Polysemie

1. apokalyptisch: ‘Widersacher Christi’
2. metaphysisch: ‘böse Macht’
3. ideologisch: ‘Feind, Gegner’
4. affektiv: ‘unmoralischer Mensch’
5. popkulturell: ‘Selbstbezeichnung in der Punk- und Rockszene’

Polysemie

1. apokalyptisch: ‘Widersacher Christi’
2. metaphysisch: ‘böse Macht’
3. ideologisch: ‘Feind, Gegner’
4. affektiv: ‘unmoralischer Mensch’
5. popkulturell: ‘Selbstbezeichnung in der Punk- und Rockszene’

Antichrist

Eine biblische Gestalt, Gegner von Christus, Widersacher Gottes, der vor Jesus Wiederkunft versuchen wird, die Macht zu ergreifen und falsche Lehren zu verbreiten; ein Vorbote des Jüngsten Gerichts (vgl. 1 Joh, 2 Joh, Offb). Die Abgrenzung zu anderen negativen Gestalten der Offenbarung des Johannes (z. B. Drache, der falsche Prophet, die große Hure Babylon/ Babel) sowie der gesamten Bibel (Satan, Luzifer, Beelzebub) ist unscharf.

Antikrist

Eine biblische Gestalt, Gegner von Christus, Widersacher Gottes, der vor Jesus Wiederkunft versuchen wird, die Macht zu ergreifen und falsche Lehren über Christus zu verbreiten; ein Vorbote des Jüngsten Gerichts (vgl. 1 Joh, 2 Joh, Offb). Die Abgrenzung zu anderen negativen Gestalten der Offenbarung des Johannes (z. B. šelma ‘Drache’, falešný prorok ‘der falsche Prophet’, babylonská nevěstka ‘die große Hure Babylon / Babel’) sowie der gesamten Bibel (satan ‘Satan’, lucifer ‘Luzifer’, beelzebub ‘Beelzebub’,) ist unscharf.
Sowohl Groß- als auch Kleinschreibung möglich; meistens Sg., auch Pluralbildungen möglich (Nom. Antikristi, Antikristové).

• böse
• hinterlistig, verstellt
• dunkel, düster
• durch die Zahl 666 symbolisiert (nach Offb 13,18)
• Weltuntergang

Synonyme

• Beelzebub
• die Große Hure (   Babel/ Babylon) ‘meist als Weltmacht verstanden, die das Judentum bzw. Christentum vernichten will’
• falscher Prophet
• Luzifer
• Satan₁
• Teufel₁

Opposita

• Christus
• Gott
• Messias

Synonyme

• babylonská nevěstka ‘die große Hure Babylon / Babel’
• belzebub ‘Beelzebub’
• ďábel₁ ‘Teufel’
• falešný prorok ‘falscher Prophet’
• lucifer ‘Luzifer’
• satan₁‘Satan’

Opposita

• Bůh ‘Gott’
• Kristus ‘Christus’
• spasitel ‘Erlöser’

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Adjektive

• antikristův₁ ‘Possessivadjektiv zu Antikrist (apokalyptisches Profil)’, vgl. dílo Antikristovo ‘das Werk des Antichrists’, Antikristovo znamení ‘das Zeichen des Antichrists’, antikristovo číslo je 666 ‘die Zahl des Antichrists ist 666’
• antikristovský ‘wie von einem Antichrist’, vgl. antikristovský svod ‘Verlockung wie durch einen Antichrist’

Kollokationen

• das Nahen des Antichrists
• fleischgewordener Antichrist
• Kampf zwischen Christus und dem Antichrist
• Kommen des Antichrists
• personifizierter Antichrist
• wahrer Antichrist

Kollokationen

• být Antikrist
• příchod Antikrista

Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrists, über den ihr gehört habt, dass er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt.
1 Joh 4,3

Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen; sie bekennen nicht, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist.
2 Joh 1,7

Ist das „Jüngste Gericht“ die göttliche Endlösung der menschlichen Geschichte? Andere träumten vom „letzten Gefecht“ im Kampf zwischen Christus und dem Antichrist oder Gott und den Teufeln am „Tag von Harmageddon“, sei es mit göttlichem Feuer oder mit modernen Atombomben.
Die Presse, 20.11.1998

Während im Jahre 999 die Menschen fürchteten, dass der Himmel einstürzt, die Erde bebt und alles Leben im Weltenbrand versengt, der Antichrist auf die Erde kommt und das Jüngste Gericht droht, sind tausend Jahre später die Ängste weit profaner.
St. Galler Tagblatt, 11.12.1998

Die ultrareligiösen Vereinigungen der Griechisch-Orthodoxen glauben hingegen, durch die Umsetzung des Abkommens werde sich die biblische Johannes-Apokalypse erfüllen. Mit dem anzuwendenden elektronischen System werde Griechenland eine Code-Nummer erhalten, deren Quersumme 666 ergebe. In der Apokalypse heiße es aber, der Antichrist werde in Form dieser Zahl über die Menschheit kommen.
Salzburger Nachrichten, 13.06.1997

Die Banken werden bankrott gehen, bevor der Antichrist herrschen wird, besessen durch Satan, der sich durch den Antichrist der Welt bemächtigt. Durch moderne Computer- und Telekommunikationssysteme sowie durch ein spezielles Kreditkartensystem wird der Antichrist die Menschen an sich binden. Ein paar Jahre wird dies dauern, bis Jesus zurückkehrt, um sein Volk zu retten.
St. Galler Tagblatt, 05.11.2010

Über Suchmaschinen finden sich im Internet Millionen Seiten zu diversen Weltuntergangszenarien, die derzeit Hochkonjunktur haben. Ein Internet-Dienst verkündet, vor 2002 ist nichts mit Weltuntergang und Co. Weil zuerst muß der Antichrist auftauchen und für dreieinhalb Jahre seine Weltdiktatur ausüben. Ist noch nicht.
Kleine Zeitung, 01.02.1999

