Polysemie
- religiös – monotheistisch: ‘das höchste Wesen’
- religiös – polytheistisch: ‘eins der höchsten Wesen’
- profanisiert: ‘Autorität’
Definition
Boh
In den monotheistischen Religionen: das höchste Wesen, ungeschaffen, ewig und absolut, allmächtig, der Schöpfer aller Dinge, der bereits vor aller Zeit existiert hat. Nach christlicher Vorstellung greift er in das Weltgeschehen lenkend ein. Gleichzeitig fordert er – je nach Religion und Konfession – ein bestimmtes Maß an Verehrung durch die Menschen und die Erfüllung bestimmter Gesetze, Regeln und Gebote.
Nach christlicher Vorstellung besteht Gott aus drei Personen (Vater, Sohn, Heiliger Geist), die zusammen eine Wesenseinheit (Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit, Trinität) bilden.
In anderen Kulturkreisen sowie bei einigen Religionsgemeinschaften kommen auch Allah, Jahwe, Jehova u. a. als Bezeichnungen oder Namen für Gott vor.
Volkstümlich stellt man sich Gott als alten Herrn mit weißem Rauschebart vor, der auf einem Thron oder Richterstuhl sitzt und dort von musizierenden Engeln flankiert wird. Als Vaterfigur hat Gott gütige, aber auch richtende und strafende Züge. Traditionell stellt man sich Gott als alten Herrn mit weißem Rauschebart vor, der auf einem Thron oder Richterstuhl sitzt und dort von musizierenden Engeln flankiert wird (vgl. Dan 7,9). Im Judentum und Islam wurde durch das Bilderverbot die Darstellung Gottes tabuisiert. Für den christlichen Bereich wird das Verbot weniger streng gehandhabt, so dass Gott durchaus auch als Motiv auf Bildern (mit den oben genannten Merkmalen) vorkommen kann.
Zum Teil wird Gott auch nur als kräftige Stimme oder durch Naturgewalten imaginiert, z. B. als Donnern, Feuer, brennender Dornbusch (vgl. Ex 3) oder Säuseln des Windes (vgl. 1 Kön 19,11–12). Für alle diese volkstümlichen Vorstellungen bieten die biblischen Erzählungen eine Handhabe. Bestimmte Attribute können metonymisch für Gott oder sein Wirken stehen wie z. B. Regenbogen (vgl. Gen 9,16–17), das Auge Gottes, der Name Gottes bzw. das Tetragramm JHWH.
Im (natur)wissenschaftlichen Diskurs wird Gott als eine kosmische, unbegreifliche Kraft konzeptualisiert, die über dem Horizont der menschlichen Erfahrung liegt. Diese Kraft hat keinen personalen Charakter, man kann mit ihr nicht kommunizieren.
Die Großschreibung des Wortes bringt die besondere Verehrung bei Anhängern monotheistischer Religionen sowie die Abgrenzung zum Polytheismus zum Ausdruck.
