwein" und "Rotwein" und stammen aus der Feder von André Dominé, eines deutschen Wein-Schriftstellers, der in Frankreich lebt. Die originellen Informationen sind amüsant verpackt und witzig gestaltet - ganz ohne Ehrfurcht und Demut. Da erfährt man sogar, wie viele Korken in die Cheops Pyramide passen (rund 14 Milliarden).
Mannheimer Morgen, 30.11.2002

Bevor Maria weiter ausführen konnte, sank Nanni vor ihr in Demut auf die Knie, ahnte sie nun doch, wer Maria in Wirklichkeit war. Sie nahm ihre rechte Hand und küsste sie.
Müller, Raimund: Die Ritter der Euterpe

Denn, so unterstrich Steiner, ist es nicht die Selbstdarstellung auf der Bühne, sondern die Demut vor einer Rolle, die den Erfahrungshorizont eines jeden Spielenden beträchtlich erweitere.
Mannheimer Morgen, 07.07.2005

Ach, waren das Zeiten, als man sich der Schaubühne mit Respekt, gar Demut näherte: Hier sah man großes und bewegendes Zeittheater, Theater höchst bedeutsamer Aufklärung und zuweilen Idealbildung, zwischen szenischer Universität und kräftigem Volkstheater.
http://www.ossietzky.net [4.7.2012]           

Profil: servil

Profil: servil

Definition

pokora

Unterwürfigkeit gegenüber einem Überlegenen, unkritische Gefolgschaft gegenüber einer Person oder Institution.

Sg. tant.

Definition

Demut

Unterwürfigkeit gegenüber einem Überlegenen, unkritische Gefolgschaft gegenüber einer Person oder Institution.

Sg. tant.

Konnotationen

  • Zeichen der Schwachheit und Unterlegenheit
  • Resignation, Speichelleckerei, Anbiederung

Konnotationen

  • Zeichen der Schwachheit und Unterlegenheit
  • Resignation, Speichelleckerei, Anbiederung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • podřízenost ‘Unterlegenheit, Unterwerfung’
  • poníženost ‘Unterwürfigkeit’
  • poslušnost ‘Gehorsam’

Opposita

  • vzpurnost ‘Trotz, Widersetzlichkeit’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Unterwürfigkeit

Opposita

  • Selbstbewusstsein

Wortbildungen

Substantive

  • pokoření1 ‘Erniedrigung’, vgl. nejhlubší pokoření jeho života ‘dietiefste Erniedrigung seines Lebens’
  • pokoření2 ‘Überwindung, Niederwerfung’, vgl. vojenské pokoření odbojných Sasů ‘die militärische Niederwerfung der aufständischen Sachsen’
  • pokořování1 ‘Erniedrigen’, vgl. snášet ústrky a pokořování ‘Unbill und Erniedrigung vertragen’
  • pokořování2 ‘Bezwingen’, vgl. Napoleonovo pokořování Ruska ‘das Bezwingen Russlands durch Napoleon’

Verben

  • kořit se ‘jmdm. den Hof machen, jmdn. umwerben’
  • pokořit1 ‘erniedrigen’
  • pokořovat1 ‘erniedrigen’, vgl. jeho nevěra ji pokořovala ‘seine Untreue hat sie erniedrigt’
  • pokořit2 ‘besiegen, besonders im Sport oder im Krieg’, vgl. totálně pokořil své soupeře ‘er hat seine Gegner total besiegt’
  • pokořovat2 ‘besiegen, besonders im Sport oder im Krieg’
  • pokořit3 ‘überwinden, übertreffen’, vgl. pokořit rekord ‘den Rekord brechen’
  • pokořit se1 ‘sich erniedrigen’, vgl. Boží Syn se pokořil a stal se člověkem ‘der Sohn Gottes hat sich erniedrigt und ist ein Mensch geworden’
  • pokořovat se1 ‘sich erniedrigen’
  • pokořit se2 ‘sich unterwerfen’, vgl. pokořila se jeho vůli ‘sie hat sich seinem Willen unterworfen’
  • pokořovat se2 ‘sich unterwerfen’

Adjektive

  • pokorný5 ‘demütig, in Relation zu pokora (servil) stehend’, vgl. byla zkrotlá a pokorná, plná strachu ‘sie war zahm und demütig, gefüllt mit Angst’, snažila se, aby vypadala jako pokorná služka ‘sie hat sich bemüht, wie ein demütiges Dienstmädchen auszusehen’, psal pokorné a prosebné dopisy ‘er hat demütige und bittende Briefe geschrieben’
  • pokořený1 ‘erniedrigt, beleidigt’, vgl. cítil se pokořený jeho jednáním ‘er hat sich durch sein Verhalten erniedrigt gefühlt’, připadal si potupený a pokořený ‘er hat sich geschmäht und erniedrigt gefühlt’
  • pokořený2 ‘besiegt, unterworfen’, vgl. pokořený soupeř ‘der besiegte Gegner’, pokořená země ‘ein besiegtes Land’
  • pokořující ‘erniedrigend’, vgl. pokořující neúspěch ‘erniedrigender Misserfolg’

