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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Polnisch: czyściec
Deutsch: Fegefeuer

Polysemie

  1. religiös: ‘Ort der Läuterung von Sünden’
  2. psychologisch: ‘unangenehme Erfahrung’
  3. kathartisch: ‘Beseitigung von Missständen’

Polysemie

  1. religiös: ‘Ort der Läuterung von Sünden’
  2. psychologisch: ‘unangenehme Erfahrung’
  3. kathartisch: ‘Bewährung’

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

czyściec

Nach katholischer Vorstellung ein Ort, an dem die Seele eines Menschen nach dem Tod einer Läuterung von Sünden unterzogen wird, bevor sie in den Himmel kommt. Den Seelen der Verstorbenen kann durch Gebete, Fürbitten, Almosen und gute Taten geholfen werden.

Sg. tant.

Definition

Fegefeuer

Nach katholischer Vorstellung ein Ort, an dem die Seele eines Menschen nach dem Tod einer Läuterung von Sünden unterzogen wird, bevor sie in den Himmel kommt. Den Seelen der Verstorbenen kann durch Gebete, Fürbitten, Almosen und gute Taten geholfen werden.

Sg. tant. Veraltet auch Fegfeuer.

Konnotationen

  • Zustand zwischen Tod und Erlösung
  • die Seelen bleiben dort nur übergangsweise
  • arme Seelen
  • Warten, Leiden, Strafen für Sünden, Schmerzen, Folter
  • Reue, Buße, Vergebung
  • flehendes Beten
  • Feuer, Flammen, große Hitze

Konnotationen

  • Zustand zwischen Tod und Erlösung
  • Raum zwischen Himmel und Hölle
  • arme Seelen
  • Warten, Leiden, Strafen für Sünden, Schmerzen, Folter
  • Reue, Buße, Vergebung
  • flehendes Beten
  • Feuer, Flammen, große Hitze

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Purgatoriumfachsprachlich ‘purgatorium’

Opposita

  • niebo1 ‘Himmel’
  • piekło1 ‘Hölle’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Purgatoriumfachsprachlich
  • Reinigungsort

Opposita

  • Himmel
  • Hölle

Wortbildungen

Adjektive

  • czyśćcowy1 ‘in Relation zu czyściec (religiöses Profil) stehend’, vgl. czyśćcowe dusze ‘Seelen im Fegefeuer’, czyśćcowy ogień ‘das Feuer im Purgatorium’

Wortbildungen

Substantive

  • Fegefeuerlehreselten

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • dusze w czyśćcu cierpiące [wörtl. die im Fegefeuer leidenden Seelen]  

Kollokationen

  • pójść do czyśćca
  • trafić do czyśćca

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • durchs Fegefeuer gehen1: <jmd.> geht durchs Fegefeuer, vgl. Um zum Paradies zu gelangen, muss man durch das Fegefeuer gehen.

Kollokationen

  • das Fegefeuer nach dem Tod
  • die Seelen im Fegefeuer
  • Himmel, Fegefeuer und Hölle
  • im Fegefeuer leiden
  • im Fegefeuer schmoren müssen
  • sich vor dem Fegefeuer fürchten

Belege

Miała wizję czyśćca i cierpiących w nim dusz sługa Boża s. Faustyna Kowalska. Zaprowadził ją tam jej Anioł Stróż. „Zapytałam się tych dusz — pisze — jakie jest ich największe cierpienie? I odpowiedziały mi jednogłośnie, że największe dla nich cierpienie to tęsknota za Bogiem. Widziałam Matkę Bożą odwiedzającą dusze w czyśćcu . Dusze nazywają Maryję „Gwiazdą Morza“. Ona przynosi im ochłodę.
Rycerz Niepokalanej nr 11, 1992

O czym rozmyślają pochylone nad nim staruszki?
O niebie: - Nie jest dla wszystkich, wiele pójdzie pewnie do czyśćca - mówi siostra Blażena i podsuwa wielki talerz z ciastkami upieczonymi przez zakonnice.
Gazeta Wyborcza, 08.05.1998

Bulla papieska wprowadzała cztery rodzaje odpustów. Tak na przykład dla uzyskania odpustu zupełnego, łącznie ze zwolnieniem z pokuty czyśćca , trzeba było odbyć spowiedź oraz udać się z pielgrzymką do siedmiu kościołów mających herby papieskie, a więc podlegających bezpośrednio papieżowi.
Zdzisław Morawski, Watykan bez tajemnic, 1997

- Pojawienie się czyśćca oznaczało przełom w dziejach religii Zachodu - mówił prof. Le Goff na wczorajszym seminarium w PAN. - Był to okres wielkiego porządkowania poglądów na strukturę świata, wiek summ teologicznych. Czyściec złamał radykalne, manichejskie wręcz przeciwieństwo między niebem a piekłem.
Gazeta Wyborcza, 1993-04-15

Belege

Was glaubt Ihr, ist die wirksamste und größte Hilfe für die unerlösten Seelen im Fegefeuer? Das ist die Aufopferung der heiligen Messe. Im Meßopfer erlangen wir nach den Worten des heiligen Gregor von Nazianz "Anteil an Christus, an Seinen Leiden, an Seiner Gottheit." Folglich erhalten die Armen Seelen, wenn wir für sie die heilige Messe aufopfern.
http://kath-zdw.ch/maria/arme-seelen-gebete.html [6.7.2012]          

