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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Tschechisch: víra
Deutsch: Glaube

Polysemie

  1. religiös-institutionell: ‘Religion’
  2. religiös-subjektiv: ‘Überzeugung von der Gültigkeit einer religiösen Lehre’
  3. magisch: ‘Überzeugung von der Existenz übernatürlicher Wesen’
  4. ideologisch: ‘Überzeugung von der Richtigkeit einer Weltanschauung’
  5. Vertrauensprofil: ‘Vertrauen, Hoffnung’
  6. Wahrheitsprofil: ‘Überzeugung von der Richtigkeit einer Aussage’
  7. Kreditprofil: ‘finanzielle Kredibilität’
  8. kollektiv: ‘Gruppe von Menschen’

Polysemie

  1. religiös-institutionell: ‘Religion’
  2. religiös-subjektiv: ‘Überzeugung von der Gültigkeit einer religiösen Lehre’
  3. magisch: ‘Überzeugung von der Existenz übernatürlicher Wesen’
  4. ideologisch: ‘Überzeugung von der Richtigkeit einer Weltanschauung’
  5. Vertrauensprofil: ‘Vertrauen, Hoffnung’
  6. Wahrheitsprofil: ‘Überzeugung von der Richtigkeit einer Aussage’
  7. Kreditprofil: ‘finanzielle Kredibilität’
  8. kollektiv: ‘Gruppe von Menschen’

Profil: religiös-institutionell

Profil: religiös-institutionell

Definition

víra

Die Lehre einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft über Gott und die von ihm oder seinen menschlichen Repräsentanten verkündeten Lehren und Vorschriften.


Definition

Glaube

Die Lehre einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft über Gott und die von ihm oder seinen menschlichen Repräsentanten verkündeten Lehren und Vorschriften.

Sg. tant.

Konnotationen

  • ewiges Leben, Himmel, unsterbliche Seele
  • Kirche, Theologie, Dogmen
  • Transzendenz, nicht zu beweisen, übernatürlich

Konnotationen

  • ewiges Leben, Himmel, unsterbliche Seele
  • Kirche, Theologie, Dogmen
  • Transzendenz, nicht zu beweisen, übernatürlich

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • náboženství ‘Religion’
  • učení ‘Lehre’
  • vyznání ‘Glaube, Konfession’

Opposita

  • pohanství ‘Heidentum’
  • modlářství ‘Götzenkult’
  • pověry ‘Aberglauben’
  • nevíra ‘Unglauben/ Negation von Glauben’
  • ateismus/ ateizmus ‘Atheismus’
  • agnosticismus ‘Behauptung, dass niemand weiß, ob es Gott gibt oder nicht gibt; resignative/ skeptische Haltung gegenüber Gottesglauben und Gottesbeweisen’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Bekenntnis
  • Credo1
  • Konfession
  • Religion

Wortbildungen

Substantive

  • věrovyznání1 ‘Glaubensbekenntnis, Credo’
  • věrouka ‘Glaubenslehre, Dogmatik’
  • věrozvěst ‘Glaubensapostel’

Verben

Andere

Wortbildungen

Substantive

  • Gesetzesglaube, vgl. der Übergang vom Gesetzesglauben der Judenchristen zum Glauben an Jesus Christus
  • Glaubensbruder
  • Glaubensanhänger
  • Glaubensbekenntnis, vgl. Apostolisches Glaubensbekenntnis
  • Glaubensgemeinschaft
  • Glaubenskrieg
  • Glaubensrichtung
  • Glaubenssatz, vgl. Glaubenssätze sind Sätze, an die wir glauben; Leitideen, die wir für wahr halten.

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • dát se na víru: <někdo> se dá na víru ‘zum Glauben finden, gläubig werden’
  • obrátit na víru: <někdo> obrátí <někoho> na víru/ jmdn. zum Glauben bekehren
  • odpadnout od víry: <někdo> odpadne od víry/ vom Glauben abfallen
  • vyznávat svou víru: <někdo> vyznává svou víru/ seinen Glauben bekennen
  • zřeknout se víry: <někdo> se zřekne víry/ sich vom Glauben lossagen

Kollokationen

  • křesťanská víra
  • náboženská víra
  • pravá víra
  • přejít na evangelickou víru
  • šířit víru
  • věda a víra
  • zakotvení ve víře

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • vom Glauben abfallen: <jmd.> fällt vom Glauben ab
  • sich zum _ Glauben bekennen: <jmd.> bekennt sich zum <christlichen, jüdischen u. Ä.> Glauben
  • zum _ Glauben übertreten: <jmd.> tritt zum <katholischen, jüdischen u. Ä.> Glauben über

Kollokationen

  • an seinem Glauben festhalten
  • in seinem Glauben fest verwurzelt sein
  • christlicher Glaube
  • den katholischen Glauben annehmen
  • der rechte Glaube
  • der wahre Glaube
  • in Fragen des Glaubens tolerant sein
  • jüdischer Glaube
  • katholischer Glaube
  • muslimischer Glaube
  • protestantischer Glaube
  • seinem Glauben abschwören 

Belege

Vedou je lidé, kteří připravují program tak, aby činy i slovy ukazovali, co je víra , co to znamená být křesťanem.
syn2006pub: Lidové noviny, č. 127/1991,opus.rokvyd=1991

Ptáte se mne na mou osobní filozofii, jíž se řídím ve své veřejné činnosti - a na to, jakou roli v ní hraje má náboženská víra .
syn2006pub: Lidové noviny, č. 234/1992

V té nejvyšší filozofické úrovni bych bral hinduismus jako alterantivní náboženství k těm vírám , jež známe, třeba křesťanským. Oproti naší víře křesťanské klade hinduismus důraz na meditace jako práci na sobě samém.
syn2006pubLidové noviny - Nedělní příloha, č. 7/1992