In dieser Zeit kommt der Antichrist an die Macht, verspricht der Welt Frieden und Einheit. Er bezieht Quartier in Babylon (dem heutigen Irak) und schickt seine Armeen durch den ausgetrockneten Euphrat nach Israel. Dort kommt es im Tal von Armageddon zur letzten Schlacht mit Christus, der auf dem Tempelberg in Jerusalem zur Welt zurückkehrt, um ein tausendjähriges Reich zu errichten. LaHaye und Jenkins bauen ihre Serie um die Endzeitprophetien der Bibel auf und übertragen die düstere Vision der "Geheimen Offenbarung" in die Jetztzeit. Der Antichrist benutzt die Vereinten Nationen, um eine Weltregierung zu schaffen. Eine wirre Geschichte? Vielleicht - aber eine, die Millionen Leser in Amerika in ihren Bann zieht. Die "Left Behind"-Bücher rühren an einem Bedürfnis, das in Amerika nach den Terroranschlägen vom 11. September noch ausgeprägter in Erscheinung tritt als schon zuvor: die Lust am Ende der Zeiten. Mehr als jeder dritte US-Bürger denkt nach einer Umfrage des "Time"-Magazins "über das Ende der Welt nach", und 59 Prozent glauben, es werde so kommen, wie die Bibel es beschrieben habe.
Rhein-Zeitung, 01.06.2004

Kdo je lhář, ne-li ten, kdo popírá, že Ježíš je Kristus? To je ten antikrist, který popírá Otce i Syna.
1 Joh 2,22

Dítky, nastala poslední hodina; a jak jste slyšeli, že přijde antikrist, tak se nyní vyskytlo mnoho antikristů ; podle toho víme, že nastala poslední hodina.
1 Joh 2,18

Do světa vyšlo mnoho těch, kteří vás svádějí, neboť nevyznávají, že Ježíš Kristus přišel v těle; kdo takto učí, je svůdce a antikrist .
2 Joh 1,7

Soudný den ve středu nepřišel. Stane se tak patrně později. 28. října měl nastat konec světa, předpověděla to jihokorejská sekta Soudného dne. Podle ní Evropská říše zla založená Antikristem měla být spolu se zbytkem světa ve středu o půlnoci (místního času) smetena ze zemského povrchu. Tisíce Korejců se ve středu shromáždilo v kostelech, aby čekalo nanebevzetí, které je mělo před zkázou vynést na nebesa.
Mladá fronta DNES, 30. 10. 1992

Karlštejn má být jak posvátným centrem blažené všekřesťanské říše, tak posledním útočištěm před hrůzami. Místo, obrněné tolika ostatky světců, přece Antikrist nemůže dobýt! Karel sám je pak i zachráncem světa před silami chaosu, i možná jediný zachráněný, schovaný ve zlaté truhlici karlštejnské kaple.
Souvislosti. Revue pro křesťanství a kulturu. N. 2-3, 1996

Němečtí policisté zaznamenávají stále více případů násilí, znásilnění, a dokonce i vražd, v jejichž pozadí stojí sekty vyznavačů ďábla. Satanisté vzývající na svých "černých dýcháncích" Antikrista tedy nejen ruší spánek zesnulých, jejichž hroby beze studu otvírají, ale svou krutostí ničí osudy osob dosud žijících.
Mladá fronta DNES, 26. 6. 1996

Výraz „antikrist“ se vztahuje na všechny, kdo popírají to, co Bible říká o Ježíši Kristu, kdo odporují jeho Království a kdo hrubě zacházejí s jeho následovníky. Toto označení zahrnuje také všechny jednotlivce, organizace i národy, jež falešně prohlašují, že zastupují Krista, nebo jež se neprávem stavějí do role Mesiáše tím, že troufale slibují věci, kterých může dosáhnout pouze Kristus — například zajištění pravého míru a bezpečí. [...] Antikristové se stali obzvláště činorodými v „posledních dnech“, což je doba, ve které nyní žijeme. (2. Timoteovi 3:1) Hlavním cílem těchto novodobých podvodníků je vštípit lidem mylnou představu o tom, jakou úlohu má nyní Ježíš. Nechtějí, aby lidé věděli, že Kristus je Králem Božího Království — nebeské vlády, která bude brzy panovat nad celou zemí. (Daniel 7:13, 14; Zjevení 11:15)
http://www.watchtower.org [10.4.2012]

Antikrist

Eine dunkle Macht, der böse Geist und sein Werkzeug, die als einflussreich gelten und deren Wirken verhängnisvolle Folgen nach sich zieht. Tendenziell wird ihnen unterstellt, dass sie im Geheimen die Welt zum Bösen verführen und zum (moralischen) Verfall und Verwüstung führen. Konkret werden manchmal das Internet, das Fernsehen oder andere Zivilisationsleistungen als Antikrist bezeichnet.
Der Ausdruck spiegelt heutzutage i.d.R. die Einstellung des Sprechers nicht wider, sondern er wird zitatähnlich als Hinweis auf die Meinung jemandes anderen verwendet, den der Sprecher häufig als einseitig oder fanatisch erscheinen lässt. Ein Gebrauch des Wortes, bei dem sich der Sprecher mit der so ausgedrückten Bewertung identifiziert, beschränkt sich meistens auf Diskurse bestimmter christlicher Glaubensgemeinschaften, des Okkultismus u. ä.
Sowohl Groß- als auch Kleinschreibung möglich. Sg. Tant.