Ein reiches Brauchtum bildete sich heraus, Prozessionen zum Friedhof, Schmücken der Gräber, Almosen und gute Werke, all dies sollte mithelfen, die Leidenszeit der Toten im Fegefeuer zu verkürzen. Man nahm an, dass der Mensch all das, was in seinem Leben unfertig und unentwickelt blieb, in das Jenseits mitnehme, um sich in einem Läuterungsprozess (Fegefeuer) davon zu lösen.
Galler Tagblatt, 03.11.1997

Da Rache sehr süß sein kann, ermorden drei „Verflossene“ den aktiven Playboy, der postwendend im Fegefeuer landet, wo es die Götter recht gut mit ihm meinen. Er bekommt nämlich noch eine Chance. Schafft er es, nur eine einzige Frau zu finden, die ihn wirklich liebt, dann soll ihm das Himmelstor nicht länger verschlossen bleiben.
Salzburger Nachrichten, 12.10.1991

Die „Buße“ war damals in der Tat ein aktuelles Thema. Jahrhundertelang waren den Gläubigen Bußpflichten auferlegt worden, u. a. langes Fasten, beschwerliche Wallfahrten. Nun konnte man sich davon auch mit Geld „loskaufen“. Die Kirche brauchte Geld, Papst Leo X. war gerade mit dem Neubau der Peterskirche in Rom beschäftigt. Mehr noch: „Ablaß“ durch Geld verkürze auch das Fegefeuer nach dem Tod, hieß es, sogar für bereits Verstorbene. Ein Mißstand, meinte Luther: Der Papst habe gar keine "Schlüsselgewalt" für das Fegefeuer (26. These), er solle sich auf die Fürbitte für die Seelen beschränken.
Tiroler Tageszeitung, 25.10.1996

Maria zürnt weder wie der katholische Gottvater, noch ermahnt sie wie seine protestantische Variante mit erhobenem Zeigefinger zu Moral und Disziplin. Predigten von Fegefeuer, der Verdammnis und all jenen teuflischen Versuchungen, mit denen Dorfpfarrer den Gläubigen Furcht einflößen, sind Maria fremd. Sie will zuhören und Sorgen teilen, ohne im Gegenzug laut und zuweilen drohend ihre Rechte einzufordern.
Frankfurter Rundschau, 07.02.1998

Von überall her kamen entsprechend Anträge, auf dem Friedhof von Cluny begraben zu werden. Die Menschen hofften nämlich, dass die Mönche die Erinnerung an die Toten wachhalten würden. Vor allem aber würden sie freigebetet aus dem gefürchteten Fegefeuer. Um die christliche Lehre vom Schicksal des Menschen nach dem Tod ist es still geworden, Hölle und Fegefeuer wurden durch die Betonung göttlichen Erbarmens für viele Christen zu einer unwahrscheinlichen Wirklichkeit.
Nürnberger Zeitung, 01.11.2007

Für die Menschen im Mittelalter war die Vorstellung, im Fegefeuer schmoren zu müssen, mit Angst besetzt. Die Mönche in Cluny, die zum Großteil Priester waren, hatten ihr Kloster bald zu einem florierenden Betrieb umgebaut. Die fünfschiffige Basilika besaß viele Nebenaltäre, an denen Messen für die Verstorbenen gelesen wurden.
Nürnberger Zeitung, 01.11.2007

Unter Ablass versteht die katholische Kirche den Erlass von Sündenstrafen, die auf Erden oder sogar nach dem Tod im Fegefeuer abzugelten sind. Damit unterscheidet sich die römisch-katholische Lehre vom Protestantismus. Die Reformation im 16. Jahrhundert entzündete sich vor allem an der Kritik Martin Luthers (1483-1546) an bizarren Formen der Ablasspraxis.
Rhein-Zeitung, 04.10.2008

Der niederländische Künstler Marc Mulders stellt auf dem neuen Bleiglasfenster über dem Haupteingang der Kathedrale das Jüngste Gericht in der klassischen Einteilung von Himmel, Fegefeuer und Hölle dar.
Die Südostschweiz, 05.04.2007

Die Hospiz-Helferinnen haben festgestellt, daß manche Menschen nicht sterben wollen, weil sie sich vor dem "drohenden Fegefeuer" oder dem "göttlichen Gericht" fürchten. Diese massive Angst wurde in der Regel durch die Glaubenserziehung von früher geschürt, erklärt Barbara Mais.
Rhein-Zeitung, 21.04.1997

Profil: psychologisch

Profil: psychologisch

Definition

czyściec

Über eine unangenehme, unerträgliche Lage oder leidvolle Erfahrung. Manchmal auch über einen Ort, an dem Menschen Leiden erleben.

Definition

Fegefeuerhyperbolisch

Über eine unangenehme, unerträgliche Lage oder leidvolle Erfahrung. Manchmal auch über einen Ort, an dem Menschen Leiden erleben.

Sg. tant.

Konnotationen

  • Krankheit, Not, lange anhaltende Leiden, Schicksalsschläge
  • unglückliche Ehe, dauerhafte Konfliktbeziehungen, Alkoholsucht
  • Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit

Konnotationen

  • Anstrengung, psychische Leiden
  • ein Ort der Gewalt und Unterdrückung
  • Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • koszmar ‘Albtraum’
  • piekło2 / Hölle ‘Zustand oder Ort großer Qualen’
  • tortura ‘Tortur’

Opposita

  • niebo2 / Himmel ‘Zustand oder Ort von Glück und Annehmlichkeiten’
  • raj / Paradies ‘Zustand oder Ort von Glück und Annehmlichkeiten’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Albtraum
  • Hölle ‘Zustand oder Ort großer Qualen’
  • Leiden

Opposita

  • Paradies ‘Zustand oder Ort von Glück und Annehmlichkeiten’

Wortbildungen

Adjektive

  • czyśćcowy2in Relation zu czyściec (psychologisches Profil) stehend’, vgl. męka czyśćcowafegefeuerartige Tortur’ 

Wortbildungen

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Phraseme, Kollokationen

  • przejść/ przechodzić (przez) czyściec1 / durchs Fegefeuer gehen'viel Schlimmes durchmachen'

Kollokationen

  • czyściec na ziemi
  • czyściec za życia

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • durchs Fegefeuer gehen2: <jmd.> geht durchs Fegefeuer ‘etwas sehr Unangenehmes erleben‘, vgl. Doch was ist, wenn Schwerhörige tatsächlich ins Ausland gehen? Dann, würde ich sagen, gehen sie durch eine Art Fegefeuer.

