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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Tschechisch: ďábel
Deutsch: Teufel

Polysemie

  1. religiös: ‘Widersacher Gottes’
  2. intensivierend: ‘ein energischer oder beeindruckender Mensch’
  3. ethisch: ‘ein böser Mensch’

Polysemie

  1. religiös: ‘Widersacher Gottes’
  2. intensivierend: ‘ein energischer oder beeindruckender Mensch’
  3. ethisch: ‘ein böser Mensch’

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

ďábel

Nach kirchlicher Lehre und religiöser Vorstellung ein übernatürliches Wesen, die Personifizierung des Bösen, der Widersacher Gottes und Feind des Menschen, ein böser Geist, der Satan oder Antichrist. Das Reich des Teufels ist die Hölle. Der Teufel führt Menschen in Versuchung, verleitet sie zum Bösen und verbreitet das Böse in der Welt.

Der Teufel kommt häufig als Phantasiegestalt in volkstümlichen Vorstellungen sowie künstlerisch-literarischen Darstellungen vor. Er sieht typischerweise wie eine Kreuzung aus einem Menschen und einem Ziegenbocks aus, er hat einen Schwanz, Hörner und einen Pferdefuß. Seine Farben sind Schwarz und Rot, oft umgeben ihn Flammen.

Im Tschechischen konkurrieren die Wörter ďábel und das volkstümlichere čert miteinander. 

Definition

Teufel

Nach kirchlicher Lehre und religiöser Vorstellung ein übernatürliches Wesen, die Personifizierung des Bösen, der Widersacher Gottes und Feind des Menschen, ein böser Geist, der Satan oder Antichrist. Das Reich des Teufels ist die Hölle. Der Teufel führt Menschen in Versuchung, verleitet sie zum Bösen und verbreitet das Böse in der Welt.

Der Teufel kommt häufig als Phantasiegestalt in volkstümlichen Vorstellungen sowie künstlerisch-literarischen Darstellungen vor. Er sieht typischerweise wie eine Kreuzung aus einem Menschen und einem Ziegenbocks aus, er hat einen Schwanz, Hörner und einen Pferdefuß. Seine Farben sind Schwarz und Rot, oft umgeben ihn Flammen.

Konnotationen

  • Versuchung, Einreden, verlockende Versprechen
  • listig
  • getarnt
  • wild, energisch

Konnotationen

  • Versuchung, Einreden, verlockende Versprechen
  • listig
  • getarnt
  • wild, energisch

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • satan ‘Satan’
  • lucifer ‘Teufel’, großgeschrieben der Eigenname des höchsten gefallenen Engels
  • antikrist ‘Antichrist’
  • belzebub ‘Beelzebub’
  • ďas ‘Teufel, Dämon’
  • rohatý ‘der Gehörnte’
  • čert ‘Teufel’
  • zloduch ‘Dämon, böser Geist’

Opposita

  • Bůh ‘Gott’
  • anděl ‘Engel’
  • dobrý duch ‘guter Geist’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Antichrist (Profil apokalyptisch)
  • Beelzebub
  • Dämon
  • Luzifer
  • Satan (Profil religiös)

Opposita

  • Engel (Profil religiös)
  • Gott (Profil religiös – monotheistisch)

Wortbildungen

Substantive

  • ďáblice ‘folkloristisch: weiblicher Teufel’
  • ďáblík1 ‘diminutiv: kleiner Teufel’ 
  • ďáblík2 ‘botanisch: Drachenwurz (Calla palustris)’ 
  • ďábelství ‘Tollwut, Besessenheit durch den Teufel und böse Geister’
  • ďábelník ‘vom Teufel besessener Mensch’
  • ďábelnice ‘vom Teufel besessene Frau’

Adjektive

  • ďábelský ‘teuflisch’
  • ďáblovitýselten ‘teuflich’

Wortbildungen

Substantive

  • Fehlerteufelscherzhaft ‘bildhaft über eine Phantasiegestalt, die für die begangenen Fehler verantwortlich gemacht wird’, vgl. Bei unserer Weihnachtsausgabe hat sich leider der Fehlerteufel eingeschlichen., Hier schlug der Fehlerteufel zu.
  • Feuerteufelhyperbolisch ‘bildhaft über einen zerstörerischen Brand’, vgl. Feuerteufel wütet. Brände haben über die Weihnachtstage in der Schweiz ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert.  
  • Teufelin1 ‘ein weiblicher Dämon’, vgl. zwei riesige, leicht beschürzte Statuen eines weiblichen Engels und einer Teufelin  
  • Teufelskreis ‘ausweglos scheinende Lage, die durch eine Folge unangenehmer, einander bedingender Geschehnisse herbeigeführt wird’
  • Teufelswerk1, pejorativ ‘Schöpfung des Teufels’, vgl. Während der französischen Kolonialzeit galt Voodoo als Teufelswerk, die Ausübung des Kults war streng verboten., Schließlich sind die neuen Herrscher religiöse Eiferer, für die Demokratie und Humanismus westliches Teufelswerk sind.
  • Verletzungsteufelscherzhaft ‘bildhaft über eine Phantasiegestalt, die den Menschen Verletzungen herbeiführt, besonders im Bereich des Sports’, vgl. Und dann müssen wir natürlich hoffen, dass uns nicht so wie im Vorjahr der Verletzungsteufel heimsucht.

Adjektive

  • teuflisch1 ‘in Relation zu Teufel (Profil religiös) stehend’, vgl. himmlische und teuflische Wesen

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • být/ řádit/ zúřit/ vyvádět jak ďáblem posedlý ‘sein/ toben/ wüten wie ein Teufel’
  • ďáblem posedlý ‘vom Teufel besessen’
  • černý jak ďábel ‘schwarz wie ein Teufel’
  • ošklivý/ čeredný jak ďábel ‘häßlich wie ein Teufel’
  • nadávat/ klít jak ďábel ‘wie ein Teufel fluchen’
  • je to čert jak ďábel/ Das ist Jacke wie Hose; Zwischen Teufel und Beelzebub wählen etc. [das/ es ist  Dämon wie Teufel] ‘egal sein, keinen Unterschied machen’
  • smrdět jak ďábel ‘stinken wie der Teufel’
  • vymítání ďábla ‘Teufelsaustreibung, Exorzismus’
  • vzdorovat/ odolat ďáblovi ‘dem Teufel trotzen/ widerstehen’
  • úmluva s ďáblem ‘Bund mit dem Teufel’
  • úpsat svou duši ďáblovi ‘die Seele dem Teufel verschreiben’
  • vyhánět čerta ďáblem/ den Teufel mit/ durch Beelzebub austreiben
  • ďábel je ukrytý/ skrytý v detailu ‘der Teufel steckt im Detail’