• Fanatismus
• Verschwörung

Synonyme

• Satan₂ ‘das Böse, der böse Geist’

Synonyme

• ďábel₂ ‘Teufel’
• satan₂ ‘Satan’

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Adjektive

• antikristův₂ ‘Possessivadjektiv zu Antikrist (metaphysisches Profil)’, vgl. hlavním Antikristovým nástrojem se stane nekontrolovaná Organizace spojených národů ‘zum hauptsächlichen Werkzeug des Antichrists wird die unkontrolierte Organisation der Vereinigten Nationen’

Kollokationen

• etw. ist ein Werkzeug des Antichristen

Kollokationen

• jednat v duchu antikrista

Seine politische Theologie verweist unmittelbar auf die christliche Apokalyptik, die Juden sind für Fichte der zu bezwingende Antichrist. Hitler wird sich schließlich als neuen Messias sehen, der die Menschheit vom Antichrist befreit: „So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“
Die Presse, 07.02.1998

Für Nikiforow ist das kein Thema: Die Alleinseligmachende werde sich nicht auf eine derartig primitive Diskussionsebene einlassen. Gott werde Rußland schon retten. So er dies vorhat, muß er sich beeilen: „Der Antichrist naht. Er heißt Imanuil und ist Jude. Über Amerika hat er sich auf den Weg nach Rußland gemacht und die Gestalt Jelzins angenommen“, behauptet Nina Akimowa.
Die Presse, 30.07.1997

Der Geist des Antichristen ist am Leben und hat heute einen grossen Einfluss. Das ist keine grosse Überraschung, oder? Doch die Tatsache, dass er heute in sogenannten
christlichen Gemeindeorganisationen vorherrscht und einen solch grossen Einfluss hat, ist besorgniserregend.
http://www.endzeitzeichen.org/Entrueckung%20nahe.pdf [18.4.2012]

Wenn du freimaurerische Wurzeln in deiner Gemeinde duldest, machst du dich zum Komplizen Satans, denn die Freimaurerei ist der offizielle Feind der Christen, ein Werkzeug des Antichristen, auch wenn er noch so „friedevoll“ und mit noch so wohl klingenden humanistischen Zielen daher kommt. Still und heimlich versucht sie aber alles christliche zu unterwandern und auszurotten, seien es Kreuze und Gebete in den Schulen oder auch Skrupel gegen Abtreibung und Homosexualität, sowie jegliche Scham im sexuellen Bereich u.v.m.
http://liebezurwahrheit.de [18.4.2012]

Několik dní před setkáním v Assisi jeho hlavní organizátoři z Vatikánu vydali jménem katolické církve 18-ti stránkové prohlášení k reformě mezinárodního finančního a měnového systému obsahující rovněž výzvu k založení jednoho celosvětového vládního systému. Toto prohlášení je šokem i pro lhostejné katolíky. Hlavní program odpadlého Vatikánu a hlavní program celosvětové organizace zednářů je dnes už totožný. Sjednotili se v duchu antikrista a společně prosazují: a) jeden měnový systém, b) jednu celosvětovou vládu, c) jedno celosvětové náboženství (New Age).
http://video.community.org.ua [18.4.2012]

Součástí je pouť k nedalekému polorozpadlému kostelíku svaté Kunhuty v Polomi a latinská bohoslužba, ale také radostně nehorázné nadávání na protestanty, židy, liberály a české budhisty; velebení zapomínané církevní tradice misogynie; vzájemné ujišťování o marnosti tohoto světa a všech jeho lákadel; poděšené volání "Antikrist!" na všechny projevy civilizace, které do tohoto mikrosvěta pronikly či se mu jen blíží (jako vřeštící vůz Family Frost za okny).
Souvislosti.Revue pro křesťanství a kulturu, 1996, N. 2-3

Knihovnice totiž svou prací zadržují postup antikrista, to jest internetu. Proč je internet antikrist? Přece proto, že slibuje dát něco onačejšího než Kristus. Slibuje dát všechno, po čem srdce prahne, dát to hned a zadarmo.
Mladá fronta DNES, 12. 10. 1999

Vyrostla jsem i bez televize, na Islandu nebylo moc televizorů. A navíc televize nevysílala ve čtvrtek a v červenci. Ostatní dny jsme se směli dívat vždycky jenom dvě hodiny, protože moje matka byla hippie a televize pro ni bylo něco jako Antikrist. Naše rodina byla hodně nezávislá: když jsme se chtěli najíst, šli jsme na lov.
Mladá fronta DNES, 3. 9. 2002

"Koně na cestách se plašili, neboť motor dělal veliký hluk. Museli jsme motor zastavit a čekat, až vozka projede. Někdy to odnesla oj, vyvrácený povoz či splašený kůň. Starší lidé se křižovali a křičeli: Antikrist jede. Někteří házeli i kamením a posílali na nás psy, kteří byli samozřejmě rychlejší než tehdejší automobily.
Deníky Bohemia, 27. 3. 2004

Antichrist

Eine Person oder eine Institution, die als einflussreich gilt und deren Wirken verhängnisvolle Folgen nach sich zieht. Tendenziell wird ihnen unterstellt, dass sie im Geheimen die Welt zum Bösen verführen und zum (moralischen) Verfall und Verwüstung führen.  

Einerseits wird als Antichrist im Besonderen eine Person bezeichnet, die nicht an Gott glaubt bzw. wichtige Teile des christlichen Glaubens ablehnt oder falsche Lehren verbreitet. In diesem Sinne auch stark abwertend über Juden. Andererseits können die Anspielungen auf die christliche apokalyptische Literatur und damit zusammenhängende religiöse Überzeugungen manchmal auch nur latent oder kaum präsent sein.

Der Ausdruck spiegelt heutzutage i.d.R. die Einstellung des Sprechers nicht wider, sondern wird zitatähnlich als Hinweis auf die Meinung jemandes anderen verwendet, den der Sprecher häufig als einseitig oder fanatisch erscheinen lässt. Ein Gebrauch des Wortes, bei dem sich der Sprecher mit der so ausgedrückten Bewertung identifiziert, beschränkt sich meistens auf Diskurse bestimmter christlicher Glaubensgemeinschaften, des Okkultismus u. ä.  