Zajímavostí je, že Micuko, která původně vyznávala buddhismus, se v Čechách nechala pokřtít a přešla na katolickou víru .
syn2006pub: Lidové noviny - Kulturní příloha, č. 16/1994

Tento důsledný postoj mu přinesl i Nobelovu cenu míru, a když nic jiného, umožnil mu uchovat si víru i v době nejtěžší - když čínská armáda vtrhla na střechu světa. O devět let později, po nevydařeném povstání, dalajlama svou zemi nuceně opustil.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 11. 6. 1997

Belege

Religiöser Glaube, zumal christlicher Glaube jeder Konfession, hat es schwerer denn je mit den Leuten - und diese mit ihm.
Die Zeit, 27.12.1985

Der Glaube gebiete dem gläubigen Moslem, alles zu tun, um sein Volk zu schützen.
Die Presse, 09.11.1992

Umm al-Fahem, dessen sämtliche 35 000 Einwohner muslimischen Glaubens sind, ist ein Zentrum der islamischen Bewegung in Israel.
Zürcher Tagesanzeiger, 26.05.1998

Doch es scheint viel mehr zu sein als nur die Empörung über eine fahrlässige Beleidigung ihres Glaubens, die Moslems auf die Barrikaden gehen lässt.
Nürnberger Zeitung, 04.02.2006

Nichts in unserem Glauben spricht also dagegen, die Kirche nach demokratischen Prinzipien zu organisieren.
Die Presse, 04.08.1999

Stattdessen sollten sie dem Beispiel des heiligen Wendelinus oder auch dem der großen Glaubensboten Kastor und Goar folgen, die in der Region erfolgreich den Glauben verbreitet hätten.
Rhein-Zeitung, 12.09.2006

Dass es auch im Islam sehr verschiedene Meinungen und Richtungen des Glaubens gibt, zeigte sich in der lebhaften Diskussion, die anschließend geführt wurde.
Rhein-Zeitung, 12.02.2008

Während der Reformation von 1529 trat etwa die Hälfte der Bevölkerung zum neuen Glauben über.
Voyager; Tschubby; Irmgard; u.a.: Gebenstorf, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org: Wikipedia, 2005

Profil: religiös-subjektiv

Profil: religiös-subjektiv

Definition

víra

Gefühlsmäßige Überzeugung eines Menschen, dass eine religiöse Lehre wahr und gültig ist.

Sg. tant.
víra v <něco>
víra, že _

Definition

Glaube

Gefühlsmäßige Überzeugung eines Menschen, dass eine religiöse Lehre wahr und gültig ist.

Sg. tant.

Glaube an <etw.>

Glaube, dass_

Konnotationen

  • Gott, ewiges Leben, Himmel, unsterbliche Seele
  • Hoffnung, Zuversicht

Konnotationen

  • Gott, ewiges Leben, Himmel, unsterbliche Seele
  • Hoffnung, Zuversicht

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • zbožnost ‘Frömmigkeit’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Frömmigkeit
  • Religiosität

Wortbildungen

Substantive

  • věrovyznání2 ‘Glaubensbekenntnis, Credo’
  • důvěra1 ‘Vertrauen’

Verben

Andere

Wortbildungen

Substantive

  • Andersgläubiger
  • Glaubensfragen
  • Glaubensfreiheit
  • Glaubenskrise
  • Gottesglaube
  • Irrglaube
  • Kleingläubiger, vgl. Da sagte er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? (Mt 8,26)
  • Volksglaube

 Adjektive

  • gläubig
  • gottgläubig, vgl. Als gottgläubig galt bei den Nationalsozialisten, wer sich von den anerkannten Religionsgemeinschaften abgewandt hatte, jedoch nicht glaubenslos war.
  • kleingläubig, vgl. Thomas, der kleingläubige Zweifler

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • vyznání víry ‘Glaubensbekenntnis’

Kollokationen

  • otázka víry

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Glaube an das ewige Leben

Kollokationen

  • fanatischer Glaube
  • fester Glaube
  • Glaube an ein Leben nach dem Tod
  • Glaube an Gott
  • seinen Glauben bewahren
  • seinen Glauben verlieren
  • starker Glaube
  • tiefer Glaube
  • unerschütterlicher Glaube

Belege

Naše víra ve vzkříšení se osvědčuje naší spoluúčastí na této události, naším „spoluvzkříšením“. Podle Pavla jsme i my už byli spolu s Kristem vzkříšeni (Kol 3,1).
www.google.cz [5.10.2010]

Základní princip spiritismu je založen na víře , že duše a tělo nejsou na sobě závislé a existují odděleně.
www.google.cz [5.10.2010]

Belege

Als seien hier drei Dutzend Menschen aus der Zeit gefallen, rückwärts hineinkatapultiert in ein Jahrhundert, in dem strenger Glaube das Dasein bestimmte.
Mannheimer Morgen, 12.02.2009

So wünsche ich mir, dass der neue Bischof geistige Räume eröffnet und zulässt, in denen unser Glaube gestärkt wird und weiter getragen wird, in Spiritualität, Liturgie, Pastoral der Kopflastigkeit entgegen gewirkt wird.
Rhein-Zeitung, 23.05.2009

"Sie können Zeugnis dafür ablegen, wie sich der Glaube in der Bedrängnis bewährt und wie Gott auch in dunklen Zeiten nicht fern ist.
Rhein-Zeitung, 06.04.2010

Beide Künstler eint nicht nur die Liebe zur Rockmusik, sondern auch der Glaube an Jesus Christus.
Rhein-Zeitung, 17.06.2008