Kollokationen

  • digitální ďábel

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • als wolle <jmdn., etw.> der Teufel holen ‘mit allen Kräften’, vgl. Das ausverkaufte KUZ rockt, als wolle es der Teufel holen.
  • auf Teufel komm rausumgangssprachlich ‘um jeden Preis, bedenkenlos’, vgl. Warum Wissenschaftler auf Teufel komm raus publizieren. Forschung für den Müll.
  • beim Teufel seinumgangssprachlich: <etw., jmd.> ist beim Teufel ‘weg sein, verloren gehen, kaputt sein’, vgl. Das Geld ist beim Teufel.
  • den Teufel an die Wand malen: <jmd.> malt den Teufel an die Wand ‘pessimistisch sein, ein Unglück dadurch heraufbeschwören, dass man darüber spricht’
  • den Teufel mit dem Beelzebub austreibenbuchsprachlich: <jmd.> treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus ‘ein Übel durch ein anderes Übel beseitigen’
  • den Teufel tunumgangssprachlich / einen Teufel tunumgangssprachlich: <jmd.> wird den Teufel tun / <jmd.> wird einen Teufel tun ‘etw. unter keinen Umständen machen, gar nichst tun’, vgl. Und die Amis werden einen Teufel tun, sich jetzt auch noch mit China anzulegen., Ein Großteil der ausländischen Bürger, vor allem die türkischen, werden den Teufel tun, ihre Kinder in die Kitas zu bringen, sondern sich die 150 Euro auszahlen lassen und zu Hause weiter mit den Kindern in ihrer Landessprache sprechen.
  • der arme Teufelumgangssprachlich ‘über einen Mann in einer schlechten Lebenslage’
  • der Teufel ist losumgangssprachlich: <wo> ist der Teufel los ‘es gibt Streit, Aufregung u. Ä.’, vgl. Nachdem Notenbankgouverneur Yasuo Matsushita vor Parlament und Medien den üblichen Kotau vollzogen hat und abtreten will, ist in Tokio der Teufel los. Es werden Wetten abgeschlossen, Gerüchte verbreitet und Befürchtungen über die Auswirkungen auf die angeschlagene Wirtschaft diskutiert.
  • der Teufel reitetbildhaft: <jmdn.> reitet der Teufel ‘über jmdn., der sich zu falschem Handeln verleiten lässt’, vgl. Welcher Teufel hat mich geritten, diesen Beruf zu ergreifen?
  • ein Pakt mit dem Teufel ‘über eine verderbliche oder gefährliche Abmachung oder Entscheidung’, vgl.  Die Friedensvereinbarungen mit den islamischen Extremisten würden einem Pakt mit dem Teufel gleichkommen.
  • Hol <jmdn., etw.> der Teufel!umgangssprachlich: ‘Fluch, Ausruf der Verwünschung; Sagt man besonders, wenn man sich mit etwas Ärgerlichem nicht mehr beschäftigen will.’, vgl. Hol´s doch der Teufel!, „Kreuzhimmeldonnersakrament, der Teufel hol das Studium am Polytechnikum“ – studentisches Leben an der ETH Zürich
  • Hol mich der Teufel!umgangssprachlich ‘Sagt man, wenn man ganz fest einer Meinung ist.’, vgl. Ja, hol' mich der Teufel, so wie Ihr Sänger Richard Taylor auf dieser guten Stunde vor sich hin jault, könnte man glauben, man hätte es mit Katzen zu tun, die gefoltert werden., Da hol mich doch der Teufel, sind das schöne Fotos geworden!!!!!!
  • in Teufels Küche kommenumganssprachlich: <jmd.> kommt in Teufels Küche ‘in eine unangenehme Lage geraten’, vgl. Bei einer Niederlage kommen wir in Teufels Küche.
  • mit dem Teufel zugehen: <etw.> müsste mit dem Teufel zugehen ‘etw. ist sehr unwahrscheinlich’, vgl. Es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn dann nicht auch potente Geldgeber für dieses Werk gewonnen werden könnten.
  • Scher´dich zum Teufel!umgangssprachlich, grob ‘Sagt man, wenn man jmdn. abweist.’
  • weiß der Teufelumgangssprachlich ‘keiner weiß, Ausdruck der Verärgerung, Ratlosigkeit u. Ä.’, vgl. Weiß der Teufel, was die da machen.
  • wie der Teufel das Weihwasser fürchtenscherzhaft: <jmd.> fürchtet <etw.> wie der Teufel das Weihwasser ‘vor etwas, das eigentlich förderlich ist, große Angst haben’
  • wie der Teufel das Weihwasser scheuenscherzhaft: <jmd.> scheut <etw.> wie der Teufel das Weihwasser ‘etw. Förderliches um jeden Preis meiden’
  • zum Teufel jagenhyperbolisch: <jmd.> jagt <jmdn.> zum Teufel ‘jmdn. abweisen’, vgl. Ein hiesiger Politiker, der die Interessen eines anderen Landes bedient, würde vom kurdischen Volk zum Teufelgejagtwerden.
  • Zum Teufel!umgangssprachlich ‘Ausruf der Aufregung, Ratlosigkeit usw.’, vgl. Was, zum Teufel, will sie von Oda? Noch dazu, wo die heute so ekelhaft zu ihr war.
  • vom Teufel seinscherzhaft / vom Teufel kommenscherzhaft: <etw.> ist vom Teufel / <etw.> kommt vom Teufel ‘schlecht, verderblich sein’, vgl. Die Weihnachtsgans war, ernährungsspirituell gesehen, vom Teufel., Gott hat in uns seine Liebe und Lust gepflanzt, die kommt nicht vom Teufel.

Kollokationen

  • an Teufel glauben
  • der böse Teufel
  • der Teufel holt jmdn.
  • Teufel und Dämonen
  • Teufel und Engel

Belege

Vatikánská univerzita znovu zavádí do výuky vymítání ďábla ŘÍM - Posedlost ďáblem nepatří středověké minulosti, ale podle katolické církve, ale i italské policie je vážným problémem, jehož řešením se je třeba seriózně zabývat. Vatikánská univerzita Regina Apostolorum v Římě proto nově otevřela seminář o satanismu a vymítání ďábla.
(syn) 

Tomuto chrámu určil osud, aby se stal jevištěm hrozných událostí, protože byl zneuctěn bludařskými rituály. A odkud Pán Buddha odejde, tam zlí duchovéďáblové přebývají. Vykonám ihned přípravy na obřad znovuočištění.
(syn) 

Se šamany se tam zúčastní rituálního obřadu vyvolávání ďábla a po návratu domů zjišťuje, že se nevrátil sám. Pro někoho to může být prostý příběh o ďáblovi, ale pro mě to pořád je a bude vyprávění o nezlomné touze, lásce a naději.
(syn)

Známý milostný příběh, jehož autorem je J. W. Goethe, je o filozofovi, který touží po lásce. Upíše svou duši ďáblu, aby získal nekonečný život a krásnou dívku Markétu.
(syn) 