Kollokationen

  • das Fegefeuer einer harten Kritik
  • ein Land in ein Fegefeuer verwandeln
  • ein wahres Fegefeuer
  • etwas als Fegefeuer empfinden

Belege

Czy przyjąć cywilizację można tylko wtedy, gdy podda się ją ogniowej próbie surowości i prostoty, zmuszając ludzi do zadzierzgnięcia między sobą tych węzłów, które powstają „w cierpieniu, w niewinności cierpienia“? Rozwiązanie takie jest bardzo rosyjskie i powtarza się w Rosji, w różnych odmianach, od lat. Paradoksem jest, że broniąca się przed jego przyjęciem Europa została siłą zmuszona do zstąpienia w czyściec prymitywizmu i ubóstwa.
Czesław Miłosz, Legendy nowoczesności: eseje okupacyjne, 1996

Długo rozmawialiśmy o Sądzie Ostatecznym i wszyscy doszli do wniosku, że mój mąż prawdopodobnie pójdzie prosto do nieba, bo ja jestem jego czyśćcem.
www.małpa.pl [2004]

- Nawet „dziękuję” od nikogo nie usłyszał. W domu też czyściec przeszedł. Ale jak się kto przyłoży, to i w piekle mu niezgorzej.
Maria Borowa, Dominika znaczy niedziela, 1993

Być może, iż Staff należy dziś w pewnej mierze do poetów przechodzących przez czyściec, jakim jest droga od tej formy uznania i rozgłosu, która towarzyszy poetom współczesnym, do tej, jaka jest udziałem tzw. klasyków.
Literatura nr 2, 1984

Chłopak ma ogromną motywację do gry i z tego co słyszę niezły „power”. Życzę mu, żeby szybko się „wygrzebał” z lokalnej ligi do NHL, bo tylko tam jest przyszłość. Wiem co mówię, bo sam przechodziłem „czyściec” w takich ligach i w Kanadzie i w USA (AHL). Szkołą życia jest NHL i im szybciej się tam trafi, tym lepiej. Jeżeli cokolwiek będę mógł mu pomóc, oczywiście to zrobię. Na razie mówię mu „Good Luck”. Rozmawiał ?
Love story z Ameryką, Trybuna Śląska, 2004-01-29

wykręcaniem stawów, wbijaniem stalówek pod paznokcie, w karcerze o ścianach pokrytych grubą warstwą lodu, bez śladu pryczy - w których trzymano ich tygodniami. W takich dopiero chwilach uświadamia sobie człowiek w całej pełni, w jak cudownie wygodnych, bezpiecznych i dostatnich warunkach sam przeszedł ten czyściec! Jak go na rękach przeniesiono, jak o "żaden ostry kamień nie ugodził nogą". Takiej poniewierki, takiego niedostatku, głodu, opuszczenia w chorobie i takiej nędzy, jakiej zaznali mężczyźni, nie zaznała mimo wszystko żadna z nas.
Beata Obertyńska, 2005

 

Jeżeli któryś z nich się pojawi, to nie wejdzie na pierwsze miejsce, to musi mieć karę - czyściec. I teraz czyśćcem dla pana senatora będzie pani senator Fetlińska, którą zapraszam do mównicy. Bardzo miły nadzór. Na koniec listy! Panie Marszałku! Wysoka Izbo! Pani Minister! Bardzo dobrze się czuję w roli czyśćca. To dla mnie całkiem nowa rola.
24. posiedzenie Senatu RP, stenogram, wersja robocza; Senat RP; Warszawa; 2008

 

 

 

 

 

Belege

Nur den Weg von Elbigenalp hinauf zur Her-mann--v.-Barth-Hütte mögen bequeme Sportkletterer als Fegefeuer empfinden, doch ist der steile Anstieg erst einmal geschafft, ist der Kletterhimmel ganz nah.
Tiroler Tageszeitung, 18.08.2000

Vielleicht entspannt die neue politische Lage sogar die Situation der Hauptstadt Bogota, die inzwischen auf sieben Millionen Köpfe angeschwollen ist und an allen Übeln der „violencia“, der „Kultur“ der Gewalt, die mit kleiner und großer Kriminalität, mit Raub, Diebstahl, Überfällen, Drogen, Entführungen, natürlich auch mit Smog und immer verstopften Straßen, den Alltag in ein verdrießliches Fegefeuer verwandelt.
Die Presse, 22.08.1998

Herr und Frau Österreicher haben aus der EU-Debatte einen ganz schlechten Nachgeschmack. Damals, vor der EU-Abstimmung, haben sich die Parteien gedreht wie die Wetterhähne, sie haben gelogen, daß sich die Balken des ganzen Hauses Europa nur so bogen, und sie haben uns den europäischen Himmel auf Erden versprochen, wohl wissend, daß uns lediglich das Fegefeuer großer Anpassungsschwierigkeiten erwartet.
Salzburger Nachrichten, 16.07.1996

