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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Deutsch: Demut
Slowakisch: pokora

Polysemie

  1. religiös: ‘Tugend, bewusste Bescheidenheit vor Gott’
  2. humilativ: ‘bescheidene Selbsteinschätzung’
  3. stoisch: ‘Gleichmut gegenüber Problemen und Leiden’
  4. admirativ: ‘Respekt’
  5. servil: ‘Unterwerfung, Unterlegenheit’
  6. Reueprofil: ‘Reue, Buße’

Polysemie

  1. religiös: ‘Tugend, bewusste Bescheidenheit vor Gott’
  2. humilativ: ‘bescheidene Selbsteinschätzung’
  3. stoisch: ‘Gleichmut gegenüber Problemen und Leiden’
  4. admirativ: ‘Respekt’
  5. servil: ‘Unterwerfung, Unterlegenheit’
  6. Reueprofil: ‘Reue, Buße’

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

Demut

Die Gemütshaltung einer geringen Selbsteinschätzung und die Bereitschaft zur Unterwerfung bzw. Anpassung. In der christlichen Lehre eine der sieben Haupttugenden: man weiß um die eigene sündige Natur und die daraus folgende Machtlosigkeit und Hilfsbedürftigkeit. Man wird sich bewusst, dass man auf die Hilfe Gottes angewiesen ist. Im Gegensatz zu Demut steht Hochmut oder Stolz.

Sg. tant.

Definition

pokora

Die Gemütshaltung einer geringen Selbsteinschätzung und die Bereitschaft zur Unterwerfung bzw. Anpassung. In der christlichen Lehre eine der sieben Haupttugenden: man weiß um die eigene sündige Natur und die daraus folgende Machtlosigkeit und Hilfsbedürftigkeit. Man wird sich bewusst, dass man auf die Hilfe Gottes angewiesen ist. Im Gegensatz zu pokora steht pýcha ‘Hochmut, Stolz’.

Sg. tant.

Konnotationen

  • die Hingabe von Jesus Christus bis zum Kreuzestod, Jungfrau Maria, Hiob
  • Vertrauen in den Heilsplan Gottes
  • Selbstlosigkeit
  • gebeugte Körperhaltung, Knien, niedergeschlagene Augen, gesenkter Kopf
  • Ordensleben
  • Fußwaschung am Gründonnerstag nach Joh 13,4–14

Konnotationen

  • die Hingabe von Jesus Christus bis zum Kreuzestod, Jungfrau Maria, Hiob
  • Vertrauen in den Heilsplan Gottes
  • Selbstlosigkeit
  • gebeugte Körperhaltung, Knien, niedergeschlagene Augen
  • Ordensleben
  • Fußwaschung am Gründonnerstag nach Joh 13,4–14

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Gottesfurchtbuchsprachlich

Hyperonyme

  • Tugendbuchsprachlich 

Opposita

  • Hochmutbuchsprachlich 
  • Stolz

Lexikalische Relationen

Synonym

  • bázeň Božia ‘Gottesfurcht’

Hyperonym

  • cnosťbuchspachlich ‘Tugend’

Opposita

  • pýcha1, buchspachlich ‘Hochmut, Stolz’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig1 ‘in Relation zu Demut (religiöses Profil) stehend’, vgl. demütig vor Gott sein
  • demutsvoll/ demutvoll‘voll Demut, in Relation zu Demut (religiöses Profil) stehend’, vgl. ein demutsvoller Ruf nach Erbarmen Gottes

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný1 ‘in Relation zu pokora (religiöses Profil) stehend’, vgl. pokorný Božieho služobník ‘demütiger Diener Gottes’, Bol pokorný pred Bohem. ‘Er war demütig vor Gott.’

Adverbien

  • pokorne1 ‘auf demütige Art und Weise’, vgl. pokorne prijímať z Otcovej ruky osud ‘das Schicksal demütig aus der Hand Gottes entgegennehmen’ 

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut vor Gott
  • in christlicher Demut
  • in Demut beten

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • jóbovská pokora
  • modlitba o pokore
  • pokora v viere

Belege

Vor dem Sturz ist das Herz des Menschen überheblich, aber der Ehre geht Demut voran.
Spr 18,12       

Wenn es also Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, dann macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst.
Phil 2,1-3

Das Wort „Demut“ hat in unseren Ohren keinen guten Klang. Da schwingt was Unterwürfiges mit, was mir sauer aufstößt. Die alten Griechen in der Antike fanden daher auch, dass Demut nur etwas für Sklaven sei, eines freien Mannes aber unwürdig. Im Volk Israel dagegen war das Wort „Demut“ positiv besetzt. Da charakterisierte es die Haltung des Menschen gegenüber Gott. Das Christentum hat dieses Wort übernommen und außer auf die Beziehung zu Gott noch auf den Umgang der Menschen innerhalb der Kirche übertragen.
Braunschweiger Zeitung, 26.08.2006

Eine Diskussionsteilnehmerin gab zu bedenken, dass Demut oft mit bedingungslosem Gehorsam gleichgesetzt werde. Pfarrer Niederer mochte diese Sicht der Dinge nicht teilen. Wer alles mit sich geschehen lasse, beweise nicht unbedingt Demut, betonte der katholische Seelsorger. Eingehend beschäftigte man sich auch mit dem Gebet, dessen Grundlage laut Katechismus die Demut ist. Obschon der Mensch vor Gott ein Bettler sei, werde er vom Schöpfer als Gesprächspartner akzeptiert, erklärte Pfarrer Niederer. Man müsse sich deshalb nicht selber klein machen. Allerdings wies der Geistliche darauf hin, dass es ein Ausdruck von Demut wäre, auch dann zu beten, wenn es einem gut geht.
St. Galler Tagblatt, 30.10.1999

Die Gemeinde soll sich aufmachen, Bu߁e zu tun fü‚r ihre Abtrü‚nnigkeit. Wir brauchen uns nicht in Sack und Asche zu hü‚llen, wie es zu vergangenen  Zeiten geschah, sondern mü‚ssen unsere Herzen in tiefer Demut beugen.
innsbruck.adventisten.at [4.7.2012]

Es ist wichtig, immer demütig zu bleiben, immer bemüht, sich zu verbessern. Solange der Mensch in seiner materiellen Hülle und mit seinem Ego verbunden ist, ist ein stetiges Beten in Demut und ein offenes Herz das Rezept für Glück und Wohlbefinden, weil er sonst einer permanenten Illusion unterliegt.
http://www.via-mundi.net [4.7.2012]

Wir sind und bleiben eine Gemeinschaft von Gottes Gnaden, auf Gedeih und Erlösung miteinander verschweißt. Wir sind die Braut Christi, die er geschlossen in die Ewigkeit führt. Deshalb wollen wir auf Erden schon miteinander beten und einander mit Respekt und Demut dienen.
http://www.ead.de [4.7.2012]

„Meine letzte Beichte war vor vier Wochen.“ So begann in der Regel das Schuldenbekenntnis, das noch vor gar nicht allzuvielen Jahren ausschließlich im Beichtstuhl abgelegt wurde. Nach „In Reue und Demut bekenne ich meine Sünden“ wurde Sünde auf Sünde aufgezählt.
Rhein-Zeitung, 05.04.1997

Doch Demut dürfe nicht verwechselt werden mit falscher Bescheidenheit und Duckmäusertum. Demut sei eigentlich eine Form des Mutes. Sie bedeute, „Gott anzuerkennen als meinen Herrn und Schöpfer, der es gut mit mir meint, was mir auch geschieht.“
Mannheimer Morgen, 24.10.2007

Im Zusammenleben mit anderen Menschen brauchen wir nur zwei Fragen zu stellen. Sie heißt: Was hilft dem andern zum Leben, und was kann ich dazu beitragen? Wären damit nicht viele Probleme gelöst, wenn wir uns einmal fragten: Was nützt dem anderen? Wäre das nicht ein guter Handlungsmaßstab für die Politik, aber auch für jeden und jede einzelne von uns? Dann handeln wir aus Liebe zum Nächsten, aus Liebe zu unserer Welt, aus Liebe zum Leben, und nicht nur zum eigenen Vorteil auf Kosten anderer. Und das wäre dann auch die geforderte Demut vor Gott dem Schöpfer, der uns mit allen anderen Menschen diese Welt anvertraut hat, um sie zu gestalten, nicht aber um sie zu zerstören.
Braunschweiger Zeitung, 07.07.2007

Freilich drückten sich die meisten Monarchen davor, ihren ärmsten Untertanen in christlicher Demut die Füße zu waschen und zu küssen. Sie delegierten diese Aufgabe an den königlichen Almosengeber.
Nürnberger Nachrichten, 09.04.2004

Heute leben im Konvent von Müstair zwölf Schwestern nach den Grundsätzen des heiligen Benedikt von Nursia. Sie regeln die Gemeinschaft, die Organisation im Kloster, Gehorsamkeit, Schweigsamkeit, Demut, das gemeinsame Gebet, den Tagesablauf, die Beziehungen des Klosters nach aussen sowie Aufnahme- und Dienstordnung.
Die Südostschweiz, 28.11.2007

Das Soldatendenkmal von Otto Schilt, 1921 aus Mägenwiler Muschelkalk entstanden, ehrt die während des 1. Weltkrieges verstorbenen Thurgauer Wehrmänner. Ein in sich versunkener Soldat im Kniefall der Demut betet. Jede heroische Geste fehlt.
St. Galler Tagblatt, 23.05.2011

Belege

Klaňanie sa trojsvätému a nanajvýš láskyhodnému Bohu nás napĺňa pokorou a dodáva našim prosbám dôveru (634).
Kultúra slova, 2.1999