Adverbien

  • pokorně5 ‘auf demütige Art und Weise, in Relation zu pokora (servil) stehend’, vgl. na její rezolutní příkaz se pokorně odplazil do domu ‘auf ihre entschlossene Anweisung ist er demütig ins Haus gekrochen’, nezbývá mi, než tu pokorně čekat a být vděčný za drobty informací, které mi policie laskavě uštědří ‘es bleibt mir nichts Anderes übrig, als hier demütig zu warten und dankbar für jedes Krümel von Informationen zu sein, die mir die Polizei wohlwollend gibt’

Wortbildungen

Substantive

  • Demütigung vgl. Demütigung und Mobbing, sich gegen Demütigung wehren
  • Demutsgebärde ‘Unterwerfungsgeste der Tiere vor stärkeren Artgenossen’
  • Demutsgeste vgl. ehemalige innerparteiliche Gegner haben sich mit Demutsgesten vor dem Parteichef geradezu überboten
  • Demutshaltung vgl. Ihre Botschaft an die Frauen ist, sich aus der angelernten Demutshaltung aufzurichten, nicht immer nur gefällig zu sein und Ja zu sagen.

Verben

  • demütigen vgl. die Gefangenen wurden gedemütigt und gequält
  • sich demütigen

Adjektive

  • demütig5 ‘in Relation zu Demut (serviles Profil) stehend’, vgl. demütig und gehorsam bleiben, demütig alle Fragen beantworten, demütig bitten und flehen
  • demütigend vgl. eine demütigende Niederlage
  • demutsvoll/ demutvoll5 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (serviles Profil) stehend’, vgl. der demutsvoll gesenkte Kopf, demutvollen Gehorsam verweigern

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • absolutní pokora žen před muži
  • pokora a poslušnost
  • pokora vůči dobyvatelům

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut und Unterwürfigkeit
  • durch Gehorsam und Demut jemandes Herz erweichen
  • jemandem in blinder Demut folgen

Belege

Vázat pracovní poměr na neúčast v odborových aktivitách odporuje ústavě (která zaručuje občanům sdružovací právo) i mezinárodním úmluvám. Přesto lidé ve frýdlantském výběžku podmínky nového chlebodárce přijali. Důvod pokory je přitom jednoduchý: oblast má nedostatek pracovních míst.
Respekt, č. 32/1995

Nemusel nic a mohl všechno. A lid se divil, lid nevěřil, lid nechápal a lid mlčel. Mlčet však neznamená souhlasit a mlčení neskrývá pokoru. I zdeptaný a podceňovaný národ jednou umí říct "dost", o tom se mnoho vládců přesvědčilo na vlastní kůži.
Lidové noviny, č. 242/1999

Jak opatrné a obratné už by mělo být jejich žadonění, v jak přesném koktejlu je třeba namíchat pokoru, ušlechtilé humanistické výzvy a podkuřování, aby bohatec udělal to, co dělá s takovou samozřejmostí člověk majetný středně a málo, totiž otevřel peněženku pro ty opravdu nejpotřebnější a nejbezmocnější?
Lidové noviny, č. 294/1996

Montezuma II. se své poddané pokoušel uklidnit, ale byl zabit. Podle aztéckých pramenů Španěly, podle španělských Aztéky, které rozezlila jeho pokora vůči dobyvatelům.
Mladá fronta DNES, 16. 10. 2004

Nejpatrnější je to pak u ženských postav, které se přímo neúčastní absurdní hry se záměnou identity a které do původně pohanské římské frašky vnášejí křesťanské prvky, jako je například pokora a poslušnost ženy svému muži.
http://www.crg.cz/sekce/svetova_literatura [21.6.2012]

No jo, za starých zlatých časů, kdy ještě vládla pokora žen před muži a z jednoho platu uživil v pohodě chlap 8 dětí by se tohle nestalo.
http://alienuvkokot.wordpress.com [21.6.2012]

„Už o té věci dál mluvit nebudeme, rozumíš? To snad zasáhla sama prozřetelnost, že zrovna tebe požádal o ruku vévoda z Hamiltonu!“ Elizabeth za sebou sice měla celoživotní cvičení v pokoře vůči matčiným rozkazům, ale v duchu zoufale prahla mít dost odvahy, dupnout si a prosadit si svou: Hamiltona si nikdy nevezmu!
Virginia Henley: Vzrušení, 2004

