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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Tschechisch: nebe
Deutsch: Himmel

Polysemie

  1. räumlich: ‘Firmament’
  2. religiös: ‘Sitz Gottes’
  3. religiös-metonymisch: ‘Gott’
  4. quasireligiös: ‘Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen ’
  5. axiologisch: ‘Olymp’
  6. psychologisch: ‘Glückszustand’
  7. Artefaktprofil: ‘Baldachin’

Polysemie

  1. räumlich: ‘Firmament’
  2. religiös: ‘Sitz Gottes’
  3. religiös-metonymisch: ‘Gott’
  4. quasireligiös: ‘Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen’
  5. axiologisch: ‘Olymp’
  6. psychologisch: ‘Glückszustand’
  7. Artefaktprofil: ‘Baldachin’

Profil: räumlich

Profil: räumlich

Definition

nebe

auch nebesa buchspr. (Pluralform mit Singularbedeutung)

Ein weiter Raum über der Erde, der als Halbkugel wahrgenommen wird und den man sieht, wenn man draußen nach oben schaut. An heiteren Tagen scheint dort die Sonne vor einem blauen Hintergrund, in einer wolkenlosen Nacht sind der Mond und die Sterne zu sehen. Aus Wolken, die sich oben ansammeln, fällt Regen oder Schnee, bei einem Gewitter gibt es Blitz und Donner.

Die Vorstellung des Himmels als zweidimensionale Fläche (d. h. die Oberfläche des scheinbaren Gewölbes) spiegelt sich in der Präpositionalphrase na nebi wieder .

Die Bedeutungskomponente ‘sehr hoch gelegen’ wird auf den extremen Pol einer Skala projiziert und metaphorisch als ‘intensiv, von großem Ausmaß’ umgedeutet, etwa das intensivierende Adverb nebesky ‘himmlisch, sehr’, vgl. nebesky vysoká cena ‘sehr hoher Preis’.

Definition

Himmel

Ein weiter Raum über der Erde, der als Halbkugel wahrgenommen wird und den man sieht, wenn man draußen nach oben schaut. An heiteren Tagen scheint dort die Sonne vor einem blauen Hintergrund, in einer wolkenlosen Nacht sind der Mond und die Sterne zu sehen. Aus Wolken, die sich oben ansammeln, fällt Regen oder Schnee, bei einem Gewitter gibt es Blitz und Donner.

Die Vorstellung des Himmels als zweidimensionale Fläche (d. h. die Oberfläche des scheinbaren Gewölbes) spiegelt sich in der Präpositionalphrase am Himmel wider.

Die Bedeutungskomponente ‘sehr hoch gelegen’ wird auf den extremen Pol einer Skala projiziert und metaphorisch als ‘intensiv, von großem Ausmaß’ umgedeutet, etwa Komposita wie Himmelangst ‘große Angst’ oder das intensivierende Adverb himmlisch ‘sehr’, vgl. himmlisch günstig, himmlisch leckere Plätzchen.

Pl. poetisch

Konnotationen

  • blau, hell
  • grau, düster
  • schön, grenzenlos
  • unerreichbar
  • unberechenbar, bedrohlich

Konnotationen

  • blau, hell
  • grau, düster
  • schön, grenzenlos
  • unerreichbar
  • unberechenbar, bedrohlich

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • obloha ‘Himmelsgewölbe’
  • nebeská klenbabuchspr. ‘Himmelsgewölbe’

Opposita

  • země1 ‘Erde’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Firmament
  • Luftraum

Opposita

  • Erde

Wortbildungen

Substantive

  • nebíčko1 [wörtl. Himmelchen] ‘Himmel’, drückt eine emotionale Haltung des Sprechers aus
  • podnebí ‘Klima’

Adjektive

  • nebeský1 ‘in Relation zu nebe (räumlich) stehend’, vgl. nebeské těleso ‘Himmelskörper’, nebeský úkaz ‘Himmelserscheinung’
  • nebetyčný [wörtl. himmelragend] ‘vom großen Ausmaß, sehr’, vgl. nebetyčný rozdíl ‘ein großer Unterschied’

Adverbien

  • nebesky1 ‘farblich dem klaren Himmel entsprechend’, vgl. nebesky modrý ‘himmlisch blau’
  • nebesky2 intensivierend, ‘sehr’, vgl. nebesky vysoká cena ‘sehr hoher Preis’
  • nebetyčně intensivierend, ‘sehr’, vgl. nebetyčně vysoká úroková sazba ‘sehr hoher Zinssatz’

Wortbildungen

Substantive

  • Himmelangst nur in der Fügung <jmdm.˃ ist/ wird Himmelangst ‘jmd. hat/ bekommt große Angst’
  • Himmelhund1 ‘gewissensloser Mensch, Schuft’
  • Himmelsfesteveraltet‘Firmament’
  • Himmelserscheinung
  • Himmelsgewölbe
  • Himmelsguckerscherzhaft, veraltet ‘Astronaut’
  • Himmelskörper
  • Himmelkugel
  • Himmelskundeveraltet ‘Astronomie’
  • Himmelskundlerveraltet ‘Astronom’
  • Himmelskuppel
  • Himmelspol
  • Himmelsrichtung
  • Himmelsrund ‘Himmelsgewölbe’
  • Himmelsstrahlung ‘aus dem Weltall stammende Strahlung, die in der Athmosphäre nachweisbar ist’
  • Himmelsstrich ‘Gegend, Zone’
  • Himmelsstürmer1 ‘Idealist, weltfremder Phantast‘
  • Himmelsstürmer2, scherzhaft ‘Astronaut’
  • Himmelswagen ‘Sternbild: Großer Wagen, Großer Bär’
  • Himmelszeichen ‘Tierkreiszeichen’
  • Himmelszelt
  • Nachthimmel
  • Sternenhimmel
  • Südhimmel

Adjektive

  • himmelblau
  • himmelhochjauchzend ‘sehr fröhlich’, vgl. himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

Adverbien

  • himmelhoch  ‘sehr hoch’, vgl. himmelhohe Berge
  • himmelwärts ‘zum Himmel empor’
  • himmelweit ‘einen großen Gegensatz darstellend’, vgl. ein himmelweiter Unterschied
  • himmlisch1, umgangssprachlich, intensivierend ‘in Bezug auf Himmel (räumliches Profil) stehend, sehr’, vgl. himmlisch lecker, himmlisch günstig

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • jako blesk z čistého nebe/ wie ein Blitz aus heiterem Himmel ‘völlig unerwartet, überraschend’
  • jako spadlý z nebe1/ jako by spadl z nebe [wörtl. wie vom Himmel gefallen] ‘verwirrt und desorientiert’
  • jako spadlý z nebe2/ jako by spadl z nebe [wörtl. wie vom Himmel gefallen] ‘unerwartet, überraschend’
  • mezi nebem a zemí1/ zwischen Himmel und Erde ‘in der Luft’
  • mezi nebem a zemí2/ zwischen Himmel und Erde ‘geheimnisvoll, unfassbar’; oft in der Verbindung jsou věci mezi nebem a zemí ‘es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde’
  • na nebi i na zemi [wörtl. im Himmel und auf der Erde] ‘überall’
  • nebe a dudy [wörtl. Himmel und Dudelsack] ‘zwei ganz unterschiedliche Dinge’
  • nebe je jako vymetené/ der Himmel ist wie blankgeputzt ‘der Himmel ist wolkenklos’
  • pod širým nebem/ unter freiem Himmel
  • růst do nebe: <někdo, něco> roste do nebe/ in den Himmel wachsen ‘sehr groß sein und weiter wachsen’
  • slíbit/ slibovat modré z nebe: <někdo> slíbí/ slibuje <někomu> modré z nebe/ das Blaue vom Himmel herunterversprechen ‘Unmögliches versprechen’
  • snést/ snášet modré z nebe: <někdo> snese/ snáší <někomu> modré z nebe (meistens Konditional: <někdo> by snesl <někomu> modré z nebe)/ das Blaue vom Himmel herunterholen ‘bereit sein, jemandem alle Wünsche zu erfüllen’
  • spadnout z nebe: <něco> spadne z nebe [wörtl. etwas fällt vom Himmel] ‘unerwartet, überraschend geschehen, kommen (in Bezug auf etwas Erfreuliches)’
  • vychvalovat/ vynášet/ velebit až do nebe/ nebes/ oblak : <někdo> vychvaluje/ vynáší/ velebí <někoho, něco> až do nebe/ nebes/ oblak/ <jdn., etw.> in den Himmel heben ‘jemanden übertrieben loben und verehren’

Kollokationen

  • modré nebe
  • pod širým nebem
  • jasné nebe
  • čisté nebe
  • nebe bez mráčku
  • zatažené nebe
  • hvězdné nebe
  • noční nebe
  • nebe plné hvězd
  • nebe se rozzářilo
  • na nebi svítí hvězdy
  • vzhlédnout k nebi

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • das Blaue vom Himmel erzählenbildhaft: <jmd.> erzählt das Blaue vom Himmel ‘lange über Nebensächliches sprechen’
  • das Blaue vom Himmel (herunter) lügenbildhaft: <jmd.> lügt <jmdm.> das Blaue vom Himmel (herunter) ‘hemmungslos lügen’
  • das Blaue vom Himmel (herunter) versprechenbildhaft: <jmd.>verspricht <jmdm.> das Blaue vom Himmel (herunter)‘ohne Hemmungen die unmöglichsten Dinge versprechen’
  • das Blaue/ die Sterne vom Himmel holenbildhaft: <jmd.> holt <jmdm., für jmdn.> das Blaue/ die Sterne vom Himmel ‘für jmdn. fast Unmögliches tun’
  • Himmel und Erde in Bewegung setzenbildhaft: <jmd.> setzt Himmel und Erde in Bewegung ‘alles Mögliche tun, um etwas zu erreichen’
  • in den Himmel hebenumgangssprachlich, bildhaft: <jmd.> hebt <jmdn., etwas> in den Himmel ‘jmdn., etwas überschwänglich loben’
  • nicht vom Himmel fallenbildhaft: <etwas> fällt nicht vom Himmel ‘für das Zustandekommen von etwas muss man etwas tun’
  • unter freiem Himmel ‘im Freien’
  • wie ein/der Blitz aus heiterem Himmelbildhaft ‘über eine unerwartete Nachricht, ein überraschendes Ereignis’