Slnečný štát a Nová Atlantída Rast sociálnych utópií mimoriadne podporil aj humanizmus myšlienkou úcty k človeku, k jeho dôstojnosti a právam, čo bolo v rozpore s cirkevným učením o hriešnosti človeka, jeho pokore a odriekaní.
Slovo, 31–32.2002

Bože daj mi dosť pokory znášať veci, ktoré meniť nemôžem, daj mi dosť odvahy meniť veci, ktoré meniť môžem, a daj mi dosť rozumu rozlíšiť medzi týmito dvoma druhmi vecí.
Slovo, 5.2002

Musím sa obrniť pokojom, pokorou. Bože, daj mi dosť pokory, aby som mohla zniesť to, čo zmeniť nemôžem, a…ako to povedal František z Assisi?
Aspekt, 1.2002

Rozmýšľala som aj o nekonečných možnostiach svetov a o bytostiach, ktoré v nich žijú, a moje srdce bolo naplnené hlbokou pokorou pred mocou večného bytia, ktoré nazývame Bohom …
Elisabeth Haichová, Zasvätenie, 2000

Preto, lebo pokora je opak pýchy. A tak, ako je pýcha prekážkou viery v Boha, tak je pokora pomôckou viery v Boha. A preto nám Pán Ježiš tak vrúcne odporúča pokoru. Pritom treba pripomenúť, že slovo „pokora“ si môžeme nahradiť krajším a modernejším slovom „skromnosť“. Takže môžeme povedať, že skromnosť vedie človeka k viere v Boha.
Vrablec, Jozef, Šuráb, Marián: Hlásaj slovo - Homílie rok C, 2000

Oni trpeli námahy nútených prác, ponižovanie ľudskej dôstojnosti, hlad a smäd, až po zničenie ich pamiatky vplynových komorách a v peciach krematórií; dosvedčovali blaženosť a silu evanjeliovej pokory; neviazli v moci temnôt, lež odporujúc zlu vyznali moc Boha života.
Kvasnička, Ladislav: Statoční svedkovia viery, 2000

Svätý František, vzor čistoty, Svätý František, zrkadlo pokory, Svätý František, plný milosti, Svätý František, správna cesta pre blúdiacich.
Litánie, 1995

Kristovská morálka vychádza z iného poradia. Kristus sa zjavil medzi nami, aby nám poradie hodnôt ukázal a ono totálne zmenilo postup: On a potom ja. Svetovou literatúrou prebehla modlitba o pokore: „Ó Ježišu, pokojný a pokorný srdcom, vypočuj ma: Osloboď ma, Ježišu, od žiadosti, aby som bol milovaný, aby som bol obdivovaný, aby som bol uctievaný, aby som bo chválený, aby som bol uprednostňovaný, aby som bol požadovaný o radu, aby som bol uznávaný, osloboď ma Ježišu, od strachu z pokorenia, z napomínania, zo zabudnutia, z vysmievania. ...“
Kýška, Miroslav: Bývanie v skrýši Najvyššieho, 2003

Profil: humilativ

Profil: humilativ

Definition

Demut

Eine Gemütshaltung, die sich durch Bescheidenheit, zum Teil auch durch Selbstmarginalisierung auszeichnet und sich aus der Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten herleitet.

Sg. tant.

Definition

pokora

Eine Gemütshaltung, die sich durch Bescheidenheit, zum Teil auch durch Selbstmarginalisierung auszeichnet und sich aus der Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten herleitet.

Sg.tant.

Konnotationen

  • angemessene Einschätzung eigener Kräfte und Fähigkeiten
  • eine sympathische Eigenschaft der Erfolgreichen, sich kleiner machen als man ist

Konnotationen

  • angemessene Einschätzung eigener Kräfte und Fähigkeiten
  • eine sympathische Eigenschaft der Erfolgreichen, sich kleiner machen als man ist

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Bescheidenheit

Opposita

  • Arroganz1
  • Eitelkeit
  • Überheblichkeit

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • odriekanie ‘Verzicht’
  • sebazaprenie/ sebazapretie ‘Selbstverleugnung’
  • skromnosť ‘Bescheidenheit’

Opposita

  • arogancia1 ‘Arroganz’
  • egoizmus ‘Egoismus’
  • hrdosť ‘Stolz’
  • ješitnosť ‘Eitelkeit’
  • nadutosť ‘Aufgeblasenheit, Überlegenheit’
  • pýcha2 ‘Hochmut, Stolz’
  • sebeckosť ‘Egoismus’
  • spupnosť ‘Hoffahrt’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig2 ‘in Relation zu Demut (humilatives Profil) stehend’, vgl. demütig und selbstlos sorgte sie für unsere Familie
  • demutsvoll/ demutvoll2 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (humilatives Profil) stehend’, vgl. eine demutsvolle Grundhaltung der Natur gegenüber

Wortbildungen

Substantive

  • pokornosť ‘Demutshaltung’, vgl. pokornosť pred vrchnosťou ‘Respekt vor der Obrigkeit’

Adjektive

  • pokorný2  ‘in Relation zu pokora (humilativ) stehend’, vgl. Otec bol dominantnejší, mama pokornejšia a ústupčivejšia. ‘Der Vater war dominanter, die Mutter demütiger und kompromissbereiter.’

Adverbien

  • pokorne2  ‘auf demütige Art und Weise’, vgl. Pokorne prijmime rady odborníka! ‘Lasst uns die Ratschläge des Experten in Demut annehmen!’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Bescheidenheit und Demut
  • Demut vor der Unbeherrschbarkeit der Natur
  • die Finanzbranche wurde zur Demut aufgefordert
  • ein Amt in Demut annehmen
  • in Demut seine Fehler eingestehen

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • ťažká situácia v krajine je vyzvou k pokore
  • politik ukázal nedostatok pokory
  • s hlbokou pokorou prijímať post ministra

Belege

Etwas mehr Demut angesichts unseres ausgreifenden und die Welt in Besitz nehmenden Lebensstils wäre angebracht. Wenn die braunschweigische Landeskirche jetzt „nachhaltigen Konsum“ anmahnt und darüber diskutieren will, dann ist dies zu begrüßen.
Braunschweiger Zeitung, 22.09.2008

Doch Agassi bringt die Pflicht mit professioneller Souveränität hinter sich. Er bemüht sich, auf alle Fragen einzugehen (wobei ihm die nach seiner neuen Liaison erspart bleibt), er wirkt - was bei ihm nicht immer der Fall ist - nahbar, geduldig und konzentriert. Nicht Superstargetue oder Arroganz, eher Demut und Dankbarkeit prägen seine Aussagen.
Zürcher Tagesanzeiger, 07.10.1999

Michael „Mike“ Lielacher früher bekannt für seine vollmundigen Sprüche – ist bescheidener geworden: „Die Börse hat mir im letzten Jahr etwas Demut beigebracht,“ meint der Chef der VIP-Bank im „Presse“-Gespräch.
Die Presse, 04.03.1992

Er hat in den Slums von Chicago gearbeitet und dort die Schattenseiten der USA hautnah erlebt. Doch wie die Wähler ihn noch kennenlernen wollen, so muss auch der Jungstar der Demokraten sein Land und die Wähler erst noch kennenlernen. Anfangs hat es ihm an Demut gefehlt, diesen Lernbedarf einzugestehen.
Hannoversche Allgemeine, 22.05.2008

Der Deutschland-Chef der US-Bank Goldman Sachs, Alexander Dibelius, hat die gesamte Finanzbranche zu „kollektiver Demut“ aufgefordert. Der 49-Jährige sagte dem „Spiegel“: „Es kann nicht sein, dass Verluste sozialisiert und Gewinne privatisiert werden.“ Rückwirkend betrachtet sehe „manches in unserer Branche gierig aus, selbstbezogen und realitätsfremd, als ginge die Gesellschaft drum herum sie gar nichts an“.
Hannoversche Allgemeine, 04.05.2009

Es ist genau ein Jahr her, dass der Bundespräsident in der Alten Oper in Frankfurt Klartext geredet hat. Den versammelten Bankern hielt Horst Köhler damals vor, sich zu sehr an der Jagd nach Rendite berauscht zu haben. Die Zeit für Demut sei gekommen, hatte der Präsident gesagt – und die anwesenden Vorstandschefs senkten beflissen ihre Häupter.
Hannoversche Allgemeine, 21.11.2009

Ich fahr morgens aus der Einfahrt, da rollt mir ein Fahrschüler vor die Stoßstange. Wer steht mittags vor mir an der Ampel? Ein Fahrschulwagen. Aus zwei Vorfahrtsstraßen schlichen die Autos mit den angespannt blickenden jungen Menschen am Steuer. Beim vierten Mal hab ich's kapiert. Das Universum will mich Demut lehren. Jawoll, wir haben alle mal ängstlich angefangen.
Hamburger Morgenpost, 23.02.2008

Bei solchen Gelegenheiten sind die grundsätzlich nicht zur Demut neigenden Fellners, die sich sogar im eigenen tv-media-Magazin einmal bei einem Ranking der erfolgreichsten Medienmacher Österreichs als Nummer drei haben feiern lassen, nie zimperlich.
Kleine Zeitung, 07.09.2000

"Es ist für mich eine große Ehre und Freude, von der Brucker SPÖ und von Bürgermeisterin Christa Vladyka als ihr Nachfolger vorgeschlagen zu werden", erklärt Hemmer zu seinem Comeback. "Ich nehme die Herausforderung mit großer Demut, Freude, aber auch mit Respekt an und freue mich schon darauf, gemeinsam mit den BürgerInnen an der positiven Weiterentwicklung unserer Stadt zu arbeiten,"so Hemmer.
Niederösterreichische Nachrichten, 30.12.2009