Belege

Unter den Genossen gebe es zu viele „mürbegeklopfte Leute, die sich aus Demut fast im Sand wälzen“, kritisiert sie und prophezeit: Diese „Identifikation mit dem Aggressor“ führe stets in die „vorprogrammierte Niederlage“. Statt klein beizugeben müsse man es „wieder und wieder probieren“.
Zürcher Tagesanzeiger, 07.02.1998

Und weil wir unseren Lesern die „Demutspfeife“ nicht vorenthalten wollen, hier die Erklärung des Begriffs: Es handelt sich dabei um eine einzelne Pfeife, deren Ton unterhalb der Hörgrenze liegt. Um dieses zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Die Pfeife wird so leise intoniert, dass ihr Schalldruck unterhalb der Hörschwelle liegt. 2. Sie wird so tief gebaut, dass sie im Infraschallbereich, also bereits unterhalb des Hörbereiches, liegt. Die dadurch entstehende, nicht lokalisierbare Schwingung wird vom Zuhörer als „Unwohlsein“ empfunden und soll damit ein Gefühl von Demut und Unterwürfigkeit auslösen – daher der Name.
Niederösterreichische Nachrichten, 14.03.2007

Doch der Vater tat, was die meisten indischen Väter in dieser Lage tun: Er brachte sein Kind zu den Peinigern zurück. Denn eine verheiratete Frau muß bei ihrem Mann bleiben, sonst macht sie ihrer Familie Schande. Einen Rat gab er der Verzweifelten noch mit: Durch Gehorsam und Demut würde sie die Herzen der Schwiegereltern erweichen.
Salzburger Nachrichten, 27.08.1994

Bleibt zu hoffen, dass Haag mehr Selbstbewusstsein aus seinem Wahlsieg in die neue Amtszeit mitnimmt. Sympathisch, eloquent, bescheiden: Attribute, die ihm auch in den eigenen Reihen nicht nur gute Kritiken einbringen. Zu lieb, zu wenig Durchsetzungsvermögen und zu viel Demut: Das könnte einem Amt und einer Verbandsgemeinde schaden, die beide dringend einen Manager nötig haben.
Rhein-Zeitung, 03.02.2003

Die Bundesanwälte übten sich derweil in Demut: „Wir respektieren und akzeptieren dieses Urteil“, hiess es von ihrer Seite. Etwas anderes bleibt ihnen auch gar nicht übrig, denn die Möglichkeit der Berufung ist ihnen verwehrt.
Die Südostschweiz, 05.05.2006

Ich frage deshalb den Verantwortlichen für den Vollzug, Herrn Marent: Wenn schon die Wiener Gesetzgeber eine sehr eingeschränkte Sichtweise haben, müssen das die verantwortlichen Landespolitiker in blinder Demut fortsetzen oder wären hier Intelligenz und Eigencourage gefragt?
Vorarlberger Nachrichten, 29.01.1998

Die Kraft des Kanzlers ist verbraucht – und die der Mitstreiter im Hofstaat reicht schon gar nicht, der Majestät die Wahrheit zu sagen. In Demut starrt die Union auf den politischen Riesen, der 14 Jahre Kanzlerschaft bis 2000 plus hinzuziehen gedenkt.
Rhein-Zeitung, 04.04.1997

...dass ihm Leute wie MaxGoldig und Dr. Jones ebenfalls mit abgeschaltetem Hirn in blinder demut folgen und nicht mehr fähig sind...
http://www.wallstreet-online.de [4.7.2012]    

Bei DSDS und GNTM bringen die Teilnehmer eine wichtige Eigenschaft mit: Demut. Aber nicht die Demut der Christen, die Augustinus als „die Mutter aller Tugenden“ bezeichnete und die uns lehrt, unsere Selbstüberschätzung gegenüber Gott und unseren Mitmenschen zu überwinden. Die Demut der meisten Kandidaten besteht aus serviler Unterwürfigkeit. Ihre Götter heißen Heidi Klum oder Dieter Bohlen. Und die verstehen sich nicht als Diener, sondern vielmehr als Richter. Als Mittel zum Zweck wird die Demut der jungen Leute ausgenutzt. Sprich: Sie werden gedemütigt.
http://bz2.bistumspresse-zentralredaktion.de [4.7.2012]         

Profil: Reue

Profil: Reue

Definition

pokoraselten

Reue, die man zeigt, nachdem man etwas Schlechtes getan hat.

Sg. tant.

Definition

Demutselten

Reue, die man zeigt, nachdem man etwas Schlechtes getan hat.

Sg. tant.

Konnotationen

  • schlechtes Gewissen
  • still sein, gebeugte Körperhaltung

Konnotationen

  • schlechtes Gewissen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • lítost ‘Reue’
  • pokání ‘Buße’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Einsicht
  • Reue

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný6 ‘in Relation zu pokora (Reueprofil) stehend’, vgl. Na místě je příkrý odsudek, rychlá náprava a pokorná omluva. ‘Angebracht ist eine scharfe Verurteilung, schnelle Wiedergutmachung und eine demütige Entschuldigung.’