Tím by se postupem času nošení čipu mohlo stát nutností pro všechny nakupující a nebylo by překvapením, kdyby se nakonec k uživatelům systému připojily i jednotlivé vlády. Potom by však nebyl neoprávněný předpoklad, že čipu bude využíváno k elektronickému sledování občanů. Digitální ďábel V loňském roce kyperská vláda pod nátlakem biskupů ortodoxní církve ustoupila od projektu vydávání nových občanských průkazů, které by obsahovaly mikročipy. I v USA se po ohlášení projektu Digitálního anděla zvedla vlna kritiky připomínající mimo jiné biblické proroctví, že každý bude muset nosit znamení na pravé ruce ...
(syn)

*** abstrakt

Rakovina kostí je ďábel, hlodá dlouho a utrpení je tak strašné, že ničí všechno - pomalu a důkladně. Včetně blízkých, pečujících o nemocného.
(syn)

*** ironisch

Skoro to vypadá, jako by fotbalisté 1 . FC Brno podepsali úmluvu s ďáblem. A za každý svůj triumf mu teď musí odvádět daň v podobě zranění jednoho hráče. Až tak neuvěřitelně působí vlna průšvihů, která se valí na brněnský tým. 
(syn)

Ellis proto stvořil hrdinu, který akci nevyhledává, ale sám ji tvoří. Kde se Spider objeví, začnou se totiž dít věci. Ač se upsal nakladatelskému ďáblu, sám funguje jako anarchistický démon na plný úvazek. Svaté mu není skutečně nic a o všem napíše článek. Hned v prvním díle se dostane do epicentra vzpoury polovičních mimozemšťanů a získá zpět ztracenou slávu ...
(syn)

Belege

Bibel (Einheitsübersetzung)

Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören. (1 Joh 3,8)

Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen. (Jak 4,7)

 

religiöser Glaube, religiöse Bräuche

Als enger Verbündeter des extrem konservativen "Engelwerks" hatte Andreas Hönisch 1976 die Katholischen Pfadfinder Europas gegründet. Bundesweit werden heute Kinder und Jugendliche in lokalen Gruppen dieser Pfadfinderorganisation zu fanatischer Frömmigkeit, strikter Keuschheit und enthusiastischer Marienverehrung erzogen. Hönischs erklärtes Ziel ist es, „mit einer religiösen Elitegruppe den letzten Kampf gegen das Böse dieser Welt, gegen Teufel und Dämonen zu gewinnen“. Wegen dieser Aktivitäten war Hönisch 1988 aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden.
Nürnberger Nachrichten, 31.07.1995

Die Kairoer Tageszeitungen hatten am Wochenende berichtet, zwei ältere Pilger aus Ägypten seien beim Ritual der symbolischen Steinigung des Teufels totgetrampelt worden.
Nürnberger Nachrichten, 26.02.2002

 

Phantasiegestalt − Literatur, Märchen, Sagen

Goethes Doktor Faust ist nicht eine erfundene Figur. Der „wirkliche“ Faust wurde um 1480 in Knittlingen geboren und war bekannt als Zauberer und Geisterbeschwörer, der viel vom Teufel redete. Im Herbst 1540 soll der Teufel Faust geholt haben.
St. Galler Tagblatt, 14.02.1998

Thematisch am Pakt des Menschen mit dem Teufel aus Goethes „Faust“ orientiert, erzählt der Film gleichzeitig eine Detektivgeschichte.
Salzburger Nachrichten, 15.05.1999

Ein Blick zur Haldenbüel-Kirche oder in unsere Ausgabe von gestern zeigt: Die Turmuhren geben verschiedene Zeiten an. Übernimmt evangelisch Gossau damit eine Strategie der Malteser, die so den Teufel verwirren wollen? Oder will Gossau noch derart wachsen, dass es in mehrere Zeitzonen unterteilt werden muss?
St. Galler Tagblatt, 08.08.2000

Durch das Fenster der kleinen Küche des Biobauernhofes von Marlen und Hans Hauser sieht man auf die weichen, fast künstlich anmutenden Hügel in der neben Hirzel gelegenen Gemeinde Schönenberg. Aus einer Sage geht denn auch hervor, die gleichmässig geformten Erhebungen seien Teufelswerk. Nachdem man nämlich den uneinsichtigen Gott um besseres Land angefleht und neidisch auf die grosszügigeren Flächen im benachbarten Zugerland geschielt habe, sei dieser den Schönenbergern zu Hilfe gekommen. Doch das Bestellen der Abhänge stellte sich als mühsam heraus; den Teufel wurden die Bauern los, indem sie auf jedem Hügel ein Kreuz aufstellten beziehungsweise eine Linde pflanzten, die bis heute jeden Gipfel zieren.
St. Galler Tagblatt, 28.11.2007

Die Zahl der verkleideten Besucher nahm indes zu, auch die der Mütter, Väter, die sich als Teufel, als Piraten oder als Fußballfans verkleidet hatten.
Braunschweiger Zeitung, 08.02.2010

Das mit dem Spiegel ist so eine Sache, wenn der Teufel ihn gemacht hat. Alles, was eigentlich gut ist, sieht in seinem Spiegel schlecht aus. Verzerrt, falsch herum ist plötzlich alles, so sehr, dass die Kinder auf der „Probebühne“ im Ballhof große Augen machen, als die Märchentante davon erzählt.
Hannoversche Allgemeine, 04.10.2010

Den vielleicht größten Eindruck hinterlässt aber der österreichische Schauspieler Nicholas Ofczarek als eklig-schmieriger Teufel.
Hamburger Morgenpost, 20.12.2012

Märchenwelt im Theaterzelt: Das Hohensteiner Puppentheater aus dem Erzgebirge lädt ab heute, Mittwoch, 23. Juli, auf dem Neuen Messplatz zu einer fantasievollen Reise in die Märchenwelt ein. Das freche Kasperle, das bissige Krokodil, der böse Teufel und natürlich ein mächtiger König samt einer wunderschönen Prinzessin: Alle Figuren sind aus Lindenholz handgeschnitzt.
Mannheimer Morgen, 23.07.2003

Er scheint sich immer noch die Distanz zu seiner Arbeit bewahrt zu haben, an Geister und Teufel glaubt Deutschlands erfolgreichster Gruselautor nicht.
Nürnberger Nachrichten, 12.01.2008

Aber dafür kämpfen sie nicht mit Waffen, sondern mit Bildern. Muammar al-Gaddafi wird auf den Karikaturen mit Haaren wie ein Wischmopp und Knubbelnase, als bettelnder Penner, Vampir oder vom Teufel verfolgt gezeigt. Die Jugendlichen liefern sich dabei einen Wettstreit der Veralberung.
Nürnberger Nachrichten, 06.04.2011

 

hyperbolisch, intensivierend

„Ich gehe davon aus, dass es Wolfsburg packt. Die haben eindeutig die besten Karten“, sagt Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) argumentiert: „Der VfL Wolfsburg wird deutscher Fußballmeister, weil er den besten Sturm, den besten Trainer und die größte Heimstärke der Liga hat.“
Literaturkritiker Hellmuth Karasek: „Nur der Teufel kann VfL stoppen.“
Braunschweiger Zeitung, 22.05.2009