Michael Fuchs (CDU): "Ich habe mit diesem Ergebnis gerechnet. Die Demut vor dem Wähler hütet mich aber vor Überheblichkeit. Meine Arbeit und die meiner Parteifreunde ist von den Bürgern positiv bewertet worden."
Rhein-Zeitung, 28.09.2009

Als Helmut Lemke genannt von Soltenitz im Januar 1963 seinen Dienst als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein antrat, bekannte er: "Ich nehme dieses Amt in Demut an. Aber ich gebe mich auch keiner Täuschung darüber hin, welche Grenzen ... meiner Kraft gesetzt sind.“ Nun, sechs Jahre später, kennt die Kraft des Einundsechzigjährigen keine Grenzen mehr. Er gibt kund, daß er auch während der nächsten Legislaturperiode, von 1971 bis 1975 zu regieren gedenke und das könnte eine Lemke-Ära im Lübke-Stil bedeuten.
http://www.spiegel.de [4.7.2012]

Wenn man hier in Nürnberg und am Ring als einziges Festival in ganz Deutschland im Vorfeld ausverkauft ist, dann denke ich, ist das ein guter Moment, um innezuhalten und mit etwas Stolz, aber auch mit Demut zu sagen: Dafür haben wir Jahre, nein Jahrzehnte gearbeitet.
Nürnberger Nachrichten, 04.06.2007

Und Maria ist seither ein schönes Stück weitergekommen: hat den Mann ihrer Krankheit nie mehr angerufen. Ist sozusagen zwei Monate trocken. Aber das ist nur ein kleiner, bescheidener Anfang. Noch lange kein Grund zum Jubeln. Ich sehe jeden meiner kleinen Schritte mit großer Demut. Ich kann jederzeit rückfällig werden. Die Krankheit zu bekennen, sagt Maria, ist Teil meines Heilungsversuches.
Neue Kronen-Zeitung, 27.08.1995

Ex-Armine Ewald Lienen, der als Profi in Bielefeld nebenbei sein Soziologie-Studium absolvierte, weiß eine gesellschaftspolitische Erklärung für den unerwarteten Höhenflug seines Teams: "Jeder Spieler hat die notwendige Bescheidenheit und Demut und weiß, daß es ein Privileg ist, in der Bundesliga spielen zu dürfen."
Rhein-Zeitung, 15.09.1997

Wer an die Grauen zurückdenkt, die wir als Deutsche während der Nazi-Herrschaft Menschen in aller Welt zugefügt haben, der wird Demut und Dankbarkeit empfinden für Toleranz und Gastfreundschaft, die wir heute bei unseren Grenznachbarn und in vielen Ländern der Welt erfahren
Rhein-Zeitung, 31.05.2006

Bei den Bildern aus Japan spürt man Fassungslosigkeit, Ohnmacht und auch Demut. Ja, Demut ist angebracht, denn die Natur lässt sich nicht planen und beherrschen.
Nürnberger Nachrichten, 14.03.2011

Längst werden die Propheten nicht mehr belächelt. Im Gegenteil. Angesichts der Unbeherrschbarkeit der Natur lässt sich eine neue Demut feststellen. Die Diskussion über die Folgen einer immer schnelleren Klimaveränderung hat die Elfenbeintürme der Wissenschaft verlassen.
Nürnberger Zeitung, 30.08.2005

Demut ist angesagt in solchen Momenten. Ein Innehalten durchaus am Platz. Denn wenn die Natur ihre Lieblichkeit ablegt, dann wird der große Mensch, der glaubt, immer alles fest im Griff zu haben und alles zu beherrschen, plötzlich ganz klein.
Salzburger Nachrichten, 05.07.2000

Belege

…ale možno hovorí zo mňa iba neprekonaná hrdosť, ješitnosť, nedostatok pokory, možno ten najviac: nechcem splynúť s tými, ktorí sú podobne postihnutí, pretože táto postihnutosť, ak sa vzťahuje na niekoho iného, cudzieho, pôsobí odstrašujúco, niekedy až odpudzujúco
Etela Farkašová, Deň za dňom, 1997

Ako to už však býva, ich odporcovia z Antinacistickej ligy zorganizovali na protest proti pravicovým extrémistov svoje vlastné zhromaždenie, v ktorom prevládali zástupcovia ázijského pôvodu. Koniec pokory! V Bradforde žije približne pätina obyvateľov ázijského pôvodu a až 15 percent je pôvodom z Pakistanu a Bangladéša.
Profit, 01.07.2001

Len aby napokon obe národniarske strany nechýbali najviac SMK. Predseda ANO Pavol Rusko vraj vzhľadom na nízky volebný zisk nemieni mútiť vodu, pretože M. Dzurinda je v politike už desať rokov a oni chcú pristúpiť k rokovaniam o zostavení vlády s určitou pokorou aj slušnosťou.
Slovo, 40.2002

Azda po prvýkrát v politickom živote si ešte stále predsedníčka národniarov priznala, že ich volebný výsledok bol jednoducho neúspechom. „Ja to hovorím skutočne možno aj s troškou pokory, že kampaň bola neúspešná, prehrali sme. Ja sama neviem odpovedať na otázku, prečo nás slovenskí voliči odmietli.“
Slovo, 42.2002

Autor je teda ten, kto má hlbokú pokoru k sebe. Autor je ten, ktorý cez vlastnú bolesť pochopí bolesť iných. Bolesť však sama osebe nezrodí autora.
Literárny týždenník, 9.1999

Zápas Chcelo to odvahu z bolesti, preraziť škrupinu falošnej pokory k pravdivej vzbure a chytiť sa s Bohom.
Literárny týždenník, 29.2000

Radšej však v pocite nepredstieranej pokory vycúvam zo sféry, kde sú odborne doma iní, povolanejší.
Literárny týždenník, 33.2001

Myslím, že aj keď mnohí sa k nej vracajú, celkovo sa my ľudia od prírody vzďaľujeme. A domnievam sa, že náš spôsob uvažovania a správania by bol iný, keby sme si nemysleli, že my sme ten vrchol. Keby sme priznali, že sme len súčasťou prírody. Vtedy by sa zmenila aj filozofia života. Lebo naozaj nie sme to najvyššie, čo rozhoduje za zvieratá, rastliny, za vodu a za mraky a dažde a preto by sme mali pred prírodou zotrvávať v pokore.
Eva Bachratá-Linhartová, Nové Slovo

Počas pôsobenia v Kancelárii prezidenta Slovenskej republiky som mal možnosť vidieť a spoznať veľa vplyvných ľudí na vysokých spoločenských a politických postoch a vtedy som sa najviac utvrdil v presvedčení, že veľkosť človeka ide ruka v ruke so skromnosťou a pokorou.
Prof. PhDr. Jozef Leikert, PhD, Nové Slovo

Profil: stoisch

Profil: stoisch

Definition

Demut

Gleichmut und Geduld gegenüber allen Lebensumständen aus dem Bewusstsein heraus, dass man sein Leben nicht vollkommen selbst steuern kann. Die Bereitschaft, das Leben in allen seinen Aspekten in Dankbarkeit und Versöhntheit zu akzeptieren. Oft mit dem Glauben an die Vorbestimmtheit des Schicksals oder den Heilsplan Gottes verknüpft.

Sg. tant.

Definition

pokora

Gleichmut und Geduld gegenüber allen Lebensumständen aus dem Bewusstsein heraus, dass man sein Leben nicht vollkommen selbst steuern kann. Die Bereitschaft, das Leben in allen seinen Aspekten in Dankbarkeit und Versöhntheit zu akzeptieren. Oft mit dem Glauben an die Vorbestimmtheit des Schicksals oder den Heilsplan Gottes verknüpft.

Sg. tant.

Konnotationen

  • unangenehme Erfahrungen wie Krankheit, Leiden, Verlust, schwierige Lebenssituationen hinnehmen

Konnotationen

  • unangenehme Erfahrungen wie Krankheit, Leiden, Verlust, schwierige Lebenssituationen hinnehmen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Ergebenheit
  • Geduld
  • Hinnahme

Opposita

  • Verstocktheit

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • oddanosť ‘Ergebenheit’
  • odovzdanosť ‘Ergebenheit’
  • otvorenosť ‘Aufgeschlossenheit’

Opposita

  • zaťatosť ‘Sturheit, Verstocktheit’
  • zatvrdilosť ‘Sturheit, Starrsinn’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig3 ‘in Relation zu Demut (stoisches Profil) stehend’, vgl. das demütige Ertragen seines Schicksals, den Misserfolg demütig hinnehmen
  • demutsvoll/ demutvoll3 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (stoisches Profil) stehend’, vgl. in demutvoller Hingabe

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný3  ‘in Relation zu pokora (stoisch) stehend’, vgl. pokorné prijatie trestu ‘demütige Hinnahme der Strafe’

Adverbien

  • pokorne3 ‘auf demütige, schicksalsergebene Art und Weise’, vgl. Ľudia pokorne prehĺtajú sklený prach. ‘Die Leute schlucken schicksalsergeben den Glasstaub.’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • den Verlust in Demut ertragen
  • die Demut vor dem Leben mit seinen Höhen und Tiefen haben
  • sein Leiden in Demut ertragen

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • s pokorou prijímať osud
  • s pokorou pristúpiť  k životu

Belege

Doch auch die schönste Party geht einmal zu Ende. Irgendwann graut der Morgen, und dann rächt sich jedes Glas, das man zuviel getrunken hat. Auch an der Börse bleibt nicht ungestraft, wenn man es übertreiben will. Gegen den Brummschädel hilft Aspirin, den Schmerz über Kursverluste kann man nur in Demut ertragen. Wer die Nerven verliert, verliert auch noch sein Geld.
Salzburger Nachrichten, 14.04.1998