Adverbien

  • pokorně6 ‘Reue zeigend, in Reue’, vgl. za svou velkohubost se pokorně omluvil ‘er hat sich für seine Frechheit demütig entschuldigt’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig6 ‘in Relation zu Demut (Reue-Profil) stehend’, vgl. eine demütige Erklärung des Bedauerns über den Kummer, den alle Seiten verursacht haben

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • v pokoře se omluvit

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut, Einsicht und Reue

Belege

Komunistický zločinec Daniel dnes místo pokory svým obětem ještě vyhrožuje.
Mladá fronta DNES, 29. 4. 1997

Německý prezident Johannes Rau požádal ve středu jako první politik své země před izraelským parlamentem Knesetem o odpuštění za zločiny nacistů. „Tváří v tvář izraelskému lidu se skláním v pokoře za zavražděné, kteří nemají hroby a které bych chtěl požádat za odpuštění. Omluvám se za to, co učinili Němci; za sebe a svou generaci, za naše děti a děti našich dětí.
Právo, 17. 2. 2000

Je mi smutno a je mi hanba, že mohu jen přihlížet, jak do lóže vykázané osobě nejctihodnější, jakou je hlava státu, se cpou politikové, kterým by se slušelo v pokoře co nejtišeji zmizet ze scény.
Mladá fronta DNES, 24. 1. 2003

A tak je to se všemi, ať už spolupracovali, vyhřívali se na výsluní slávy v dobách normalizace nebo jen byli v evidenci. Měli po listopadu 1989 dostatek času a prostor v médiích. Stačilo říci v pokoře „promiňte, omlouvám se"! Uškodili nejen sobě, ale i této společnosti.
Respekt, č. 10/2004

Belege

Marcel Ospel hätte als Präsident spätestens bei seiner Abschiedsrede an der Generalversammlung im April dieses Jahres einen Lohnverzicht verkünden sollen. Damit hätte er sein bekundetes „Verständnis“ für den Ärger von Aktionären und Mitarbeitern glaubhafter gemacht, ein persönliches Zeichen gesetzt, ein Signal für andere gesendet und ein Stück Demut gezeigt.
Die Südostschweiz, 26.11.2008

Der „Münchner Merkur“ schreibt zum Schmerzensgeld für den Kindsmörder Gäfgen: „Juristisch ist an Gäfgens ‚Sieg‘ nichts auszusetzen; ungut wirkt er dennoch. Viele Bürger werden den Spruch als Schlag gegen ihr Rechtsempfinden verstehen – weil es schwer zu ertragen ist, einen Menschen unerbittlich, penetrant und schließlich erfolgreich auf ‚sein gutes Recht‘ pochen zu sehen, der selbst einem kleinen Buben das Grundrecht auf Leben gnadenlos entzog. Demut, Einsicht und Reue – darauf haben Hinterbliebene und Gesellschaft Anspruch. Die juristischen Winkelzüge eines geltungssüchtigen Mörders wirken vor diesem Hintergrund ungeheuerlich.“
Braunschweiger Zeitung, 05.08.2011

Der Verhörer sagte zu dem Poeten nur, so er nicht sein unverschämtes Maul halte, werde er, unruhiger Mensch, der Carmina oder Gedichte nicht mehr viel machen. Weil also sichtbar keine Reue oder Demut bei dem Poeten war, hielten die herzoglichen Räte dafür, ihn in Gefangenschaft zu halten und zu sehen, wie er sich ferner darin erzeigen würde.
Schädlich, Hans Joachim: Versuchte Nähe, 1977

Die Schriftstellerin Luise Rinser sah es anders: Wegen dieses Kniefalls werde man von Brandt "noch sprechen, wenn niemand mehr die Namen seiner Widersacher kennen wird". Das war die Zeit, als sich die Intellektuellen noch für Politik interessierten und für Brandt engagierten. In Warschau waren Günter Grass und Siegfried Lenz im Gefolge des Bundeskanzlers. In Polen hat die Geste der Demut und Scham des Mannes, der vor Hitler aus Nazi-Deutschland geflohen war, tiefen Eindruck gemacht - allerdings nur auf die Bevölkerung, nicht auf die Regierung Gomulka, deren Tage damals bereits gezählt waren.
Nürnberger Nachrichten, 07.12.1995

Etymologie

Deverbativum vom atschech. kořiti ‘jmdn. erniedrigen, bes. durch Vorwürfe und Tadel’; das Reflexivum kořiti se ‘sich erniedrigen’ wies allerdings auf eine freiwillige Handlung hin, die nicht von Anderen erzwungen wurde. Das Reflexivum ist deshalb als Ausgangsbasis für das Deverbativum pokora zu deuten. Mit na úkor ‘zum Nachteil von jmdm./etw.’, příkoří ‘Unrecht, Unbill’ und mit dem Iterativum kárat ‘tadeln’ verwandt. Allgemeinslawisch; im Aksl. ukoriti ‘tadeln, erniedrigen’ (MACHEK2). REJZEK führt die uridg. Wurzel *kar- ‘tadeln, schmähen’ an.