Nicht nur bezweifeln auch viele Demokraten, dass die USA „reif“ für eine Frau oder einen Schwarzen im Weißen Haus sind. Hillary Clinton könnte es auch das Genick brechen, dass sie eine Vergangenheit hat und Obama, dass er keine hat — nämlich nur zwei Jahre Senatserfahrung. Und das wiederum dürfte beide zu Traumkandidaten in den Augen der Republikaner machen, wie es in Fernsehkommentaren hieß.
Das gilt besonders für die Frau von Expräsident Bill Clinton. So zitierten schon im vergangenen Jahr Medien den konservativen Prediger Jerry Falwell mit den Worten: „Nichts würde meine Anhänger mehr motivieren, nicht einmal, wenn der Teufel selbst anträte.“
Nürnberger Zeitung, 22.01.2007

Profil: intensivierend

Profil: intensivierend

Definition

ďábel

Ein Mensch, der in hohem Maße eine oder mehrere dem Teufel zugeschriebene Eigenschaften trägt, meist über eine herausstechende, aufsehenerregende Person oder einen extremen, energiegeladenen Charakter. Typisch sind Eigenschaften wie sportliche Kraft und Ausdauer, Kühnheit, Wildheit und Genialität, Talent und Ausstrahlung.

Im Tschechischen oft über eine prominente Persönlichkeit aus Sport und Kultur oder über ein energiegeladenes Kind.

Definition

Teufel

Ein Mensch, der in hohem Maße eine oder mehrere dem Teufel zugeschriebene Eigenschaften trägt, meist über eine herausstechende, aufsehenerregende Person oder einen extremen, energiegeladenen Charakter. Typisch sind Eigenschaften wie sportliche Kraft und Ausdauer, Kühnheit, Wildheit und Genialität, Talent und Ausstrahlung.

Im Deutschen typischerweise bewundernd über gute Sportler.

Konnotationen

  • vital, von unerschöpflicher Energie 
  • genial, ungezügelt, sensationell
  • hervorstechender Charakter

Konnotationen

  • vital, von unerschöpflicher Energie 
  • genial, ungezügelt, sensationell
  • hervorstechender Charakter

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • čertův chlapík ‘Teufelskerl’
  • kus chlapa ‘Mannsbild, Prachtkerl’
  • frajer ‘toller Kerl, Angeber
  • borec ‘toller Hecht’ 
  • divoch ‘Wildfang’

Opposita

  • mazánek ‘Liebling’
  • mazlíček ‘Liebling’
  • miláček ‘Liebling’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Teufelskerl

Wortbildungen

Substantive

  • ďáblice2 ‘verführerisch schöne Frau’, vgl. Žídková je smyslná ďáblic(syn)
  • ďáblík2 ‘diminutiv: Wildfang, temperamentvolles Kind’ 
  • ďáblice3 ‘temperamentvolle, energische Frau’, vgl. Možná, aby se předvedla před Petrem, možná už ze zvyku jezdí po pražských ulicích jako ďáblice, která se nejspíš nebojí ztráty bodů a řidičského průkazu (syn)
  • ďábelství2 ‘teuflicher Charakter’

Adjektive

  • ďábelský1 ‘teuflisch’

Adverben

  • ďábelsky2 ‘teuflisch’, vgl. První album (The Weird Set, 1995) znělo ďábelsky divoce a ostře (syn)

Wortbildungen

Substantive

  • Teufelin3 ‘Frau, die wegen ihrer Kühnheit und ihres Draufgängertums bewundert wird., besonders im Bereich des Sports’, vgl. Einen knappen Heimsieg feierten dagegen die U14-Mädchen im Derby gegen Hypo Niederösterreich. Sie setzten sich mit 21:20 durch. Therese Wastl war mit neun Treffern beste Teufelin – sie erzielte auch das entscheidende letzte Tor kurz vor Schluss.
  • Teufelskerl ‘Mann, der wegen seiner Kühnheit und seines Draufgängertums bewundert wird., besonders im Bereich des Sports’, vgl. „Turek, du bist ein Teufelskerl. Turek, du bist ein Fußballgott“, brüllt er in die Wohnzimmer nach Deutschland., Doch der Rest kämpfte aufopfernd und hatte mit Torhüter Matthias Krzyzowsky einen Teufelskerl zwischen den Pfosten stehen.

Adjektive

  • teuflisch2 ‘intensivierend − sehr, äußerst, heftig, synonym zu höllisch’, vgl. teuflisch guter Theatersommer, Regisseur Hajo Gies bringt mit Jan Fedder und Michaela May zwei Lieblinge der deutschen Unterhaltung zusammen, die sich ebenso teuflisch streiten wie himmlisch vertragen können.
  • fuchsteufelswild

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • být ďáblem posedlý ‘vom Teufel besessen sein’
  • být/ řádit/ zúřit/ vyvádět jak ďábel ‘sein/ toben/ wüten wie der Teufel’
  • být divoký/ vzteklý jak ďábel ‘wild/ wütend wie der Teufel sein’
  • být rychlý jak ďábel ‘schnell wie der Teufel sein’
  • jet/ jezdit jak ďábel [fahren/ steuern wie der Teufel] ‘rasant, schnell und riskant fahren’
  • pálí to jak ďábel ‘das brennt wie der Teufel’, erschrocken oder auch lobend über ein Gefühl des Brennens oder Verbrennens, etwa über scharfes Essen oder Alkohol

Kollokationen

  • hotový/ učiněný ďábel

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • die Roten Teufel ‘Spitzname der Fußballmannschaft 1. FC Kaiserslautern sowie anderer Sportteams’
  • wie der Teufelumgangssprachlich ‘intensiv, heftig, schnell’, vgl. Auf den 2300 Quadratmetern Fläche, die für die Dauerschau zur Verfügung stehen, können jeweils nur maximal zwei Prozent des Bestandes gezeigt werden. "Deswegen wechseln wir wie der Teufel",  sagt Thomas Heyden. 