Christian Ziörjen filmte, als er mit der Krebsdiagnose konfrontiert wurde, zuerst selbst. Jan Gassmann setzte die Filmarbeit fort. Es wird ein Dokumentarfilm, der schmucklos scheint und schamlos dem Leben und dem Tod ins Auge schaut, ohne Sentimentalität, aber mit Mitgefühl und Demut.
St. Galler Tagblatt, 10.11.2007

Terry-Fox-Prei für Mut und Demut 63 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Vancouver hat das Organisationskomitee die Einführung eines «Terry Fox-Preises» bekanntgegeben. Mit der Auszeichnung soll am 27. Februar, einen Tag vor dem Ende der Olympischen Spiele, ein Sportler geehrt werden, der «die Welt mit Mut, Demut und seinen athletischen Fähigkeiten» während der Winterspiele berührt hat. Die Trophäe ist nach dem Kanadier Terry Fox benannt, der 1980 mit seinem «Marathon der Hoffnung» ein ganzes Land rührte. Der an Knochenkrebs erkrankte und deshalb am rechten Bein Unterschenkel amputierte 21-Jährige startete am 12. April in St. John's in Neufundland zu seinem Lauf durch das Land vom Atlantik bis nach Victoria an der Pazifikküste.
St. Galler Tagblatt, 15.12.2009

geb. am 3. September 1919 - gest. am 26. April 1997 Sein schweres Leiden hat er in Demut und vorbildlicher Tapferkeit ertragen. Wir danken Gott, daß wir ihn so lange in unserer Mitte haben durften, denn seine Liebe und Güte haben unser Leben erhellt und bereichert.
Vorarlberger Nachrichten, 28.04.1997

Wenn das Einbringen der eigenen Person in einen Verein nur in Stress, Ärger und Disharmonie münde, seien keine guten Voraussetzungen für eine harmonische Vereinszugehörigkeit gegeben. Was wirklich zähle, sei die Demut vor dem Leben mit all seinen Höhen und Tiefen und das Vertrauen, das man zu sich selbst und seinen eigenen Fähigkeiten habe.
Mannheimer Morgen, 04.01.2008

 

 

Belege

Prijali ma. Keďže vtedy sa ešte nevýskalo wow, v tichosti a pokore som nastúpil na vlak a vydal som sa v ústrety svojmu osudu.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=4219 [26.10.2000]

„Segyňata vojaci, už to davaju doporatku, aľe kto toto blato vyčisci. Ja ľem dzekujem bohu že sme šicke pri živoce.“ Napriek tragédii tu vládla pokora a pohostinnosť. Ľudia si vylievali srdcia, nalievali ostré.
Literárny týždenník, 46.1998

Ale pravidelné upratovanie ich pozostatkov ma privádza ku kýženej pokore a vyrovnanosti s týmto svetom.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=8684 [10.02.2003]

Takže všetko, nielen dobré, ale aj zlé treba prijímať s pokorou a s pokorou to treba odovzdávať aj na javisku. Lebo najväčším šťastím je byť cestou pre šťastie iných.
Marta Moravčíková, Nové Slovo

20 sekúnd v sede Mirka s manželom prijali s pokorou smutnú skutočnosť o synovom zdravotnom stave. Aj oni vyplakali more sĺz, ale vedeli, že im to nadlho nepomôže.
Nota Bene, 2009, č. 56 

Hoci sú tu väčšinou špičkoví európski hráči, k životu pristupujú s pokorou a to si na nich veľmi vážim.
Denník Šport, 01.10.2009

Pomohlo mu najmä to, že svoj osud prijal s pokorou. „Hoci som to sám prežil, nemám žiadny zaručený návod, ako zvládnuť tragickú situáciu. Jediná možnosť je postaviť sa problému čelom a jednoducho sa snažiť ak už nevieme navrátiť život, aspoň pomôcť zmierňovať následky,“ povedal.
Šarm, 2010, č. 30

Rozdiel medzi Kraskom z Jehovu a Bezručom je v tom, že kým prvý položil dôraz na kritiku pasivity, otrockej pokory vlastného etnika, druhý sa vo väčšej miere sústredil na útok proti jeho utlačovateľom.
Romboid, 1976, roč. 12, č. 07

Profil: admirativ

Profil: admirativ

Definition

Demut

Eine achtungsvolle Haltung gegenüber einer Person, einer Institution, einem Wert u. Ä. Man betrachtet eine Person als überlegen an Erfahrung, Leistung oder Stellung.

Sg. tant.

Definition

pokora

Eine achtungsvolle Haltung gegenüber einer Person, einer Institution, einem Wert u. Ä. Man betrachtet eine Person als überlegen an Erfahrung, Leistung oder Stellung. Man vertraut der Richtigkeit der von dieser Person gesetzten Normen und Entscheidungen.

Im Slowakischen kann es auch - besonders in Bezug auf Kinder - die Bedeutung haben, dass man die Würde einer Person respektiert und sie als autonom behandelt.

Sg. tant.

Konnotationen

  • Ehrfurcht, Stille
  • gebeugte Körperhaltung, entblößtes Haupt

Konnotationen

  • Respekt gegenüber Autoritäten
  • Verzicht auf Kritik und Rücknahme der eigenen Persönlichkeit
  • Aufmerksamkeit, Ehrfurcht, Stille
  • gebeugte Körperhaltung, entblößtes Haupt

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Ehrfurcht
  • Respekt

Opposita

  • Arroganz2
  • Missachtung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • rešpekt ‘Respekt’
  • úcta ‘Hochachtung’

Opposita

  • arogancia2 ‘Arroganz’
  • neúcta ‘Missachtung’
  • pohŕdanie ‘Verachtung, Geringschätzung’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig4 ‘in Relation zu Demut (admiratives Profil) stehend’, vgl. den Bergen sollte man sich demütig und wohlüberlegt nähern
  • demutsvoll/ demutvoll4 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (admiratives Profil) stehend’, vgl. demutsvoll und mit großer Liebe an das Werk gehen

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný4 ‘in Relation zu pokora (admirativ) stehend’, vgl. pokorný obdiv pred silou prirody ‘demütiges Erstaunen vor der Kraft der Natur’

Adverbien

  • pokorne4  ‘auf demutsvolle, bewundernde Art und Weise’, vgl. Ľud ju v uliciach vrelo vítal a vzdával pokorne úctu novej princeznej. ‘Das Volk begrüßte die Prinzessin mit Begeisterung und erwies ihr demutsvoll die Ehre.’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut und Respekt
  • sich einem Thema mit Demut nähern

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • mať pokoru voči silám prírody
  • zaobchádzať s úctivou pokorou s našimi partnermi v Európe
  • úcta a pokora
  • vstupovať s vedomím pokory a služby tomuto štátu

Belege

Nähern wir uns also mit der gebotenen Demut dem Phänomen Wunder. Fragen wir nach bei jenen Personengruppen, die am häufigsten diesem Phänomen zu begegnen scheinen: bei den Jägern und den Fischern. „Gewiß muß man zugestehen, daß die Verfasser (der Wundererzählungen; Anm. des Autors) nicht vor übertreibender Fabulierlust zurückschrecken“, mahnt Susanne Heine im „Kleinen Religionswörterbuch“ zur Vorsicht. Aber sie meint die biblischen Wundererzählungen, nicht etwa die Berichte von Jägern und Fischern am Stammtisch.
Oberösterreichische Nachrichten, 16.08.1997

Für den etwas schmäleren Geldbeutel empfehlen sich zwei als Geschenk geeignete Bändchen: Sie heißen schlicht "Weißwein" und "Rotwein" und stammen aus der Feder von André Dominé, eines deutschen Wein-Schriftstellers, der in Frankreich lebt. Die originellen Informationen sind amüsant verpackt und witzig gestaltet - ganz ohne Ehrfurcht und Demut. Da erfährt man sogar, wie viele Korken in die Cheops Pyramide passen (rund 14 Milliarden).
Mannheimer Morgen, 30.11.2002

Bevor Maria weiter ausführen konnte, sank Nanni vor ihr in Demut auf die Knie, ahnte sie nun doch, wer Maria in Wirklichkeit war. Sie nahm ihre rechte Hand und küsste sie.
Müller, Raimund: Die Ritter der Euterpe

Denn, so unterstrich Steiner, ist es nicht die Selbstdarstellung auf der Bühne, sondern die Demut vor einer Rolle, die den Erfahrungshorizont eines jeden Spielenden beträchtlich erweitere.
Mannheimer Morgen, 07.07.2005

Ach, waren das Zeiten, als man sich der Schaubühne mit Respekt, gar Demut näherte: Hier sah man großes und bewegendes Zeittheater, Theater höchst bedeutsamer Aufklärung und zuweilen Idealbildung, zwischen szenischer Universität und kräftigem Volkstheater.
http://www.ossietzky.net [4.7.2012]           

Belege

Na jednej strane nás čitatelia obviňujú z neúcty k autoritám a nabádajú nás k väčšej pokore pred legendami, na druhej strane sami nemajú úctu k nikomu a k ničomu.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=5338 [19.06.2001]

Seneca síce bona fide tvrdí, že „služba dobrého občana nie je nikdy zbytočná,“ ale rezultujúca otázka sa derie každým dňom nástojčivejšie pred prostého voliča, či volení do politiky vstupovali s vedomím pokory a služby tomuto štátu a národu.
Literárny týždenník, 11.2001

Návšteva európskeho komisára na Slovensku v politicky citlivom čase schvaľovania novely Ústavy SR je toho rukolapným dôkazom. Zrejmým leitmotívom Števčekovho článku je pojem „národ“ a jeho predpokladaná „pokora“ a „zrada“. Myslím si, že P. Števček chápe tento pojem veľmi doslovne, priam etnicky, ako substantívum od slovesa narodiť sa.
Literárny týždenník, 12.2001