Sg. tant. (Parallelformen im Dat. und Lok.: Bohu/ Bohovi, der Vokativ ist erhalten geblieben: Bože)
Konnotationen
- allwissend, allgegenwärtig, ewig
- erhaben, herrlich, vollkommen
- weise, streng, gnädig, helfend
- unsichtbar, nicht fassbar
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Hospodin ‘Herr’
- Kráľ nebeský ‘Himmelskönig’
- Kráľ nebies ‘Himmelskönig’
- Otec nebeský ‘himmlischer Vater’
- Pán ‘Herr’
- Najvyšší ‘Höchster’
- Stvoriteľ ‘Schöpfer’
- Všemohúci ‘Allmächtiger’
- Boh Otec ‘Gott Vater’
Opposita
- človek ‘Mensch’
- diabol ‘Teufel’
- satan ‘Satan’
Wortbildungen
Substantive
- bezbožníkabwertend ‘Gottloser, gottloser Mensch’
- bohabojnosť ‘Gottesfürchtigkeit, Ehrfurcht vor Gott’
- bohaprázdnikabwertend ‘Gottloser’
- Bohočlovek ‘Gottmensch, jmd., der göttliche und menschliche Eigenschaften in sich vereint, Jesus Christus’
- bohohľadač ‘Gottsucher’
- bohopocta ‘Ehrfurcht vor Gott, Gottesfurcht, Gottesverehrung’
- Bohorodička ‘Gottesmutter, die Jungfrau Maria’
- bohorodičník ‘ein gottesdienstlicher Text in orthodoxen und unierten Kirchen, in denen sich die Menschen hilfesuchend an die Jungfrau Maria wenden oder der von ihr handelt’
- bohorovnosť ‘Arroganz, Eingebildetsein’
- bohorúhač ‘Gotteslästerer’
- bohorúhačstvo ‘Gotteslästerung’
- bohorúhánie ‘der Akt der Gotteslästerung’
- bohoslovec ‘Theologie, Student der Theologie’
- bohoslovie ‘Theologie’
- bohoslužba ‘Gottesdienst’
- Bohozjavenie ‘Epiphanie, Fest der Taufe Christi am 6.Januar’
- boženík ‘urspr. Mitglied des Rates einer Gemeinde, später so viel wie Amtsdiener’
- božskosť ‘Göttlichkeit, der göttliche Ursprung oder der göttliche Charakter von etw. oder jmdm.’
- božstvo1 ‘Göttlichkeit sowie die charakteristischen Eigenschaften Gottes’ vgl. božstvo Kristovo ‘die Göttlichkeit Christi’
- jednobožstvo ‘Monotheismus’
- náboženstvo ‘Religiösität, Religionslehre’
- nebožiatko ‘bemitleidenswertes, bedauernswertes Geschöpf’
- nebožtíkumgangssprachlich, euphemistisch ‘verstorbener Mensch’
- neznabohabwertend ‘Atheist’
- Pánboh ‘Herrgott (umg. klein- und zusammengeschrieben), Ausdruck der Expressivität’
- Pánbožkoumgangssprachlich, scherzhaft [wörtl. Herrgottchen]/ ‘Gottvater’
- pobožnosť1 ‘Frommheit, Frömmelei’
- pobožnosť2 ‘Andacht (Gottesdienstform)’, vgl. ranná pobožnosť ‘Morgenandacht’, večerná pobožnosť ‘Abendandacht’
- pobožnostkárabwertend ‘Frömmler, Scheinheiliger’
- spobožnienie ‘das Frommwerden’
- zbožnosť ‘Frömmigkeit’
Verben
- bohovať ‘den Namen Gottes bei Flüchen und Verwünschungen gebrauchen’
- božekať/ boženkať [wörtl. göttern]/ ‘jammern, seufzen, lamentieren’, vgl. Chorá božekala celú noc. ‘Die Kranke hat die ganze Nacht gewimmert.’, božekať nad nešťastím ‘über das Unglück jammern’
- božiť sa ‘die Richtigkeit von etw. unter Benutzung des Namens Gottes beschwören’
- spobožnieť ‘fromm werden bzw. frömmer werden’, vgl. Výraz na starej tvári mu spobožnie. ‘Sein altes Gesicht nahm einen frommen Ausdruck an.’