Antikrist

Eine Person oder eine Institution, die als einflussreich gelten und deren Wirken verhängnisvolle Folgen nach sich zieht. Tendenziell wird ihnen unterstellt, dass sie im Geheimen die Welt zum Bösen verführen und zum (moralischen) Verfall und Verwüstung führen.  

Der Bezug zu der christlichen apokalyptischen Literatur und damit zusammenhängenden religiösen Überzeugungen wie auch zur christlichen Glaubenslehre im Allgemeinen ist häufig nur latent oder kaum präsent.

Der Ausdruck spiegelt heutzutage i.d.R. die Einstellung des Sprechers nicht wider, sondern er wird zitatähnlich als Hinweis auf die Meinung jemandes anderen verwendet, den der Sprecher häufig als einseitig oder fanatisch erscheinen lässt. Ein Gebrauch des Wortes, bei dem sich der Sprecher mit der so ausgedrückten Bewertung identifiziert, beschränkt sich meistens auf Diskurse bestimmter christlicher Glaubensgemeinschaften, des Okkultismus u. ä.

Sowohl Groß- als auch Kleinschreibung möglich; meistens Sg., auch Pluralbildungen möglich (Nom. Antikristi, Antikristové).

• unmoralisch, respektlos

• unmoralisch, respektlos

Synonyme

• Erzfeind
• Ketzer
• Satan₃ ‘böser Mensch’
• Teufel₂ ‘böser Mensch’

Synonyme

• ďábel₃ ʻTeufel, ein böser Menschʼ
• satan₃ ʻSatan, ein böser Menschʼ
• úhlavní nepřítel ‘Erzfeind’
• zlosyn ‘Bösewicht’

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Adjektive

• antikristův₃ ʻPossessivadjektiv zu antikrist (ideologisches Profil), vgl. Komenský nazývá katolíky církví antikristovou ʻComenius bezeichnet die Katholiken als eine Kirche des Antichristsʼ

Kollokationen

• Antichrist unserer Zeit
• fleischgewordener Antichrist
• personifizierter Antichrist
• wahrer Antichrist
• jemanden als Antichrist bezeichnen

Kollokationen

• považovat/ pokládat někoho za Antikrista
• být pro někoho jako Antikrist

Obwohl die Ehen arrangiert waren, führten die Opfer dieser Machtpolitik oft ein glückliches (Ehe-)Leben, etwa die Frau Kaiser Franz’ I. Vergnügungssüchtig, mischte sie sich gern in die Politik und beeinflußte ihren Gatten vor allem in bezug auf ihren Erzfeind Napoleon, den sie abschätzig nur als „Antichrist“ bezeichnete.
Die Presse, 05.12.1998

Und die jüngste Erklärung der Glaubenskongregation, die den anderen Kirchen das Kirche-Sein bestreitet, wirft zwischen der römisch-katholischen Kirche und den anderen Kirchen neue Gräben auf mit dem Ergebnis, dass jetzt von evangelischer Seite wieder diskutiert wird, ob an dem alten Vorwurf Luthers, der Papst sei der Antichrist, nicht doch etwas Wahres dran sei.
St. Galler Tagblatt, 21.09.2007

In der Ideologie der weissen Rassisten nehme der Sieg Obamas den Stellenwert einer Zeitenwende ein, sagt Levin. Obama ist für sie kein geringerer als der Antichrist. Er steht nicht nur für eine Politik, welche die weisse Kultur untergräbt, er ist das wandelnde Symbol für die, wie sie es nennen, „Bastardisierung.“ So sei Barack Obama gleichsam „der perfekte Stachel im Fleisch des harten Kerns der rassistischen Bewegung“ in den USA.
St. Galler Tagblatt, 22.11.2008

Derby-Lewis hat den Mord an Chris Hani geplant – um Südafrika „ins Chaos zu stürzen und eine Machtübernahme der Rechten zu ermöglichen“, wie er vor der Wahrheitskommission aussagte. Hani, der nach Nelson Mandela populärste Führer des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) und Chef der Kommunistischen Partei, sei der „Antichrist“ gewesen, begründete Derby-Lewis die Tat.
Frankfurter Rundschau, 21.08.1997

Nach Weiss könne man nicht bestreiten, daß für Luther der Jude der fleischgewordene Antichrist war. Er sah in ihm „eine Plage, Pestilenz und eitel Unglück“, und es sei eine Tatsache, daß er den Fürsten geraten habe, Synagogen, jüdische Schulen und Häuser niederzubrennen.
Die Presse, 19.04.1997

Wer es aber wagt, zum Führungsstil von Bischof Krenn kritische Bemerkungen zu machen, demaskiere sich dadurch nach Meinung gewisser Kreise als verdammenswerter Kirchenschänder und Glaubenszerstörer, als zu bekämpfender Antichrist, weil er die Autorität und Unfehlbarkeit der Stellvertreter Christi auf Erden in Frage stellt.
Salzburger Nachrichten, 22.07.1993

Christliche Autoren späterer Jahrhunderte, die Nero schon wegen der Hinrichtung ihrer Glaubensbrüder nach dem Brand von Rom verurteilten, prägten endgültig das Bild des Kaisers als größenwahnsinnigem Tyrannen. Im Mittelalter galt er geradezu als Verkörperung des Antichrist. Dieses negative Bild überwiegt bis heute, auch wenn einzelne Historiker immer wieder eine Ehrenrettung des Kaisers versuchen.
StefanC; Jed; Ohtar; u.a.: Nero, In: Wikipedia - URL:http://de.wikipedia.org: Wikipedia, 2005

Der Antichrist ist Symbolgestalt gegnerischen Christentums. Er kann in vielen Formen auftreten. Das Widergöttliche spielt sich heute ja auf allen Gebieten ab. In der Menschheitsgeschichte haben die Kräfte des Bösen immer neue und wechselnde Gestalt angenommen. Gegenwärtig wird der Antichrist vor allem in jenen widergöttlichen Kräften spürbar, die den Papst kritisieren. Diese Kampagne setzt sich auf unteren Ebenen fort, wenn es gegen Bischöfe geht.
Neue Kronen-Zeitung, 07.04.1995