Všimnime si najprv obvinenie z pokory pred totalitnými režimami 20. storočia. Zajac sa ani nepokúša vtiahnuť do hry spomenuté porovnateľné višegrádske národy. Ak sa pristavíme najprv pri fašizme, Hitlerovi podriadený (to nik nepopiera) Slovenský štát, presnejšie národ tohto štátu sa správal k situácii, v ktorej sa Slováci ocitli, oveľa statočnejšie ako susedné národy.
Literárny týždenník, 20.2001

Zmenou spoločenských pomerov (deštrukciou totality) dôležitosť získal Ábel, symbol pokory a odovzdanosti vyššej autorite, ktorej moc postupne stráca vplyv a jediným manipulátorom ľudského konania sa stáva človek.
Literárny týždenník, 4.2001

Ak by sa ma niekto pýtal, ako si predstavujem ideálny album cover verzií, s čistým svedomím mu odporučím tento. Žiadna pietna pokora k folkovým, bluesovým, či rockovým predlohám, ale ani originalita za každú cenu.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=8073 [22.10.2002]

Antarktída je posledným miestom na zemi, kde je príroda ešte mocnejšia ako človek. Všade inde sa jazdí a lieta podľa cestovných poriadkov, tu podľa počasia. Človek si uvedomuje pokoru voči silám prírody.
Šarm, 2007, č. 14

Spojitosť prírody s divadlom človek pochopí zvyčajne až vtedy, keď je na pokraji svojich psychických a fyzických síl. Vtedy vás pred večnosťou umenia premôže pocit pokory. “Život ho naučil, že pokora nie je slabosť, ale sila.“
Marta Moravčíková, Nové slovo

Vzťah k ľuďom a úctu k práci som si vytvoril na dedine, kde som vyrastal. Dedina ale dávala ľuďom aj iné – úctu k životu a pokoru voči jednoduchým pravdám a zásadám, ktoré ľuďom uľahčovali život. Aj ja som sa pripravoval na funkciu ministra ľavicovej strany tým, že som miništroval v kostole.
Slovo, 9.2002

Tatry boli podľa neho svedkami mnohých významných historických udalostí a prežili aj bezvýznamných politikov. Za ich skutočnú hodnotu považuje to, že nám stáročia majú čo ponúknuť. Ako milovník hôr apeluje, aby sme k nim pristupovali ako naši rodičia alebo aj ich starí rodičia, teda s pokorou a rešpektom.
Michal Sýkora, Nové slovo

Cítite tu akúsi pozitívnu nonšalantnosť, bezstarostnosť, ale aj aristokratickú ľahkosť, pokoru aj úctu pred závratnými míľnikmi histórie, ktoré tu stoja na každom kroku.
Hospodárske noviny, 29.07.2008

Bolo to však možné iba preto, lebo jeden z najslávnejších súčasných architektov prejavil „na architekta“ neuveriteľnú úctu k práci mostných inžinierov (pozri citát dole). Áno, spolupráca mostného inžiniera a architekta je možná, chce to však to, čoho bol schopný Foster – vzájomnú slušnosť, pokoru a úctu k práci toho druhého.
Hospodárske noviny, 04.09.2008

Dr. Gejza Horák, náš sedemdesiatpäťročný jubilant, nás učí, že našu rodnú reč treba žiť v pokore a úcte, v obdive jej krásy a bytostnej prostoty, nie zvelebovať ju trhovým krikom či nebodaj potupovať ju nízkou a národ ponižujúcou jazykovou kultúrou či vlastne nekultúrou.
Kultúra slova, 1994

Profil: servil

Profil: servil

Definition

Demut

Unterwürfigkeit gegenüber einem Überlegenen, unkritische Gefolgschaft gegenüber einer Person oder Institution.

Sg. tant.

Definition

pokora

Unterwürfigkeit gegenüber einem Überlegenen, unkritische Gefolgschaft gegenüber einer Person oder Institution.

Sg.tant.

Konnotationen

  • Zeichen der Schwachheit und Unterlegenheit
  • Resignation, Speichelleckerei, Anbiederung

Konnotationen

  • Zeichen der Schwachheit und Unterlegenheit
  • Resignation, Speichelleckerei, Anbiederung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Unterwürfigkeit

Opposita

  • Selbstbewusstsein

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • podlízavosť ‘Speichelleckerei’
  • podriadenosť ‘Unterlegenheit, Unterwerfung’
  • poníženosť ‘Unterwürfigkeit’
  • poslušnosť ‘Gehorsam’

Opposita

  • spurnosť ‘Trotz, Widersetzlichkeit’
  • vdorovitosť ‘Trotz, Widersetzlichkeit’

Wortbildungen

Substantive

  • Demütigung vgl. Demütigung und Mobbing, sich gegen Demütigung wehren
  • Demutsgebärde ‘Unterwerfungsgeste der Tiere vor stärkeren Artgenossen’
  • Demutsgeste vgl. ehemalige innerparteiliche Gegner haben sich mit Demutsgesten vor dem Parteichef geradezu überboten
  • Demutshaltung vgl. Ihre Botschaft an die Frauen ist, sich aus der angelernten Demutshaltung aufzurichten, nicht immer nur gefällig zu sein und Ja zu sagen.

Verben

  • demütigen vgl. die Gefangenen wurden gedemütigt und gequält
  • sich demütigen

Adjektive

  • demütig5 ‘in Relation zu Demut (serviles Profil) stehend’, vgl. demütig und gehorsam bleiben, demütig alle Fragen beantworten, demütig bitten und flehen
  • demütigend vgl. eine demütigende Niederlage
  • demutsvoll/ demutvoll5 ‘voll Demut, in Relation zu Demut (serviles Profil) stehend’, vgl. der demutsvoll gesenkte Kopf, demutvollen Gehorsam verweigern

Wortbildungen

Substantive

  • pokoriteľveraltet ‘Bezwinger’, vgl. pokoriteľ Mount Everestu ‘Bezwinger des Mount Everest’
  • pokorenie1 ‘Erniedrigung, Schmach, Demütigung’, vgl. Musel znášať veľa pokorenia. ‘Er musste viel Schmach erdulden.’
  • pokorenie2, veraltet ‘(meist im Krieg bzw. in einer Schlacht:) Niederlage, die jmdm. bereitet wird’, vgl. Francúz Julien Absalon je favorit na pokorenie svojich konkurentov. ‘Der Franzose Julien Absalon ist der Favorit, um seinen Konkurrenten eine Niederlage zu bereiten.’

Verben

  • koriť sa ‘huldigen, verehren’, vgl. Médiá sa mu korili. ‘Die Medien huldigten ihm.’
  • pokoriť1 ‘überwinden, übertreffen’, vgl. pokoriť rekord ‘den Rekord brechen’
  • pokoriť2 ‘erniedrigen’, vgl. Chcela pokoriť naše duše. ‘Sie wollte unsere Seelen erniedrigen.’
  • pokorovať1 ‘erniedrigen’, vgl. Chudoba pokoruje a vyvoláva neznesiteľné trápenia. ‘Armut erniedrigt und ruft unerträgliche Leiden hervor.’
  • pokoriť3 ‘besiegen im Sport oder im Krieg’, vgl. nechať sa pokoriť vrahmi ‘sich von den Feinden besiegen lassen’
  • pokorovať2 ‘besiegen im Sport oder im Krieg’, vgl. Napoleon pokoroval Európu. ‘Napoleon unterwarf Europa.’
  • pokoriť sa ‘sich erniedrigen’, vgl. Radšej obetuje život, než aby sa pokorila. ‘Sie opfert lieber ihr Leben als sich zu erniedrigen.’
  • pokorovať sa ‘sich erniedrigen’, vgl. Nedajme sa pokorovať! ‘Lassen wir uns nicht erniedrigen!’

Adjektive

  • pokorený1 ‘erniedrigt, gedemütigt, beleidigt’, vgl. byť až do prachu zeme pokorený a potupený ‘bis in den Staub gedemütigt und erniedrigt sein’
  • pokorený2 ‘besiegt’, vgl. pokorený národ ‘gedemütigtes, besiegtes Land’, divácky rekord je pokorený ‘der Zuschauerrekord ist gebrochen worden’
  • pokorný5 ‘in Relation zu pokora (serviles Profil) stehend’, vgl. Už je dosť pokornej trpezlivosti. ‘Es ist schon genug mit der demütigen Geduld.’
  • pokorujúci1 ‘erniedrigend, beschämend’, vgl. pokorujúca skúsenosť ‘eine beschämende Erfahrung’
  • pokorujúci2 ‘besiegend, unterwerfend’, vgl. pokorujúca sila ‘eine unterwerfende Macht/ Kraft’

Adverbien

  • pokorne5 ‘auf unterwürfige, servile Art und Weise’, vgl. pekne prosím, zdvorilo prosím, pokorne prosím ‘ich bitte herzlich, ich bitte höflich, ich bitte unterwürfig’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut und Unterwürfigkeit
  • durch Gehorsam und Demut jemandes Herz erweichen
  • jemandem in blinder Demut folgen

Phraseme, Kollokationen

  • pokora a servilnosť
  • pokora voči pánom
  • prehnaná pokora
  • prílišná pokora

Belege

Unter den Genossen gebe es zu viele „mürbegeklopfte Leute, die sich aus Demut fast im Sand wälzen“, kritisiert sie und prophezeit: Diese „Identifikation mit dem Aggressor“ führe stets in die „vorprogrammierte Niederlage“. Statt klein beizugeben müsse man es „wieder und wieder probieren“.
Zürcher Tagesanzeiger, 07.02.1998