Mit einer persönlich gestalteten Firmkerze in der Hand bekundeten die 31 jungen Erwachsenen daraufhin ihren Glauben an Gott und ihre Zugehörigkeit zur katholischen Kirche.
Die Südostschweiz, 27.05.2010

Ich lebe meinen eigenen Glauben und brauche dazu keine Kirche.
Rhein-Zeitung, 07.12.2002

Stärker als früher spüre er, dass es den Menschen ein Bedürfnis sei, miteinander den Glauben auszuleben.
Rhein-Zeitung, 08.10.2005

In diesen Studien sei am auffallendsten gewesen, daß der Glaube bei Kernmitgliedern der Kirche Vorurteile abschwäche. Auf diejenigen, die der organisierten Religion stark verpflichtet seien, übe der christliche Glaube einen deutlichen Einfluß aus: Er hemme ethnische Vorurteile und wirke gegen sie.
Salzburger Nachrichten, 06.08.1998

Profil: magisch

Profil: magisch

Definition

víra

Gefühlsmäßige Überzeugung von der Existenz von Wesen oder Phänomenen, die sich nicht eindeutig beweisen lassen und die von der Mehrheit der Menschen für nichtexistent gehalten werden (z. B. Geister) oder denen keine kausale Wirkung für das reale Leben zugestanden wird (wie bei Träumen u. Ä.).

Sg. tant.

víra v <něčo>

víra, že

Definition

Glaube

Gefühlsmäßige Überzeugung von der Existenz von Wesen oder Phänomenen, die sich nicht eindeutig beweisen lassen und die von der Mehrheit der Menschen für nichtexistent gehalten werden (z. B. Geister) oder denen keine kausale Wirkung für das reale Leben zugestanden wird (wie bei Träumen u. Ä.).

Sg. tant.

Glaube an <etw.>

Glaube, dass_

Konnotationen

  • Gespenster, Geister, Wunschbilder
  • Naivität, Spiritismus, Exzentrik, Esoterik

Konnotationen

  • Gespenster, Geister, Wunschbilder
  • Naivität, Spiritismus, Exzentrik, Esoterik

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • pověra1 ‘Aberglauben’
  • přesvědčení1 ‘Überzeugung’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Aberglaube 

Wortbildungen

Substantive

  • pověra2 ‘Aberglauben’

Verben

Andere

Wortbildungen

Substantive

  • Astrologieglaube
  • Geisterglaube
  • Wunderglaube

Adjektive

  • abergläubisch, vgl. Er ist ein sehr abergläubischer Mensch und weicht schwarzen Katzen, die seinen Weg kreuzen könnten, nach Möglichkeit aus.

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • víra v duchy
  • víra v mimozemšťany
  • víra v osud
  • víra v zázraky

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Glaube an Vampire
  • Glaube an das Schicksal

Belege

Argentinský jezuita Funes je spíše skeptický pokud jde o možnost, že by byly brzy objeveny další formy života. V roce 2008 však prohlásil, že víra v Boha je slučitelná s vírou v mimozemšťany (...).
www.google.cz [5.10.2010]

Víra v zázraky však odporuje oběma bodům, proto víra v zázraky odporuje kritické historii. Historik musí odmítnout všechny zázraky. Kdokoliv, kdo věří v zázraky, je naivní a nekritický ve svém myšlení.
www.google.cz [5.10.2010]

Víra ve zlé duchy jakožto původce nemocí se kymácela. Do 18. století nosili lidé k ochraně před morem a jinými nemocemi kolem krku amulety, které obsahovaly kousky žab a jiných živočichů a zvířecích výkalů.
syn

Je - li předmět náboženství chápán osobně ( bůh , bohové ), jedná se o teistické náboženství, v opačném případě o neteistické (buddhismu, taosimus). Mnoho různých náboženství neuznává víru v bohy, duchy nebo posmrtný život, ani jiné jevy, jež shrnujeme pod společnou kategorii nadpřirozena. Kategorie nadpřirozena předpokládá, že chápeme, co je přirozené.
syn

Každopádně je to film pozo ruhodný tím, co v něm je, i tím, že v něm ledacos není. Podobně jako ve zmíněném filmu Puls se v Kruhu střetá tradiční víra v duchy a moderní technologie. Podobně jako americké teenagerské horory je Kruh založen na povídačce toho typu, jakým se u táboráku straší dospívající mládež.
syn

Belege

Der Glaube an Wahrsagung wird im Islam als gleichbedeutend mit Vielgötterei erachtet – eine der größten Sünden, die ein gläubiger Muslim begehen kann.
Braunschweiger Zeitung, 20.06.2009

Der Glaube an die Wiedergänger vermischt sich mit dem Glauben an Vampire, die als Untote streng genommen auch eine besondere Form der Wiedergänger sind.
Dickbauch; Irmgard; Harro von Wuff; u.a.: Wiedergänger, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org: Wikipedia, 2005

Der Glaube an Halloween als Nacht der bösen Geister, Dämonen und Hexen existierte weiter, trotz der Christianisierung.
Rhein-Zeitung, 30.10.1997

Profil: ideologisch

Profil: ideologisch

Definition

víraokkasionell

Überzeugung von der Richtigkeit einer Weltanschauung, einer Ideologie, einer Gesellschaftslehre, einer Bewegung oder auch nur eines bestimmten Grundsatzes bzw. Wertes.

Oft als kritischer Kommentar über eine Überzeugung von Anderen, von der sich der Sprecher distanziert.

Sg. tant.
víra v <něco>
víra, že _

Definition

Glaubeokkasionell

Überzeugung von der Richtigkeit einer Weltanschauung, einer Ideologie, einer Gesellschaftslehre, einer Bewegung oder auch nur eines bestimmten Grundsatzes bzw. Wertes.

Oft als kritischer Kommentar über eine Überzeugung von Anderen, von der sich der Sprecher distanziert.