Devatenácté století českých buditelů Mistra Jana Husa vykládalo až s romantickým výkladem krásy, lásky, pravdy. Katoličtí historici v něm mnoho let viděli antikrista, heretika, schizmatika.
Deníky Moravia 7. 7. 2005

Kniha o Leninovi je odrazem této pozdní, o to však intenzívnější a vášnivější konverze k antikomunismu. Nyní je to právě Lenin, kdo je Antikristem a původcem veškerého zla, jež ruskou společnost ve 20. století potkalo. Autor líčí Lenina jako člověka bezohledného a krutého, kterého ideje humanismu a demokracie vůbec nepoznamenaly, a to navzdory tomu, že v západní Evropě prožil takřka třetinu života.
Mladá fronta DNES, 5. 3. 1996

Oblíbeným Anikristem guelfů byl císař Fridrich II, pro ghibelliny jím byl zase papež Bonifác VIII. Savanarola či Luther byli Antikristy pro své nepřátele a sami označovali za Antikrista papeže. Tento inscenační styl nezmizel dodnes. Antikristem přítomné chvíle by nepochybně mohl být Usáma bin Ládin, George Bushe dokonce nedávno kdosi (Chávez) explicitně označil za samotného satana.
www.lidemesta.cz [4.3.2012]

A proč je Michail Gorbačov v očích totalitních pohlavárů Antikrist, zrádce dělnické třídy, mezinárodního komunismu, a dokonce i ďábel? Odkud se bere ona s přibývajícími léty stupňující se nenávist?
www.zpravy.idnes.cz [4.3.2012]

Mnoho "oddaných pesimistů", jak je nazývá prezident Clinton, se zaobírá etnickými problémy způsobenými ukončením studené války. Zapomínají však na nepominutelný úspěch způsobený rozpadem blokového rozdělení. Neproduktivní, ale obrovské částky vydávané na zbrojení jsou nekompromisně omezovány. Existence antikrista vytvářela v západní Evropě jednotící prvek, ale konec strachu z rudých hord šlapajících po liberálních svobodách je neoddiskutovatelným ziskem pro celý kontinent.
Reflex, 1993, N. 26

Pro tyto křesťanské voliče na Moravě jsou socialisté něco jako antikrist, míní Macek.
Právo, 30. 1. 2001

Na inovátora se potom hledí buď jako na antikrista, který svými návrhy znovu zjevuje svou zlou podstatu, nebo jako na boha, který nám ukazuje cestu z pekla ven. Tento úhel pohledu souvisí s falešnou projekcí ideálních přání do obrazu politické strany. Hráči politické soutěže tak vzbuzují v obecenstvu nereálná očekávání.
Respekt: 1999, N.45

V éteru si tento kontroverzní mladík dovolí to, co nikdo jiný. Vypráví rasistické vtipy, předvádí rozhlasovou soulož, živě vysílá hádku se svým nadřízeným a žertuje o potratu, který měla jeho manželka. Někteří ho pokládají za Boha, jiní za Antikrista, chladným však nenechává nikoho.
Nedělní Blesk, 1997, N. 31

Nespokojenost se projevuje růstem podpory populistických stran, které se v kampani před referendem snažily hrát na nacionalistickou a katolickou strunu a popisují Brusel téměř jako sídlo antikrista a centrum socialismu.
Hospodářské noviny, 6. 6. 2003

Antichrist_veraltet

Schimpfwort; ein schlechter, unmoralischer oder auch ungläubiger Mensch

Antikrist_veraltet

Schimpfwort; ein schlechter, unmoralischer oder auch ungläubiger Mensch. Es werden unterschiedliche lautliche Varianten wie ancikrist, anciáš / ancijáš oder ancejáš verwendet. Meistens Kleinschreibung.

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Synonyme

• neznaboh_selten‘der Gottlose’

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Das Kind sollte seiner Großmutter zugesprochen werden. Aber es weigerte sich, die Adoptivfamilie zu verlassen. In Briefen beschimpfte es seine Großmutter als alte Hexe, Feindin des Lichts, Antichrist.
Die Presse, 01.02.1997

Beim Verlassen der Kirche bewarfen ihn hundert Personen mit Eiern und beschimpften ihn als „Lebemann“, „Pharisäer“ und „Antichrist“.
Frankfurter Rundschau, 23.03.1999

Im Song "The Big M" grölte er, Masturbation sei nur künstlicher Sex und eine Sünde gegen den eigenen Körper. Und in "Planned Parenthood" wettert van Pelt sogar: "Du bist für Abtreibung, du bist für die Rechte Homosexueller. Du bist Anti-Christ!" Aussagen, so erzkonservativ wie die eines texanischen Wanderpredigers - nur in modernerem Gewand.
http://einestages.spiegel.de [16.4.2012]

No jo, ale zbavit se ho musíme, než si sem přitáhne samičku, necuda starej, a než se hrozně rozmnožej. Víš, co dětí nadělá takovej krtek, člověče? To je chlípník, to je ancijáš, ten je hrozně vášnivěj!
Jak se dělá chalupa, 1984

ty antikriste, za svuj pidizivot si vypil asi tolik piva jako ja mlika. Ten kdo rika ze nejlepsi je budvar musi bejt postizenej nejmin na jazyku s chutovyma bunkama. Nemluve o tom ze mu to stravi zaludek. Je jenom jediny pivo na svete, Pilsner Urquell
http://forum.gamepark.cz [4.4.2012]

Tu rozhrnula se plachta a z vozejčku vylezla stará tlustá panička založila ruce v bok a spustila na mladého Lotranda: „Ty ancikriste, ty arcilotře, ty Babinský, ty bandyto, ty Barnabáši, ty bašibozuku, ty cikáne, ty čerchmante, ty čertovo kvítko, ty darebo, ty darmošlape, ty feryno, ty Goliáši, ty hasačerte, ty Herodesi, ty hrdlořeze, ty hrubiáne, ty hříšníku, ty chachare, ty indiáne, co se to opovažuješ, takhle přepadat poctivé a slušné lidi?“
Čapek, K.: Druhá loupežnická pohádka

Antichrist

Selbstbezeichnung in der Punk- und Rockmusik sowie in der Popkultur generell. Symbol des Protests gegen das Establishment, die bürgerliche Moral, aber auch eine Strategie der Vermarktung von Produkten, vorwiegend unter Jugendlichen.