Und weil wir unseren Lesern die „Demutspfeife“ nicht vorenthalten wollen, hier die Erklärung des Begriffs: Es handelt sich dabei um eine einzelne Pfeife, deren Ton unterhalb der Hörgrenze liegt. Um dieses zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Die Pfeife wird so leise intoniert, dass ihr Schalldruck unterhalb der Hörschwelle liegt. 2. Sie wird so tief gebaut, dass sie im Infraschallbereich, also bereits unterhalb des Hörbereiches, liegt. Die dadurch entstehende, nicht lokalisierbare Schwingung wird vom Zuhörer als „Unwohlsein“ empfunden und soll damit ein Gefühl von Demut und Unterwürfigkeit auslösen – daher der Name.
Niederösterreichische Nachrichten, 14.03.2007

Doch der Vater tat, was die meisten indischen Väter in dieser Lage tun: Er brachte sein Kind zu den Peinigern zurück. Denn eine verheiratete Frau muß bei ihrem Mann bleiben, sonst macht sie ihrer Familie Schande. Einen Rat gab er der Verzweifelten noch mit: Durch Gehorsam und Demut würde sie die Herzen der Schwiegereltern erweichen.
Salzburger Nachrichten, 27.08.1994

Bleibt zu hoffen, dass Haag mehr Selbstbewusstsein aus seinem Wahlsieg in die neue Amtszeit mitnimmt. Sympathisch, eloquent, bescheiden: Attribute, die ihm auch in den eigenen Reihen nicht nur gute Kritiken einbringen. Zu lieb, zu wenig Durchsetzungsvermögen und zu viel Demut: Das könnte einem Amt und einer Verbandsgemeinde schaden, die beide dringend einen Manager nötig haben.
Rhein-Zeitung, 03.02.2003

Die Bundesanwälte übten sich derweil in Demut: „Wir respektieren und akzeptieren dieses Urteil“, hiess es von ihrer Seite. Etwas anderes bleibt ihnen auch gar nicht übrig, denn die Möglichkeit der Berufung ist ihnen verwehrt.
Die Südostschweiz, 05.05.2006

Ich frage deshalb den Verantwortlichen für den Vollzug, Herrn Marent: Wenn schon die Wiener Gesetzgeber eine sehr eingeschränkte Sichtweise haben, müssen das die verantwortlichen Landespolitiker in blinder Demut fortsetzen oder wären hier Intelligenz und Eigencourage gefragt?
Vorarlberger Nachrichten, 29.01.1998

Die Kraft des Kanzlers ist verbraucht – und die der Mitstreiter im Hofstaat reicht schon gar nicht, der Majestät die Wahrheit zu sagen. In Demut starrt die Union auf den politischen Riesen, der 14 Jahre Kanzlerschaft bis 2000 plus hinzuziehen gedenkt.
Rhein-Zeitung, 04.04.1997

...dass ihm Leute wie MaxGoldig und Dr. Jones ebenfalls mit abgeschaltetem Hirn in blinder demut folgen und nicht mehr fähig sind...
http://www.wallstreet-online.de [4.7.2012]    

Bei DSDS und GNTM bringen die Teilnehmer eine wichtige Eigenschaft mit: Demut. Aber nicht die Demut der Christen, die Augustinus als „die Mutter aller Tugenden“ bezeichnete und die uns lehrt, unsere Selbstüberschätzung gegenüber Gott und unseren Mitmenschen zu überwinden. Die Demut der meisten Kandidaten besteht aus serviler Unterwürfigkeit. Ihre Götter heißen Heidi Klum oder Dieter Bohlen. Und die verstehen sich nicht als Diener, sondern vielmehr als Richter. Als Mittel zum Zweck wird die Demut der jungen Leute ausgenutzt. Sprich: Sie werden gedemütigt.
http://bz2.bistumspresse-zentralredaktion.de [4.7.2012]         

Belege

Pod devótnosťou však nezvykneme rozumieť prejavy spojené s náboženstvom. Ten výraz skôr presiakol do svetského života a zvykneme ním označovať prehnanú pokoru, poníženosť či dokonca podlízavosť.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=1818 [10.06.1999]

To však neznamená, že by sme sa s existujúcim stavom neinformovanosti o Slovensku, nepriateľským nátlakom utajene či otvorene pôsobiacich lobistických skupín, mali zmieriť, či nebodaj ešte zintenzívniť našu servilnosť a pokoru.
Literárny týždenník, 40.2000

Navyše, vo vtedajšom Uhorsku pretrvávali silné prežitky feudalizmu a robotníci sa nachádzali na najnižšom stupni spoločenského rebríčka. Boli zväčša negramotní, politické uvedomenie mali na mimoriadne nízkom stupni, ich hlavnou starosťou bolo, ako zabezpečiť obživu početným rodinám. Preto tí, čo dokázali prekonať po stáročia vtĺkanú pokoru voči pánom, v minulosti takú charakteristickú najmä pre náš národ, a začali organizovať boj za základné sociálne práva, si zasluhujú náš mimoriadny obdiv.
www.referaty.sk; č. 2460

Jedno židovské príslovie však hovorí, že aj prílišná pokora je manipulácia... Áno. Preto vravievam, že byť v pokore neznámená skláňať sa. To je nezdravé.
SME, 27.03.2009

Už ako 32 - ročný bol biskupom a o tri roky neskôr arcibiskupom. A pol druha roka pred rozpadom sovietskej komunistickej ríše sa stal patriarchom moskovským a celej Rusi. Jeho neprajníci mu vyčítali nielen prílišnú pokoru k sovietskemu režimu, ale aj to, že komunistická KGB ho registrovala ako agenta pod krycím menom Drozdov.
Tlačové správy z www.tkkbs.sk, Tlačová kancelária Konferencie biskupov Slovenska, 2008

Podľa nich som si pílil pod sebou konár, ja som však pochyboval, že by nám prehnaná pokora pomohla obnoviť licenciu. Pokora obvineného vyvoláva u niektorých sudcov zhovievavosť, no u iných prísnosť.
Francis, Dick: Vyšetrovanie, 2000

Pod devótnosťou však nezvykneme rozumieť prejavy spojené s náboženstvom. Ten výraz skôr presiakol do svetského života a zvykneme ním označovať prehnanú pokoru, poníženosť či dokonca podlízavosť.
Slovník kuchynského intelektuála, Inzine, 1999

Biely tesák sa plazil pomaly ďalej, krčiac a primkýnajúc sa k zemi, čím dával najavo poníženú pokoru a podriadenosť. Plazil sa rovno k Sivému bobrovi a vliekol sa čoraz pomalšie a ustráchanejšie. Napokon spočinul pri nohách svojho pána, vydávajúc sa dobrovoľne, telom i dušou do jeho moci. Z vlastnej vôle prišiel k ohňu človeka, aby sa mu podrobil. Triasol sa v očakávaní trestu, ktorý naňho dopadne.
London, Jack: Biely tesák. Volanie divočiny. Morský vlk, 2006

Profil: Reue

Profil: Reue

Definition

Demutselten

Reue, die man zeigt, nachdem man etwas Schlechtes getan hat.

Sg. tant.

Definition

pokoraselten, veraltet

Reue, die man zeigt, nachdem man etwas Schlechtes getan hat.

Sg. tant.

Konnotationen

  • schlechtes Gewissen

Konnotationen

  • schlechtes Gewissen
  • still sein, gebeugte Körperhaltung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Einsicht
  • Reue

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • ľútosť ‘Reue’
  • pokánie ‘Buße’

Wortbildungen

Adjektive

  • demütig6 ‘in Relation zu Demut (Reue-Profil) stehend’, vgl. eine demütige Erklärung des Bedauerns über den Kummer, den alle Seiten verursacht haben

Wortbildungen

Adjektive

  • pokorný6 ‘in Relation zu pokora (Reueprofil) stehend’, vgl. Jeho pokorné ospravedlnenie zanechalo na tomto mladom mužovi trvalý dojem. ‘Seine reumütige Entschuldigung machte auf den jungen Mann einen bleibenden Eindruck.’

Adverbien

  • pokorne6 ‘Reue zeigend, in Reue’, vgl. Mal by ísť dopredu a pokorne sa ospravedlniť za tie slová. ‘Er müsste nach vorn treten und sich für diese Worte reumütig entschuldigen.’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • Demut, Einsicht und Reue

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • americký prezident konal v pokore
  • premiér sa v pokore ospravedlňoval za hriechy minulosti

Belege

Marcel Ospel hätte als Präsident spätestens bei seiner Abschiedsrede an der Generalversammlung im April dieses Jahres einen Lohnverzicht verkünden sollen. Damit hätte er sein bekundetes „Verständnis“ für den Ärger von Aktionären und Mitarbeitern glaubhafter gemacht, ein persönliches Zeichen gesetzt, ein Signal für andere gesendet und ein Stück Demut gezeigt.
Die Südostschweiz, 26.11.2008

Der „Münchner Merkur“ schreibt zum Schmerzensgeld für den Kindsmörder Gäfgen: „Juristisch ist an Gäfgens ‚Sieg‘ nichts auszusetzen; ungut wirkt er dennoch. Viele Bürger werden den Spruch als Schlag gegen ihr Rechtsempfinden verstehen – weil es schwer zu ertragen ist, einen Menschen unerbittlich, penetrant und schließlich erfolgreich auf ‚sein gutes Recht‘ pochen zu sehen, der selbst einem kleinen Buben das Grundrecht auf Leben gnadenlos entzog. Demut, Einsicht und Reue – darauf haben Hinterbliebene und Gesellschaft Anspruch. Die juristischen Winkelzüge eines geltungssüchtigen Mörders wirken vor diesem Hintergrund ungeheuerlich.“
Braunschweiger Zeitung, 05.08.2011