Adjektive
- bohabojný ‘gottesfüchtig’
- bohaprázdny ‘gottlos’, vgl. bohaprázdny svet ‘gottlose Welt’, bohaprázdny rehot ‘gottloses Lachen, Gelächter’
- bohapustý ‘gottlos, sündig, unverschämt’, vgl. bohapustý podvod ‘unverschämter Betrug’, bohapustá lož ‘unverschämte Lüge’, bohapusté reči ‘gottlose Reden’; ‘zügellos’, vgl. expr. bohapustý smiech ‘unbändiges Lachen’
- bohorovný [wörtl. gottgleich]/ ‘arrogant, manchmal auch gelassen oder souverän’ vgl. bohorovný postoj ‘arrogante Haltung’, bohorovná istota ‘arrogante Sicherheit’, bohorovný pokoj ‘gelassene Ruhe’
- bohorúhačský ‘gotteslästerlich’
- bohorúhavý ‘gotteslästerlich, sündhaft; eine Handlung, die unter Gott beleidigenden Umständen vor sich geht’
- bohoslovecký ‘theologisch’, vgl. bohoslovecká fakulta ‘theologische Fakultät’
- bohoslužobný ‘in Bezug auf den Gottesdienst’
- bohovitý im Phrasem: celý bohovitý deň ‘den lieben langen Tag’
- bohovský ‘auf hervorragende Weise, ausgezeichnet’
- bohový ‘wunderbar, toll, ausgezeichnet’
- bohumilýgehoben, ironisch [wörtl. gottlieb]/ ‘christlich tugendhaft, edel’, vgl. bohumilý skutok ‘edle Tat’, bohumilá činnosť ‘tugendhafte Tätigkeit’
- bohuznámy [wörtl. Gott bekannt]/ ‘irgendwer’
- boží1/ Boží1 ‘in Relation zu Boh (Profil religiös – monotheistisch) stehend, vgl. Boží hlas ‘Gottes Stimme’, Boží syn ‘Gottes Sohn’, Boží ľud ‘Gottes Volk’, Boží kráľovstvo ‘Gottes Reich’, Božie slovo ‘Wort Gottes’, Božie telo ‘Leib Gottes’, Božie narodenie ‘erster Weihnachtsfeiertag’
- boží2 ‘intensivierend – sehr, großartig, in feststehenden Redewendungen’, vgl. od božieho rána ‘von frühmorgens an’, na tom božom svete ‘in Gottes schöner Welt’, božia príroda ‘Gottes Natur’, Vyšlo to na svetlo božie. ‘Es kam ans Licht., Es wurde bekannt.’
- božský1 ‘in Relation zu Boh (Profil religiös – monotheistisch) stehend’, vgl. božský duch ‘göttlicher Geist’, božský zákon ‘göttliches Gesetz’, božský pokoj ‘göttliche Ruhe’
- nabožný ‘fromm, religiös, ehrfurchtsvoll’
- nebohýeuphemistisch ‘verstorben, verschieden’
- nebožskýeuphemistisch ‘verstorben, verschieden’, vgl. nebožský otec ‘der verstorbene Vater’
- pobožný ‘fromm’
- pobožnostkárský ‘frömmelnd, scheinheilig’
- zbožňovaťelský ‘verehrend, vergötternd’
- zbožný ‘religiös, fromm’
Adverbien
- bohabojne ‘gottesfüchtig’
- bohaprázdne ‘gottlos’
- bohapusto ‘gottlos, sündig, unverschämt’
- bohorúhačsky ‘gotteslästerlich’
- bohorúhavo ‘gotteslästerlich, sündhaft’
- bohovo, bohove ‘etw. göttlich, d. h. ausgezeichnet, wunderbar, über die Maßen gut machen’
- božsky ‘nach Art eines Gottes, adverbialer Verstärker: göttlich, toll’, vgl. cítiť sa božsky ‘sich göttlich fühlen’, Bolo mi božsky. ‘Mir war göttlich zumute.’, Vino chutí božsky. ‘Der Wein schmeckt göttlich.’, To je mi božsky jedno! ‘Es ist mir vollkommen egal!’, Ona vyzerá božsky. ‘Sie sieht göttlich aus.’
- nabožne ‘andächtig’, vgl. nabožne počúvať ‘andächtig lauschen’
- pobožne ‘fromm’
- zbožne ‘religiös, fromm’
Andere
- bodaj/ bodajžeumgangssprachlich [wörtl. es gebe Gott, entstanden aus boh daj]/ ‘zur Einleitung von Wunschsätzen: Gott gebe, dass...’, vgl. Bodaj by vás čerti vzali! ‘Möge Euch der Teufel holen!’