Antikrist

Vor allem Selbstbezeichnung in der Punk- und Rockmusik sowie in der Popkultur generell. Symbol des Protests gegen das Establishment, die bürgerliche Moral, aber auch eine Strategie der Vermarktung von Produkten, vorwiegend unter Jugendlichen.

Sowohl Groß- als auch Kleinschreibung möglich; meistens Sg., auch Pluralbildungen möglich (Nom. Antikristi, Antikristové).

• amoralisch, nihilistisch
• provozierend, blasphemisch
• kraftvoll

Synonyme

• Antimoralist
• Nihilist
• Satanist

Synonyme

• nihilista ʻNihilistʼ
• satanista ʻSatanistʼ

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„Ich bin ein Bettmensch, halb Mensch und halb Bett.“ Mit diesem Lied verabschiedete sich der Hamburger Singer/Songwriter, Entertainer und „Antichrist mit grossem Herzen“ Olli Schulz von seinem Publikum in der Grabenhalle im November 2006. Zuvor sang Schulz auch schon im damaligen Hafenbuffet in Rorschach über den „heiligen Ernst“ des Lebens, lachte und weinte.
St. Galler Tagblatt, 02.04.2008

Der Crowley-Tarot, nach Aleister Crowley (1875 bis 1947), erschien 1944 und wurde von Frieda Harris gezeichnet. Seine Karten sind abstrakter und geheimnisvoller. Crowley war eine schillernde Figur der okkulten Szene, für viele einfach ein Schwarzmagier und Hexenmeister. Haß und Gewalt prägten seine „Philosophie“, er selbst sah sich als der Antichrist.
Salzburger Nachrichten, 17.05.1997

Manson, vlastním jménem Brian Warner, skupinu založil před jedenácti lety. Na podzim minulého roku vydal syrové album Holy Wood (In The Shadow Of The Valey Of Death), které bude tvořit páteř pražského koncertu. Manson považuje sám sebe za antikrista a podobně jako před lety rocker Alice Cooper staví na hororové image. Provokuje a přitahuje také svéhlavým nakládáním se symboly Spojených států, křesťanství a satanismu, skandálními prohlášeními či svým důrazem na sexualitu.
Právo, 23. 1. 2001

Temple osobně představil svůj debut The Great Rock "n" Roll Swindle (1979), provokující anarchistický polodokument, jenž v několika lekcích shrnuje nejskandálnější momenty kariéry rozčepýřených antikristů ze skupiny Sex Pistols.
Lidové noviny, 1996, N. 186

Marcus tedy začal zkoumat politická, společenská i umělecká hnutí nejrůznějších historických období, jejichž společným jmenovatelem byla touha obrátit stávající svět naruby. Prvotním impulsem k sepsání knihy byla ale krátká a značně bouřlivá kariéra anglické hudební skupiny The Sex Pistols. "Jsem Antikrist", křičí Johnny Rotten hned v úvodní větě prvního alba The Sex Pistols: jako kdyby život začínal až v okamžiku odvrhnutí stávajícího stavu věcí.
Respekt, 2001, N.5

Na jejich oprýskaných vysokých botách jsou zbytky zaschlé krve. Po sérii tanečních písniček zazní první rockové tóny a nakonec i slova: "Dvě stě, dvě stě, tři sta z místa, přímo do náručí antikrista." Jeden z nich impulsivně vyskočí a zbytek ho následuje.
Deníky Bohemia, 29. 4. 2004

Poznáme ho podle toho, že chodí pořád v černém a snaží se být metalista a strašný antikrist, ale ve skutečnosti je jen ovlivněm svým otcem Wladem který ho celý život vedl k metalu […].
bandzone.cz [4.3.2012]

Griech.: antí ‘gegen, anstelle von’ + christos ‘Christus, Messias, Gesalbter’, deutsch auch: Widerchrist, Endchrist, ist eine Figur der christlichen Apokalyptik, die als Gegenspieler und Gegenmacht Jesu Christi vor dessen Wiederkunft erwartet wird. Der Begriff stammt aus dem Neuen Testament und bezeichnet dort einen Menschen, der „gegen den [von Gott] Gesalbten“ auftritt und falsche Lehren über ihn verbreitet. Der Begriff wurde in der Christentumsgeschichte auf viele verschiedene Personen und Mächte der jeweils überschaubaren Gegenwart bezogen und ausgedeutet.

Ein Lehnwort aus dem Griechischen: anti-christos ‛gegen den Gesalbten’ (MACHEK2).

Die Bedeutungswörterbücher des Deutschen unterscheiden beim Lemma Antichrist i.d.R. zwei Bedeutungen: 1. der Widersacher Christi, der Teufel (Gen. Sg. des Antichrists, ohne Pluralbildung), und 2. Gegner des Christentums (Gen. Sg. des Antichristen, Pl. Antichristen), vgl. WAHRIG (2006), DUDEN GWDS (1993), in DUW (2011) als Homonyme angeführt. Die erste Bedeutung entspricht dem apokalyptischen Profil im vorliegenden Wörterbuch. Die zweite Bedeutung kann als ‘Christenhasser’ oder ‘eine gegen den christlichen Glauben eingestellte Person’ paraphrasiert werden. Während also die erstere Bedeutung als eine Zusammensetzung von anti/ gegen + Christus zu interpretieren ist, gründet sich die letztere auf der Zusammensetzung von anti/ gegen + Christen. Im vorliegenden Wörterbuch wird die Bedeutung ʻGegner des Christentumsʼ nicht angeführt, da sie anhand der Korpusbelege nur selten belegt werden konnte. Vermutlich handelt es sich um ein Wortspiel, das auf beide Lesarten der Wortbildung von Antichrist aufmerksam macht und u. A. als eine Anspielung auf Nietzsches Schrift Der Antichrist, Fluch auf das Christentum wahrgenommen werden kann. Diese Bedeutung kommt vorwiegend in stark intellektualisierten Textsorten wie z. B. Essays vor.