Dauernd werden sie geprüft, Zensuren hageln auf sie hernieder, es ist ein wahres Fegefeuer der Klassenarbeiten, in dem ihre armen Kinderseelen verlodern. Kein Erwachsener könne sich vorstellen, was das für ein Stress sei.
Braunschweiger Zeitung, 01.07.2006

Der millionenschwere Erbe ist strikt dagegen, sich von Fidel Castro "erweichen" zu lassen. "Er hat Kuba in ein wahres Fegefeuer verwandelt", sagte Forbes am Dienstag in Miami: "In eine Welt von Geheimpolizisten, nächtlichen Schlägen und religiöser Verfolgung.“
Zürcher Tagesanzeiger, 11.11.1999

Einerseits wird das Kind von einem Menschen, dem es vertraut, von dem es abhängig ist und den es liebt, zu einer Handlung gezwungen, die es selbst nicht will. Andererseits wird ihm dafür ein schlechtes Gewissen bereitet. Die Konsequenzen dieses seelischen Fegefeuers sind dramatisch. Laut IFAT leiden 43% der Frauen mit Mißbrauchserfahrungen unter Folgeschäden: Seelische Störungen, wie zum Beispiel Selbstwertkonflikte, Zwangskrankheiten und Panikattacken, Angst vor Nähe und Beziehungsprobleme, eine gestörte Einstellung zur Sexualität und Orgasmusschwierigkeiten.
Neue Kronen-Zeitung, 09.06.1996

Diese nahm eine kurze Pause zu Beginn des dritten Satzes zum Wechsel des Hemdes, der Frisur, vor allem aber zur Beruhigung, doch sie sah bei einem Blick auf den Fernsehschirm in der Kabine, wie "La Ola" durchs Stadion rollte und eine lächelnde Steffi Graf mittendrin. Aus der Kabine wieder mitten hinein ins Fegefeuer, zurück zum pfeifenden Publikum und zu einer Gegnerin, der nun fast alles gelang.
Frankfurter Rundschau, 07.06.1999

Elke Welter will es ermöglichen, doch sie wird von Behörde zu Behörde verwiesen: Verbandsgemeinde, Kreisverwaltung, Bezirksregierung, Innenministerium, DRK, UNHCR... Und am Ende ist die Frau aus Neitzert doch nicht weiter, dafür aber verzweifelt: "Achmet hofft so sehr auf uns." Das Problem ist eine "Garantie-Erklärung", mit der sich die deutsche Familie zur Übernahme aller Kosten, einschließlich Krankenkasse, verpflichtet. "Wir wollen Achmet und seiner Familie Leben retten, wir wollen ihn aus dem Fegefeuer rausholen", sagt Elise Vohl.
Rhein-Zeitung, 30.04.1999

Profil: kathartisch

Profil: kathartisch

Definition

czyściechyperbolisch 

Beseitigung von Missständen, Loswerden von unnützer Belastung u. ä. Der Vorgang ist zwar unangenehm, aber sinnvoll und notwendig. Die Läuterung wird häufig durch einen Skandal oder eine Krise ausgelöst.

Definition

Fegefeuerselten, hyperbolisch

Ein mit Mühe, Verlusten oder auch Leiden verbundener Vorgang, in dem sich z. B. eine Beziehung, die Glaubwürdigkeit einer Partei (vor der nächsten Wahl müssen die Sozialdemokraten durchs Fegefeuer gehen) oder die wirtschaftliche Kraft einer Firma (der Betrieb wird das Fegefeuer der Marktwirtschaft nicht überstehen) bewähren sollen.

Sg. tant.

Konnotationen

  • radikal
  • zweckmäßig, sinnvoll
  • Krise
  • Reinigung, Läuterung

Konnotationen

  • radikal
  • Reinigung, Läuterung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • katharsis ‘Katharsis’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Bewährungsprobe
  • Feuerprobe

Wortbildungen

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Wortbildungen

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Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • przejść/ przechodzić (przez) czyściec2 / durchs Fegefeuer gehen

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • durchs Fegefeuer gehen3, selten: <jmd.> geht durchs Fegefeuer ‘jmd. unterzieht sich einer Läuterung’, vgl. die Partei muss nach einer Serie von Wahldebakeln durchs Fegefeuer gehen

Kollokationen

  • das Fegefeuer der Marktwirtschaft
  • ein reinigendes Fegefeuer

Belege

Publicystyka „moralnego niepokoju”, np. w błyskotliwym wydaniu Jacka Żakowskiego („Coś w Polsce pękło, coś się skończyło”, „Gazeta” nr 89/1994 i „Tak gnije demokracja”, „Gazeta” nr 275/1994), bierze się zapewne z wrażliwości i szlachetnych zamiarów. Ale jej skutek jest taki sam, jak w przypadku licznych ocen naszego życia gospodarczego, w których przezwano recesją i kryzysem prawdziwy, twórczy czyściec, przez jaki przechodziła nasza gospodarka w latach 1989-93.
Gazeta Wyborcza, 1995-01-13

Z piekła przedsiębiorstw państwowych PKO BP już wkrótce przejdzie do czyśćca spółek skomercjalizowanych, żeby przygotować się do nieba prywatyzacji.
Polityka, 2000-02-05