Sg. tant.

Glaube an <etw.>

Glaube, dass_

Glaube + Satz

Konnotationen

  • Unerschütterlichkeit
  • Prinzipienfestigkeit
  • Starrsinn
  • Fanatismus

Konnotationen

  • Unerschütterlichkeit
  • Prinzipienfestigkeit
  • Starrsinn
  • Fanatismus

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • důvěra2 ‘Vertrauen’
  • naděje ‘Hoffnung’
  • přesvědčení2 ‘Überzeugung’
  • věrnost1 ‘Treue’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Credo2
  • Gewissheit
  • Überzeugung

Wortbildungen

Substantive

  • důvěra3 ‘Vertrauen’

Verben

Andere

Wortbildungen

Substantive

  • Fortschrittsglaube

Adjektive

  • staatsgläubig, vgl. Sie sind staatsgläubig, wissenschaftsfeindlich und haben ein autoritäres Gen. Wolfgang Clement über die Grünen.

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • být pln víry, že
  • falešná víra
  • hluboká víra
  • naivní víra
  • nezlomná víra
  • pevná víra
  • víra v uzdravení
  • ztratit víru v pokrok

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Glaube an den Erfolg
  • Glaube an die Gerechtigkeit
  • Glaube an eine bessere Zukunft

Kollokationen

  • Glaube an Autoritäten
  • Glaube an den Staat
  • Glaube an das Gute im Menschen
  • liberaler Glaube an die soziale Martwirtschaft

Belege

Skutečně konzervativní je dnes, argumentují, nejenom stará pravice se svou směšnou vírou v autoritu, řád a úzkoprsé vlastenectví, nýbrž i stará levice se svým bojem proti kapitalismu.
www.google.cz [7.10.2010]

Individuální potřeby a zájmy hrají velmi důležitou roli. Jejich uspokojení je nevyšším principem. Je to zároveň společnost postavená na víře , že lze prodat a koupit cokoli. Od materiálních statků, vlastní práce, vědomostí, hodnot, povahových rysů až po vlastní identitu.
www.google.cz [7.10.2010]

Materialismem rozumí hlavně toto: rozvoj sekt, narkomanie, zklamání z ideologií, ztráta víry ve vědecký i technický pokrok, pocit slepé uličky demokratického vývoje, zklamání ze slibů politiků a ekonomů.
syn2006pub: Lidové noviny, č. 117/1997

Belege

„Es gab schon so etwas wie inneren Widerstand im Dritten Reich“, sagt Hattingen, der davon überzeugt ist, dass sein Vater schon sehr früh im Dritten Reich eingesehen hatte, dass sein Glaube an den Nationalsozialismus ein Irrtum war.
Rhein-Zeitung, 19.07.2008

Bei ihnen werde deutlich, meint Barz, daß die Religionskritik eines Feuerbach, Marx oder Freud und der Glaube an die Wissenschaft das Denken des heutigen Menschen in nie dagewesenem Maße prägten.
Salzburger Nachrichten, 18.11.1993

Wenn immer mehr Unternehmen trotz hoher Gewinne Arbeitsplätze vernichteten, erschüttere das den Glauben der Bürger an die soziale Marktwirtschaft.
Nürnberger Zeitung, 26.06.2006

Den liberalen Glauben, weniger Staat bringe quasi automatisch mehr Wachstum, hält Hoffmann für „naiv und empirisch nicht belegbar“.
Frankfurter Rundschau, 28.03.1998

Immer noch herrsche der Glaube vor, ein Gebiet verteidigen zu müssen, auch wenn es einem nicht gehört, erklärte Ruback.
Frankfurter Rundschau, 27.06.1997

Profil: Vertrauen

Profil: Vertrauen

Definition

víra

Vertrauen in eine Person, Institution oder ein Mittel; Überzeugung von den guten Absichten einer Person oder auch dem guten Ausgang bzw. der Folge einer Handlung. Immer mit einer positiven Einstellung zu der Sache oder dem Geschehen verbunden.

Sg. tant.
víra v <něco>
víra, že _

Definition

Glaube

Vertrauen in eine Person, Institution oder ein Mittel; Überzeugung von den guten Absichten einer Person oder auch dem guten Ausgang bzw. der Folge einer Handlung. Immer mit einer positiven Einstellung zu der Sache oder dem Geschehen verbunden.

Sg. tant.

Glaube an <etw.>

Glaube in <etw.>

Glaube, dass_

Glaube + Satz

Glaube + Inf. (bei Subjektgleichheit)

Konnotationen

  • Optimismus

Konnotationen

  • Optimismus

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • důvěra4 ‘Vertrauen’
  • věrnost2 ‘Treue’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Hoffnung
  • Vertrauen
  • Zuversicht

Wortbildungen

Substantive

  • důvěra5 ‘Vertrauen’

Verben

Adjektive

  • věrodatný ‘úber eine Person, die einem Gegenüber Vertrauen entgegenbringt oder entgegenbringen muss’
  • věrohodný ‘glaubwürdig’
  • věrolomný ‘vertrauensbrüchig’
  • vgl. → věřit

Wortbildungen

Adjektive

  • glaubensseligironisch, selten, vgl. Glaubensselig und gottesfern: Martin Walsers "Muttersohn" ... Denn so glaubensselig dieses Buch sich gibt, so gottesfern ist es zugleich.
  • leichtgläubig, vgl. Die Amerikaner sind leichtgläubige Kleinkinder, und Obama ist ihr Weihnachtsmann.