Belege

Kuba je odmalička ďábel. A bohužel počítačové dítě. Je po Tomášovi šikovný, umí si poradit skoro se vším (loni Báře sešrouboval nový nábytek a vymaloval celý pokojíček), rád a dobře jezdí na prkně.
(syn)

Mladý ďábel chce prodat talent v mistrovství světa Má hodně dětskou tvář, před prázdninami chodil ještě do základní školy, ale na motorce jezdí jako ďábel. Triumfem v osmidílné sérii Red Bull Rookies Cup, která probíhá v rámci MS silničních motocyklů, potvrdil šestnáctiletý Jakub Kornfeil pověst velikého talentu ...
(syn)

K výhře hokejových Ďáblů 6:5 v prodloužení přispěl kapitán Patrik Eliáš gólem a dvěma asistencemi. Letci tak prohráli podvanácté za sebou na domácím ledě, což je nejvíc v historii klubu.
(syn)

Ďábel z Vinohrad. Vzpomínkovou knihu na Jiřího Šlitra, jenž zemřel o Vánocích před 33 lety, vydalo nakladatelství Regia. Editor Jiří Datel Novotný soustředil vzpomínky známých osobností, doplnil je faktografií, výmluvnými fotografiemi, pozoruhodnými dopisy, Šlitrovými rukopisy a především množstvím Šlitrových kreseb.
(syn)

"Naomi je ďábel. Buď si vás hned oblíbí, nebo vás ze stejně iracionálních důvodů nenávidí. Mě si naštěstí oblíbila ..."
(syn)

"Někdy hrajeme jak ďáblové, jindy neuděláme rychlý krok," nechápal útočník Radek Matějovský. Po dvaceti minutách Slavia žila v extázi, Plzeň padla do kolen.
(syn) 

Belege

Als wahrer Teufel tobt Solist Matthias Rothenberger mit seiner „Teufelsklarinette“ in Rekordtempi zwischen Himmel und Hölle. „Öppis Verrucktechaibs“, meint Showman Schösu, der die Verschnaufpausen der Musiker auf humoristische Weise überbrückt.
Die Südostschweiz, 10.05.2005

Fußball
FVE empfängt die kleinen „Teufel
In der Fußball-Oberliga Südwest empfängt der FV Engers am Sonntag (15 Uhr) die Amateure des 1. FC Kaiserslautern im Stadion am Wasserturm - den Meisterschaftsfavoriten also.
Rhein-Zeitung, 15.10.2004

Was mir mittlerweile beinahe lieber wäre als der kleine Teufel, der bei uns durchs Wohnzimmer flitzt, auf meinen Lieblingsklamotten seine Duftmarke hinterlässt und mir allzu gern die Augen auskratzt.
Nürnberger Nachrichten, 13.04.2002

Profil: ethisch

Profil: ethisch

Definition

ďábel

Ein böser, grausamer Mensch, der anderen vorsätzlich Unannehmlichkeiten bereitet und sie in Gefahr bringt oder mit dem Schlimmsten bedroht.

Unpersönlich auch über Gefahren, Sünden, Bedrohungen und Verführungen wie z.B. Alkoholsucht.
Im Tschechischen dann zumeist in der nominalen Erweiterung mit Genitiv, wie etwa ďábel dopingu.

Definition

Teufel

Ein böser, grausamer Mensch, der anderen vorsätzlich Unannehmlichkeiten bereitet und sie in Gefahr bringt oder mit dem Schlimmsten bedroht.
Unpersönlich auch über Gefahren, Sünden, Bedrohungen und Verführungen wie z.B. Alkoholsucht.

Konnotationen

  • Verkörperung des Bösen

Konnotationen

  • Verkörperung des Bösen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • antikrist  ‘Antichrist’ (Profil ideologisch)
  • zloduch ‘Bösewicht’
  • satan ‘Satan’ (Profil ethisch)
  • kruťas ‘ein grausamer Mensch’ 

Opposita

  • anděl ‘Engel’ (Profil ethisch)

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Antichrist (Profil ideologisch)
  • Bösewicht
  • Satan (Profil ethisch)

Opposita

  • Engel (Profil ethisch)

Wortbildungen

Substantive

  • ďábelství3 ‘teufliches Vorhaben; teuflische Tat’

Adjektive

  • ďábelský3 ‘teuflisch’

Adverben

  • ďábelsky2 ‘teuflisch’,  vgl. ďábelsky krutá Cruella De Vil přichází z vězení zdánlivě jako vyměněná (syn)

Wortbildungen

Substantive

  • Teufelin2, pejorativ ‘böse oder gefährliche Frau’ vgl. Mehr noch, dass Nabokov persönlich den Schriftsteller kannte, den Dostojewskis erste Frau später geheiratet hatte - eine wahre Teufelin, wie Nabokov andeutet.
  • Teufelswerk2, pejorativ, übertragen ‘über etw. Gefährliches oder Schädliches’, vgl. Computerspiele sind kein Teufelswerk.
  • Teufelszeugpejorativ, umgangssprachlich ‘über eine gefährliche Sache’

Adjektive

  • teuflisch3 ‘böse, verderblich’, vgl. Ein teuflischer Plan stieg in ihr auf, und je länger sie darüber nachdachte, spürte sie, daß die Zeit für die Rache längst gekommen war.

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • ošklivý/ čeredný jak ďábel ‘häßlich wie ein Teufel sein’
  • být divoký/ vzteklý jak ďábel ‘wild/ wütend wie der Teufel sein’
  • být/ řádit zúřit vyvádět jak ďábel ‘sein/ toben/ wüten wie der Teufel’
  • být černý jak ďábel ‘schwarz wie der Teufel sein’
  • je to čert jak ďábel/ Jacke wie Hose sein; Zwischen Teufel und Beelzebub wählen etc. [das/ es ist  Dämon wie Teufel] ‘egal sein, keinen Unterschied machen’
  • smrdět jak ďábel ‘stinken wie der Teufel’
  • hotový/ učiněný ďábel ‘ein absoluter/ ausgemachter/ perfekter Teufel’

Kollokationen

  • rudý ďábel

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • ein wahrer Teufel
  • Teufel in Menschengestalt

Belege

"Chodili na mě jen žalovat, kradli mi vynálezy, návštěvy v bytě neuvěřitelně týrali," uváděla do protokolu na adresu napadených. Prý o ní navíc tvrdili, že lidi v domě okrádá. "Jsou to ďáblové! Ani krev jim pořádně netekla, když jsem je pobodala," dodala v závěru své výpovědi. Kroc pochopil, že se ženou není něco v pořádku.
(syn)

*** abstrakt

Znepokojovalo mě to a děsilo mě, že bych měl čelit takto mocnému protivníkovi. Částečně kvůli tomu znásilnění jsem si uvědomil, že to byla potlačovaná sexualita. Pak jsem se zamyslel nad tou "černou" ženou a byl jsem k ní laskavý, což proměnilo ďábla v přijatelnou sexuální nebo emocionální energii. Zkoušel jsem to znovu a znovu. Pokaždé to fungovalo a já sledoval, jak ten ďábel byla moje sexualita a láska, která se popíráním stala negativní.
(syn)

*** Politik, Menschenrechte

Také se mi zdá, že i ten vychvalovaný "selský rozum" je v koncích. Vše staré zapomenuto, jen ďábel v rouše Grossově na nás útočí ze všech stran. Hordy nevinných beránků se semkly k obraně před všehoschopným satanem. Je jasné že, ačkoliv měl pan premiér dávno vypadnout na nějakou dobu někam na Vrchovinu a zpytovat své černé svědomí, je toto velice umně vedená kampaň ...
(syn)