Die Bedeutung ‘Widersacher Christi’, hier als apokalyptisches Profil angeführt, hat einen direkten Bezug zu christlichen Vorstellungen über das eschatologische Ende der Zeit und das Jüngste Gericht, denen ein Kampf zwischen Christus und dem Antichrist, oder auch verallgemeinert zwischen dem Guten und dem Bösen, vorausgehen soll. Dementsprechend beschränkt sich dieses Profil auf Texte, die die christliche Apokalyptik thematisieren oder sie in Bezug auf die Gegenwart aktualisieren (vgl. Belege bei dem apokalyptischen Profil).

Auf das metaphysische und ideologische Profil wird in den Bedeutungswörterbüchern nicht explizit hingewiesen. In diesen Profilen bezieht sich der Ausdruck Antichrist meistens auf eine konkrete Person oder Institution, seltener auch ein Kollektiv (z. B. eine Nation, insb. Juden). Der Ausdruck spiegelt i.d.R. die Einstellungen des Sprechers nicht wider, sondern er wird als Hinweis auf die Meinung (und manchmal auch die Redeweise) jemandes anderen gebraucht, die der Sprecher häufig als einseitig oder übertrieben wertet. Häufig wird die Person oder Gruppe, deren Perspektive wiedergegeben wird, ausdrücklich genannt und das zitatähnliche Aufführen des Wortes Antichrist durch Anführungszeichen verdeutlicht, vgl. sie [die Frau des Kaisers Franz I.] bezeichnete Napoleon abschätzig nur als „Antichrist“; die Juden sind für Fichte der zu bezwingende Antichrist usw. Obwohl nicht zwingend auf religiöse Apokalyptik angespielt wird und das Wort auch verallgemeinert im Sinne von ‘großer Feind, Verkörperung des Bösen’ u. ä. verwendet wird, bleibt in vielen Belegen der Bezug des Wortes Antichrist zur christlichen Welt erhalten. So kommt der Ausdruck beispielsweise in Texten über innerkirchliche und zwischenkonfessionelle Auseinandersetzungen vor (als Bezeichnung des Papstes oder im Gegenteil der Kritiker des Papstes).        

Im popkulturellen Profil spiegelt sich eine Umwertung der Gestalt des Antichrists (ähnlich wie bei Satan) in bestimmten Gegenkulturen wie Punk, Metal etc. wider, indem er als eine provozierende Figur aufgefasst wird, die durch den Bruch mit diversen Tabus die vermeintlich kleinliche und engstirnige Mehrheitsgesellschaft herausfordern und schockieren möchte. Obwohl von religiösen Vorstellungen weitgehend losgelöst, tauchen auch in der popkulturellen Stilisierung als Antichrist biblische Motive wie Drache, die Zahl 666 u. a. auf.

Das affektive Profil von Antichrist wird in den Wörterbüchern nicht verzeichnet und ist nur selten belegt. Neben der allgemein negativen Bewertung einer Person wird durch das Schimpfwort meistens das unchristliche Verhalten, schlechte Moral oder Ungläubigkeit eines Menschen kritisiert. Das Schimpfwort kommt entweder in Zitaten älterer Texte, oder im Diskurs christlicher Fundamentalisten vor.

In älteren Bedeutungswörterbüchern des Tschechischen wird die religiös-biblische Bedeutung von Antikrist verzeichnet (entspricht dem apokalyptischen Profil im vorliegenden Wörterbuch). So beschreibt das PSJČ die Bedeutung von Antikrist als „Gegner von Christus, Teufel“, ähnlich auch das SSJČ als „Feind von Christus, Teufel“. Die Großschreibung des Lemmas in beiden Wörterbüchern entspricht der Auffassung des Wortes als Eigenname. Das im Umfang kleinere SSČ führt das Lemma nicht an.  

Das apokalyptische Profil ist in der Allgemeinsprache verhältnismäßig selten. Es kommt neben entsprechenden Bibelabschnitten (der 1. und 2. Johannesbrief) und theologischen Texten in Berichten über Erwartungen des Weltuntergangs und des Jüngsten Gerichts in der Geschichte (z. B. im Mittelalter) oder in einigen christlichen Glaubensgemeinschaften (vor allem solcher mit eschatologischer Ausrichtung) vor. Das Wort Antikrist hat dann häufig den Charakter eines Zitats und soll auf authentische Diskurse der Gläubigen verweisen.  

Auf das metaphysische und ideologische Profil wird in den Bedeutungswörterbüchern nicht explizit hingewiesen. In diesen Profilen bezieht sich der Ausdruck Antikrist auf eine konkrete Person, Institution, Bewegung oder auch eine Zivilisationsleistung (z. B. Internet). Im Unterschied zum apokalyptischen Profil wird hier nicht zwingend auf apokalyptische Texte der Bibel und entsprechende religiöse Vorstellungen angespielt, sondern das Wort wird häufig verallgemeinert im Sinne von ‘Erzfeind, Verkörperung des Bösen’ u. ä. verwendet. Der Ausdruck spiegelt i.d.R. die Einstellungen des Sprechers nicht wider, sondern er wird als Hinweis auf die Meinung (und manchmal auch die Redeweise) jemandes anderen verwendet, den der Sprecher häufig als einseitig oder fanatisch erscheinen lässt. In der Extension des Wortes lassen sich bestimmte Tendenzen erkennen. So wird das Wort Antikrist beispielsweise verwendet, wenn über Vorstellungen über verheerende Wirkung der Medien wie Fernsehen oder Internet oder über politisch konservative Einstellungen gegenüber dem linken Lager referiert wird (vgl. Belege zum metaphysischen und ideologischen Profil).