Kollokationen

  • am Himmel
  • ein bewölkter Himmel
  • der Himmel heitert sich auf
  • sternbedeckter Himmel
  • Sterne am Himmel

Belege

Kometa Hale-Bopp je již třetím vesmírným poutníkem této dekády. Někdy bývá také označována jako “kometa století“. Září na nebi stejně intenzívně jako Sírius, nejjasnější hvězda severní oblohy.
syn2006pub: Hospodářské noviny, 1997-29-04

Ve městě platí zákaz nočního vycházení. Na nebi hučí téměř bez přestání bombardéry NATO. Mnoho lidí věří, že právě ony by jim mohly přinést svobodu.
syn2006pub: Lidové noviny, 1994

Lijavec trval jen den a krom nějakých pozdních řep nic z úrody již nezachránil. Zato se však přivalila náhlá vlna chladu, nebesa zůstala zatažena těžkým příkrovem kovových mračen a co chvíli se zvedl prudký vítr, který lámal větve seschlých stromů.
syn: beletrie

Navíc při odpoledních zkouškách by dal třeba laku smyčcových nástrojů zabrat doznívající žár,“říká Zoubek. Vystupování přímo pod širýmnebem se prý dnes už nenosí.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 1999-07-21

Objevovala se podivná znamení nanebiina zemi . Pak přišla očekávaná pohroma.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 2004-10-16

Peníze na dluh plzeňské Škodovky by musely spadnout z nebe nebo by musela dluh podniku 'zamáznout' česká vláda.
Syn: Mladá fronta DNES, 17. 9. 1992

Po dalších několika týdnech přichází blesk z čistého nebe. Spojené státy prohlásí, že už nebudou kontrolovat plnění zbrojního embarga vůči československé vládě.
Syn: Respekt, č. 47/1994

Ženy s blond vlasy jsou - bez ohledu na módní trendy - pro muže velmi atraktivní,neboť v sobě spojují erotickou přitažlivost s (někdy zrádným) dojmem nevinnosti.Muži je touží obletovat, ochraňovat a snéstjim modré z nebe. Přírodních blondýnek je mezi námi poskrovnu a tak přírodě přicházejí na pomoc kosmetické barvy na vlasy.
Syn: Reflex, č. 24/1999

Výrobci deodorantů přicházejí každý rok s nějakou novinkou a vlastnosti svých přípravků vychvalují až do nebes. Reklama na novinku - sprej Fa tentokrát slibuje, že kdo jej použije, bude se cítit svěže po celých čtyřiadvacet hodin denně.
Syn: Mladá fronta DNES, 30. 9. 1998

Belege

Während der Samstagvormittag noch leicht bewölkt daher kommt, lacht ab dem Nachmittag die Sonne am Himmel.
Rhein-Zeitung, 27.12.2008

Das allein sollte eigentlich schon für jeden Anlass genug sein, einmal selbst durch ein Teleskop in den Himmel zu blicken.
Nürnberger Zeitung, 31.12.2008

Ich sitze im dämmernden Zimmer. Draußen rieseln leichte Schneeflocken vom wolkenbezogenen Himmel.
Braunschweiger Zeitung, 29.11.2008

Geboren und aufgewachsen in Nizza, hatte sich ihm das Blau des Meeres und des Himmels als Erlebnis der Unbegrenztheit und Schwerelosigkeit eingeprägt.
Lufthansa Bordbuch, Mai/Juni 1995, Nr. 3

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

nebe

In der Vorstellung gläubiger Menschen verschiedener Religionen der Sitz Gottes (bzw. der Götter), der Engel und der Heiligen, Aufenthaltsort der erlösten Seelen und der Menschen nach der Wiederauferstehung. Der Himmel ist das Ziel der Bestrebungen eines religiösen Menschen und Belohnung für sein gutes Leben.

Im Volksglauben wird der Himmel oben, oberhalb des Firmaments platziert. Es herrscht dort Ruhe und Ordnung, auf den Wolken ruhen Gott und die Heiligen, es musizieren dort die Engel.

Religiöser und räumlicher Aspekt sind nicht immer voneinander abzugrenzen. Die Opposition HimmelErde kann sowohl im physikalischen als auch metaphysischen Sinne als Gesamtkosmos verstanden werden, vgl. Bibelzitate wie „Na počátku stvořil Bůh nebe a zemi.“ (Gen 1,1); „Nebe a země pominou, ale má slova nepominou.“ (Mt 24,35). Ebenso überlappen sich in manchen Phrasemen die räumliche und religiöse Profilierung, da hier Assoziationen sowohl zu dem hoch oben gelegenen Firmament als auch zum metaphysischen Sitz Gottes bestehen; vgl. vychvalovat/ vynášet/ velebit někoho/ něco až do nebe/ nebes ‘jmdn., etw. in den Himmel heben’ ; do nebe volající ‘zum Himmel schreiend’.

Die Vorstellung des Himmels als dreidimensionaler Raum spiegelt sich in der Präpositionalphrase v nebi wider.

Auch nebesa (Pluralform mit Singularbedeutung, vorwiegend in festen Redewendungen: dar z nebesvynášet někoho do nebespozvednout oči k nebesůmBože na nebesíchSyn nebes etc.).

In der Kommunikation mit Kindern wird auch das Diminutivum verwendet, besonders in verhüllenden Redewendungen über Sterben, vgl. být v nebíčku [wörtl. im Himmelchen sein] ‘über jmdn., der tot ist’, odejít do nebíčka [wörtl. in das Himmelchen gehen] ‘über jmdn., der verstorben ist’.

Definition

Himmel

In der Vorstellung gläubiger Menschen verschiedener Religionen der Sitz Gottes (bzw. der Götter), der Engel und der Heiligen, Aufenthaltsort der erlösten Seelen und der Menschen nach der Wiederauferstehung. Der Himmel ist das Ziel der Bestrebungen eines religiösen Menschen und Belohnung für sein gutes Leben.

Im Volksglauben wird der Himmel oben, oberhalb des Firmaments platziert. Es herrscht dort Ruhe und Ordnung, auf den Wolken ruhen Gott und die Heiligen, es musizieren dort die Engel.

Religiöser und räumlicher Aspekt sind nicht immer voneinander abzugrenzen. Die Opposition HimmelErde kann sowohl im physikalischen als auch metaphysischen Sinne als Gesamtkosmos verstanden werden, vgl. Bibelzitate wie „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (Gen 1,1); „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Mt 24,35). Ebenso überlappen sich in manchen Phrasemen die räumliche und religiöse Profilierung, da hier Assoziationen sowohl zu dem hoch oben gelegenen Firmament als auch zum metaphysischen Sitz Gottes bestehen; vgl. jmdn./ etw. in den Himmel heben; zum Himmel schreiend; Zeichen des Himmels; das ironische Wortspiel Heinrich Heines (Deutschland. Ein Wintermärchen; Im traurigen Monat November): „Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen.“

Die Vorstellung des Himmels als dreidimensionaler Raum spiegelt sich in der Präpositionalphrase im Himmel wider.

Pl. poetisch

Konnotationen

  • vollkommen, schön, angenehm
  • hell, durchstrahlt von Licht
  • ewiges Glück, Seligkeit, Idylle
  • Nichtstun oder sogar Langeweile
  • singende Heerscharen auf den Wolken, engelgleiche Menschen

Konnotationen

  • vollkommen, schön, angenehm
  • hell, durchstrahlt von Licht
  • ewiges Glück, Seligkeit, Idylle
  • Nichtstun oder sogar Langeweile
  • singende Heerscharen auf den Wolken, engelgleiche Menschen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • nebeské království ‘Himmelreich’
  • ráj1 ‘Paradies’

Opposita

  • peklo1 ‘Hölle’
  • země2 ‘Erde’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Himmelreich1
  • Jenseits
  • Paradies1

Opposita

  • Erde
  • Hölle1 (religiöses Profil)

Wortbildungen

Substantive

  • nebíčko2 Dim. ‘Himmelchen’
  • nebešťan ‘Himmelsbewohner’
  • nebešťanka ‘Himmelsbewohnerin’
  • nanebevstoupení ‘Himmelfahrt’, vgl. Nanebevstoupení Páně ‘Christi Himmelfahrt’
  • nanebevzetí ‘Himmelfahrt’, vgl. Nanebevzetí Panny Marie ‘Mariä Himmelfahrt’
  • nebe(s)klíč [wörtl. Himmelschlüssel] ‘altes Volksgebetsbuch’

Adjektive

  • nebeský2 ‘in Relation zu nebe (religiös)’, vgl. nebeské království ‘Himmelreich’; nebeský klid ‘himmlische Ruhe’

Wortbildungen

Substantive

  • Himmelfahrt1 vgl. Himmelfahrt Christi, Mariä Himmelfahrt
  • Himmelfahrt2 in der Soldatensprache ‘lebensgefährliches Unternehmen’
  • Himmelfahrtskommando ‘militärische Abteilung, die einen gefährlichen Auftrag ausführt (man kommt in den Himmel im Fall des Todes)’
  • Himmelreich2
  • Himmelsbewohner
  • Himmelsbote ‘Engel’
  • Himmelsbrautpoetisch ‘Nonne’
  • Himmelschlüssel/ Himmelsschlüssel/ Himmelschlüsselchen ‘Schlüsselblume’ (Folklore: die Pflanze soll aus dem vom Himmel gefallenen Schlüsselbund des hl. Petrus entstanden sein)
  • Himmelskönigin ‘die Jungfrau Maria’
  • Himmelsleiter ‘eine Leiter, auf der die Engel vom Himmel auf die Erde und umgekehrt auf- und absteigen’
  • Himmelspfortebildhaft
  • Himmelstorbildhaft

 

Adjektive

  • himmlisch2 ‘in Relation zu Himmel (religiöses Profil) stehend’, vgl. der himmlische Vater ‘Gott’, himmlische Mächte