Irák nelze oddělit od sudu střelného prachu, kterým Blízký východ je. Hra s ohněm kdekoli je příliš nebezpečná. A pokud šlo USA o otřesení postavení Saddáma Husajna v Iráku samotném, vše naznačuje, že se podařil pravý opak. Diktátor prostě vzdoruje "ďáblovi", proti kterému je nutné bojovat bez ohledů na oběti. Jistě, Saddám Husajn se nemůže postavit ani USA, ani jejich spojencům. Může ale dráždit a napadat obchvatem. Napětí mezi Palestinci a Izraelci mu nahrává.
(syn)

*** rudý ďábel (Politik)

Velmi hezkým vrtulníkem se chlubili Rusové. Kupodivu se nejmenoval ani Rudý ďábel nebo Jelcin I, ale docela nerusky: Black Shark. Tvářil se velmi výhrůžně. Před ním na písku bylo srovnáno asi třicet různých trubiček, rour, krabic a tyčí.
(syn)

Pochopitelně že žádný stoprvní poslanec neexistuje, ale pro druhou stranu je takovým strašákem, že by mohla udělat hrubou taktickou chybu a začít vyjednávat s komunisty. Vzhledem k proklamovaným vyhlášením lidovců a zelených by v tomto spolčení s rudým ďáblem zůstala ODS osamocena, a o to přesně Paroubkovi jde. Namočit ODS ruce od krve tak jako nedávno Kalouskovi, a oslabit ji tak před předčasnými volbami.
(syn) 

Belege

Der Vater starb vor einiger Zeit, und seither kümmert sich Onkel Paul um die Familie. Das ist auch ganz in Ordnung so, denkt Tom, solange sich der Onkel nicht betrinkt. Dann wird er unberechenbar, ein wahrer Teufel in Menschengestalt, und verliert völlig die Kontrolle über sich.
Mannheimer Morgen, 18.08.2001

Pünktlich zum Auftakt der Wahlschlacht um das Präsidentenamt in den USA liefert „Das Pinocchio-Syndrom“ von David Zeman (C. Bertelsmann, 22,90 Euro) den provokanten Begleitroman, in dem ein Bösewicht mit einem teuflischen Plan die Macht im Land erringen will. Doch gottlob: Hier stellen sich dem Teufel einige demokratische Engel in den Weg, und wer am Ende siegt, kann man schon am Anfang ahnen.
Nürnberger Nachrichten, 20.03.2004

Die amerikanische Nation, so tönt es über den Atlantik bis an unsere Ohren, hat schon wieder einmal „Stärke gezeigt“. Sie hat Saddam Hussein, den Teufel und Dracula, „bestraft“. Sie hat dem Weltfrieden gedient und die Stabilität der Region gesichert.
Neue Kronen-Zeitung, 06.09.1996

Die Siedler von Neve Zuf stattdessen bezweifeln lieber den Wahrheitsgehalt von Umfragen und sehen sich weiterhin als zionistische Pioniere, als die sie einst gefeiert wurden. Wehmütig erinnert sich Abigail Bin-Nun an diese fernen Zeiten. „Damals galten wir als mutige Helden, heute beschreiben die Medien uns als wahre Teufel.“
Die Zeit (Online-Ausgabe), 05.06.2003

Diese schleichende, ungeplante Veränderung der Mission innerhalb weniger Tage ist symptomatisch für den Dilettantismus, mit dem die Regierung Clinton das "Unternehmen Haiti" vom Start weg zu bewältigen sucht. Zuerst monatelange Invasions-Drohungen gegen die blutbefleckten Putschisten rund um Junta-Chef Cedras, in der damaligen Diktion des Weißen Hauses ein wahrer Teufel in Menschengestalt.
Salzburger Nachrichten, 08.10.1994

unpersönlich (Alkohol)

Den Teufel Alkohol will sie erfolgreich hinter sich gelassen haben - ihren Humor hat sie sich aber bewahrt.
Hamburger Morgenpost, 20.07.2013

Alkohol und Tabletten können missbraucht werden, dienen in falscher Weise der Lösung von körperlichen oder seelischen Problemen und sind wie kleine Teufel.
Rhein-Zeitung, 11.04.2000

Etymologie

Etymologie

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Semantischer Wandel

Die tschechische Lexikographie erfasst neben den beiden Hauptbedeutungen von ďábel, ‘übernatürliches Höllenwesen, verkörpertes Böses, Feind Gottes und/ oder der Menschen’ sowie ‘böser, schlechter Mensch; wilder, lebhafter Mensch’ noch einige funktional-pragmatische Positionen, die weniger zur Wortsemantik als zur Modalität und Konstruktions-, bzw. Satzsemantik zuzuordnen sind und häufig phrasematisch gebunden auftreten. Diese Positionen, in denen ďábel meist als Variante zum jeweils häufigeren čert figuriert, sind: „expressiv in Flüchen und in interjektionswertigen Verbindungen, drückt Aufregung, Erbostheit usw. aus“ (SSJČ); als Ausdruck und Betonung von Verneinung, Indefinität und Beliebigkeit (vgl. hierzu den Beitrag von HAMMEL zu bůhvíco und čertvíco). Die Wörterbücher erwähnen außerdem die biologische Bezeichnung ďábel medvědovitý(Sarcophilus harisii/ Beutelteufel oderTasmanischer Teufel, auf Tschechisch auch noch tasmánský čert), die in SuP als Phrasem behandelt wird.

Das vorliegende Wörterbuch gliedert das Bedeutungsspektrum von ďábel in drei Profile; ein religiöses, ein intensivierendes und ein ethisches.

Die Polysemie von ďábel und čert überschneiden sich zu großen Teilen semantisch, pragmatisch und grammatisch-funktional
[vgl. insbesondere die Defition in SSJČ:

čert1(v náboženských představách a v pohádkách) nadpřirozená bytost obývající peklo, zosobňující zlo, nepřátelská člověku a představovaná obyčejně v podobě člověka s chlupy, rohy, kopytem a s ocasem; ďábel, ďas, satan, rarach, zloduch

vs. ďábel1(v náboženských představách) nadpřirozená bytost obývající peklo, zosobňující zlo, nepřátelská člověku; čert, ďas, satan, rarach, zloduch“].

Im Unterschied zum bibelsprachlichen ďábel bezeichnet čert einerseits vor- oder nichtchristliche dämonische Wesen und böse Geister, was auch den bibelsprachlichen Wendungen zlý duch oder zloduch entspricht, andererseits im christlich-abendländischen Kontext Mitteleuropas auch das folklorisierte Bild des Teufels und der Hölle mit seiner konkreten kognitiven Ausgestaltung, vgl. Konnotationen wie Hörner, behaarter roter Körper, Schwanz und Pferdehufen, Spieß und Kochkessel, im heutigen Sprecherbwusstsein oft weniger furchteinflößend, sondern eher unterhaltsam. Ďábel bezeichnet im christlich-biblischen Kontext also eher das allgemein-abstrakte Konzept des Teufels als personalem Bösen, wie es sich als einheitlicher theologisch-religiöser Begriff mit den Synonymen satan und antikrist etabliert hat. Der Plural ďáblové markiert die für die Bibel übliche dämonologische Bedeutung (vgl. Lk 11, 14), Synonym ist im Singular zlý duch/ zloduch oder das mentalistische Abstraktum ďábelství, er funktioniert wie ein eigenständiges Lexem.