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • dát víru: <někdo> dá <někomu>/ <něčemu> víru ‘jmd. Glauben schenken’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • blinder Glaube
  • den Glauben an die Liebe behalten
  • den Glauben an Politik verlieren
  • felsenfester Glaube
  • fester Glaube
  • unerschütterlicher Glaube

Belege

Většina československé populace je stále přesvědčena, že krize, kterou je nutné projít, nebude příliš hluboká a že se ji podaří přežít bez větších změn v přístupu k životu a k práci. Tuto naivní víru už Maďaři a Poláci ztratili.
syn2006pub: Respekt, č. 18/1991

„Opomíjením této skutečnosti vzniká falešná víra ve schopnosti některých jedinců vytvářet a navrhovat lepší světy pro zbývající lidi.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 23. 8. 1994

Naopak, jeho výpověď se opírá o hlubokou víru v přátelství, v lidskou etiku, která člověku, jenž si ji uchová, pomůže přežít i krajní, téměř bezvýchodnou situaci.
syn2006pub: Hospodářské noviny - víkend, ročník 1995

Tvrdím, že prvním předpokladem úspěšného manažera je víra v sama sebe a jistota, že když bude vykonávat svoji práci s plným nasazením, úspěch ho nemine.
syn2006pub: Hospodářské noviny, ročník 1996

Než jsem však stačil zapochybovat o své víře v rozum tohoto národa, spadl jsem do nové hry na hloupost, hry velice prostinké, s hloupými pravidly, nudné, nesmyslné a konec konců nevážné.
syn2006pub: Lidové noviny, č. 129/1996

Propadl jsem falešné víře v domov, aniž jsem si to uvědomil. Považoval jsem domov a dům, zaměstnání a získaná práva za vytrvalé statky, za věčnost, která je spojitelná pouze s Bohem.
syn2006pub: Souvislosti. Revue pro křesťanství a kulturu, č. 2 - 3/1996

Avšak poslední dva dny má pevná víra ve smysluplnost mého snažení utrpěla otřesy nejméně sedmého stupně Richterovy stupnice.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 21. 8. 1999

“Po předchozí zkušenosti jsme pozbyli víry , že by odklad byl užitečný,“ vysvětluje místopředseda soudu Miloš Holeček.
syn2006pub: Respekt, č. 50/2002

 

Belege

Deshalb hat Siemens-Chef von Pierer recht, daß nicht „blinder Glaube“ an die Technik vermittelt werden sollte.
Nürnberger Nachrichten, 10.06.1994

Alle drei sind sich einig, daß vor allem der Glaube an den Erfolg und eine umfassende Kommunikation Ausgangspunkt für eine bessere Zukunft ist.
Rhein-Zeitung, 24.06.1998

Die Toleranz gegenüber Machtmissbrauch ist gross, der Glaube an die Macht der eigenen Stimme klein.
Zürcher Tagesanzeiger, 07.12.1999

Der Glaube, mit Ritsch aus der sportlichen Krise zu finden, fehlte nicht nur den Spielern von Partie zu Partie mehr, sondern auch dem Verwaltungsrat.
Die Südostschweiz, 05.10.2006

„Jetzt sind die Kantone gefordert“, sagt Rosmarie Dormann. „Der Glaube an nationale Lösungen ist mir abhanden gekommen.“ Dafür sollen die Kantone ihre Beihilfen zur Mutterschaft ausbauen.
Zürcher Tagesanzeiger, 15.06.1999

Gemeinsam mit der ‘Kursk’ ist auch der Glaube der Bürger an die Fähigkeit des Staates, sie vor Unheil zu bewahren, auf Grund gegangen.
Kleine Zeitung, 18.08.2000

Die Dopingskandale im Radsport haben den Glauben der Deutschen in einen sauberen Spitzensport erschüttert.
Braunschweiger Zeitung, 25.07.2007

Im Verlauf dieses Prozesses verloren sie den Glauben in ihre eigenen multiethnischen Gesellschaften und betrachteten den homogenen Nationalstaat als unverzichtbare Voraussetzung einer modernen, zivilisierten Gesellschaft.
Zürcher Tagesanzeiger, 12.09.1997

Nach dreimal Silber und einmal Bronze hat der 61-Jährige den Glauben an eine Wende zum Guten in Peking aber noch nicht verloren. „Diese Situation kann auch ein Vorteil sein. Denn nur wenn etwas sehr schmerzt, ist die Bereitschaft zu notwendigen Veränderungen da“, erklärte Madsen.
Nürnberger Zeitung, 02.04.2007

Profil: Wahrheit

Profil: Wahrheit

Definition

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

Definition

Glaubeselten

Überzeugung von der Wahrhaftigkeit, Richtigkeit oder Wahrscheinlichkeit einer Aussage.

Kontextgebundene Bedeutung, nur in Phrasemen.

Konnotationen

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

Konnotationen

Lexikalische Relationen

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Führwahrhalten

Wortbildungen

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

Wortbildungen

[Für dieses Profil wurden keine Wortbildungen und Derivate gefunden.]

Phraseme, Kollokationen

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Glauben finden: <etw.> findet Glauben ‘etw. wird für wahr gehalten’
  • sich in dem Glauben wiegen: <jmd.> wiegt sich in dem Glauben, dass_ ‘fälschlicherweise der Meinung sein’
  • Glauben schenken: <jmd.> schenkt <jmdm., etw.> (keinen) Glauben ‘etw. (nicht) für wahr halten’

Kollokationen

  • im Glauben sein, dass_

Belege

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

Belege

Trotzdem ist der Glaube nicht auszurotten, daß man Schlangen mit Musik betören könne.
Grzimek, Bernhard; Grzimek, Michael: Serengeti darf nicht sterben, [Sachbuch], Frankfurt a.M.; Wien, 1967

Eine Mitteilung, klar, sei keine Mitteilung, nur was mehrfach wiederholt wird, findet Glauben.
St. Galler Tagblatt, 12.05.1999