Andere

  • Himmeldonnerwetter! Fluch

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Pane na nebesích/ nebi! [wörtl. Herr am Himmel] ‘Ausruf der Verwunderung, Erschreckens, Zorns oder einer anderen Emotion’
  • přijít/ dostat se/ vstoupit do nebe: <někdo> přijde/ se dostane/ vstoupí do nebe/ in den Himmel kommen ‘erlöst werden’

Kollokationen

  • být v nebi
  • odměna v nebi
  • věřit v nebe

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • den Himmel offen sehen: <jmd.> sieht den Himmel offen ‘sich am Ziel aller Wünsche glauben’
  • der Himmel hängt <jmdm.˃ voller Geigenbuchsprachlich ‘jmd. schaut optimistisch und übermütig in die Zukunft’
  • Himmel, Arsch und Wolkenbruch! ‘Fluch’
  • Himmel, Arsch und Zwirn! ‘Fluch’
  • in den Himmel eingehenbuchsprachlich ‘erlöst werden’
  • in den Himmel kommen ‘erlöst werden’

Kollokationen

  • im Himmel
  • wie im Himmel so auf Erden
  • in den Himmel aufsteigen
  • im Himmel schweben
  • oben im Himmel

Belege

Vy se modlete takto: Otče náš, jenž jsi v nebesích , buď posvěceno tvé jméno. Přijď tvé království. Staň se tvá vůle jako v nebi, tak i na zemi.
Mt 6, 9–10 (ÖB)

Mějte se na pozoru, abyste nepohrdali ani jedním z těchto maličkých. Pravím vám, že jejich andělé v nebi jsou neustále v blízkosti mého nebeského Otce.
Mt 18, 10 (ÖB)

"Jistě. Jejich nebohá těla spočívají v posvěcené půdě našeho hřbitova, i když nedostali před smrtí rozhřešení. Ale věřím, že jejich duše se již nyní radují z milosti našeho Pána na nebesích ."
syn: beletrie

Někdo věří v nebe a peklo, někdo v reinkarnaci, někdo si myslí, že pak nebude nic.
syn2006pub: Lidové noviny, 2001-10-19

Žádná vláda nebyla schopna zamezit teroru, zvláště když jde o útoky sebevrahů, kteří ochotně položí život, protože se podle své víry dostanou okamžitě donebe .
syn2005: Respekt, 1995.

Evalda jsme oba dobře znali, a protože režisér Evald Schorm byl tak hodný člověk, že má v nebi určitě speciální obláček, řekli jsme si, že si budeme po představení povídat jenom o samých hezkých věcech.
syn2005: Nedělní Blesk, 1997.

Svatá Barbora, patronka těch, kteří se vrtají v zemi, se už musela na nebi stydět, když viděla, že slovo tunelář v české společnosti představuje hlavně lumpy a zloděje. Při nynějším otevření nových silničních tunelů se konečně (byť jen v Brně) mluvilo o tunelářích v dobrém.
syn2005: Nedělní Blesk, 1998.

Ty Mädchen tu mají sen-zač-ní, o tom spolu nemusíme diskutovat. Pane na nebesích , když taková svůdná rašplička vpluje dovnitř, mazlivým hláskem žadoní o nějakou práci na velitelství, jako tlumočnice, sekretářka, úřednice, zkrátka cokoli, fakt cokoli, má člověk moc co dělat, aby se koukal jinam...
syn2005: Anton Myrer: Poslední kabriolet, 1983

Belege

So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, / Dein Name werde geheiligt […]. (Mt 6,9)

Christinnen und Christen glauben, dass sich gerade im Kreuz die Liebe Gottes zu uns Menschen zeigt – so paradox es klingen mag. Denn Gott ist kein Gott fern im Himmel, der die Welt sich selbst überlässt. Nein, der christliche Gott leidet in Jesus Christus mit uns Menschen mit – voll und ganz.
Braunschweiger Zeitung, 30.04.2010

Gott sah vom Himmel das kleine Mühen und mochte gelächelt haben, wie er die Menschen erblickte, die selbst klein, durch die Ferne wie winzige Insekten noch Kleineres zusammentaten, geknetete Erde und behauene Steine.
Salzburger Nachrichten, 24.12.1991

Dem weisen Gläubigen hätten seine Vögel wohl gefallen. Was aber hätte er vom "bunten Vogel" Sellars gehalten? Dieses Geheimnis hat er mit in den Himmel genommen.
Salzburger Nachrichten, 19.08.1992

"Bevor er Präsident wurde, haßte ich Mandela", sagt Bessi Swartz, eine weiße Südafrikanerin, die noch immer glaubt, daß Gott Schwarze und Weiße im Himmel getrennt empfängt.
Salzburger Nachrichten, 28.04.1995

liebe Mama - Papa! ich weiß nicht, was ich tun soll - was ich tun werde! mein Leben ist so sinnlos geworden. vielleicht gibt es eine andere Welt, in der ich glücklich sein kann, eine Welt dort oben im Himmel! ich verlasse euch und hoffe, daß ihr nicht allzu traurig seid!
Torwegge, C.: Liebe hat ihre eigenen Gesetze, 1990

Viele von ihnen gehören der "Mission of the Coming Days Church" an, die den Jüngsten Tag für den 28. Oktober prophezeit hat. Die Anhänger sind überzeugt, daß die "wirklich" Gläubigen dann in den Himmel aufgenommen werden.
Nürnberger Nachrichten, 10.08.1992

"Statt das Evangelium auf die Moral zu reduzieren, muß die Kirche den Menschen den verschlossenen Himmel öffnen und ihnen eine Ahnung von der Treue und Verlässlichkeit Gottes vermitteln", betonte er kürzlich bei einer regionalen Studientagung in Maria Laach.
Rhein-Zeitung, 02.03.1996

Profil: religiös-metonymisch

Profil: religiös-metonymisch

Definition

nebe

Gott, aber auch eine nicht personifizierte höhere Gewalt, die in das Leben der Menschen eingreift oder es lenkt.

Auch nebesa (Pluralform mit Singularbedeutung).

Definition

Himmel

Gott, aber auch eine nicht personifizierte höhere Gewalt, die in das Leben der Menschen eingreift oder es lenkt.

Pl. poetisch

Konnotationen

  • unberechenbare oder auch überraschende Wendung der Ereignisse
  • Gefühl, unter der Obhut einer höheren Kraft zu sein
  • Schicksal

Konnotationen

  • unberechenbare oder auch überraschende Wendung der Ereignisse
  • Gefühl, unter der Obhut einer höheren Kraft zu sein
  • Schicksal

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Bůh ‘Gott’
  • (Boží) prozřetelnost ‘(göttliche) Vorsehung’
  • osud ‘Schicksal’
  • vyšší moc ‘höhere Gewalt’

Opposita

  • čert ‘Teufel’
  • ďábel ‘Teufel’
  • lucifer ‘Luzifer’
  • peklo2 ‘Hölle (metonymisch)’
  • satan ‘Satan’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Gott
  • Schicksal
  • (göttliche) Vorsehung

 

Opposita

  • Teufel
  • Luzifer
  • Satan

Wortbildungen

Adjektive

  • nebeský3 ‘Himmels-’, vgl. nebeské síly ‘Himmelskräfte’

Wortbildungen

Substantive

  • Himmelsgabe ‘Gabe von Gott’

Adjektive

  • himmlisch3 ‘in Bezug auf Himmel (religiös-metonymisches Profil) stehend’, vgl. himmlische Gnade
  • himmelschreiend ‘durch Übermaß im Negativen empörend’, vgl. himmelschreiendes Unrecht

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • dobré nebe! Ausruf der Verwunderung o. Ä.’
  • do nebe volající/ zum Himmel schreiend ‘Empörung hervorrufend’
  • Himlhergot!Fluch, Entlehnung aus dem Deutschen’
  • seslalo samo nebe: <někoho, něco> seslalo samo nebe [wörtl. jdn., etwas schickt der Himmel selbst] ‘ein Geschehen, jemandes Kommen ist sehr erfreulich, hilfreich, rettend’
  • volat do nebe: <něco> volá do nebe/ zum Himmel schreien ‘ein empörendes Unrecht sein’
  • vyvolenec nebesbuchspr. [wörtl. der von den Himmeln Auserwählte] ‘vom Gott, von Göttern auserwählt’
  • z nebe seslaný [wörtl. vom Himmel geschickt] ‘unerwartet Hilfe bringend’

Kollokationen

  • nebe vyslyší modlitby
  • prosit nebe o odpuštění
  • prosit nebe o pomoc

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Das gebe der Himmel!veraltet ‘Ausdruck des Wunsches, dass etwas passiert’;
  • (Das) weiß der Himmel! ‘ich weiß es nicht’
  • ein Geschenk des Himmels ‘etwas, das der Sprecher sehr positiv bewertet’
  • Der Himmel behüte/ bewahre <jmdn.˃ vor <etwas˃! ‘Ausdruck des Wunsches, dass jmdm. etw. nicht passiert’
  • Dem Himmel sei Dank! ‘Ausdruck der positiven Bewertung, Dankbarkeit, Zufriedenheit mit etwas’
  • Der Himmel wollte es, dass <Nebensatz˃ z. B. Der Himmel wollte es, dass er erwischt wurde. ‘etw. ist (zufällig oder dank der Vorsehung) passiert’
  • <jmdn.˃ schickt der Himmel ‘jmd. kommt im richtigen Moment, wie gerufen’
  • Um Himmels Willen! ‘Ausruf des Erschreckens oder der unangenehmen Überraschung’
  • ein Zeichen des Himmels ‘ein Ereignis, meistens etwas Unerklärliches, ein Wetterumschlag o. Ä., das als eine Botschaft Gottes an die Menschen interpretiert wird’
  • zum Himmel schreienbildhaft: <etw.> schreit zum Himmel ‘ein empörendes Unrecht sein’, das Phrasem geht wohl auf die Bibelstelle Die Stimme des Bluts deines Bruders schreit zu mir von der Erde (Gen 4,10) zurück
  • zum Himmel stinkenumgangssprachlich, bildhaft: <etw.> stinkt zum Himmel ‘Abscheu erregend, skandalös sein’