 Das ursprünglich deutsche, aber stark bohemisierte ďábel wird vom Sprecher i.d.R. nicht als Fremdwort wahrgenommen und liegt auch deshalb näher am slawischen čert, eine exakte Trennung bleibt jedoch idealtypisch, vgl. etwa Uchýlil se do politiky s imunitou jako čert za svatý oltář(syn), weiterhin tauchen beide Lexeme häufig gemeinsam in Phraseologismen (z.B. čert jak ďábel) und freien Kollokationen auf, die ihre Austauschbarkeit semantisch-pragmatisch reinszenieren, was ihre Verbindung weiter festigt, vgl. … je činžák mezi činžáky Kdo je čert a kdo ďábel ?(syn). Der begrifflichen Zentralisierung steht im Wortschatz eine Reihe weiterer slawischer Synonyme zu čert gegenüber, vgl. čert, ďas, běs, zloduch und das veraltete rarach

Das religiöse Profil ist das grundlegende Profil und hat im aktuellen tschechischsprachigen Diskurs auch die größte Verbreitung.

Das intensivierende Profil beschreibt, oft aus einer bewundernden Haltung, einen Menschen mit einer als extrem wahrgenommenen Persönlichkeit und hervorstechenden Eigenschaften und scheinbar übernatürlichen Energie, die auf verschiedene Weise an Attribute des Teufels erinnern. Dies sind vor allem Temperament, Geschwindigkeit und ein wildes, ungezügeltes Verhalten, Mut sowie geniale Begabung, Unwiderstehlichkeit, Betörung etc. Die häufigsten Domänen für dieses Profil sind Kultur und Sport, die häufigsten Träger dieser Eigenschaft sind unbändige Kinder, schöne Frauen, begabte Künstler und hervorstechende Sportlerpersönlichkeiten. Das intensivierende Profil existiert im heutigen Tschechischen als stabiles semantisches Muster, das jedoch selten aufgerufen wird.

Das ethische Profil kommt der Häufigkeit im heutigen Tschechischen nach an zweiter Stelle und ist als regelmäßiges Muster etabliert. Im Gegensatz zum religiösen Profil wird eine konkrete Person behandelt, die in einem Wertesystem oder aus einer emotionalen Haltung heraus beurteilt wird, ohne dass dabei zwangsweise auf eine bestehende religiöse Vorstellung zu rekurrieren, jedoch schimmert die semantische und axiologische Folie des religiösen Profils stark durch. Die bezeichnenden Eigenschaften einer Person zeichnen sich durch ein besonderes und extremes, sogar absolutes Maß an Bosheit, Durchtriebenheit, Hinterhältigkeit etc. aus. Die Person wird als Verkörperung des Bösen konzeptualisiert.

Alle drei Profile können auch abstrahiert erscheinen, oft in Wendungen die mit dem Muster ďábel+ Substantiv im Genitiv gebildet werden. Insbesondere das Adjektiv ďábelský unterstützt alle drei Profile semantisch. Im Wortschatz des heutigen Tschechischen ist das Lemma vor allem durch die reiche und regelmäßig ausgebauten Synonymie- und Antonymiebeziehungen und Phraseologie verankert.

Semantischer Wandel

Im vorliegenden Wörterbuch werden beim Lemma Teufel drei Profile unterschieden: religiös, intensivierend und ethisch. Primär ist das religiöse Profil, also die Bedeutung ‘böser Geist, Dämon, Widersacher Gottes’. Auf verschiedene Aspekte des religiösen Profils bauen die beiden anderen Profile metaphorisch auf. Im ethischen Profil bezeichnet Teufel einen bösen Menschen, im intensivierenden Profil dann einen energischen, schnellen oder draufgängerischen Menschen. Alle diesen Bedeutungen sind lange etabliert, es verändert sich jedoch die Geltung des Wortes in verschiedenen Diskursen, hauptsächlich im religiösen Diskurs.

In den Bedeutungswörterbüchern fällt die Darstellung der Polysemie des Lexems Teufel unterschiedlich aus. Im DUDEN (on-line) wird zwischen einer religiösen und einer folkloristischen Bedeutung unterschieden. WAHRIG (1989) verzeichnet lediglich eine (religiöse) Bedeutung. Das DWDS (on-line) führt dieselben Bedeutungsfacetten wie das vorliegende Wörterbuch an, lediglich anders geordnet: 1. religiös („nach christlichem Glauben der Widersacher Gottes, die Verkörperung des Bösen“), 2. folkloristisch („ein zur Hölle gehöriger Dämon, Unhold“), 3. „salopp in Flüchen und Verwünschungen“, 4. ein bösartiger, grausamer Mensch und 5. ein wilder, boshafter, tollkühner Mensch. 

Das religiöse Profil des Wortes Teufel umfasst verschiedene Facetten der Bedeutung ‘böser Geist, Verkörperung des Bösen’. Je nach dem Kommunikationsbereich stellt man sich den Teufel entweder als allegorisierte Verkörperung des Bösen, als metaphysischen Gegenspieler Gottes vor (so in der Religion), oder aber als eine böse Phantasiegestalt (so z. B. in Märchen und Sagen). Besonders in literarischen Texten wie z. B. Märchen ist der Teufel häufig zwar eine böswillige, gleichzeitig aber auch eine kluge, listige und witzige Figur. Im religiösen Diskurs findet man das Wort Teufel in den Übersetzungen der Bibel, selten auch in anderen Texten wie z. B. Predigten vor. Im religiösen Kontext assoziiert man mit dem Begriff Teufel häufig eher den vormodernen Aberglauben, oder aber fundamentale religiöse Lehren. Unter dem religiösen Profil wird eine reiche Phraseologie verzeichnet. Viele Phraseme mit dem Wort Teufel, die als emotionale Ausdrücke des Nachdrucks und der Übertreibung, der Empörung, Verärgerung, Ratlosigkeit usw. verwendet werden, veralten mittlerweile und erhalten eine buchsprachliche oder scherzhaft-ironische Markierung.

Im intensivierenden Profil wird auf die positiv aufgeladenen Assoziationen mit der Teufelfigur angespielt. Teufel bezeichnet hier einen energischen, schnellen, beweglichen Menschen, manchmal auch ein Kind oder ein Tier (z. B. einen Hund) mit denselben Eigenschaften. Kennzeichnend ist das Phrasem die roten Teufel, das als Spitzname einer Mannschaft (häufig nach der roten Farbe der Mannschaftstrikots) oder eines Fanclubs usw. verwendet wird. Auch ein geschickter und schlagfertiger Sportler kann bewundernd als Teufel bezeichnet werden.