Der Niederländer hatte nach seinem Ausraster betont, die Geste habe nicht dem Schiedsrichter gegolten. Glauben schenkten die Richter dieser Verteidigungsstrategie des Mittelfeldstars nicht.
Hamburger Morgenpost, 03.03.2008

Weshalb der ÖBB-Pressesprecher dem Fahrgast keinen Glauben schenkt, erklärt Rankl folgendermaßen: „Das war bereits der zweite Vorfall selber Art mit diesem Fahrgast. Schon im Jahre 2004 wurde die Dame ohne Ticket angetroffen und musste zahlen.“
Niederösterreichische Nachrichten, 15.05.2007

Daraufhin habe er, in dem Glauben, es handele sich um einen Bediensteten des Flughafens, die Verfolgung abgebrochen.
Frankfurter Rundschau, 01.06.1999

Profil: Kredit

Profil: Kredit

Definition

víraveraltet

Das Profil gibt es im gegenwärtigen Tschechischen nicht. Für Lateinkundige ist dennoch interessant, dass der Latinismus Kredit (im Finanzwesen) und credo ‘ich glaube’ (im Christentum) denselben Ursprung haben. Auch das Substantiv věřitel/ Gläubiger ‘jmd., der eine Schuldforderung an jmdn. hat’ gehen auf  das gemeinsame Basiswort zurück. Offensichtlich war das Vertrauen eine Grundlage für jegliche Finanzoperationen. 

Definition

glaubeveraltet

Das Profil gibt es im gegenwärtigen Deutsch nicht. Für Lateinkundige ist dennoch interessant, dass die Latinismen Kredit (im Finanzwesen) und credo ‘ich glaube’ (im Christentum) denselben Ursprung haben. Auch das polnische Substantivpaar  Gläubiger ‘jmd., der eine Schuldforderung an jmdn. hat’ gehen auf  das gemeinsame Basiswort zurück. Offensichtlich war das Vertrauen eine Grundlage für jegliche Finanzoperationen. Das zeigt sich auch noch im Phrasem: jmdm. etw. auf Treu und Glauben (borgen), das ein Rest des einst vorhandenen Kredittprofils darstellt.

Konnotationen

[Das gewählte Profil liegt in dieser Sprache nicht vor.]

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Lexikalische Relationen

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Wortbildungen

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Phraseme, Kollokationen

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Belege

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Profil: kollektiv

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Definition

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Definition

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Konnotationen

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Lexikalische Relationen

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Wortbildungen

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Phraseme, Kollokationen

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Belege

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Etymologie

Vgl. → věřit.

Etymologie

s. glauben

Semantischer Wandel

Die modernen Großwörterbücher des Neutsch. verzeichnen einheitlich vier Grundbedeutungen von víra, von denen die beiden letzteren als veraltet (PSJČ), bzw. ausgestorben (SSJČ) markiert sind: „Eheliche Treue“ und „Kreditwürdigkeit“. Gleiches gilt für die Formvariante věra, die in der heutigen Standardsprache nicht mehr anzutreffen ist. PSJČ führt auch noch das ausgestorbene Homonym an, das ein Gefäß zum Warmhalten von Speisen bezeichnet. In der Erstbedeutung wird víra als (das) „Glauben, Vertrauen“ und auch als „Überzeugung“ expliziert (      věření, důvěra; přesvědčení). Die zweite Bedeutung umfasst bei SSJČ den Bedeutungsbereich, wie er mittels der beiden religiösen Profile in diesem Wörterbuch abgesteckt wurde, in den Bedeutungen ‘Konfession’ und ‘persönlicher Glauben’. Die neueren Wörterbücher des Tschechischen (SSČ1, SSČ2) führen nur noch zwei Bedeutungen an, die sich im Vergleich zu PSJČ nicht verändert haben: 1) „věření, důvěra, přesvědčení o něčem; náb. v Boha“, 2) „vyznání, náboženství (články víry)“.

Das vorliegende Wörterbuch unterscheidet für das Tschech. fünf Profilierungen von víra: ein religiös-institutionelles, ein religiös-subjektives, ein magisches, ein ideologisches und ein Vertrauensprofil. Die Kernbedeutung von víra kann als persönliche Sicherheit, feste Überzeugung oder tiefsitzendes Vertrauen in die Wahrheit, Wirklichkeit oder Verlässlichkeit einer Macht, eines Prinzips, einer Vorstellung, Sache oder auch einer Person beschrieben werden. Sie unterliegt den einzelnen Profilen und bildet die semantische Brücke zwischen den Lexembedeutungen. Etymologisch gesehen handelt es sich um eine sekundäre Bedeutung, die primäre lag ursprünglich bei der Referenz ‘Wahrheit, Wirklichkeit oder Verlässlichkeit’, es blieb aber nur der Aspekt des individuellen Bezugs auf diese Referenz erhalten (vgl. → Etymologie). Für das etymologisch und morphologisch verwandte Verb věřit wird in vorliegendem Wörterbuch ein Wahrheitsprofil angesetzt, die zugehörige Bedeutung ist auch für das Substantiv víra belegt, wird hier aber nicht als profilbildend betrachtet, sondern dem ideologischen oder dem Vertrauensprofil zugeordnet, vgl. víra v pravdivost/ správnost <něčeho>. Hiervon ausgehend sind die primären Profile das Vertrauensprofil, das religiös-subjektive und auch das magische Profil.