Kollokationen

  • die Macht des Himmels
  • vom Himmel befohlen
  • den Himmel um Hilfe bitten

Belege

Bulat Okudžava : “My všichni hrajeme v životě svoje role. Hrajeme je a plníme vůli nebe.“
Quelle syn2005: Reflex, 1994

... a to jsem se podíval nazpátek do svého života a viděl jsem teď sebe sama, jak jsem obklopen posly božími, holoubky a holubicemi, jako bych byl nějaký svatý, jako bych byl vyvolencemnebes , a zatímco se mi smáli, slyšel jsem smích a křik a poznámky, ...
syn2005: 1993

To spojení bude provázet nebývale jasná záře a déšť duhovýh barev. Téměř uslyšíte nebesa zpívat radostnou zvěst o stvoření. Obě esence pulzují, vyměňují si své energie a posléze se spojují v jeden tvar.
syn2005: 1997

Neberte si své orgány do nebe. Nebesa vědí, že je potřebujeme tady. Lékaři doufají, že lidé pochopí, jak důležité je pro všechny souhlasit s transplantacemi.
syn2005: Lidové noviny, 1994

Ale on je vážně Pan Dokonalý.Má systém, ve všem pořádek, je galantní, pozorný, věčně se nabízí s nějakou pomocí. Snad mi ho seslalo samo nebe .
syn2005: Blesk, 2002-12-23

Belege

Das neue Jahr lädt uns ein, Gott beim Wort zu nehmen und der Macht des Himmels zu vertrauen, auf dass Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit unter uns Raum gewinnen.
Rhein-Zeitung, 27.12.2008

Segnend breitete der kampfgewaltige Erzbischof Turpin seine Hände über die Scharen der Krieger und bat den Himmel um Beistand; dann stiegen alle, zum Entscheidungskampfe entschlossen, zu Pferde.
http://gutenberg.spiegel.de/buch/46/1 [18.06.2013]

Doch der Himmel wollte es anders, zog alle verfügbaren Regenwolken zusammen und vereitelte mit einem mehrstündigen Unwetter die außergewöhnliche Hochzeitsidee über den Wolken. Die Frischvermählten nahmen's ziemlich gelassen: […].
Mannheimer Morgen, 25.07.1995

Der Attentäter, nach Angaben der Polizei ein fanatischer Rechtsextremist und Gegner der Aussöhnung mit den Arabern, wurde sofort festgenommen. Er gestand auf der Stelle seine "vom Himmel befohlene" Mordtat ein und zeigte keine Reue.
Mannheimer Morgen, 06.11.1995

Ich und viele andere arbeitslose Schweizer(innen) wären wohl dem Himmel dankbar, wenn sie eine vernünftige Zwischenarbeit oder eine neue, andere Berufschance bekämen.
Zürcher Tagesanzeiger, 05.03.1996

Profil: quasireligiös

Profil: quasireligiös

Definition

nebe

Ein Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen.

Singularetantum

Definition

Himmel

Ein Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen.

Sg. tant., meistens nur in Komposita: Hundehimmel, Katzenhimmel usw.

Konnotationen

  • Suche nach Trost
  • Traurigkeit
  • Lieblingstiere (Hunde, Katzen)

Konnotationen

  • Suche nach Trost
  • Traurigkeit
  • Lieblingstiere (Hunde, Katzen)

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • ráj2 [wörtl. Paradies] ‘Tierhimmel’

Lexikalische Relationen

[Es wurden keine lexikalischen Relationen gefunden.]

Wortbildungen

Substantive

  • nebíčko3 Diminutivum von nebe (quasireligiös)

Wortbildungen

Substantive

  • Hundehimmel
  • Katzenhimmel
  • Kaninchenhimmel

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • psí nebe
  • kočičí nebe
  • králičí nebe

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • in den Katzenhimmel aufsteigen
  • in den Hundehimmel kommen

Belege

Jeden z nejznámějších českých psů, miláček první ženy prezidenta Olgy Havlové, populární hradní fenka Ďula, odešla do psího nebe ve svých nedožitých dvanácti letech.
syn: Blesk, 18.01.2002 (15.03.2011)

Tak to je moc moc smutná zpráva - Mikeš umřel a už loví myšky v kočičím nebi .
www.google.com (15.03.2011)

Líza sedmýho května skonala a poté se odebrala svým rozvážným krokem do želvího nebe .
www.google.com (15.03.2011)

Belege

Der Kult um das geliebte Tier wird immer öfter bis über den Tod hinaus mit Inbrunst getrieben. Vielleicht trug ja auch schon jener viel beweinte Liang zu Lebzeiten ein Mäntelchen in bluemarine oder eine schimmernde Perlenkette, ehe er in den Hundehimmel aufstieg. Auf dem Pariser Hundefriedhof trauert ihm eine Hinterbliebene inschriftlich nach: "Treues Herz, betrogen von den Menschen, doch niemals von meinem Hund!"
Mannheimer Morgen, 24.12.2001

Natürlich teilen wir mit Dir die Trauer über den Tod Deines Büsis Buddhie, das - wie wir dem "Blick" entnehmen - nach 14 treuen Jahren an Deiner Seite in den ewigen Katzenhimmel abberufen wurde.
Zürcher Tagesanzeiger, 18.04.1998

Das Methusalem-Gen läßt die winzigen Insekten um 35 Prozent länger leben, als ihr Schöpfer ihnen an Lebenszeit eigentlich mit auf den Weg gab. Statt nach 40 bis 60 Tagen in den Insektenhimmel aufzusteigen, waren die mit Methusalem-Genen ausgestatteten Tierchen nach 100 Tagen immer noch fröhlich am umherschwirren.
Frankfurter Rundschau, 07.11.1998

Profil: axiologisch

Profil: axiologisch

Definition

nebe

Ort der angesehenen und erfolgreichen Eliten eines bestimmten Bereichs wie z. B. Politik, Sport oder Kultur, ein Olymp oder Parnass, vgl. legendy hudebního nebe [wörtl. Legenden des Musikhimmels], první muž na odborovém nebi [wörtl. der erste Mann am Himmel der Gewerkschaften].

Als Basis für die Metapher dient die Vorstellung des mit unerreichbaren Sternen geschmückten Himmels, vgl. zazářit jako hvězda na politickém nebi [wörtl. wie ein Stern am politischen Himmel aufleuchten] ‘ein erfolgreicher Politiker werden’, na filmovém, fotbalovém nebi [wörtl. am Film-/ Fußballhimmel]; die Metapher kann aber auch durch die religiöse Bedeutung ‘Sitz Gottes und der Heiligen’, eventuell ‘Sitz der Götter’ motiviert sein, vgl. místo ve filmovém nebi [wörtl. Platz im Filmhimmel], vynést do filmového nebe [wörtl. in den Filmhimmel heben].

Selten auch nebesa (Pluralform mit Singularbedeutung).

Definition

Himmel

Ort der angesehenen und erfolgreichen Eliten eines bestimmten Bereichs wie z. B. Politik, Sport oder Kultur, ein Olymp oder Parnass, vgl. Architektenhimmel, Filmhimmel, Fußballhimmel, Literaturhimmel, Rockhimmel, der politische Himmel.

Als Basis für die Metapher dient die Vorstellung des mit unerreichbaren Sternen geschmückten Himmels, vgl. ein Stern am Film-, Fußballhimmel; die Metapher kann aber auch durch die religiöse Bedeutung ‘Sitz Gottes und der Heiligen’, eventuell ‘Sitz der Götter’ motiviert sein, vgl. Platz im Filmhimmel, in den Filmhimmel aufsteigen.

Sg. tant.

Konnotationen

  • Erfolg, Ruhm, Glamour

Konnotationen

  • Erfolg, Ruhm, Glamour

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Parnas ‘Parnass’
  • olymp ‘Olymp’
  • panteón ‘Pantheon’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Olymp
  • Parnass

Wortbildungen

[Für dieses Profil wurden keine Derivate und Komposita gefunden.]

Wortbildungen

Substantive

  • Basketballhimmel
  • Filmhimmel
  • Fußballhimmel
  • Himmelhund2 ‘Sagt man anerkennend über jmdn., der trotz äußerer Widerstände etwas Besonderes geschafft hat.’
  • Kunsthimmel
  • Literaturhimmel
  • Musikhimmel
  • Rockhimmel

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • hvězda na nebi stoupá: <něčí> hvězda na politickém/ hudebním/ fotbalovém/ … nebi (prudce/ strmě/ stále/ …) stoupá (vzhůru/ stále výš) [wörtl. jemandes Stern am politischen/ musikalischen/ Fussballhimmel steigt (steil/ immer) (immer höher) auf] ‘jmd. wird schnell erfolgreich und berühmt in einem Bereich’

Kollokationen

  • hudební nebe
  • politické nebe
  • filmové nebe
  • literární nebe
  • muzikálové nebe

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • ein neuer/ aufgehender Stern am -himmel ‘jmd., der auf einem Gebiet erfolgreich und berühmt wurde/ wird’
  • wie ein Stern am -himmel glänzen/ leuchten/ seinbildhaft: <jmd., etwas> glänzt/ leuchtet/ ist wie ein Stern am -himmel ‘auf einem Gebiet erfolgreich sein’

Kollokationen

  • der politische Himmel
  • Stars des -himmels
  • am -himmel glänzen

Belege

Vláďa měl pocit, že by to všechno mohlo jít rychleji, že by Unie svobody měla zazářit jako hvězda napolitickém nebi . Jenže já vím, že takové hvězdy pak rychle zhasínají.
s yn2006pub: Právo, 1998-11-28

Za B) viním pana Lukeše z absolutní neznalosti básnického díla Ivana Diviše, kterou projevil tím, že před básníkovým samotvrzením o stávající Divišově bezkonkurenčnosti na místním básnickém nebi musí přivírat obě oči. Slepý by věděl lépe!
syn2005: Respekt, 1993

Legendy hudebního nebe Citron, Kern, Progres, Žlutý pes, Katapult nebo Olympic byly hlavním oživením večera.
opus.nazev=Nedělní Blesk, č. 25/1997,opus.rokvyd=199, opus.txtype=PUB

Jistě sama začínající herečka, před kterou se otevřely brány filmového nebe dokořán, netušila, že se proslaví a do povědomí veřejnosti zapíše právě jako Popelka.
syn2005: Blesk magazín, 2003