Lehnbedeutung zum lat. humilitas.

Im Atschech. ist das Deverbativum pokora polysem, seine Bedeutung beinhaltet religiöse, ethische und juristische Aspekte. SčS (Lemma pokora) führt für das Atschech. sieben Bedeutungen an:

1. ‘Erniedrigung, Unterwerfung vor dem Feind’;

2. ‘Unterwerfung, Gehorsam gegenüber einer überlegenen Person, bes. dem Herrscher’;

3. in Verbindung u pokoru jíti, pokoru činiti ‘seine Schulden gestehen, Vergebung und Versöhnung anstreben’;

4. juristisch, in Verbindung u pokoru jíti, pokoru činiti ‘Ritual einer symbolischen Unterwerfung des Mörders vor den Verwandten des Opfers’;

5. ‘eine Tugend, die darin besteht, dass man sich seiner Nichtigkeit bewusst wird und sich Gott und den Nächsten unterwirft’, zum lat. humilitas;

6. ‘Geduld im Ertragen des Bösen, meistens über einen Gläubigen’;

7. ‘Geduld, Nachsicht, Bereitschaft eine Strafe zu erlassen, meistens über einen Höhergestellten’.

Der Eintrag bei JUNGMANN weist auf eine Bedeutungsverengung im Neutschech. hin, da er nur 1. den ethischen Aspekt im Sinne einer bescheidenen Selbsteinschätzung (nízkost, ponížení mysli aneb ducha, nízké o sobě smýšlení, poníženost, tichost ‘Niedrigkeit, Erniedrigung des Gemüts oder des Geistes, niedriges Selbstbewusstsein, Erniedrigung, Stillsein’) und 2. den juristischen Aspekt (s. die Bedeutung 4 im SčS) und 3. die Bedeutung ‘Trauer’, vgl. v pokoře choditi ‘Trauerkleid anhaben’ erwähnt.

Im Neutschech. rückt also der rituelle, bzw. Handlungsaspekt der Bedeutung in den Hintergrund; es bleibt die ethische Grundbedeutung ‘Geisteshaltung oder Tugend, die in einem niedrigen Selbstwertgefühl besteht’. Relativ selten erscheint im gegenwärtigen Tschech. das Wort pokora im Sinne von ‘Reue, Buße’, diese Bedeutung überdauert allerdings bereits seit dem Atschech. (s. oben die Bedeutung 3 und 4 laut SčS).

Etymologie

Mhd. diemüete, diemuot, ahd. diomuoti, Adjektivabstraktum zum ahd. Adjektiv diomuoti ‘demütig’. Dies ist ein Bahuvrihi-Kompositum mit ja-Suffix zu Mut in der alten Bedeutung ‘Sinn’ und einem alten Wort für ‘Diener, Gefolgsmann’, g. *Tewa- m. in gt. Tius, runennord. Tewaz, ae. Teow; also ‘der die Gesinnung eines Gefolgsmannes, Dieners hat’. Nhd. e statt ie beruht auf niederdeutschem Einfluss. Ebenso nndl. deemoed (KLUGE).

Semantischer Wandel

Das tschechische Lexem pokora ist ein polysemes Abstraktum. Im vorliegenden Wörterbuch werden sechs Profile unterschieden. Es erweist sich als schwierig, eins der Profile als besonders hervorstechend gelten zu lassen, da alle bis auf das Reue-Profil im gesichteten Sprachmaterial gut belegt sind.

In mancher Hinsicht ähneln sich die einzelnen Profile stark. Allen gemeinsam ist, dass das Wort pokora eine innere Einstellung bezeichnet, die durch die Einsicht eigener Belanglosigkeit und begrenzter Fähigkeiten und Möglichkeiten geprägt wird. Im religiösen Profil entspringt diese Gemütshaltung dem Bewusstsein, dass der Mensch auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen ist. Im humilativen Profil handelt es sich um eine Einstellung gegenüber anderen Menschen, die grundsätzlich als ebenbürtig oder auch überlegen zu achten sind, selbst wenn man Ansehen, Erfolge oder Macht erreicht hat. Im stoischen Profil bezeichnet pokora eine geduldige und versöhnliche Haltung gegenüber dem eigenen Schicksal, insbesondere dann wenn man durch Unglück oder Misserfolg geplagt wird. Im admirativen Profil resultiert die Anerkennung bestimmter Werte und Autoritäten in Respekt und Rücksichtnahme ihnen gegenüber. Im Reue-Profil bezeichnet das Wort pokora die Einsicht in das eigene Fehlverhalten.