Der Verhörer sagte zu dem Poeten nur, so er nicht sein unverschämtes Maul halte, werde er, unruhiger Mensch, der Carmina oder Gedichte nicht mehr viel machen. Weil also sichtbar keine Reue oder Demut bei dem Poeten war, hielten die herzoglichen Räte dafür, ihn in Gefangenschaft zu halten und zu sehen, wie er sich ferner darin erzeigen würde.
Schädlich, Hans Joachim: Versuchte Nähe, 1977

Die Schriftstellerin Luise Rinser sah es anders: Wegen dieses Kniefalls werde man von Brandt "noch sprechen, wenn niemand mehr die Namen seiner Widersacher kennen wird". Das war die Zeit, als sich die Intellektuellen noch für Politik interessierten und für Brandt engagierten. In Warschau waren Günter Grass und Siegfried Lenz im Gefolge des Bundeskanzlers. In Polen hat die Geste der Demut und Scham des Mannes, der vor Hitler aus Nazi-Deutschland geflohen war, tiefen Eindruck gemacht - allerdings nur auf die Bevölkerung, nicht auf die Regierung Gomulka, deren Tage damals bereits gezählt waren.
Nürnberger Nachrichten, 07.12.1995

Belege

Kajúcne verše. Predavač výrečnosti má plytký dych, ťažobu na prsiach, ale už vie: dôvod jeho zlosti bol strach. Nenávidieť je zúfať. Nech radšej kanú verše jak slzy. Rieky pokory. Až ten, kto má všetku zlobu vyrozprávanú, nech hovorí.
Ján Buzássy, Dni, 1995

Židia sa sami musia hlboko zamyslieť nad vlastnou zodpovednosťou za neprávosti, ktoré spáchali a v pokore konať tak, ako dokázali konať svätý otec a americký prezident.
Literárny týždenník, 18.1998

Pravda, o jednotu sa treba usilovať nielen v modlitbách a v chrámoch, ale ako hovorí evanjelium, „aj pôstom“. To znamená aj pokorou, aj priznaním chýb, aj úsilím o konkrétnu spoluprácu pre spoločné dobro.
Literárny týždenník, 12.2000

Súčasný maďarský autor András Suto nementoruje, nevnucuje jedinú pravdu, ale kladie horúce otázky, nevyhýba sa následnej pokore ani nečakanej katarzii. Aj ďalšie postavy vyhnancov z raja prinášajú nový pohľad.
Literárny týždenník, 9.2001

Som presvedčený, že treba oficiálne vysloviť ľútosť za všetky krivdy, ktorých sa československé štátne orgány dopustili na maďarskom obyvateľstve v rokoch 1946–1947. Volám po historickej pokore, ktorá je vstupnou bránou k slovensko-maďarskému zmiereniu. Nemôžeme donekonečna privierať oči a zostať ľahostajní k tomu, že z nášho územia vyháňali ľudí, ktorí v zásade nič neurobili, riadne platili dane, nezaujímali sa o politiku a boli poctivými občanmi tohto štátu. Prečo chceme vyžadovať lojalitu od niekoho, komu sme v minulosti upreli právo na život v krajine, ktorú považoval za svoju vlasť?
Slovo, 14.2002

Etymologie

Mhd. diemüete, diemuot, ahd. diomuoti, Adjektivabstraktum zum ahd. Adjektiv diomuoti ‘demütig’. Dies ist ein Bahuvrihi-Kompositum mit ja-Suffix zu Mut in der alten Bedeutung ‘Sinn’ und einem alten Wort für ‘Diener, Gefolgsmann’, g. *Tewa- m. in gt. Tius, runennord. Tewaz, ae. Teow; also ‘der die Gesinnung eines Gefolgsmannes, Dieners hat’. Nhd. e statt ie beruht auf niederdeutschem Einfluss. Ebenso nndl. deemoed (KLUGE).

Etymologie

Deverbativum vom atschech. kořiti ‘jmdn. erniedrigen, bes. durch Vorwürfe und Tadel’; das Reflexivum kořiti se ‘sich erniedrigen’ wies allerdings auf eine freiwillige Handlung hin, die nicht von Anderen erzwungen wurde. Das Reflexivum ist deshalb als Ausgangsbasis für das Deverbativum pokora zu deuten. Mit na úkor ‘jmdm./ etw. zum Nachteil’, příkoří ‘Unrecht, Unbill’ und mit dem Iterativum kárat ‘tadeln’ verwandt. Allgemein-slawisch; im Aksl. ukoriti ‘tadeln, erniedrigen’ (MACHEK2). REJZEK führt die uridg. Wurzel *kar- ‘tadeln, schmähen’ an.

In Texten aus der Slowakei erstmals belegt: 1.) in der Bedeutung Bewußtwerden eigener Schwäche BAg 1585, 2.) in der Wendung robí sa pokorným TRSTíN 1599 sowie für pokoriť sa 1585 bzw. in der Bedeutung: sich öffentlich gegenüber jmdm. rechtfertigen Ružomberok 1598. Heute veraltete Derivate werden ebenfalls aufgrführt: pokorník = kajúcnik BIR 1780. pokornícky VP 1704 (HSSJ Bd. 3, S. 22).

Semantischer Wandel

Im vorliegenden Wörterbuch werden bei dem Lexem Demut sechs Profile unterschieden. Als besonders hervorstechend gilt das humilative Profil. Es bezieht sich auf Demut im Sinne einer persönlichen Gemütshaltung, die sich aus der Einsicht herleitet, dass man über eingeschränkte Kräfte und Fähigkeiten verfügt und dass erreichte Erfolge, Wohlstand, Sicherheit usw. wieder in ihr Gegenteil umschlagen können. Die Bedeutung von Demut nähert sich im humilativen Profil meistens der von Bescheidenheit. Da die Wörter Bescheidenheit und bescheiden gegenüber Demut und demütig weitaus häufiger verwendet werden (vgl. die Trefferanzahl im Archiv der geschriebenen Sprache des Mannheimer Korpus Cosmas II), ist anzunehmen, dass Demut als ein eher gehobenes und buchsprachliches Wort empfunden wird. Als solches wird es u. A. in öffentlicher, rhetorisch ausgerichteter Kommunikation verwendet, z. B. in verschiedenen Aufforderungen zu einem Wandel oder Neubeginn, vgl. Wendungen wie Demut ist angesagt, Demut wäre angebracht u. ä. oder folgende Beispiele im Zusammenhang mit der Finanzkrise:

Der Deutschland-Chef der US-Bank Goldman Sachs, Alexander Dibelius, hat die gesamte Finanzbranche zu „kollektiver Demut“ aufgefordert.
(Hannoversche Allgemeine, 04.05.2009)

Es ist genau ein Jahr her, dass der Bundespräsident in der Alten Oper in Frankfurt Klartext geredet hat. Den versammelten Bankern hielt Horst Köhler damals vor, sich zu sehr an der Jagd nach Rendite berauscht zu haben. Die Zeit für Demut sei gekommen, hatte der Präsident gesagt – und die anwesenden Vorstandschefs senkten beflissen ihre Häupter.
(Hannoversche Allgemeine, 21.11.2009)

Eher floskelhaft wirkt das Wort auch in Aussagen, in denen jemand die Demut für sich demonstrativ beansprucht, typischerweise beim Antritt eines Amtes, vgl.

„Es ist für mich eine große Ehre und Freude, von der Brucker SPÖ und von Bürgermeisterin Christa Vladyka als ihr Nachfolger vorgeschlagen zu werden", erklärt Hemmer zu seinem Comeback. Ich nehme die Herausforderung mit großer Demut, Freude, aber auch mit Respekt an und freue mich schon darauf, gemeinsam mit den BürgerInnen an der positiven Weiterentwicklung unserer Stadt zu arbeiten,“ so Hemmer.
(Niederösterreichische Nachrichten, 30.12.2009)

Als Helmut Lemke genannt von Soltenitz im Januar 1963 seinen Dienst als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein antrat, bekannte er: „Ich nehme dieses Amt in Demut an. Aber ich gebe mich auch keiner Täuschung darüber hin, welche Grenzen ... meiner Kraft gesetzt sind.“
http://www.spiegel.de [4.7.2012]

Als eine ausdrücklich religiöse Tugend eines gläubigen Menschen ist Demut nur in religiösen Kontexten zu erkennen, z. B. in Predigten oder theologischen Texten (vgl. das religiöse Profil im vorliegenden Wörterbuch). Im Diskurs der großen christlichen Kirchen wird Demut häufig bewusst von Gehorsam, Unterwürfigkeit u. Ä. abgegrenzt, um die negativen Konnotationen auszuschließen, vgl. auch das Wortspiel Mut und Demut, worauf in diesem Zusammenhang zurückgegriffen wird:

Doch Demut dürfe nicht verwechselt werden mit falscher Bescheidenheit und Duckmäusertum. Demut sei eigentlich eine Form des Mutes. Sie bedeute, „Gott anzuerkennen als meinen Herrn und Schöpfer, der es gut mit mir meint, was mir auch geschieht.“
(Mannheimer Morgen, 24.10.2007)

Das stoische, admirative und Reue-Profil sind mit dem humilativen Profil verbunden, heben aber jeweils eine besondere Folge der persönlichen Einsicht in die eigenen Unzulänglichkeiten hervor. Im stoischen Profil resultiert sie in eine Ergebenheit und Dankbarkeit dem Schicksal bzw. göttlicher Fügung gegenüber, selbst wenn man mit Misserfolg, Krankheit oder Leiden konfrontiert wird (vgl. die Wendung etw. in Demut ertragen). Im admirativen Profil äußert sich die Demut als Respekt oder Ehrfurcht vor einer Autorität, einer Institution, einem Wert usw. Im Reue-Profil wird der sichtbare Ausdruck der Demut hervorgehoben, indem man seine Verfehlungen anerkennt und bereut (vgl. Wendungen wie eine Geste der Demut, Demut zeigen u. a.).  