- bohdá/ bohdaj [wörtl. gebe Gott]/ ‘in der Bedeutung: hoffen wir, wohl’
- bohchráň/ bohuchovaj/ božechráň/ božeuchovaj/ chráňboh/ chráňbože [wörtl. Gott bewahre]/ ‘Erschrecken, wenn man etwas Unangenehmes erwähnt hat, in der Überzeugung, dass das Berufene auch tatsächlich eintritt’
- bohuchválaselten [wörtl. Gott sei dank]/ ‘Ausdruck der Erleichterung’, selten, meist in der Form chvalabohu
- bohuotcu ‘eine Aussage unterstützender Ausruf oder eine leichte Verwünschung bzw. ein Fluch, der verschiedene Emotionen, z. B. Erstaunen oder Enttäuschung ausdrückt’
- bohuotcuprisám/ bohuprisahám/ bohuprisám/ prisám/ prisámbohu/ prisámvačku [wörtl. ich schwöre bei Gott!]/ ‘bei Gott schwören, die Gültigkeit einer Aussage beschwören, zum Ausdruck von Emotionen: Überraschung oder Enttäuschung ausdrücken’, vgl. Pekné dievča, bohuprisám! ‘Bei Gott, was für ein schönes Mädchen!’, Ej, bohuprisám, ale ste mi dali! ‘Bei Gott, ihr habt’s mir aber gegeben!’, Máš pravdu, Jano, prisámbohu! ‘Bei Gott, Janko, du hast Recht!’, Prisámbohu nepôjdem tam! ‘Ich werde, bei Gott, nicht dorthin gehen!’
- bohužiaľ/ žiaľbohu [wörtl. leider Gottes]/ ‘Ausdruck des Bedauerns oder der Unabwendbarkeit, bei Bitten abschlägig’
- bohvieako/ bohviečo/ bohviekde/ bohviekedy/ bohviekto [wörtl. weiß Gott wie, was, wo, wann, wer]/ ‘eine Art Negations- oder Indefinitpronomen mit der Bedeutung ‘keiner oder kaum einer (weiß usw.)’
- bohzná [wörtl. weiß Gott]/ ‘drückt Unsicherheit, Zweifel oder Unwissen des Sprechenden über einen Sachverhalt aus’
- bože Vok. zu boh, ‘Ausdruck der Expressivität’, vgl. aká krása! jaj bože, ach bože ‘ach Gott!; ach Gott, ach Gott!’
- božedaj [wörtl. gebe Gott]/ ‘Ausdruck eines starken Wunsches, dessen Erfüllung nicht in jmds. Macht steht’
- dajbože [wörtl. gebe Gott]/ ‘drückt einen Wunsch, eine Sehnsucht aus’, vgl. Dajbože, aby bolo pekne. ‘Gebe Gott, dass es schön ist.’
- dajsamibože [wörtl. Gott möge es mir vergönnen]/ ‘drückt Verachtung, Geringschätzungaus’
- dobohagrob [wörtl. zu Gott]/ ‘Fluch, Verfluchung, auch in der Bedeutung: Geh mir aus den Augen, geh weg’ vgl. Choď doboha! ‘Geh zum Teufel!’
- chvalabohu [wörtl. Gott sei Dank]/ ‘Ausdruck der Freude, Befriedigung, Erleichterung’
- naverímboha [wörtl. auf mein ‘Ich glaube Gott’]/ ‘gebraucht man, wenn jmd. etw. blindlings, ohne Acht zu geben tut’, vgl. vybrať sa niekam naverímboha ‘sich irgendwohin aufs Geratewohl begeben’, ponechať niečo naverímboha náhode ‘etw. blind dem Zufall überlassen’
- nedajboh/ nedajbože [wörtl. Gott möge es nicht geben]/ ‘drückt die Unmöglichkeit aus, etwas in die Tat umzusetzen, oder die Angst davor, dass etwas eintreten möge, in dieser Bedeutung wie bohchráň’
- nemilobohu [wörtl. Gott nicht lieb]/ ‘überflüssig, umsonst’, vgl . nemilobohu márniť čas/ peniaze ‘Zeit/ Geld sinnlos verschwenden’; ‘schamlos, unverschämt’, vgl. nemilobohu okrádať/ kliať ‘unverschämt klauen, fluchen’
- odbohaumgangssprachlich [wörtl. von Gott]/ etw. veraltet, nur in den Wendungen: každý/ celý odboha deň ‘den lieben langen Tag’
- panebože [wörtl. Herrgott]/ ‘wird bei psychischer Belastung, anstelle eines Seufzens ausgesprochen’, vgl. Panebože, kedy sa to už skončí! ‘Mein Gott, wann hört das endlich auf!’