Bez książki Jana Tomasza Grossa nie byłoby najważniejszej moralnie dyskusji narodowej III RP, śledztwa IPN i wyczerpującego jedwabieńskiego raportu Instytutu. A przecież nie brakowało ludzi, którzy szli w tej sprawie w zaparte: winni są Niemcy, Polacy nie mogliby zrobić czegoś tak strasznego. My przez ten czyściec już przeszliśmy. Ukraińcy jeszcze nie do końca. Trzeba cierpliwie czekać. I towarzyszyć im na tej drodze, jeśli tego zechcą.
Polityka, 2003-07-19

Na tym „a nuż” oparte były wielkie imprezy dziejowe – od powstania kościuszkowskiego po warszawskie. I nic dziwnego, bo powiedzonko „a nuż” oddaje istotę naszego charakteru narodowego. Z tym, że ten charakter przeszedł ostatnio przez czyściec 15 lat surowego kapitalizmu. I surowy kapitalizm powinien był przesunąć postawy typu „a nuż” w głąb historii.
FELIETONY, Gazeta Poznańska, 2004-11-19

Być może przemiana PO w PiS dokona się jeszcze przed głosowaniem nad budżetem. Na Platformie zostanie samotny Tusk, bo łasy na władzę Rokita także pójdzie po rozum do głowy i przefarbuje się. Na razie PiS proponuje rozłamowcom czyściec w jakimś nowym klubie parlamentarnym. Ale to gra pozorów. Za chwilę będą razem. Platformersi szli przecież po władzę, a dostali figę z makiem.
Czyściec, Dziennik Zachodni, 2006-01-17

W Metalplaście przywrócony został pięciodniowy tydzień pracy. Płace nadal niższe - Ubiegły rok był dla nas jak czyściec. Na szczęście udało nam się przetrwać - podkreśla Wojciech Główka z zakładowej Solidarności. W firmie nadal jednak sytuacja jest trudna.
Chiński czyściec, Gazeta Poznańska, 2006-01-09

Niedawno lewica przeżywała polityczne przesilenie w związku z typowaniem jednego kandydata na prezydenta i łączeniem różnych, często zwaśnionych lokalnych polityków pod wspólnym sztandarem. Teraz przez ten czyściec ma przejść prawica. Już teraz widać, że jest podzielona, a jej czołowi przedstawiciele nie ukrywają własnych, dużych ambicji.
Woźny prawicy, Słowo Polskie Gazeta Wrocławska, 2006-04-26

A gdyby nawet ukarano Irańczyków ograniczeniami w handlu, boleśniej może je odczuć Zachód, uzależniony od ropy, której Iran jest czwartym największym eksporterem w świecie. Z militarnych opcji wykonalny byłby atak lotniczy, tylko że wtedy Irańczycy mogliby zmienić amerykański czyściec w sąsiednim Iraku w prawdziwe piekło
Atomowy poker dyplomatyczny, Gazeta Krakowska, 2006-01-18

Wildstein zrobił dobrze, choć ta operacja boli. Trzeba jednak było przejść przez ten czyściec. Naród ma prawo znać swoją przeszłość i wiedzieć, kto w czasach komunizmu był świnią, a kto obronił godność. W końcu każdy rachunek trzeba w życiu uregulować.
Popieram Wildsteina, Gazeta Krakowska, 2005-02-05

Miniony rok jest tylko etapem procesu, który będzie trwał długie lata. Czeka nas kolejny czyściec – referendum konstytucyjne. Mogą być kłopoty, bo traktatowa materia słabo nadaje się do przyjmowania w formie referendum. Gdy w roku 1991 Duńczycy przyjmowali traktat z Maastricht, otrzymali spore książeczki z pełnym tekstem układu.
Wychodzimy na plus, Gazeta Krakowska, 2005-04-30

Ojciec Rydzyk wie, co robi. Gdyby znowu postraszył unijnym piekłem i brukselskimi czeluściami, wszyscy przeszlibyśmy do porządku dziennego. Ale unijny czyściec? Tego jeszcze nie było, więc od razu z kopyta ruszyła komentatorska karuzela. W końcu szef Radia Maryja nie mógł nie rzec choćby słowa riposty na zdecydowany głos papieża Polaka, a przecież toruńskiej radiostacji słucha codziennie kilka milionów rodaków.
Fajerwerk ojca Rydzyka, Gazeta Krakowska, 2003-05-28

Kolejowy czyściec Remonty na kolei doprowadzają pasażerów do szaleństwa. Niespodziewanie Gazeta Wyborcza postraszyła, że czyściec jaki przeżywają miałby się nie skończyć poprawą, ale dalszym pogorszeniem warunków dojazdów po zakończeniu remontu. Nie uwierzyliśmy w te straszne wiadomości i mieliśmy rację.
Remont torów do Warszawy, Mazowieckie To i Owo, 2008-03-03

„Nasze i nie nasze piekła, czyśćce, raje” – tak zatytułował Sergiusz Stern-Wachowiak spotkanie z Agnieszka Kuciak, autorką nowego przekładu „Boskiej Komedii” Dantego Alighieri, księdzem profesorem Janem Kantym Pytlem, wybitnym biblistą i teologiem, Pawłem Lisickim, pisarzem, redaktorem naczelnym „Rzeczpospolitej
Boska Komedia w Wielki Poniedziałek, Polska Głos Wielkopolski, 2007-03-30

Wyki i Markiewicza, literatura była i pozostaje nadal świadectwem egzystencjonalnego, indywidualnego doświadczenia, wpisanego jednakże w szerszy kontekst problemów społecznych i historycznych. "Smutek międzyepoki" potwierdza jeszcze raz tę nader specyficzną więź, której ilustracją jest wiele powojennych dzieł. Pierwsza część książki, "Polskie czyśćce i piekła" poświęcona została w dużej mierze problemom odzwierciedlania się świadomości społecznej w literaturze. Zarówno w wersji spojrzenia na nas z zewnątrz przez cudzoziemców, jak i z perspektywy krajowych dyskusji, dotyczących duchowej kondycji społeczeństwa, a szczególnie jego inteligenckich elit.
Krytyk w rezerwacie?, Dziennik Polski, 2000-11-20