Im servilen Profil wird Demut als eine negativ bewertete Unterwürfigkeit oder unkritische Gefolgschaft verstanden (vgl. die Wendung in blinder Demut ‘ohne eigene Meinung, ohne eigenen Willen’). Die negativen Konnotationen von Demut können durch einen Hinweis auf die lexikalische Verwandtschaft mit Wörtern wie demütigen, Demütigung usw. verstärkt werden, vgl. folgende Gegenüberstellung von Demut als christlicher Tugend und Demut als Unterwürfigkeit:

Bei DSDS und GNTM bringen die Teilnehmer eine wichtige Eigenschaft mit: Demut. Aber nicht die Demut der Christen, die Augustinus als „die Mutter aller Tugenden“ bezeichnete und die uns lehrt, unsere Selbstüberschätzung gegenüber Gott und unseren Mitmenschen zu überwinden. Die Demut der meisten Kandidaten besteht aus serviler Unterwürfigkeit. Ihre Götter heißen Heidi Klum oder Dieter Bohlen. Und die verstehen sich nicht als Diener, sondern vielmehr als Richter. Als Mittel zum Zweck wird die Demut der jungen Leute ausgenutzt. Sprich: Sie werden gedemütigt.
http://bz2.bistumspresse-zentralredaktion.de [4.7.2012]         

In den deutschen Bedeutungswörterbüchern wird bei dem Lexem Demut i.d.R. ein Bedeutungsaspekt hervorgehoben. In DUW ist es die Ergebenheit, vgl. „in der Einsicht in die Notwendigkeit und im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit“ (DUW 1989, 2003, 2011). In WAHRIG ist es die Unterwürfigkeit, vgl. „Liebe zum Dienen, Selbsterniedrigung, tiefe Bescheidenheit, Unterwürfigkeit“ (WAHRIG 1989, 2006). Die Definition in DWDS schließt den humilativen, servilen und stoischen Aspekt ein, vgl. „tiefe Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, Bereitschaft zum Dienen, Ergebenheit“.

 

 

 

Semantischer Wandel

Die Bedeutungswörterbücher des Slowakischen führen jeweils nur eine bzw. zwei Bedeutungen von pokora auf. Im älteren und ausführlicheren SSJ (1959-1968) wird das Wort folgendermaßen expliziert: 1. vedomie, uvedomie si vlastnej slabosti, podriadenosti, vlastných nedostatkov a správanie sa podľa toho, poníženosť: nemá pokoru, iron. hrbatá pokora falošná, zakuklená pýcha ‘das Bewußtsein bzw. das Sich-Bewußtwerden eigener Schwäche, Unterordnung, eigener Unzulänglichkeiten und das entsprechende Verhalten, Erniedrigung, iron. falsche Demut, die eigentlich verborgener Stolz ist’ 2. nár. smútok ‘volkstümlich: Trauer’. Im KSSJ 2003 lautet die Erklärung von pokora dagegen: duševný stav vyplývajúci z uvedomovania si vlastných nedostatkov, z rešpektu pred autoritou, poníženosť, op. pýcha ‘psychischer Zustand, der sich aus der Bewußtmachung der eigenen Unzulänglichkeiten ergibt, aus Respekt vor der Obrigkeit, Erniedrigung, Oppositum: Stolz’ .

In unserem Wörterbuch wurden demgegenüber sechs Profile ausgegliedert. Bei der Analyse der Wörterbucheinträge fällt auf, dass einige dieser Profile in den slowakischen Wörterbüchern z.T. einer Bedeutung zugeordnet wurden. Zwischen einer religiösen und einer säkularen Verwendung des Worts wird dort nicht unterschieden, die angeführten Beispiele lassen sich insgesamt als säkularer Gebrauch interpretieren. Die im vorliegenden Wörterbuch ausgegliederten sechs Profile von pokora sind im Einzelnen: ein religiöses, ein humilatives, ein stoisches, ein admiratives, ein serviles sowie ein Reueprofil. Alle diese Profile sind im Slowakischen vertreten.

Gemeinsam ist allen Profilen von pokora, dass es sich um eine innere Einstellung bzw. Haltung handelt, die sich durch Bescheidenheit, Zurücknahme der eigenen Person und Unterordnung auszeichnet. In den meisten Profilen wird diese Eigenschaft positiv beurteilt, Ausnahme ist das servile Profil, in dem die Unterordnung als übertrieben gebkennzeichnet ist, wobei sie durch vollständige Unterwerfung unter einen Stärkeren darüber hinaus oft auch noch egoistisch zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden kann. Im humilativen Profil wird dagegen die erwünschte Variante der Unterordnung unter anerkannte Autoritäten betont, im stoischen Profil steht die gelassene Einstellung im Vordergrund, verbunden mit einer bejahenden Hin- und Annahme des jeweiligen Schicksals. Das admirative Profil fokussiert auf die Ehrfurcht und Bewunderung, insbesondere in Bezug auf die Macht der Natur und der Elemente. Das Reueprofil ist veraltet und tritt selten und überwiegend in festen Kollokationen auf: konať v pokore ‘reumütig handeln’ sowie häufig v pokore sa ospravedlniť ‘sich reumütig rechtfertigen bzw. entschuldigen’. Im Einzelnen sind die Profile von pokora nicht immer deutlich voneinander abgegrenzt; die genaue Zuordnung der Belege kann in vielen Fällen erst durch Einbeziehung des weiteren Kontexts erfolgen.

Pokora gehört der geschriebenen Sprache und dem gehobenen Stil an, in den verschiedenen Profilen wirkt es feierlich oder rituell. Im humilativen und stoischen Profil wirkt es oft formelhaft und deklarativ und kann im Munde von Politikern auch einen falschen Klang annehmen, wenn pokora mechanisch in Anspruch genommen wird, ohne dass sich dies im Politikstil zeigt.

Sprichwörter

Besser demütig gefahren als stolz zu Fuß gegangen. ‘weniger ist auch im Großen mehr’

Demut, dieser schöne Tugend, ziert das Alter wie die Tugend. ‘Bescheidenheit steht jedem gut’

Demut in Freuden, Geduld im Leiden. ‘sich nicht allzu verschwenderisch freuen, Schmerz mit Geduld ertragen’

Demut ist eine Mutter der Ehre. ‘mit Bescheidenheit Ehre erlangen’

Demut ist zu allen Dingen gut. ‘Tugend passt überall’

Demut kommt überall durch. ‘Tugend siegt immer’

Kein Gewand kleidet schöner als Demut.

Wo Glück aufgeht, da geht Demut unter. ‘überschwengliche od. verschwenderische Freude’

Zu viel Demut ist Hochmut. ‘Blasiertheit getarnt als übertriebene Bescheidenheit’

Sprichwörter

[Es wurden keine Sprichwörter gefunden.]

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Richard Sibbes: Die von Herzen kommende Demut, 2012.
  • Inke Wegener: Zwischen Mut und Demut, 2004.

Film

  • Der Demütige und die Sängerin ( Regie: E. A. Dupont), Deutschland, 1924/25.

Musik

  • Thomas D.: Lektionen in Demut, Pop-Album, Deutschland 2001/ 2011

    (Quelle: http://en.academic.ru/pictures/enwiki/87/Weissmann_Thomas-D_2001_CD.jpg)

Sonstiges

  • Geste der Demut und Entschuldigung: Willy Brandts Kniefall vor dem Denkmal für die ermordeten Juden in Warschau.

    (Quelle: http://www.dradio.de/images/9766/landscape/)

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Samo Cambel: Pokorným (Gedicht in: Zlomená duša) 1972.
  • Rudolf Dilong: Pokora vína, Lyrická próza, 1973.
  • Viera Donovalová-Klenková: Pokora, 1991.
  • Ladislav Hučko: Pokora a sebavedomie, morálka kresťanská, 1992.
  • Zuzana Labudová: Pokora aj pred malým ľudským gestom, 2012.
  • Jaroslav Míča: Pokora (Gedicht), 1996.
  • Michal Mikolášik: Pokora - matka všetkých čností a dôstojnosti človeka, 2006.

Kunst

  • Jozef Berger: Pokora a vzdor talentu, Výstava samouka Jozefa Bergera v Pálffyho paláci (Artikel zur Ausstellung), 1991.

Musik

  • Richard Müller, Tereza Kerndlová: Klid, mír a pokora (Lied).

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=HIQd-VhgxCU)

Bibliographie

Burger, Christoph 2011: „Historische Semantik in der Theologie. Luthers Neubestimmung von Marias Demut (humilitas) in seiner Übersetzung und Auslegung des Magnifikat“, in: Jahrbuch für germanistische Sprachgeschichte (Berlin), Bd. 2, S. 80-93.

Feldmeier, Reinhard 2013: „Basis des Kontaktes unter Christen: Demut als Schlüsselbegriff der Ethik des Ersten Petrusbriefes“, in: Bedrängnis und Identität: Studien zu Situation, Kommunikation und Theologie des 1. Petrusbriefes, Berlin, S. 249-262.

Feldmeier, Reinhard; McNeil, Brian 2014: Power, service, humility: a New Testament ethic, Waco.

Michalak, Anita A. 2014: „PokoraDemut im Sprachvergleich“, in: Nagórko, Alicja (Hg.), Sprachliche Säkularisirung. Semantik und Pragmatik, Hildesheim, S. 203-225.

Thieme, Carl 1906: Die christliche Demut. Wortgeschichte und die Demut bei Jesus, Giessen.

Wengst, Klaus 1987: Demut - Solidarität der Gedemütigten: Wandlungen eines Begriffes und seines sozialen Bezugs in griechisch-römischer, alttestamentlich-jüdischer und urchristlicher Tradition, München.

Bibliographie

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