Dan Crary patří ke kytarovým legendám. Jeho jméno má nezaměnitelný zvuk v bluegrassovém světě, je to člověk, který svou pozici na bluegrassovém nebi neochvějně obhajuje už dlouhá léta.
syn2005: Folk a Country, 1993

Belege

Töpfer, der vielen als aufgehender Stern am umweltpolitischen Himmel der Union gilt, und Weiser betonten, daß die Atomenergie keine "absolute Energieform" sei.
Mannheimer Morgen, 17.09.1986

Ein Fixstern am Salzburger Feinschmeckerhimmel ist der "Lebzelter" der Familie Gugg in Straßwalchen.
Neue Kronen-Zeitung, 27.01.1994

Nun hat der Geniale alle Lügen gestraft und bewiesen, daß er in jeder Hinsicht ein Großer des Fußballsports ist. Aber nicht nur der Einzigartige glänzte am Fußballhimmel, sondern auch ein neues Team: Nigeria, die geballte Ladung aus perfekter Technik und atemberaubender Athletik, demolierte die hocheingeschätzten Bulgaren.
Salzburger Nachrichten, 23.06.1994

Jospin, der neue Stern am linken Himmel, versprach Chirac eine faire Oppositionspolitik. Beide Politiker hatten im Wahlkampf den "großen Wandel" in Frankreich versprochen.
Neue Kronen-Zeitung, 08.05.1995

2009 war der damals 45jährige Strafverteidiger in den Literaturhimmel aufgestiegen. Seine kühlen, klaren Texte wirkten wie mit dem Meissel gehauen.
http://folio.nzz.ch/2014/februar/700-faelle-fuer-schirach [25. 10. 2014]

Profil: psychologisch

Profil: psychologisch

Definition

nebe

Zustand des seelischen oder körperlichen Wohlbefindens und des Glücks, so wie man es sich im Himmelreich vorstellt.

Singularetantum

Definition

Himmel

Zustand des seelischen oder körperlichen Wohlbefindens und des Glücks, so wie man es sich im Himmelreich vorstellt.

Sg. tant.

Konnotationen

  • vollkommen, angenehm, ruhig, ideal, harmonisch
  • etwas für die Sinne, Befriedigung

Konnotationen

  • vollkommen, angenehm, ruhig, ideal, harmonisch
  • etwas für die Sinne, Befriedigung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • ráj3 ‘Paradies’
  • nirvána ‘Nirvana’

Opposita

  • peklo3 ‘Hölle’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Paradies2 (psychologisches Profil)
  • Glück
  • Nirvana

Opposita

  • Hölle2 (psychologisches und Schreckensprofil)

Wortbildungen

Adjektive

  • nebeský4 ‘himmlisch’, vgl. nebeský požitek ‘himmlischer Genuss’

Wortbildungen

Substantive

  • Gourmethimmel
  • Radlerhimmel
  • Urlaubshimmel

Adjektive

  • himmlisch4, intensivierend  ‘in Bezug auf Himmel (psychologisches Profil) stehend; herrlich, sehr schön, angenehm’, vgl. himmlischer Genuss; himmlisches Vergnügen; Es schmeckt himmlisch.

Verben

  • himmeln ‘verzückt zum Himmel schauen, schwärmerisch blicken’

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • cítit se/ připadat si jako v nebi: <někdo> se cítí/ si připadá jako v nebi [wörtl. sich wie im Himmel fühlen] ‘sich sehr wohl und angenehm fühlen’
  • být/ cítit se (jako) v (sedmém/ osmém/ devátém/ desátém) nebi: <někdo> je/ se cítí (jako) v (sedmém/ osmém/ devátém/ desátém) nebi/ sich wie im (sieb(en)ten) Himmel fühlen ‘glücklich sein, sich sehr wohl fühlen’
  • mít nebe na zemi: <někdo> má nebe na zemi/ den Himmel auf Erden haben ‘sehr glücklich, ohne Sorgen leben’

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • im sieb(en)ten Himmel seinhyperbolisch ‘glücklich sein’
  • sich wie im Himmel fühlen ‘sich sehr wohl und angenehm fühlen’
  • den Himmel auf Erden haben: <jmd.> hat den Himmel auf Erden ‘sehr glücklich, ohne Sorgen leben’

Belege

Bratislavští Romové zatím příliš v “kanadské nebe “ nevěří. “Když mi slibují ráj, vždy dávám bacha, abych nedopadl jako ještě větší žebrák,“ říká 43letý slovenský Rom Cyril Daniel. Řečem o štěstí, které prý na “cikány“ čeká v daleké Kanadě, “zatím“ neuvěřil, ...
syn2006pub: Hospodářské noviny, 1997-08-14

"… V krasobruslení chci nyní pokračovat a věnovat se mu, dokud mě bude bavit. Na ledě se totiž cítím být víc doma než ve svém bydlišti. Pro mě je nebe prostě na ledě…" dodává šťastný Hamilton.
syn: Blesk, 17.09.1997

Stál a hleděl na souhvězdí. Walt ho sem poslal, aby objevil tohle, a on pochopil. Nebo si myslel, že pochopil. Tohle bylo jeho nebe . Nikoli Broadway nebo kůň na kolečkách. Byla to tráva a ticho; bylo to pole hvězd. Tohle mu večer co večer říkala kniha. Až zemře, opustí své nedokonalé tělo a změní se v trávu. Bude takovýhle, navždycky takovýhle.
s yn: Cunningham, Michael: Vzorové dny, Praha 2006

"Klidně to přiznám - byl jsem trošku naměkko. Cítím se jako v nebi , uhrál jsem životní výsledek. A zaslouženě! Dělal jsem daleko míň chyb, byl jsem agresívnější, prostě lepší po všech stránkách."
opus.nazev=Blesk, 23.1.2002,opus.rokvyd=2002,opus.txtype=PUB

Vaši lidi jsou naštěstí dost posedlí po penězích. Hlavně po valutách. Nezajímá je, koho vlastně ubytovávají. Dáš jim za měsíc třeba jen čtyři sta marek a oni jsou v sedmém nebi .
opus.nazev=Reflex, č. 32/1993,opus.rokvyd=1993,opus.txtype=PUB

Po masáži jsem byla v sedmém nebi , po Svedan boxu v osmém nebi a pak jsem dostala "malé občerstvení" a byla jsem v devátém nebi . Měli by se jmenovat ájurvédské centrum deváté nebe .
www.google.com (18.03.2011)

Belege

So einen Moment genießt man einfach nur und erlebt die Welt auf eine einfachere neutralere Weise die sonst nicht da ist. Als wäre man in einem Paralleluniversum wo nichts schlechtes und nichts gutes bestand hat. Nichts kann einem passieren. Die Zeit bleibt stehen und läuft trotzdem weiter. Nichts ergibt einen Sinn und doch passt alles. Es riecht nach nichts und ist in einem weißen Schleier eingehüllt. Genau das ist mein Himmel.
 http://asugam.wordpress.com/2011/03/16/ruhe/ [24.03.2011]

Selina ist einfach ein toller Name. Meine 6-jährige Schwester heißt so und sie ist mein Himmel, mein Leben, genauso wie mein Bruder.
www.google.com [24.03.2011]

In einigen Orten ist derlei Luxus schon verwirklicht. Die Firma Xerox in Palo Alto, einer kalifornischen Stadt, die ohnehin als Radlerhimmel gilt, bietet ihren Mitarbeitern im Duschraum sogar angewärmte Handtücher an.
Nürnberger Nachrichten, 03.11.1990

Ich bin im kulinarischen Himmel! Gegenüber Cloud darf ich es nicht allzu laut sagen, aber bei aller Liebe zu einzelnen chinesischen Gerichten, habe ich in den vergangenen anderthalb Tagen so ziemlich das beste Essen der vergangenen drei Monate gegessen.
 http://www.travelblog.org/Asia/Vietnam/Red-River-Delta/Hanoi/blog-459756.html [18.06.2013]

Wir schwelgen im Gourmethimmel mit Ziegenkäse, Trüffelöl, Frutti di Mare und Vin santo.
http://www.brigitte.de/rezepte/menue/menue-februar-2009-574639/ [18.06.2013]

Natürlich ist nicht nur die Karibik der Wunsch aller Reisenden, sondern man ist eigentlich überall da im Urlaubshimmel, wo man zur Ferienzeit sein möchte, sei es zum Beispiel am Meer, in den Bergen, sei es auf einem Kreuzfahrtschiff oder mitten in einer tollen Stadt wenn man Städtereisen mag.
www.google.com [25.03.2011]

Profil: Artefakt

Profil: Artefakt

Definition

nebesa

Ein Stoffdach, das über einem Bett auf Stöcken befestigt ist oder das bei Prozessionen über dem Priester mit der Monstranz getragen wird.

Pluraletantum

Definition

Himmel

Ein Stoffdach, das über einem Bett auf Stöcken befestigt ist oder das bei Prozessionen über dem Priester mit der Monstranz getragen wird.

Konnotationen

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Konnotationen

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Lexikalische Relationen

Synonyme

  • baldachýn ‘Baldachin’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Baldachin

Wortbildungen

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Wortbildungen

Substantive

  • Himmelbett
  • Prozessionshimmel
  • Tragehimmel

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • postel s nebesy
  • nést nebesa

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • den Himmel tragen

Belege

Každý pár dostal vlastní ložnici s postelemi s nebesy .
syn2005: beletrie, 1994

Čalounění a nebesa se úplně rozpadla, když se Anička vrhla na postel.
syn2005: beletrie, 1997

Muži v černém obleku pozdvihli nebesa nad panem farářem, který nesl Nejsvětější a průvod se hnul ke druhé kapličce.
syn: beletrie, 1990

Belege

Wer bei der Fronleichnamsprozession in Altenstadt den Himmel über der Monstranz mit dem Allerheiligsten tragen darf, das legt nicht die Kirchenverwaltung oder Pfarrer Siegfried Beyrer fest, sondern der Gemeinderat.
www.google.de [11.07.2011]

Das war Glück, denn in diesem Jahr konnte die Gemeinde den sehr schönen von den Schwestern in Neuenbeken restaurierten Tragehimmel bestaunen, der unter einem Regenguss sicher gelitten hätte. Dieser Himmel stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts und ist in einer selten, halb maschinellen, halb handarbeitsmäßigen Sticktechnik ausgeführt. 1998 zog die Prozession nur bis zum Schloss und kehrte dann, als nach anfänglichem Sonnenschein der Regen einsetzte, auf kurzem Weg wieder zur Kirche zurück. Der „Himmel“ wird mittlerweile bei unbeständigem Wetter durch eine Plastikfolie geschützt.
www.google.de [11.07.2011]

Etymologie

Aus dem urslaw. nebo und uridg. *nebhos ‘Wolke, Nebel’, von *nebh- ‘nass, feucht’, von dem auch dt. Nebel stammt. Im Slaw. eine Bedeutungsveränderung von nebo: statt ‘bewölkter Himmel, Wolke’ jetzt ‘Himmelsgewölbe, Sitz der Seligen’ (MACHEK1, REJZEK).