Im popkulturellen Profil spiegelt sich eine Umwertung der Gestalt des Antichrists (ähnlich wie bei Satan) in bestimmten Gegenkulturen wie Punk, Metall etc. wider, indem er als eine provozierende Figur aufgefasst wird, die durch den Bruch mit diversen Tabus die vermeintlich kleinliche und engstirnige Mehrheitsgesellschaft herausfordert und erschreckt. Obwohl von religiösen Vorstellungen weitgehend losgelöst, tauchen auch in der popkulturellen Stilisierung als Antikrist biblische Motive wie Drache, die Zahl 666 u. a. auf.

Das SSJČ verzeichnet noch die Verwendung des Wortes antikrist als Schimpfwort (das affektive Profil im vorliegenden Wörterbuch). Entweder wird so abschätzig ein ungläubiger oder verallgemeinert ein böser und unanständiger Mensch oder auch ein unartiges Kind bezeichnet. Heutzutage gilt diese Bedeutung als veraltet. Typischerweise wurden in diesem Profil expressiv gefärbte Lautvarianten des Wortes wie ancikrist, ancijáš oder ancejáš verwendet. Die Seltenheit des Schimpfwortes mag damit zusammenhängen, dass der Glaube bei der Bewertung der moralischen Integrität eines Menschen heutzutage kaum Relevanz mehr hat.

Es ist sowohl Groß- als auch Kleinschreibung belegt. Vermutlich deutet diese Schwankung auf eine Unsicherheit hin, ob es sich um einen Eigennamen oder eher einen Gattungsnamen handelt (ähnlich auch beim Lemma satan). Nur im affektiven Profil wird das Wort eindeutig als Gattungsname wahrgenommen und daher i.d.R. klein geschrieben.

Antichristus kann Christum nicht predigen.

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Literatur

• Friedrich Nietzsche: Der Antichrist – Fluch auf das Christentum, 1895.
• Friedrich Oberkofler: Der Antichrist – Der Mythos des Abschieds vom Teufel, 2009.
  
  
  (Quelle: http://ecx.images-amazon.com/images/I/4173ynQEeJL._SS500_.jpg)
• Dominicus Trojahn: Der Antichrist, Legende oder Wirklichkeit?, 2010.

Film

• Antichrist (Antichrist, Regie: Lars von Trier), Dänemark, 2009.
  
  
  (Quelle: http://www.examiner.com/images/blog/wysiwyg/image/3511144826_1f05c2c921%281%29.jpg)

Musik

• Marilyn Manson: Antichrist Superstar (Album), USA, 1996.
  
  
  (Quelle: http://images.wikia.com/lyricwiki/images/6/6e/Marilyn_Manson_-_Antichrist_Superstar.jpg)

Sonstiges

Die Selbstinszenierung als Antichrist in der Rock- und Punkmusik wird durch typische bildliche und optische Effekte begleitet wie aggressiv wirkende Anwendung des Laserlichts in den Konzerten, ein weiß geschminktes Gesicht des Musikers mit betont schwarzen Augen, Kostümierung als Drache u. ä., ein provokantes Spiel mit Symbolen wie Nationalflagge, Davidstern und nationalsozialistische Wahrzeichen, Dominanz der Farben Schwarz, Weiß und Rot.

Literatur

• Friedrich Nietzsche: Antikrist: pokus o kritiku křesťanství (Der Antichrist – Fluch auf das Christentum, 1895), übersetzt 1905.
• Jaroslav Koloman (Cassius): Antikrist v Římě, 1929.
• František Holub Šimanovský: Antikristův breviář, 1924.
• Jan Lada: Antikrist (aus dem Polnischen von Alois Koudelka), 1927.
• Josef Hais Týnecký: Antikrist, Prolog k husitské epopeji, 1958.

Film

• Antikrist (Antichrist, Regie Lars von Trier), Dänemark, 2009.
  
  
  (Quelle: http://imgres.tn.cz/media/images/290x390/Jul2011/777794.jpg)

Musik

• Arakain: Antikrist (Lied), 1999.
  
  
  (Quelle: http://www.arakain.wz.cz/pictures/obaly/gambrinus.jpg)
• Marilyn Manson: Antichrist Superstar (Album), 1996.
  
  
  (Quelle: http://images.wikia.com/lyricwiki/images/6/6e/Marilyn_Manson_-_Antichrist_Superstar.jpg)
• Viktor Ullmann: Pád Antikrista. Opera ve třech dějstvích podle skici Alberta Steffena, 2014
  
  (Quelle: http://www.moravskedivadlo.cz/opera-a-opereta/repertoar/pad-antikrista/?s=detail)

Sonstiges

Die Selbstinszenierung als Antichrist in der Rock- und Punkmusik wird durch typische bildliche und optische Effekte begleitet wie agressiv wirkende Anwendung des Laserlichts in den Konzerten, ein weiß geschminktes Gesicht des Musikers mit betont schwarzen Augen, Kostümierung als Drache u. ä., ein provokantes Spiel mit Symbolen wie Nationalflagge, Davidstern und nationalsozialistische Wahrzeichen, Dominanz der Farben schwarz, weiß und rot.

Brandes, Wolfram/ Schmieder, Felicitas (Hgs.) 2010: Antichrist. Konstruktionen von Feindbildern, Berlin.

Stegmaier, Werner 1992: „Nietzsches Kritik der Vernunft seines Lebens: Zur Deutung von ‘Der Antichrist’ und ‘Ecce Homo’“, in: Nietzsche Studien: Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung, 21: S. 163-83.

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