In allen diesen Profilen gilt pokora als eine wünschenswerte Gemütshaltung, die aufgrund einer angemessenen Selbst- und Fremdeinschätzung entsteht und von einer richtigen Einsicht eines Menschen in die ihn umgebenden Hierarchien bestimmt wird. Die positive Bewertung von pokora äußert sich zum Einen dadurch, dass diese Eigenschaft häufig gelobt, oder aber gefordert wird (vgl. Líbila se mi ta pokora velké hvězdy. ‘Die Demut des großen Stars hat mir gefallen.’, Těmto politikům by se slušelo v pokoře zmizet ze scény. ‘Diese Politiker sollten in Demut von der Bühne verschwinden.’, Chybí jim pokora před zkušenými kolegy. ‘Es fehlt ihnen Demut vor erfahrenen Kollegen.’). Zum Anderen spiegelt sich die bejahende Bewertung von pokora auch darin wider, dass sie mit anderen positiven Eigenschaften oder Einstellungen in Zusammenhang gebracht wird (z. B. moudrost zasnoubená s pokorou ‘Weisheit, verlobt mit Demut’, skromné chování plné pokory ‘bescheidenes Verhalten voller Demut’, prošli jsme chrámem v pokoře a úctě ‘wir sind durch den Tempel in Demut und Würde gegangen’) oder dass sie bestimmte negative Eigenschaften ausschließt (Vítězství přijímáme s pokorou a bez arogance. ‘Den Sieg nehmen wir mit Demut und ohne Arroganz an.’).

Im servilen Profil bezeichnet pokora dagegen Unterlegenheit oder Gehorsam gegenüber jemandem Stärkeren, z. B. der Frau gegenüber dem Mann oder eines unterdrückten Volkes gegenüber dem Herrscher. In diesem Profil wird pokora eher negativ als eine erzwungene Haltung oder Schwäche bewertet. Im servilen Profil zeigt sich die lexikalische Verwandschaft von pokora mit anderen Lexemen wie pokořit ‘erniedrigen’ oder pokořit ‘besiegen’.

Die Bedeutungswörterbücher des Tschechischen stellen das Lexem pokora eher undifferenziert dar. Die Definitionen in PSJČ und SSJČ lassen das servile Profil am meisten hervorstechen, vgl. „vědomí vlastní slabosti, podřízenosti, nedokonalosti proti někomu, ponížené podřizování se někomu, poníženost“ ‘das Bewusstsein der eigenen Schwäche, Unterlegenheit, Unvollkommenheit gegenüber jemandem, erniedrigtes Sich-Anpassen, Unterwürfigkeit’ (PSJČ). Als eine besondere Bedeutung wird in PSJČ pokora als christliche Tugend angeführt, die Definition hebt dabei die Folgen der Demut für das soziale Verhalten eines Menschen hervor: „církevně, ctnost, kterou člověk uznávající své nedostatky zůstává v mezích svého stavu“ ‘kirchlich, eine Tugend, durch die ein Mensch, sich seiner Mängel bewusst, die Grenzen seines Standes nicht überschreitet’. Sowohl PSJČ als auch SSJČ führen außerdem die historische Bedeutung an „obřad, při němž provinilec prosil za prominutí“ ‘ein Ritual, bei dem ein Schuldiger für Vergebung gebeten hat’. Die Definition in SSČ schließt vor allem das humilative und religiöse Profil ein: „pocit plynoucí z uvědomování si vlastní nedostatečnosti, nedokonalosti nebo závislosti, nepřítomnost přílišného sebevědomí“ ‘ein Gefühl, das sich aus dem Bewusstsein der eigenen Mängel, Unvollkommenheit oder Abhängigkeit ergibt, Nichtvorhandensein eines übertriebenen Selbstbewusstseins’. Als Oppositum wird pýcha ‘Hochmut, Stolz’ und als Beispiele zum Sprachgebrauch zdravit s pokorou ‘demütig grüßen’ und náboženská pokora ‘religiöse Demut’ angeführt.

Semantischer Wandel

Im vorliegenden Wörterbuch werden bei dem Lexem Demut sechs Profile unterschieden. Als besonders hervorstechend gilt das humilative Profil. Es bezieht sich auf Demut im Sinne einer persönlichen Gemütshaltung, die sich aus der Einsicht herleitet, dass man über eingeschränkte Kräfte und Fähigkeiten verfügt und dass erreichte Erfolge, Wohlstand, Sicherheit usw. wieder in ihr Gegenteil umschlagen können. Die Bedeutung von Demut nähert sich im humilativen Profil meistens der von Bescheidenheit. Da die Wörter Bescheidenheit und bescheiden gegenüber Demut und demütig weitaus häufiger verwendet werden (vgl. die Trefferanzahl im Archiv der geschriebenen Sprache des Mannheimer Korpus Cosmas II), ist anzunehmen, dass Demut als ein eher gehobenes und buchsprachliches Wort empfunden wird. Als solches wird es u. A. in öffentlicher, rhetorisch ausgerichteter Kommunikation verwendet, z. B. in verschiedenen Aufforderungen zu einem Wandel oder Neubeginn, vgl. Wendungen wie Demut ist angesagt, Demut wäre angebracht u. ä. oder folgende Beispiele im Zusammenhang mit der Finanzkrise:

Der Deutschland-Chef der US-Bank Goldman Sachs, Alexander Dibelius, hat die gesamte Finanzbranche zu „kollektiver Demut“ aufgefordert.
(Hannoversche Allgemeine, 04.05.2009)

Es ist genau ein Jahr her, dass der Bundespräsident in der Alten Oper in Frankfurt Klartext geredet hat. Den versammelten Bankern hielt Horst Köhler damals vor, sich zu sehr an der Jagd nach Rendite berauscht zu haben. Die Zeit für Demut sei gekommen, hatte der Präsident gesagt – und die anwesenden Vorstandschefs senkten beflissen ihre Häupter.
(Hannoversche Allgemeine, 21.11.2009)

Eher floskelhaft wirkt das Wort auch in Aussagen, in denen jemand die Demut für sich demonstrativ beansprucht, typischerweise beim Antritt eines Amtes, vgl.

„Es ist für mich eine große Ehre und Freude, von der Brucker SPÖ und von Bürgermeisterin Christa Vladyka als ihr Nachfolger vorgeschlagen zu werden", erklärt Hemmer zu seinem Comeback. Ich nehme die Herausforderung mit großer Demut, Freude, aber auch mit Respekt an und freue mich schon darauf, gemeinsam mit den BürgerInnen an der positiven Weiterentwicklung unserer Stadt zu arbeiten,“ so Hemmer.
(Niederösterreichische Nachrichten, 30.12.2009)

Als Helmut Lemke genannt von Soltenitz im Januar 1963 seinen Dienst als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein antrat, bekannte er: „Ich nehme dieses Amt in Demut an. Aber ich gebe mich auch keiner Täuschung darüber hin, welche Grenzen ... meiner Kraft gesetzt sind.“
http://www.spiegel.de [4.7.2012]

Als eine ausdrücklich religiöse Tugend eines gläubigen Menschen ist Demut nur in religiösen Kontexten zu erkennen, z. B. in Predigten oder theologischen Texten (vgl. das religiöse Profil im vorliegenden Wörterbuch). Im Diskurs der großen christlichen Kirchen wird Demut häufig bewusst von Gehorsam, Unterwürfigkeit u. Ä. abgegrenzt, um die negativen Konnotationen auszuschließen, vgl. auch das Wortspiel Mut und Demut, worauf in diesem Zusammenhang zurückgegriffen wird:

Doch Demut dürfe nicht verwechselt werden mit falscher Bescheidenheit und Duckmäusertum. Demut sei eigentlich eine Form des Mutes. Sie bedeute, „Gott anzuerkennen als meinen Herrn und Schöpfer, der es gut mit mir meint, was mir auch geschieht.“
(Mannheimer Morgen, 24.10.2007)

Das stoische, admirative und Reue-Profil sind mit dem humilativen Profil verbunden, heben aber jeweils eine besondere Folge der persönlichen Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten hervor. Im stoischen Profil resultiert sie in eine Ergebenheit und Dankbarkeit dem Schicksal bzw. göttlicher Fügung gegenüber, selbst wenn man mit Misserfolg, Krankheit oder Leiden konfrontiert wird (vgl. die Wendung etw. in Demut ertragen). Im admirativen Profil äußert sich die Demut als Respekt oder Ehrfurcht vor einer Autorität, einer Institution, einem Wert usw. Im Reue-Profil wird der sichtbare Ausdruck der Demut hervorgehoben, indem man seine Verfehlungen anerkennt und bereut (vgl. Wendungen wie eine Geste der Demut, Demut zeigen u. a.).  

Im servilen Profil wird Demut als eine negativ bewertete Unterwürfigkeit oder unkritische Gefolgschaft verstanden (vgl. die Wendung in blinder Demut ‘ohne eigene Meinung, ohne eigenen Willen’). Die negativen Konnotationen von Demut können durch einen Hinweis auf die lexikalische Verwandtschaft mit Wörtern wie demütigen, Demütigung usw. verstärkt werden, vgl. folgende Gegenüberstellung von Demut als christlicher Tugend und Demut als Unterwürfigkeit:

Bei DSDS und GNTM bringen die Teilnehmer eine wichtige Eigenschaft mit: Demut. Aber nicht die Demut der Christen, die Augustinus als „die Mutter aller Tugenden“ bezeichnete und die uns lehrt, unsere Selbstüberschätzung gegenüber Gott und unseren Mitmenschen zu überwinden. Die Demut der meisten Kandidaten besteht aus serviler Unterwürfigkeit. Ihre Götter heißen Heidi Klum oder Dieter Bohlen. Und die verstehen sich nicht als Diener, sondern vielmehr als Richter. Als Mittel zum Zweck wird die Demut der jungen Leute ausgenutzt. Sprich: Sie werden gedemütigt.
http://bz2.bistumspresse-zentralredaktion.de [4.7.2012]         

In den deutschen Bedeutungswörterbüchern wird bei dem Lexem Demut i.d.R. ein Bedeutungsaspekt hervorgehoben. In DUW ist es die Ergebenheit, vgl. „in der Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit“ (DUW 1989, 2003, 2011). In WAHRIG ist es die Unterwürfigkeit, vgl. „Liebe zum Dienen, Selbsterniedrigung, tiefe Bescheidenheit, Unterwürfigkeit“ (WAHRIG 1989, 2006). Die Definition in DWDS schließt den humilativen, servilen und stoischen Aspekt ein, vgl. „tiefe Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, Bereitschaft zum Dienen, Ergebenheit“.

 

 

 

Sprichwörter

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Sprichwörter

Besser demütig gefahren als stolz zu Fuß gegangen. ‘weniger ist auch im Großen mehr’

Demut, dieser schöne Tugend, ziert das Alter wie die Tugend. ‘Bescheidenheit steht jedem gut’

Demut in Freuden, Geduld im Leiden. ‘sich nicht allzu verschwenderisch freuen, Schmerz mit Geduld ertragen’

Demut ist eine Mutter der Ehre. ‘mit Bescheidenheit Ehre erlangen’

Demut ist zu allen Dingen gut. ‘Tugend passt überall’

Demut kommt überall durch. ‘Tugend siegt immer’

Kein Gewand kleidet schöner als Demut.

Wo Glück aufgeht, da geht Demut unter. ‘überschwengliche od. verschwenderische Freude’

Zu viel Demut ist Hochmut. ‘Blasiertheit getarnt als übertriebene Bescheidenheit’

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Jiří Wolker: Pokora (Gedicht, in: Host do domu), 1921.
  • Josef Dewitský: Ctnost a pokora, nebo, Přjhody bohabogné králowny Itálské, 1862.
  • Václav Malý: k hledání pravdy patří pokora, 2002.

Musik

  • J.A.R.: Pokora Hitlera (Lied, in: Dlouhohrající děcka), 2011.
  • Marek Brodský: Pokorný pán (Lied, in: Album první), 2002.
  • Richard Müller, Tereza Kerndlová: Klid, mír a pokora (Lied).

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=HIQd-VhgxCU)

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Richard Sibbes: Die von Herzen kommende Demut, 2012.
  • Inke Wegener: Zwischen Mut und Demut, 2004.

Film

  • Der Demütige und die Sängerin ( Regie: E. A. Dupont), Deutschland, 1924/25.

Musik

  • Thomas D.: Lektionen in Demut, Pop-Album, Deutschland 2001/ 2011

    (Quelle: http://en.academic.ru/pictures/enwiki/87/Weissmann_Thomas-D_2001_CD.jpg)

Sonstiges

  • Geste der Demut und Entschuldigung: Willy Brandts Kniefall vor dem Denkmal für die ermordeten Juden in Warschau.

    (Quelle: http://www.dradio.de/images/9766/landscape/)

Bibliographie

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Bibliographie

Burger, Christoph 2011: „Historische Semantik in der Theologie. Luthers Neubestimmung von Marias Demut (humilitas) in seiner Übersetzung und Auslegung des Magnifikat“, in: Jahrbuch für germanistische Sprachgeschichte (Berlin), Bd. 2, S. 80-93.

Feldmeier, Reinhard 2013: „Basis des Kontaktes unter Christen: Demut als Schlüsselbegriff der Ethik des Ersten Petrusbriefes“, in: Bedrängnis und Identität: Studien zu Situation, Kommunikation und Theologie des 1. Petrusbriefes, Berlin, S. 249-262.

Feldmeier, Reinhard; McNeil, Brian 2014: Power, service, humility: a New Testament ethic, Waco.

Michalak, Anita A. 2014: „PokoraDemut im Sprachvergleich“, in: Nagórko, Alicja (Hg.), Sprachliche Säkularisirung. Semantik und Pragmatik, Hildesheim, S. 203-225.

Thieme, Carl 1906: Die christliche Demut. Wortgeschichte und die Demut bei Jesus, Giessen.

Wengst, Klaus 1987: Demut - Solidarität der Gedemütigten: Wandlungen eines Begriffes und seines sozialen Bezugs in griechisch-römischer, alttestamentlich-jüdischer und urchristlicher Tradition, München.

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