- poručenobohu [wörtl. Gott befohlen]/ ‘Ausdruck der Resignation, der Gottergebenheit’, vgl. nech je, ako chce poručenobohu, už je tak ‘wenn es nun einmal schon so ist’
- prebohaintensivierend [wörtl. um Gottes Willen]/ ‘drückt ein flehentliches Bitten aus, Verwunderung, Grauen’, vgl. Dajte mi to, preboha! Čo ste to, preboha, urobili! ‘Geben Sie es mir, um Gottes willen! Was haben sie da getan, um Gottes willen!’
- prepána/ prepánaboha/ prepánajána [wörtl. um Gottes Willen]/ ‘drückt Erstaunen, Verwunderung, Erschrecken aus’, vgl. Čo ste to, prepánaboha, urobili? ‘Was haben Sie, in Gottes Namen, getan?’
- verabože/ verubože/ selten auch: verabohu [wörtl. bei Gott, fürwahr]/ ‘drückt Erstaunen und Bekräftigung aus’, vgl. Veru, to verubože nie! ‘Ja, das bei Gott nicht!’
- za božemôj/ zabožemôj [wörtl. beim "mein Gott"]/ ‘drückt eine nachdrückliche Verneinung aus’, meist in der Wendung ani za božemôj ‘auch nicht für ein "Mein Gott" = d.h. unter gar keinen Umständen’
- zabohaintensivierend [wörtl. für Gott]/ ‘drückt mit Verneinung eine starke Bestätigung der (meist negativen) Aussage aus wie z. B. unter keinen Umständen, für nichts auf der Welt’, vgl. (Ani) zaboha si nevedel spomenúť. ‘Er vermochte sich unter gar keinen Umständen zu erinnern.’
- zbohom1 [wörtl. mit Gott]/ ‘Abschiedsfloskel, besonders wenn man jmdn. lange Zeit nicht wieder sehen wird’
- zbohom2, ironisch [wörtl. mit Gott]/ ‘Ausdruck einer unangenehmen Überraschung’, vgl. No zbohom! ‘Na toll!’
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- ak Boh dá [wörtl. wenn es Gott gibt]/ ‘so Gott will’
- ak si z boha [wörtl. wenn du von Gott bist]/ ‘jemand ist gut, als ob er von Gott gesandt wäre’
- ako Boh stvoril: ako <niekoho> Boh stvoril/ wie Gott jmdn. geschaffen hat ‘sagt man, wenn man jmdn. (überraschend) nackt erblickt’
- ani za božemôj [wörtl. auch nicht für ein ‚mein Gott‘]/ ‘Ausdruck einer starken Ablehnung, für nichts auf der Welt’
- ani za (živého) bohaintensivierend / ani bohoviintensivierend [wörtl. auch nicht um des lebendigen Gottes Willen]/ ‘starke Ablehnung, etwas zu tun, starker Widerspruch’
- Boh mi je svedok/ svedkom [wörtl. Gott ist mein Zeuge]/ ‘Ausdruck der Bekräftigung einer Aussage’
- bohom zabudnutý/ gottverlassen ‘wenig belebt, nicht modernisiert’, vgl. bohom zabudnuté mesto ‘gottverlassener Ort’
- Bože dobrotivý!/ Bože môj (dobrý/ sladký)!/ (Pane) Bože (na nebi)! [wörtl. gütiger Gott! mein Gott! Gott im Himmel!]/ ‘Ausdruck der Expressivität, z. B. des Schmerzes, des Seufzens bei großem Leiden, bei großer Rührung, aber auch des Erstaunens’
- Ja tvojho/ vášho boha! Boha tvojho/ vášho! [wörtl. ich deinen/ euren Gott!]/ ‘als Fluchformel gebraucht’
- nech boh chráni!: nech <niekoho> boh chráni! [wörtl. möge Gott jmdn. schützen!]/ ‘starkes Erschrecken über einen Sachverhalt’