Das ethische Profil von Teufel umfasst die Bedeutung ‘böser Mensch’. Die Bezeichnung eines Menschen als Teufel wirkt zumeist übertrieben. Entweder werden dadurch expressiv jemandes negative Eigenschaften hervorgehoben (häufig verstärkt: jmd. ist ein wahrer Teufel), oder man verwendet den Ausdruck, um auf die Ansichten jemandes anderen zu verweisen. In der Publizistik kommt das Wort Teufel beispielsweise in Kommentaren der US-amerikanischen Politik vor (z. B. Junta-Chef Cedras, in der damaligen Diktion des Weißen Hauses ein wahrer Teufel in Menschengestalt), wo es auf den emotionalen und religiös untermalten Diskurs der amerikanischen Politiker anspielt. Manchmal bezeichnet man als Teufel auch unpersönliche Gefahren wie z. B. den Alkohol (z. B. der Teufel Alkohol), um nachdrücklich auf ihre verheerende Wirkung zu zeigen.


  

Sprichwörter

  • Kdo pije sám, ten pije s ďáblem. ‘Wer allein trinkt, trinkt mit dem Teufel’ (regional, literarisch)

Sprichwörter

Der Teufel steckt im Detail. Die Vollkommenheit von etwas zeigt sich in Kleinigkeiten.; Kleinigkeiten bereiten die meisten Probleme.’

Hier ist der Teufel am Werk. ‘Sagt man übertreibend über ein unheilvolles Geschehen.’

In der Not frisst der Teufel Fliegen. ‘Not macht erfinderisch und genügsam.’

Wer den Teufel bannen will, muß rein sein von Sünden.

Der Teufel ist mit nichts so schnell da, als mit einer Ausrede.

Kulturelle Kontexte

  • Film Rok ďábla
  • http://archiv.ihned.cz/c1-16186040-jan-balaban-kdo-pije-sam-ten-pije-s-dablem
  • Sifon: Ďábel v nás (Popsong aus dem Album 100 hříchů), Plzeň 1997
  • Jiří Sumín: Bílý ďábel, Praha 1923
  • Lucie Bílá: Anděl & ďábel (Posongs aus dem Album Bang! Bang!), Praha 2010
  • Jarmila Loutková: Bůh či ďábel, Praha 2004
  • Josef Jahoda: Bůh či ďábel? Hrst bolestných otázek, 1926

     

Film

  • Ďábel nosí Pradu (Regie: David Frankel), USA 2006.
    poster
    (Quelle: http://img.csfd.cz/files/images/film/posters/000/046/46801_8afcdc.jpg?h180)

Musik


  • (Quelle: http://i.sme.sk/cdata/9/66/6649479/hlavne-r829_s300.jpg)    (http://kultura.sme.sk/c/6649479/diabol-len-meni-svoju-podobu.html)

Kulturelle Kontexte

Filme

  • Im Auftrag des Teufels (Devil`s Advocate), USA, 1997.
  • Nachts, wenn der Teufel kam, Deutschland, 1957.
  • Teufel in Seide, Deutschland, 1956.
  • Der Teufel vom Mühlenberg, DDR, 1955.
  • Als der Teufel seine Musik verlor, (TV-Film), BRD,1977.
  • Des Teufels General, Deutschland, 1955.
  • Die Apotheke des Teufels, Deutschland, 1920/21.

Musik

  • Kontra K & Bonez MC: Auf Teufel Komm Raus, 2013.
  • Nils Koppruch: Den Teufel Tun, 2001.
  • Hörspiel: Die drei Fragezeichen - Folge 21: und der tanzende Teufel, 2001.

Literatur

  • Juliane Zimmermann: Der Teufel steckt im ICE: Die abgefahrensten Erlebnisse einer Zugbegleiterin, 2015.
  • Hans Rath: Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch, 2014.
  • Laura Weisberger: Der Teufel trägt Prada, 2004.
  • Jörg Zipprick: In Teufels Küche: Ein Restaurantkritiker packt aus, 2011.

Werbung

  • Werbung für einen Schuhreparatur- und Putzservice

    (Quelle: Foto von Monika Turočeková)
  • Benetton-Werbung

    (Quelle: http://www.lagerverkaufsmode.de/wp-content/uploads/2011/08/United-Colors-Of-Benetton-Outlet-in-Lelystad-300x206.jpg)
  • Waschmittelwerbung

    (Quelle: http://www.chapso.de/galpics/2011/07/27/422538/30994/64ebb2-1311882707.jpg)
  • Werbung einer Reinigungsfirma

    (Quelle: http://branchenbuch.meine-stadtseiten.de/werbung/Putzteufel-Petrovics.jpg 13:52 2015/03/19)

Bibliographie

Hammel, Robert 2014: „Zu den mit bůhví- und čertví- gebildeten Indefinita im Tschechischen“, in: Nagórko, A. (Hg.), Sprachliche Säkularisierung (Westslawisch - Deutsch), Hildesheim, Zürich, New York, S. 259-284.

Popelář, Bohumír 1953: Slovníček kralické bibličtiny, Praha.

Pynsent, Robert B. 2008: Ďáblové, ženy a národ, Výbor z úvah o české literatuře, Praha.

Váchal, Josef 1996Ďábel a boj proti němu církví a osvícenci a jiné přednašky pronesené Josefem Váchalem - dřevorytcem na schůzích Sdružení Volné myšlénky, Praha.

Bibliographie

Bach, Verena 2006: Im Angesicht des Teufels: seine Erscheinung und Darstellung im Film seit 1980, München.

Beckmann, Werner 1995: „Gott und Teufel in Stoßgebeten und Flüchen: zum Einwirken von Tabuvorstellungen auf die Sprache“, in: Niederdeutsches Wort (Münster), 35, S. 31-43.

Bründl, Jürgen 2002: Masken des Bösen: eine Theologie des Teufels, Würzburg.

Carus, Paul 2004: Die Geschichte des Teufels: von den Anfängen der Zivilisation bis zur Neuzeit, Leipzig.

Heller, Peter W. F. 2010: Zum Teufel mit der Hölle. Geschichte des Teufels, der Hölle und des Fegefeuers, Leipzig.

Keller, Jost 2009: Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben; die Säkularisierung des Teufels in der Literatur um 1800, Duisburg.

Schwaiger, Georg 2007: Teufelsglaube und Hexenprozesse, Hamburg.

Simon, Irmgard 1996: „Düüker, Droos, Budde, Klaonenkasper, Belzebuck…: über niederdeutsche Teufelsnamen und ihre Verwendung“, in: Niederdeutsches Wort (Münster), 36, S. 107-133.

Vakulenko, Serhij 2013: „Die Teufelssprache: Versuch einer systematischen Einordnung“, in: Beiträge zur Geschichte der Sprachwissenschaft (Münster), 23/2, S. 199-224.

Wollscheid, Karl-Heinz 2007: Personifikationen des Bösen; Hölle, Teufel und Dämonen in der Bibel und in der christlichen Tradition, Berlin.

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