Das Vertrauensprofil mit dem Derivat důvěra ‘Vertrauen’ als Synonym kommt der Grundbedeutung am Nächsten, die frei beziehbar ist auf verschiedenen Referenten und Satzmuster. Im Vertrauensprofil wurde die Grundbedeutung auf ein personales Prisma verengt, das Vertrauen zu einer Person ist hier primär, kann aber seinerseits auch wieder auf Abstrakta oder Kollektiva übertragen werden, vgl. důvěra v pravost tohoto konceptu (syn). Diese Bedeutung ist im semantisch-lexikalischen System des heutigen Tschech. stärker durch důvěra vertreten. Das religiös-subjektive Profil steht dieser Bedeutung sehr nahe, da die Beziehung des Menschen zu Gott in der Vorstellung und sprachlichen Ausgestaltung oft der Beziehung zu einem nahestehenden Menschen ähnelt. Es scheint im Neutschech. in Hinblick zum Vertrauensprofil in den Vordergrund geraten zu sein, im Gegensatz zum Verb věřit assoziiert der heutige Sprecher zuerst die religiöse Grundbedeutung mit dem Lexem, beim Verb ist es umgekehrt. Beide Profile sind im System fest verankert und der sprachliche Kontext entscheidet, welches der beiden Profile aufgerufen wird. Das syntaktische Muster víra, že _ erlaubt insbesondere das Vertrauensprofil, auch wenn der thematische Kontext religiös ist. Letztendlich muss jedoch unter Einbezug mehrerer Kontextebenen (sprachliche Muster, Thema, Domänen etc.) entschieden werden, víra, že _ erscheint so etwa auch im ideologischen Profil, vgl. společnost postavená na víře, že lze prodat a koupit cokoli. Das Muster víra v _ ist für alle Profile außer für das religiös-institutionelle offen, das zu ergänzende Akkusativobjekt entscheidet, durch welches Profil die sprachliche Aussage gerahmt wird.

Vom religiös-subjektiven Profil ausgehend ist die Grundbedeutung des religiös-institutionellen Profils ‘Religion, Konfession, Glaubenslehre, theologisches System’ metonymisch zu verstehen. Es handelt sich um ein eigenständiges und stabiles Profil, das sich durch seine konkretere Bedeutung von den anderen Profilen abhebt.

Das magische Profil ist analog zum religiös-subjektiven Profil zu verstehen, das Bezugsobjekt sind nun Geister und übernatürliche Wesen und Kräfte, zu denen der Mensch insbesondere durch magische Praktiken oder besondere Fähigkeiten in Bezug steht, vgl. víra v duchy, víra v osud. Charakteristisch für seine semantisch-lexikalische Eigenständigkeit ist die Kopplung an das synonyme Derivat pověra, das eine distanzierte, bzw. wertende Sprecherhaltung impliziert.

Die säkularen Profile können nicht unmittelbar vom religiösen Profil hergeleitet werden, da jedoch von den durch die Phrase víra v _ konstituierten Profilen das religiös-subjektive Profil in der Sprachpraxis lange Zeit im Vordergrund stand, kann es als paradigmatisch für dieses satzmusterbezogene Lexem betrachtet werden. Das ideologische Profil stellt unter diesem Gesichtspunkt eine klare Übertragung auf säkulare Domänen und Diskurse dar, wobei ein religiös-theologisches System durch ein atheistisches Weltanschauungssystem mit eigenen Werten und Prämissen ersetzt wird. Die anderen semantischen Aspekte bleiben präsent, was sich auch an der Übernahme von Derivaten wie malověrný zeigt. Hier liegt der Fokus aktueller sprachlicher Säkularisierungsvorgänge.

Semantischer Wandel

Das vorliegende Wörterbuch führt fünf Profile von Glaube für das Deutsche auf: ein religiös-institutionelles, ein religiös-subjektives, ein magisches, ein ideologisches, ein Vertrauensprofil sowie ein Wahrheitsprofil.

Semantischer Kern von Glaube im Deutschen ist das Vertrauensprofil, von dem die anderen Profile abgeleitet sind. Häufig sind im Vertrauensprofil Kollokationen, die auf den hohen Grad des Vertrauens hinweisen oder diesen in persuasiven Redeakten erst heraufbeschwören (vgl. der felsenfeste Glaube, unser unerschütterlicher Glaube in die Wahrheit dieses Prinzips u.ä.) Diese hohe Stufe des Vertrauens wird kann in Fatalismus umschlagen (vgl. blinder Glaube an die Technik) oder wird als Naivität gebrandmarkt.

Das religiös-subjektive Profil ist eine Übertragung der Bedeutung von ‘Vertrauen’ in die Existenz Gottes (oder göttlicher Wesen), das institutionelle Profil überträgt diesen Glauben an Gott über die von einer Glaubensgemeinschaft gemachten doktrinären Ansichten über Gott und mittelbar auch auf die Institution als solche im Sinne einer ‘Heilsanstalt’. Das magische Profil unterscheidet inhaltlich an sich nicht grundlegend vom religiös-subjektiven Profil; durch den Monotheismus sind aber die Dinge, an die geglaubt wird, i.d.R. diskreditiert und werden vom Sprecher oft kritisiert und abgewertet. Das ideologische Profil bringt oft eine ironische oder distanzierte Einstellung des Sprechers zum Ausdruck oder weist in pathetischen Äußerungen auf eine quasireligiöse Überzeugung des Sprechers hin. Das Wahrheitsprofil kommt nur kontextgebunden in phrasematischen bzw. phrasemähnlichen Wendungen vor. Eine Spur des in einer früheren Sprachstufe bezeugten Kreditprofils hat sich im Deutschen in der Redewendung <jmdm. etw. auf Treu und Glauben borgen> erhalten.

Außer im magischen Profil ist Glaube in positiv formulierten Aussagen immer mit einer positiven Einstellung (Erwartung, Hoffnung, Vertrauen) zu der Sache oder dem Geschehen verbunden (hier aus der Definition für das Vertrauensprofil). Es wird von Personen und Dingen gesagt, die sich prinzipiell nicht beweisen lassen und deren Wahrheitsgehalt (vom Sprecherzeitpunkt aus gesehen) sich erst in der Zukunft erweisen wird.