- nech boh skára!: nech <niekoho> boh skára! [wörtl. Möge Gott jmdn. strafen!]/ ‘Verfluchung einer Person’
- (ne)mať boha pri sebe: <niekto> (ne)má boha pri sebe [wörtl. Gott (nicht) bei sich haben]/ ‘etw. in Übereinstimmung bzw. im Widerspruch mit Gottes Geboten tun’
- odovzdať dušu Bohu: <niekto> odovzdal dušu Bohu [wörtl. jmd. hat seine Seele Gott übergeben]/ ‘sagt man bei jemandem, der gestorben ist, besonders von gläubigen Menschen gebraucht’
- Pán Boh ‘Herrgott’
- (Pán) Boh k sebe povolal: (Pán) Boh <niekoho> k sebe povolal [wörtl. Gott hat jmdn. zu sich gerufen]/ ‘sagt man bei jemandem, der gestorben ist, besonders von gläubigen Menschen gebraucht’
- (Pán) Boh pomáhaj!1: (Pán) Boh <niekomu> pomáhaj! [wörtl. Herr Gott hilf!]/ ‘Gruß an arbeitende Menschen’
- (Pán) Boh pomáhaj!2: (Pán) Boh <niekomu> pomáhaj! [wörtl. Herr Gott hilf!]/ ‘Ausdruck des Erschreckens, wenn etwas nicht eintreten möge’
- Pán Boh uslyš! [wörtl. Herr Gott höre!]/ ‘möge uns Gott erhören’
- Pán Boh zaplať!/ Vergelt’s Gott! ‘Dank für eine Hilfe, die man nicht durch eine entsprechende, gleich große Hilfeleistung erwidern kann’
- pánu bohu za chrbtom [wörtl. dem Herrgott im Rücken]/ ‘an einem weit entfernten Ort, an den man selbst von Gott weit entfernt ist’
- pozerať/ hľadieť pánu bohu do okien/ oblokov: <niekto> pozerá/ hľadí pánu bohu do okien/ oblokov [wörtl. dem Herrgott ins Fenster schauen]/ ‘nichts tun, faulenzen’
- pre boha živého/ pre živého bohaintensivierend [wörtl. um des lebendigen Gottes Willen]/ ‘drückt inbrünstiges Anrufen oder Flehen aus’
- robiť/ vyznať sa ako malý boh: <niekto> robí <niečo>/ sa vyzná <v niečom> ako malý boh [wörtl. etw. machen/ sich in etw. auskennen wie ein kleiner Gott]/ ‘etw. über die Maßen gut machen oder sich hervorragend in etw. auskennen’
- strieľať pánu bohu do okien: <niekto> strieľa pánu bohu do okien [wörtl. dem Herrgott ins Fenster schießen]/ ‘schlecht treffen’
- vďaka Bohu/ ďakovať Bohu/ Gott sei Dank! ‘Ausdruck der Erleichterung’
- volať/ kričať na živého boha: <niekto> volá/ kričí na živého boha [wörtl. den lebendigen Gott anrufen]/ ‘leidenschaftlich, inbrünstig flehen, rufen’
- Zdar Boh! [wörtl. Heil Gott]/ Glück auf! ‘Gruß der Bergleute’
Kollokationen
- Boh otec
- bohom poslaný
- dar od Boha
- ďakovať bohu
- dobrotivý Boh
- dúfať v boha
- hlas Boha
- ľutostivý Boh
- modliť sa k bohu
- na počesť Boha
- poďakovať sa Pánu Bohu
- prosiť Boha o pomoc
- spúšťať sa boha
- v lone Boha
- v mene Boha
- veriť v Boha
Belege
Toto hodnotenie činnosti dúhy po búrke má korene v potope sveta opisovanej v Biblii, pri ktorej sa zachránil iba Noe s rodinou a páriky vtákov a zvierat. Keď po štyridsiatich dňoch dažde ustali, Boh uzavrel zmluvu s ľudstvom a dúha akoby spojila nebo a zem na znak zmierenia ľudstva s Bohom.