Belege

Am Ende der Fahrt meinte Lang aber: Es „muß akzeptiert werden“, daß 30 Prozent der DDR-Betriebe das „Fegefeuer“ der Marktwirtschaft nicht überstehen werden. Liquiditätshilfen, „die konzeptionslos ohne Prüfung der Zukunftsfähigkeit von Betrieben gewährt werden“, seien unverantwortlich.
Nürnberger Nachrichten, 31.07.1990

Der Bevölkerung stehe ein „wirtschaftliches Fegefeuer“ bevor, sagte Miller der Zeitung. Der Lebensstandard werde sinken, die Zahl der Arbeitslosen drastisch steigen. „Das wichtigste ist es, daß eine unkontrollierte Inflation verhindert wird“, erklärte er. Aus diesem Grund müßten die Löhne langsamer steigen als die Preise.
Nürnberger Nachrichten, 31.12.1990

Die Suche nach einem Adoptivkind in Kambodscha wird zur großen Bewährungsprobe und zum reinigenden Fegefeuer für Pierre und Géraldine.
Mannheimer Morgen, 13.08.2005

Gleichwohl bremst Doppel-Minister Ciampi mit deutlich erkennbar pädagogischer Absicht: die Teilnahme sei noch längst keine ausgemachte Sache. Und überhaupt werde sich die Währungsunion noch als „Fegefeuer“ erweisen. Diese Stimme gegen mögliche Euphorie zielt auf die Zeit nach dem Mai, wenn die Entscheidungen über die Mitgliedschaft im Euro-Club gefallen sind.
Frankfurter Rundschau, 28.02.1998

Etymologie

Theologischer Terminus, seit dem 15. Jh. im Polnischen; alttschech. čistec von lat. ignis purgatorium ‘reinigendes Feuer’.
Laut dem SGS handelt es sich bei czyściec um ein Derivat von czysty 5 ‘ethisch, edel, rechtschaffen, ehrlich’; nach dem PSWP ist es von czyścić abgeleitet.
Allgemeinsprachliche Wörterbücher führen auch eine homonyme Bezeichnung für eine Pflanze auf, die z. T. gegen Durchfall verwendet wird (vgl. im Deutschen die obersorbische Entlehnung Ziest ).

Etymologie

Fachsprachlich, seit dem 13. Jh. belegt, mhd. vegeviur, mndd. vege(n)vur, mndl. vegevier; Lehnübertragung von lat. purgatorius ignis ‘reinigendes Feuer’ bzw. purgatorium ‘Ort, wo gereinigt wird’ mit fegen.

Semantischer Wandel

Im vorliegenden Wörterbuch werden für das polnische Lemma czyściec drei Profile aufgeführt. Das religiöse, das psychologische sowie das kathartische Profil. Das religiöse Profil bezieht sich auf einen Ort an dem, nach der katholischen Lehre, die Seelen der Verstorbenen einer Läuterung von Sünden unterzogen werden, bevor sie in den Himmel kommen. Im gegenwärtigen Sprachgebrauch wird die religiöse Bedeutung von czyściec als ein Ort zwischen Himmel und Hölle verstanden und außerhalb des religiösen Diskurses  meistens in diesem Zusammenhang angewandt, vgl.

A teraz trochę o powstawaniu aniołów. A nie jest to takie proste. Anioł nie powstaje z niczego. Przychodzi na ten świat nieco okrężną drogą – przez piekło i czyściec. My powinniśmy być więc dla niego niebem – Jak już wymyślę, jak powinien wyglądać kolejny "gość ze skrzydełkami", rzeźbię go w glinie.
W niebie i nie tylko, czyli... Tam, skąd pochodzą anioły, Express Ilustrowany, 2001-12-24

Das psychologische Profil referiert auf das Leiden eines Menschen unter bestimmten Lebensumständen, wie z.B. in einer gewalttätigen Ehe. Auch Orte des menschlichen Leidens, wie z.B. ein Flüchtlingslager können als czyściec dargestellt werden. Zudem kann die Bedeutung von czyściec metonymisch auf eine Person, die das Leiden der Mitmenschen zu verantworten hat, übertragen werden.

Das katharische Profil ist hyperbolisch und findet oft in der Publizistik Anwendung. Dieses Profil bezieht sich sowohl auf Menschen als auch auf Abstrakta, wie z.B.: politische Fraktionen, die Wirtschaft oder den nationalen Charakter, vgl.

Na tym „a nuż” oparte były wielkie imprezy dziejowe – od powstania kościuszkowskiego po warszawskie. I nic dziwnego, bo powiedzonko „a nuż” oddaje istotę naszego charakteru narodowego. Z tym, że ten charakter przeszedł ostatnio przezczyściec 15 lat surowego kapitalizmu. I surowy kapitalizm powinien był przesunąć postawy typu „a nuż” w głąb historii.
FELIETONY, Gazeta Poznańska, 2004-11-19

Sowohl im psychologischen als auch im kathartischen Profil wird das Phrasem przejść (przez) czyściec „durch Fegefeuer gehen“ angewandt. Wobei im kathartischen Profil auch die Bildung der Pluralform des Lexems möglich ist, vgl.