Das DUW erklärt das Wort wie folgt: 1. gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o.Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung […] (fälschlicherweise der Meinung sein) […] (im Vertrauen auf die Richtigkeit) […] (ganz überzeugt sein)… 2. a) religiöse Überzeugung b) Religion, Bekenntnis.

Sprichwörter

  • Víra tvá tě uzdravila./ Dein Glaube hat dich geheilt. ‘Sagt man, wenn es jmdm. wider Erwarten dank seinem Vertrauen in ein Heil- oder Hilfsmittel v. a. gesundheitlich besser geht.’ Bibelzitat, vgl. Lk 18,42.
  • Víra, naděje a láska./ Glaube, Hoffnung, Liebe. Drei Tugenden, die auf 1 Kor 13,13 zurückgehen; beliebtes Motiv in der Literatur, rhetorischen Texten u. Ä.

Sprichwörter

Blinder Glaube führet irre.

Das ist der ärgste Glaube, der nichts glaubt als was ihm gefällt. ‘der Glaube beruht auf göttlichen Geboten nicht auf eigenen, spontanen Eingebungen; einmal so und ein andermal so ist keinmal richtig’

Der Glaube empfängt, die Liebe gibt. ‘Glaube hat nichts mit Liebe zu tun, kann diese aber erzeugen’

Der Glaube ist der Täter, die Liebe die Tat.

Der Glaube versetzt Berge. / Der Glaube kann Berge versetzen. (vgl. Mt 17,20 und 1 Kor 13,2) ‘wenn man fest von etw. überzeugt ist, kann man auch Unwahrscheinliches verwirklichen oder erreichen’

Glaube, Hoffnung, Liebe. ‘die Drei Tugenden, die auf 1 Kor 13 zurückgehen; beliebtes Motiv in der Literatur, rhetorischen Texten u. Ä.’

Glaube ist von Dingen, die man nicht sieht. ‘Glaube fundiert nicht auf Fakten’

Glaube macht selig. (vgl. Mk 16,16) ‘sagt man, wenn man an einem Sachverhalt stark zweifelt oder wenn man resignierend andeutet, dass es sinnlos ist, jmdm. dessen irrige Ansicht ausreden zu wollen, da der Betreffende sich fest an seine Vorstellungen klammert’

Wo du deinen Glauben gelassen hast, da musst du ihn wiedersuchen. ‘der Zeitpunkt oder Ort, an dem man aufgegeben hat- dorthin muss man zurückkehren, um zu heilen’

Wo weder Glauben an Himmel noch Hölle, da zieht der Teufel alle Gefälle. ‘ohne Gottesfurcht ist man bösen Taten ausgeliefert’

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Cyril Pešát: Věřím, Básně, 1945.
  • Vladimír Vácha: Věřím! Věříš? Věříme? Výklad Apoštolského vyznání víry, 1999.
  • František Ladislav Rieger: Věřím, že můj národ odolá, 1939.
  • Jiří Drejnar: Víra a její zrcadlení, 2006.
  • Karel Vika: Víra a život, román ze současného života, 1903.
  • Josef Šimek: Víra jako víra, heslo lživé: Víra nevěry, 1901.

Musik

  • Karel Valdauf: Věřím, tango (Album), 1956.
  • Ferdinand Kocourek: Věřím ve sklenku vína: waltz a píseň (Partitur), 1941.
  • Krajanka Václava Hlaváčka: Věřím (Lied, in: Škoda lásky), 2000.
  • Šárka Vaňková: Věřím náhodám (Album), 2004.
  • Marcela Voborská, Jan Nedvěd: Věřím bláznům (Lied, in: Řetízek), 1999.
  • Daniel Landa: Věřím, tedy padám (Lied, in: Tajemství), 2005.
  • Svatopluk Karásek: Víra (Lied, in: Nebeská kavárna), 2002.
  • Jiří Mazánek: Víra (Lied, in: Písně bohyni), 2004.
  • Eva Holubová, Jaroslav Dušek: Víra jako antidepresivum (Lied, in: To neřeš), 2003.

Kulturelle Kontexte

Film

  • Glaube, Liebe, Hoffnung (Regie: Andreas Voigt), Deutschland 1994.
  • Glaubensfrage (Doubt, Regie: John Patrick Shanley), USA 2008.
  • Glaube und Währung (Regie: Werner Herzog), Deutschland 1990

Musik

  • Dirk Michaelis: Glaube Liebe Hoffnung (Musikalbum), 2011.
  • Die Schäfer: Glaube ist... (Musikalbum), 2008.
  • Mandy Bischof: Glaube Mir (Musikalbum), 1995.

Werbung

  • Zigarettenwerbung

    (Quelle: http://pastors-home.de/alt/ZIGGI2.jpg)

Sonstiges

  • Werbeagentur, Logo

    (Quelle: http://www.glaubeliebehoffnung.de/werbeagentur-bilder/logo.gif)

Bibliographie

[Für dieses Lemma wurde keine relevante Literatur gefunden.]

Bibliographie

Dockhorn, Klaus 1973: Luthers Glaubensbegriff und die Rhetorik: zu Gerhard Ebelings Buch Einführung in theologische Sprachlehre, in: Linguistica Biblica, Jg. 3, Heft 21/22, Bonn, S. 19-39.

Fischer, Helmut 1972: Glaubensaussage und Sprachstruktur, Hamburg, S. 356.

Ziaja, Ryszard 2013: „GLAUBE IST KRIEG: einige Bemerkungen zum KRIEGS-Schema in deutschen Kirchenliedern.“, in: Gegenwärtige Forschungsrichtungen in den sprach-, literatur- und kulturwissenschaftlichen Diskursen von Nachwuchswissenschaftlern, Opole.

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