Im Tschech. verfügt das Wort nebe über eine stabile Polysemie. Für das Alttschech. belegt GEBAUER (1970, Lemma nebe) sowohl die räumliche, als auch die religiöse Bedeutung. JUNGMANN (1835, Lemma nebe) unterscheidet neben der räumlichen und religiösen auch die Bedeutung ‘Baldachin’. In PSJČ (Lemma nebe) werden dieselben Bedeutungen wie bei Jungmann und die religiös-metonymische Bedeutung ‘Gott’ (bei Jungmann unter ‘Sitz Gottes’) verzeichnet. Das psychologische Profil ‘Glückszustand’ wird sowohl bei Jungmann als auch in PSJČ der religiösen Bedeutung untergeordnet.

Etymologie

Seit dem 8. Jh. belegt, ahd. himil, mhd. himel. Laut KLUGE bleibt die etymologische Deutung von Himmel bisher unklar, da die Bedeutung ‘Himmel’ in verschiedenen indogermanischen Sprachen bei Wörtern auftritt, die sonst ‘Stein’ bedeuten, ganz sicher ist es jedoch nur bei iranischen Wörtern (avest. asman ‘Stein, Himmel’, apers. asman ‘Himmel’). Falls diese Hypothese stimmt, dann ist das Wort Himmel mit dem Wort Hammer verwandt. Ein anderer Ansatz führt das Wort Himmel auf die uridg. Wurzel * kem- ‘bedecken’ zurück, hieraus ergäbe sich eine Verwandtschaft mit Hemd (KLUGE, PFEIFER). DUW führt als semantischen Bezug dieser beiden etymologischen Varianten die Vorstellung vom Himmel als einem Steingewölbe, bzw. die Bedeutung umhüllen, bedecken an.

Semantischer Wandel

Im Tschech. verfügt das Wort nebe über eine stabile Polysemie. Für das Alttschech. belegt GEBAUER (1970, Lemma nebe) sowohl die räumliche, als auch die religiöse Bedeutung. JUNGMANN (1835, Lemma nebe) unterscheidet neben der räumlichen und religiösen auch die Bedeutung ‘Baldachin’. In PSJČ (Lemma nebe) werden dieselben Bedeutungen wie bei Jungmann und die religiös-metonymische Bedeutung ‘Gott’ (bei Jungmann unter ‘Sitz Gottes’) verzeichnet. Das psychologische Profil ‘Glückszustand’ wird sowohl bei Jungmann als auch in PSJČ der religiösen Bedeutung untergeordnet. Das neuere SSJČ führt vier Bedeutungen an: 1) räumlich-physikalischer Himmel, 2) Himmel als Sitz der Götter, bzw. Gottes und Ort der Seligkeit nach dem Tod in religiösen Vorstellungen, 3) Baldachin und 4) oberer Teil eines Handschuhnetzes, mit dem Rebhühner gefangen werden, im PSJČ mit terminologischen Varianten unter der Bedeutung ‘Baldachin’ subsumiert. Diese semantisch isolierten und nicht allgemein bekannten Bedeutungen gehen auf die Bedeutung ‘Baldachin’ zurück, bei der man Anzeichen einer Tendenz zur Homonymie feststellen kann. Für die Fragestellung des vorliegenden Wörterbuchs sind sie zu vernachlässigen.

Wir unterscheiden insgesamt sieben Profile. Das religiöse und religiös-metonymische Profil von nebe werden bevorzugt in festen Redewendungen verwendet. Da die konkrete Vorstellung über einen Raum in den Wolken, in dem personifizierte göttliche Gestalten verweilen, den Sprecher eher naiv erscheinen lässt, wird nebe in der Kommunikation über Glaubensinhalte v. a. im Umgang mit Kindern verwendet, vgl. auch Diminutiva v nebíčku [wörtl. im Himmelchen], odejít do nebíčka [wörtl. in das Himmelchen gehen] ‘sterben’. Viele Wendungen mit nebe sind veraltet, somit auch als buchsprachlich markiert, ihre Motivation durch religiöse Inhalte scheint für Durchschnittssprecher verloren gegangen zu sein. Gleichzeitig wird in der religiös-kirchlichen Kommunikation das konkrete Bild des blauen Himmels mit weißen Wolken vermieden und das Lemma nebe stattdessen in einem vagen und abstrakteren Sinne gebraucht, als spiritueller oder dogmatischer Begriff.

Das quasi-religiöse Profil ist ebenfalls anfällig für die Verwendung der Verniedlichungsform nebíčko und entstammt analog einer naiven Adaption religiöser Vorstellungen. Ähnlich wie der areligiöse, bzw. volksreligiöse und populärkulturelle Engelsglauben, der ein einzelnes Element eines religiösen Systems herausgreift und auf die Alltagsphilosophie überträgt, funktioniert auch dieses Profil. Dies spiegelt sich im sprachlichen Weltbild wieder, betont werden hier emotionale Aspekte. Der religiöse Himmel wird auf die Unterbedeutung ‘Ort der Seligkeit nach dem Tod’ verengt und tritt als ‘Tierhimmel’ nur eingeschränkt in Verbindung mit von Tierbezeichnungen abgeleiteten Relationsadjektiven auf, vgl. die Kollokationen psí nebe, králičí nebe, kočíčí nebe, meist in Verbindung mit Verben der Bewegung und Richtungspräpositionen wie odcházet do nebe. Die semantische Grenze zum psychologischen Profil verschwimmt, es bleibt nur noch der Aspekt des Todes als Markierung der Polysemie.

In der gegenwärtigen Publizistik wird eine metaphorische Übertragung von diversen Erscheinungen auf dem physikalischen Himmel aber auch von Merkmalen des religiösen Himmels zur Konzeptualisierung von Erfolg und Berühmtheit verwendet (vgl. zazářil jako kometa na politickém nebi [wörtl. er leuchtete wie ein Komet am politischen Himmel auf] ‘er wurde plötzlich in der Politik sehr erfolgreich’; brány filmového nebe se jí otevřely dokořán [wörtl. die Tore des filmischen Himmels haben sich sperrangelweit vor ihr geöffnet] ‘sie wurde als ein großes Talent der Filmbranche entdeckt’).

Das axiologische Profil ist jedoch zurückzuführen auf die Antikrezeption während der Aufklärung und des Klassizismus. Die Vorstellungen von Olymp, Parnass und auch des Pantheon wurden aufgegriffen und verändert, sie galten nun als Versammlungsort nicht nur der Götter oder der Musen und anderer nichtmenschlicher Wesen, sondern im Sinne des Humanismus als idyllischer Versammlungsort der „großen Geister der Menschheit“, insbesondere der herausragenden KünstlerInnen und Intellektuellen, allen voran die Lyriker. Hieraus entstand eine eigene kulturelle Tradition, die bis heute anhält, vgl. folgende Belege:

Graham Green, jako mistr právě těchto naratologických prvků, arcirealista a výslovný oponent proudu vědomí – který byl podle něho stylisticky slepou uličkou – je v anglosaském světě proto vyloučen z panteónu.“ (syn); "Ani sto padesát kádrováků převlečených za znalce literatury Vítězslava Nezvala o výsadní místo na českém parnasu nepřipraví. Sbohem a šáteček, 20. století právě končí. Pokud z něho něco zbude, pak poezie tohoto génia české řeči." (syn)

Während das Pantheon der kulturellen Praxis der Ruhmeshallen und Ahnengalerien entspricht, welche die Belegschaft des „kulturellen Himmels“ auf der Erde für die Menschen abbilden, bedeutet der Himmel in dieser Tradition den eigentlichen, nichtirdischen Versammlungsort. Mit dem Ersetzen von Parnass durch sein Äquivalent Himmel geht eine Erweiterung der Bedeutung einher, zuerst auf den gesamten kulturellen Bereich und neue Genres wie den Film, dann auch auf andere gesellschaftliche Domänen wie die Politik und den Sport.

Für den heutigen Gebrauch von nebe im axiologischen Profil ist seine Erweiterbarkeit von der einst nur kulturellen Domäne auf andere gesellschaftliche Domänen bezeichnend. Einhergehen die zunehmende Allgemeinheit und gleichzeitig die stereotype Erstarrung zum publizistischen Phrasem, die traditionelle Bedeutung verliert ihre Transparenz. Im Sprecherbewusstsein mischen sich Elemente der Semantik des domänengebundenen Personenkultes mit Bedeutungen, die zum räumlichen Profil und dessen Axiologie gehören, z. B. ‘blauer Himmel mit Wolken’, ‘nächtlicher Sternenhimmel’, ‘astrologischer Himmel mit Himmelskörpern’, ‘Milchstraße’ etc. Die Verwendung ist semantisch und syntaktisch auf bestimmte Verwendungsmuster eingeschränkt, ein Relationsadjektiv vor bzw. ein Substantiv im Gen. Pl. (selteneres Muster) nach dem Lexem nebe spezifiziert die Domäne, bzw. die entsprechende Personenklasse, vgl. hudební nebe, politické nebe, filmové nebe, literární nebe, muzikálové nebe versus nebe milenců, nebe básníků, nebe odpadlíků, nebe hrdinů.