(SJPDor. 1958-1969) artykuł przeszedł wszystkie redakcyjne czyśćce ‘ein Artikel ist alle redaktionellen Fegefeuer durchlaufen’.

oder

Pierwsza część książki, "Polskie czyśćce i piekła" poświęcona została w dużej mierze problemom odzwierciedlania się świadomości społecznej w literaturze. Zarówno w wersji spojrzenia na nas z zewnątrz przez cudzoziemców, jak i z perspektywy krajowych dyskusji, dotyczących duchowej kondycji społeczeństwa, a szczególnie jego inteligenckich elit.
Krytyk w rezerwacie?, Dziennik Polski, 2000-11-20

In den Erläuterungswörterbüchern des Polnischen werden zwei Bedeutungen von czyściec aufgeführt. Eine religiöse Bedeutung, die dem gleichnamigen Profil des SuP entspricht, sowieeine weitere Bedeutung, die sich auf eine unangenehme Lage, Situation eines Menschen bezieht, vgl. SWJP (1996) przechodzić czyściec z mężem pijakiem ‘durchs Fegefeuer mit einem Alkoholiker Ehemann gehen’. Ähnlich Beispiele werden im SJPDor., PWSP (1995-2005) sowie im ISJP (2000) zitiert. Das im SuP aufgeführte kathartische Profil wird von den Bedeutungswörterbüchern nicht erfasst. Lediglich das vorangegangene Zitat im SJPDor. (siehe oben) weist auf die kathartische Bedeutung des Lexems hin.

Im Polnischen gibt es ein homonymes Wort zu czyściec mit der Bedeutung ‘Kräuter, Pflanze’. Diese Bedeutung gehört jedoch nicht der Polysemie von czyściec ‘Fegefeuer’ an und wird im SuP nicht aufgeführt.

Semantischer Wandel

Die Bedeutungswörterbücher des Deutschen verzeichnen bei dem Lemma Fegefeuer eine Bedeutung, die dem religiösen Profil im vorliegenden Wörterbuch entspricht: „(katholische Religion) Ort der Läuterung, in dem die Verstorbenen ihre lässlichen Sünden abbüßen, bevor sie in das Reich Gottes eigehen" (DUW 2011, äquivalente Bedeutungsbeschreibung auch in WAHRIG 2006 und DWDS). Auf übertragene Bedeutungen wird nicht hingewiesen. Eine Ausnahme bildet DUDEN GWDS (1993) mit folgendem Zitat: „der Senat ist als erste und letzte Instanz der politischen Strafjustiz nicht nur für die von ihm Angeklagten ein Fegefeuer“. Das Wort Fegefeuer ist hier als ‘Instanz der Bewährung’ zu deuten und steht somit dem kathartischen Profil im vorliegenden Wörterbuch nahe.

Im vorliegenden Wörterbuch werden neben dem religiösen Profil das psychologische und das kathartische Profil unterschieden. Das religiöse Profil behält seinen Primat, da sich besonders das psychologische Profil stark an die Vorstellung von Fegefeuer im religiösen Sinn anlehnt, vgl. den Ausdruck durchs Fegefeuer gehen sowohl im Sinne ‘im Fegefeuer zeitweise seine Sünden abbüßen’, als auch ‘etwas Schreckliches erleben’ oder ‘einer Bewährungsprobe oder einer Läuterung unterzogen werden’ wie auch die Gegenüberstellung der Lexeme Fegefeuer und Himmel/ Paradies sowohl im religiösen als auch psychologischen Profil:

Um zum Paradies zu gelangen, muss man durch das Fegefeuer gehen.

und

Sie haben uns den europäischen Himmel auf Erden versprochen, wohl wissend, daß uns lediglich das Fegefeuer großer Anpassungsschwierigkeiten erwartet.

Das vorliegende Sprachmaterial zum religiösen Profil lässt auf einige gängige Vorstellungen vom Fegefeuer schließen: es ist ein Raum zwischen Hölle und Himmel bzw. ein Raum, in dem die Seelen der Verstorbenen ihre Sünden abbüßen müssen, bevor sie in den Himmel kommen. In mancher Hinsicht ist das Fegefeuer der Hölle ähnlich: man erlebt dort fürchterliche Qualen, es gibt dort Feuer und Hitze (vgl. die Wendung im Fegefeuer schmoren). Im Unterschied zur Hölle ist das Fegefeuer ein Übergangsort, an dem man sich nur zeitweise aufhält (vgl. die Wendung durchs Fegefeuer gehen versus in die Hölle kommen). Im Deutschen gilt Fegefeuer als ein eindeutig katholisches Konzept, das spätestens seit Luthers Zeiten unter dem Verdacht steht, eine zweckmäßige Erfindung der katholischen Kirche zur Einschüchterung und Ausbeutung der Gläubigen zu sein.

Im psychologischen Profil bezieht sich das Wort Fegefeuer auf gesellschaftliche Prozesse oder persönliche Erfahrungen, die mit Entbehrung, Anstrengung oder auch Leiden verbunden sind. Als Fegefeuer kann auch ein Ort bezeichnet werden, an dem bedrohliche Umstände herrschen wie z. B. Gewalt, Unterdrückung und Feindseligkeit. Der Ausdruck hat einen hyperbolischen Charakter; der Sprecher betont damit die Schrecklichkeit oder Unannehmlichkeit eines Zustands.

Im kathartischen Profil bezieht sich das Wort Fegefeuer auf einen unangenehmen oder leidbringenden Prozess, in dem sich z. B. eine Beziehung oder die wirtschaftliche Kraft einer Firma (vgl. der Betrieb übersteht das Fegefeuer der Marktwirtschaft nicht) bewähren sollen. Da das Wort Fegefeuer im Sinne von ‘Bewährungsprobe’ selten verwendet und meistens mit Anführungszeichen versehen wird, kann auf eine semantische Interferenz mit den Ausdrücken Feuerprobe oder Feuertaufe geschlossen werden, die sowohl das Motiv des läuternden Feuers, als auch religiöse Anklänge beinhalten. 

Sprichwörter

Anglia jest rajem dla kobiet, czyśćcem dla mężczyn i piekłem dla koni. (John Florio, 16. Jh.) [wörtl. England ist das Paradies für Frauen, das Fegefeuer für Männer und die Hölle für Pferde.]/ ‘England aus der Sicht eines englischen Hofgelehrten’

Asekurant, na wypadek gdyby nie dostał się do nieba, zaklepuje sobie czyściec. (Mieczysław Michał Szargan) [wörtl. Ein Übervorsichtiger sichert sich seinen Platz im Fegefeuer, falls er nicht in den Himmel kommen sollte.]/ ‘Lieber an mehreren Orten/ mit vielen Optionen seine Sache absichern’

Sprichwörter

Aus dem Fegefeuer kann der Papst erretten, aber nicht aus der Hölle.

Der sitzt tief genug im Fegefeuer, der Armut, Schulden, Darmgicht und ein bös' Weib hat.

Was das Fegefeuer verschont, das verschlingt die Hölle.  

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • John Haskell: Amerykański czyściec (American Purgatorio), 2006.
  • Krzysztof Kieślowski: Raj. Czyściec. Piekło, 1999.
  • Zdzisław Kijas Józef: Niebo, czyściec, piekło, 2009.
  • François Xavier Schouppe: Czyściec w świetle legend i żywotów świętych (Purgatory: illustrated by the lives and legends of the saints, 1893), 2009.
  • Marta Wielek: Sanatorium duszy. Czyściec - jest czy go nie ma?, 2009.
  • Józef Witko: Czyściec. Wezwanie do modlitwy za zmarłych, 2009.
  • Christophe Chabouté: Czyściec (Purgatoire), 2010.

    (Quelle: http://zaczytani.blox.pl/resource/czysciec.jpg)

Film

  • Czyściec (Purgatorio, Regie: Roberto Rochín), Mexiko 2008.
  • Czyściec (Purgatory, Regie: Ami Artzi), Südafrika 1988.
  • Fersehserie: Podmiejski czyściec (Suburgatory) USA 2011.

    (Quelle: http://www.megavideozer.com/wp-content/uploads/2012/01/Watch-Suburgatory-Season-1-Online.jpg)

Sonstige

  • Kunst: Dante – Bild zur Göttlichen Komödie „Czyściec“ von Gustave Doré.

    (Quelle: http://klp.pl/admin/images/grafiki/19.jpg)
  • Comic-Witz: I oby tylko czyściec okazał się szybszy od polskiej służby zdrowia.

    (Quelle: http://img2.demotywatoryfb.pl/uploads/201204/1333379483_by_kamilcywil_600.jpg)
  • Club, Olsztyn

    (Quelle: http://www.lover.com.pl/kluby/klub_861.jpg)
  • Blog (czy.sciec.pl)
    (Quelle: http://czy.sciec.pl/wp-content/uploads/2012/03/logo-01.png)

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Richard Huldschiner: Fegefeuer: Eine Geschichte aus den Bergen, 2012.

Film

  • Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus (Fegefeuer, Regie: Willi Hengstler), Österreich, 1988.
  • Fegefeuer (Regie: Haro Senf), Deutschland, 1971.
  • Fegefeuer der Eitelkeiten (The bonfire oft he Vanities, Regie: Brian de Palma), USA, 1991.
  • Frau im Fegefeuer (Pourquoi viens-tu si tard?, Regie: Henri Decoin), Frankreich, 1959.

Musik

  •  Petra Frey – Fegefeuer (Album: Göttlich weiblich), 2007.

Sonstiges

  • St. Patricks Fegefeuer, elsässische Legenda Aurea, 1419.

    (Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2e/Heidelberg_cpg_144_Els%C3%A4ssische_Legenda_Aurea_338r_St._Patricks_Fegefeuer.jpg/656px-Heidelberg_cpg_144_Els%C3%A4ssische_Legenda_Aurea_338r_St._Patricks_Fegefeuer.jpg)
  • Fegefeuer-Darstellung in der Predella des Hochaltars der Bad Wimpfener Stadtkirche, 1519

    (Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c6/Wimpfen-stadtkirche-predell.jpg/800px-Wimpfen-stadtkirche-predell.jpg)

Bibliographie

Matuszewski, Ryszard 1982: Czyściec Juliana Tuwima, in: Twórczość, Nr. 8, S. 69-97.

Sokolski, Jacek 1994Staropolskie zaświaty: obraz piekła, czyśćca i nieba w renesansowej i barokowej literaturze polskiej wobec tradycji średniowiecznej, Wrocław, S. 327.

Bibliographie

Auffarth, Christoph 2010: „Himmel – Hölle – Fegefeuer I“, in: Erinnerungsorte des Christentums, S. 515-523.

Lang, Bernhard 2010: „Himmel – Hölle – Fegefeuer II“, in: Erinnerungsorte des Christentums, S. 524-533.

Schneidewind, Friedhelm 2000: Das Lexikon von Himmel und Hölle: das Lexikon von Jenseits und Anderswelt, Unterwelt und Olymp, Hades und Elysium, Erebos und Paradies, Fegefeuer und Nirwana, Göttern und Teufeln, Engeln und Dämonen, Berlin, S. 479.

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