Das psychologische Profil abstrahiert das Glück bzw. die Seligkeit der im Himmel weilenden Seelen auf den inneren Zustand und dessen Intensität, der auch auf irdisches seelisch-körperliches Wohlbefinden übertragen werden kann. Allerdings kann der Phraseologismus mít nebe na zemi auch im christlichen Kontext zur Anwendung kommen, z. B. über Gläubige, die durch ihren Glauben ein hohes Maß an Zufriedenheit mit der Welt und ihrem Leben erreichen, das Synonym ist einfach štěstí oder být šťastný/ šťastná, mít štěstí. Das Artefaktprofil ist offen für religiöse und säkulare Bedeutungen.

Konzeptuell hängt der Begriff des Himmels mit anderen Begriffen im vorliegenden Wörterbuch innerhalb kosmologischer Vorstellungen zusammen und tritt in festen Wortreihen auf: nebe, peklo, ráj; peklo, očistec, nebe. Diese erlangen beispielweise in kulturellen Praktiken und Artefakten Bedeutung, wie verschiedenen Spielen mit der Bezeichnung nebe, peklo, ráj.

Semantischer Wandel

Das vorliegende Wörterbuch unterscheidet für Himmel folgende sieben Profile: 1. räumlich: ‘Firmament’; 2. religiös: ‘Sitz Gottes’; 3. religiös-metonymisch: ‘Gott’; 4. quasireligiös: ‘Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen’; 5. axiologisch: ‘Olymp’; 6. psychologisch: ‘Glückszustand’; 7. Artefaktprofil: ‘Baldachin’.

DUDEN (online) unterscheidet bei Himmel vier Bedeutungen: 1. „scheinbar über dem Horizont liegendes, halbkugelähnliches Gewölbe (an dem die Gestirne erscheinen)“ (s. das räumliche Profil), 2. „der Hölle oder der Erde als dem Diesseits gegenübergestellter Aufenthaltsort Gottes (der Engel und der Seligen)“ sowie die Unterbedeutung „Gott, Schicksal, Vorsehung“ (s. das religiöse und religiös-metonymische Profil), 3. „[…] Überdachung aus Stoff, Leder o. Ä.; Baldachin“ (s. das Artefaktprofil), 4. „(Kfz-T.) innere Bespannung des Verdecks im Auto“. Die letztere Bedeutung leitet sich von der dritten ab. Sie wird im vorliegenden Wörterbuch nicht berücksichtigt, da sie als ein fachsprachliches Homonym angesehen wird. Das quasireligiöse, axiologische und psychologische Profil werden bei DUDEN (online) nicht ausdrücklich behandelt. Das mag daran liegen, dass sie als nachvollziebare und teils okkasionelle Metaphern empfunden werden und dass Himmel hier überwiegend als Teil eines Kompositums oder eines Phrasems auftritt.

Im räumlichen Profil bezeichnet Himmel das bläuliche Gewölbe oberhalb der Erde. Die präpositionale Fügung am Himmel deutet an, dass es als ein zweidimensionaler Raum wahrgenommen wird, an dem sich die Sonne, der Mond und die Sterne bewegen (s. auch den Ausdruck Himmelskörper). Ein typischer Kollokator zu Himmel in dieser Bedeutung ist das Adjektiv blau. Himmel- als Bestimmungswort eines Kompositums sowie das Adjektiv himmlisch können eine verstärkende Bedeutung haben, vgl. himmlisch lecker ‘sehr lecker’, jmdm. ist Himmelangst ‘jmd. bekommt große Angst’.

Im religiösen Profil bezeichnet Himmel einen Ort außerhalb dieser Welt, an dem sich Gott, Götter oder andere übernatürliche Gestalten wie Engel, Geister sowie Seelen verstorbener, erlöster Menschen aufhalten. Das religiöse Verständnis von Himmel kann sich je nach der Religion, dem Standpunkt des Gläubigen, der historischen Epoche usw. unterscheiden. Es kann sowohl ein realer Ort jenseits unserer Welt sein, der mit dem räumlichen Himmel zusammenfällt, als auch ein symbolischer Ort, d. h. ein Emblem für die Herrlichkeit Gottes und das Gefühl, in seiner Nähe zu sein. Die räumlich-konkrete Vorstellung des Himmels als Sitz Gottes fand in der bildenden Kunst (insbesondere der Renaissance und des Barocks) reichlich Ausdruck. In der christlichen Ikonographie ist besonders die Vorstellung des thronenden, von Engeln umgebenen Gottes fest verankert. Der Himmel ist in dieser Bedeutung einerseits mit einer ausdrücklich positiven Bewertung verbunden – es ist ein Ort von Seligkeit, Vollkommenheit, Ruhe, Helligkeit usw. (z. B. den Himmel offen sehen ‘sich am Ziel aller Wünsche glauben’ sowie den positiven Verstärker himmlisch in himmlisch gut, himmlisch lecker u. a.). Andererseits deuten die Belege auf eine zwiespältige Rezeption des Konzepts durch die modernen Menschen hin – es kann naiv und lächerlich wirken, es sieht einen der Welt entfernten Gott vor usw. Für die Theologie stellt es eine Herausforderung dar, das Konzept Himmel ähnlich wie die anderen „Orte“ Hölle und Fegefeuer nachvollziehbar und überzeugend zu deuten. In der religiösen Bedeutung von Himmel verwendet man die Präposition in (z. B. in den Himmel kommen ‘erlöst werden’, im Himmel ‘im Reich Gottes’), die auf die Dreidimensionalität des vorgestellten Himmels hinweist.

Im religiös-metonymischen Profil bezeichnet Himmel Gott, Gottheiten oder höhere Kräfte, die nach der religiösen Vorstellung im Himmel (s. religiöses Profil) ihren Sitz haben und sich von dort aus auf das Leben der Menschen in der Welt auswirken. Spricht ein Sprecher vom Himmel in dieser Bedeutung, sind seine Aussagen zumeist affirmativ und deuten auf seinen Glauben hin. Nicht immer muss jedoch der Sprecher einen personalen Gott im Sinn haben. Im Gegenteil wird häufig auch auf unbestimmte höhere Kräfte, die das Leben lenken, angespielt. Vgl. hierzu die Verwendung von Ausrufen wie Das weiß der Himmel! ‘ich weiß es nicht, das kann man nicht wissen’ oder Der Himmel wollte es anders! ‘etw. ist anders gelaufen als geplant’.

Im quasi-religiösen Profil tritt Himmel in der Regel als Grundwort eines Kompositums auf, das Bestimmungswort sind Bezeichnungen von Haustieren (zumeist Hundehimmel, Katzenhimmel). Die religiöse Vorstellung von Himmel als einem Ort, an dem sich Gott und andere himmlische Wesen zusammen mit den Seelen erlöster Menschen aufhalten, wird erweitert – Himmel stellt einen imaginären Ort dar, an dem sich verstorbene Tiere oder ihre Seelen aufhalten. Typischerweise sind die Fügungen in den Katzenhimmel aufsteigen, in den Katzenhimmel abberufen werden u. ä. eine verhüllende Bezeichnung für das Sterben eines Tieres. Gleichzeitig kann damit der Sprecher auch seine Hoffnung auf ein tierisches Paradies und das Leben der Tiere nach dem Tod zum Ausdruck bringen. 

Im axiologischen Profil bezeichnet Himmel einen imaginären Ort, an dem sich die besten und erfolgreichsten Menschen eines Tätigkeitsgebiets versammeln. Entweder tritt Himmel in dieser Bedeutung als Grundwort eines Kompositums auf (z. B. Fußballhimmel, Literaturhimmel usw.), oder das Wort wird um ein qualifizierendes Adjektiv ergänzt (z. B. der umweltpolitische Himmel). Ein typischer Kollokator in dieser Bedeutung ist Stern oder auch der Anglizismus Star, oder auch andere Ausdrücke, die auf die Vorstellung des Nachthimmels mit Sternen anspielen (z. B. am linken Himmel glänzen). Auch die religiöse Vorstellung vom Himmel als Götterort wird jedoch aktiviert – vgl. jmd. ist in den Literaturhimmel aufgestiegen ‘jmd. zählt zu den besten Schriftstellern’. Das axiologische Profil hat einen hyperbolischen und bildhaften Charakter. Das Wort Himmel wird in dieser Bedeutung zumeist in der Publizistik verwendet.

Das psychologische Profil beruht ebenfalls auf einer bildhaften Metapher – Himmel bezeichnet hier einen Zustand vollkommenen Wohlbefindens, wie es nur im Himmel (religiöses Profil) möglich ist. Das psychologische Profil realisiert sich meistens durch Phraseme (im siebten Himmel sein ‘sehr glücklich sein, sich sehr wohl fühlen’, sich wie im Himmel fühlen ‘sich sehr gut fühlen’, den Himmel auf Erden haben ‘sehr glücklich, im Überfluss und ohne Sorgen leben’). Dem Profil werden auch Verwendungen wie diese zugeordnet: Ich bin im kulinarischen Himmel!, Man ist überall da im Urlaubshimmel, wo man zur Ferienzeit sein möchte. Himmel bezeichnet hier einen Ort, an dem man etwas sehr Schönes erlebt, wo jemandes Ansprüche (z. B. an Essen, Bequemlichkeit, interessante Erfahrungen etc.) ohne Einschränkung befriedigt werden. Es handelt sich zumeist um enthusiastisches Ausdrücken eigener positiver Bewertung von etwas, oder um persuasive Aussagen, die den Hörer oder Leser für etwas begeistern sollen (z. B. in Werbetexten).

Im Artefaktprofil bezeichnet Himmel ein Stoffdach, das über einem Bett auf Stöcken befestigt ist (vgl. den Ausdruck Himmelbett) oder das bei Prozessionen über dem Priester mit der Monstranz getragen wird (synonym hierzu auch Tragehimmel oder Prozessionshimmel). Himmel bezeichnet somit eine kleine Klasse von Gegenständen, die auch nicht okkasionell erweitert wird.

Unter den hier ausgegliederten Profilen von Himmel befindet sich kein Neologismus. Bedeutungsverschiebungen bzw. -Vagheit eher einer pragmatischen Art deuten sich im religiösen und religiös-metonymischen Profil an: Eine anschauliche Vorstellung von Himmel als Jenseitsort der Seligen wird allgemein geteilt. Ihr Stellenwert auch für die (kirchlich gebundenen) Gläubigen ist jedoch unklar – ist sie ein Bestandteil von Glaubensinhalten, oder ist der Himmel als bildhaftes Symbol zu verstehen, oder ist es eine Phantasie mittelalterlicher Christen? Verhältnismäßig neu und sich aus neuen Zugängen der Menschen zu Tieren ergebend (z. B. Tier als Lebensbegleiter) dürfte das quasireligiöse Profil sein. Das axiologische und psychologische Profil sind weiterhin produktiv (s. neue oder okkasionelle Kompositabildungen in diesen Profilen). Im räumlichen und Artefaktprofil sind weder Bedeutungsveränderungen noch Anzeichen von Produktivität (z. B. okkasionelle Wortbildungen oder Übertragung in neue Sach- und Kommunikationszusammenhänge) zu bemerken.   

Die Bedeutungen sowie der sprachliche Kontext von Himmel zeigen, dass Himmel zum einen räumlich als oben, oberhalb der Erde imaginiert wird und zum anderen mit positiven Eindrücken und Stimmungen wie Ruhe, Klarheit, Harmonie, Genuss u. a. verbunden wird. In den verschiedenen Bedeutungen treten als Opposita entweder Erde oder Hölle auf.   

Sprichwörter

  • žádný strom neroste do nebe [wörtl. kein Baum wächst in den Himmel] ‘allem ist eine natürliche Grenze gesetzt’
  • žádný učený z nebe nespadl/ es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen ‘sagt man tröstend, wenn jmdm. etw. nicht auf Anhieb gelingt’

Sprichwörter

Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. (Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, 1788) ‘Gottes Recht und Vernunft bestimmen das Handeln’

Der Himmel des Engels ist die Hölle des Teufels.

Der Himmel ist hoch, aber wer hinein will, muss sich bücken.

Der Himmel ist hoch, man kann sich nicht dran halten. ‘etwas ist so vage, dass man nicht darauf basieren kann; vertraue nur dir selbst’

Der Himmel ist uns überall gleich nahe. ‘Gott liebt jeden gleichermaßen’

Der Weg zum Himmel geht durch Kreuzdorn. ‘nur wer hart für sein Glück kämpft, erreicht es’

Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. ‘allem ist eine natürliche Grenze gesetzt’

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ‘sagt man tröstend, wenn jdm. ein Versuch nicht gleich gelingt’

Ihm hängt der Himmel voll Bassgeigen. ‘jemandem geht es nicht besonders gut’

Liebe erfüllt die Welt und mehrt den Himmel.

Man meint oft, der Himmel hängt voller Geigen; sieht man recht zu, so sind es kaum Nußschalen. ‘ein Lachen kann trügen; hinter etwas gutem verbirgt sich Enttäuschung’

Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel. ‘man muss sich schon anstrengen bzw. besonders sein, um großartiges erreichen zu können’

Unter freiem Himmel biegt sich kein Balke. ‘wenn alles gut ist, braucht man nicht falsch zu handeln; wird von oben kontrolliert, wird nur recht gehandelt’

Was fragt der Himmel nach der Erde. ‘das Große interessiert sich nicht am Kleinen’

Was vom Himmel fällt, schadet keinem. ‘alles Gute kommt von oben’

Wenn der Himmel einfällt: so können die Vögel keine Nester mehr bauen,

                                       so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen. ‘Anspielung auf das apokalyptische Treiben Gottes auf Erden’

Wenn der Himmel einfiele, zerschlüge er mehr Kacheln als Öfen. ‘nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird’

Wer in den Himmel kommen will, muss leiden ohne Mass und Ziel. ‘der Aufwand ist zu hoch für diesen Preis’

Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt.

Wer sich an den Himmel hält, der hat kein Glück auf Erden.
‘wer nach Regeln lebt, der lebt nur halb’

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Jaroslav Rudiš: Nebe pod Berlínem (Roman), 2002. Die Berliner U-Bahn wird als ein Gegenstück zum Himmel dargestellt. Anspielung auf den Film Wim Wenders Nebe nad Berlínem/ Himmel über Berlin.
  • Cimrman/ Ladislav Smoljak/ Zdeněk Svěrák: České nebe (Drama), 2008. Die großen Persönlichkeiten der tschechischen Nationalbewegung des 19. Jh. treffen sich nach ihrem Tod im Himmel, parodistisch.

Musik

  • Karel Plíhal: Nebe počká. Písně Josefa Kainara (Album), 2004.
  • Anna K.: Nebe (Album), 1999.
  • Waldemar Matuška: Takový schody do nebe (Lied).
  • Radůza: Nebe – peklo – ráj (Lied, in: V hoře), 2005.
  • Waldemar Matuška, Eva Pilarová: Ach ta láska nebeská (kabarettistisches Lied), 1961. In Polen wurde das Lied bekannt und prompt vom Kabarettisten Wojciech Pokora parodiert, schon wegen der zwischensprachlichen Homonymie: tschech. láska ‘Liebe’, poln. laska ‘(Spazier-)Stock’. Der Entertainer trug einen blauen Stock, während er das Lied sang.
  • Jiří Voskovec, Jan Werich: Nebe na zemi (kabarettistisches Lied), 1936.  Ein Plädoyer für die Schönheiten und Annehmlichkeiten des irdischen Lebens, die Versprechen des ewigen Lebens werden verschmäht.
  • Jaromír Nohavica: Halelujá (Lied, in: Pražská pálená), 2006. Selbstironisch bezweifelt der Sänger, dass er je das ewige Leben im Himmel genießen kann. Bildhafte Darstellung der himmlischen Instanzen (Engel, heiliger Petrus), die wie eine Kontrollbehörde karikiert werden.

Sonstiges

  • Internetserver České filmové nebe: http://old.cfn.cz/.

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Anselm Grün: Bis wir uns im Himmel wiedersehen, 2012.
  • Anselm Grün: Dem Himmel zur Ehre – den Menschen zum Zeichen, 2001. 
  • Anselm Grün: Der Himmel beginnt in dir, 1999.
  • Friedrich Möbius (Hg.): Der Himmel über der Erde: Kosmossymbolik in mittelalterlicher Kunst, 1995.
  • Marianne Sägebrecht: Mein Leben zwischen Himmel und Erde, 2012.
  • Nora Roberts: Der weite Himmel, 2012.
  • Ruster, Thomas: Von Menschen, Mächten und Gewalten: eine Himmelslehre, 2005.

Film

  • Der Himmel über Berlin (Regie: Wim Wenders), Deutschland, 1987.
  • Der geteilte Himmel (Regie: Christa Wolf), Deutschland, 1963.
  • Der Himmel soll warten (Heaven can wait, Regie: Warren Beatty, Buck Henry), USA, 1978.
  • Töchter des Himmels (The Joy Luck Club, Regie: Wayne Wang), USA, 1993.
  • Heaven (Regie: Tom Tykwer, Drehbuch: Krzysztof Kieślowski/ Krzysztof Piesiewicz), Deutschland/ USA, 2002.
  • Knockin on Heaven's Door (Regie: Thomas Jahn), Deutschland, 1998.

Musik

  • Reinhard Mey: Über den Wolken, 1974.
  • Silbermond: Himmel auf (Musikalbum), 2012.

Werbung

  • Nespresso-Werbung

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=t4UcZolD5Eg)
  • Philadelphia-Werbung 1

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=GfmQJElRWIY)
  • Philadelphia-Werbung 2

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=l3tjqJui6gE)
  • BMW-Werbung

    (Quelle: http://www.bmw.de/de/de/insights/technology/efficientdynamics/phase_1/model_3series_convertible_320d.html)
  • Plakatmotiv

    (Quelle: http://www.frueh.de/Plakatmotive/100_Muenchner_im_Himmel.jpg)
  • Radiowerbung für eine Ticketverlosung

    (Quelle: http://www.radiobob.de/binaries/asset/image/2710191/wlm_full_image/0/3797026/Himmel-oder-Hoelle-Teil-2_1.jpg)

Sonstiges

  • Kinderspiel

    (Quelle: http://www.allmystery.de/dateien/mt47730,1242141910,himmel_hoelle.jpg)
  • Homepage rund um den Handwerkerberuf

    (Quelle: http://www.rolfkrueger.net/wp-content/uploads/2010/01/552x384_az_amanfang-552x350.png)

Bibliographie

Gebauer, J. 1970: Slovník staročeský. [on-line]. Praha: Academia. Verze 0.4.2. Oddělení vývoje jazyka Ústavu pro jazyk český AV ČR, v. v. i. http://vokabular.ujc.cas.cz [Zugriff am 10. 5. 2010]

Jungmann, J. 1835: Slovník česko-německý. 2. Teil, 651. [on-line]. Insitut pro média a data, o.s.; Ústav pro jazyk český Akademie věd, v.v.i. http://www.slownjk.cz [Zugriff am 10. 5. 2010]

Machek, V. 1957: Etymologický slovník jazyka českého a slovenského. Praha: Nakladatelství Československé akademie věd.

PSJČ: Příruční slovník jazyka českého, 1935–1957. [on-line]. Praha: SPN. http://bara.ujc.cas.cz/psjc/search.php [Zugriff am 10. 5. 2010]

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Berger, Klaus u.a. (Hg.) 2006: Bilder des Himmels: die Geschichte des Jenseits von der Bibel bis zur Gegenwart, Freiburg im Breisgau.

Bonacker, Maren, 2006: „‚So wurden vollendet Himmel und Erde‘: der Schöpfungsakt in der Science Fiction“, in: Von Mittelerde bis in die Weiten des Alls: Fantasy und Science-Fiction in Literatur und Film, Wetzlar, S. 131-144.

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Kroll, Thomas 2008: Der Himmel über Berlin – säkulare Mystagogie? Wim Wenders Spielfilm als Herausforderung für die praktische Theologie, Berlin.

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Laube, Martin 2002: Himmel, Hölle, Hollywood: religiöse Valenzen im Film der Gegenwart, Münster.

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