Kulúra slova, 2.1994
A to sa prejavilo aj na výchove. A kto nemá autoritu, nemôže mať výsledky. Ako to povedal veľký Dostojevskij? “Kde niet Boha, všetko je dovolené.“ Vraj ste chceli byť dušpastierom? Je to pravda? – Bývali sme oproti fare, do kostola som chodil miništrovať. A pán farár presviedčal mamu, nech ma dajú na teológiu. Zavoňali mi dievčatá, nechcel som sa toho vzdať.
Slovo, 1.2002
Zdá sa, že na Felvídek si ešte budú musieť trochu počkať. Kresťanskí demokrati prišli s návrhom rovnej - 14 - percentnej dane pre všetkých bez ohľadu na výšku platu, hoci rátajú s odporom proti svojmu návrhu a samotné číslo nepovažujú za “posvätnú kravu“. Je to už raz tak. Pred Bohom a KDH sme si zrejme všetci rovní. Predseda SDKÚ Mikuláš Dzurinda sa rozhodol obmeniť stranícku špičku, keď z kandidátky do budúcich parlamentných volieb vypadli ministri Ľubomír Harach, Roman Kováč a Milan Kňažko a nie sú tam ani mladí ľudia, ktorí ho sprevádzali na jeho cyklotúre pred štyrmi rokmi. Nuž, čo z toho, keď hlavný cyklista tam aj tak zostal.
Slovo, 5.2002
Maďarstvo bolo vždy viac ako iba holé sebauvedomovanie sa maďarského národa. Bola to vždy najmä ideológia, náboženstvo. V maďarstvo bolo treba uveriť ako v boha. Klasickým príkladom je vyjadrenie radikálneho revolucionára z roku 1848 Mihála Táncsicsa: „Môj otec je rodom z Chorvátska, moja matka je Slovenka […].“
http://www.inzine.sk/article.asp?art=6424 [05.04.2011]
Boh musel byť Brazílčanom, „to sú výroky, ktoré sa dali čítať na televíznych obrazovkách vo všetkých kontinentoch. Dávali víťazstvu vyšší zmysel […].“
Slovo, 7.2002
Definition
boh
In polytheistischen Religionen: ein Vertreter der höchsten Klasse von Wesen. Sie sind darstellbar und kommen u. a. in der Form von Götzenbildern und -statuen in Menschen-, Tier-, Engel- oder Dämonengestalt oder als Mischung dieser Komponenten vor. Sie haben oft ein furchterregendes oder archaisches Aussehen mit besonderer Betonung ihrer Attribute, die Symbole für die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften und Fähigkeiten sind.
I.d.R. Kleinschreibung. Regelmäßige Pluralbildung: Nom. Pl. bohovia
Konnotationen
- Himmel, Olymp
- allmächtig, allwissend, gut oder bösartig
- Opfergaben, Verehrung
Lexikalische Relationen
Synonyme
modla1, pejorativ ‘Götze’
Wortbildungen
Substantive
- bohynka ‘Göttin’
- bohyňa ’Göttin’
- bôžik1 ‘Nebengott, kleiner Gott’
- božište ‘Stätte, an der Götter verehrt werden’
- božstvo2 ‘Gottheit, Gott sowie die charakteristischen Eigenschaften eines Gottes’
- mnohobožstvo ‘Polytheismus’
- polbohveraltet ‘Halbgott’
- poloboh1 ‘Halbgott’
Verben
- zbožstiť ‘vergöttern, zum Gott erheben’
Adjektive
- božský2 ‘in Relation zu boh (Profil religiös – polytheistisch) stehend’, vgl. Božská komedia ‘Die göttliche Komödie’
- polobožský1 ‘halbgöttlich’, vgl. pobubožská bytosť ‘halbgöttliches Wesen’
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- bohyňu ‘leichter Fluch oder Verwünschung, wenn jemandem etwas Unangenehmes passiert, vgl. Bohyňu jeho, tričko mi zmoklo! ‘Verdammt, ich habe mir mein Hemd nass gemacht!’
- byť krasný ako mladý boh/ schön wie ein junger Gott sein: <niekto> je krasný ako mladý boh ‘außergewöhnlich schön sein’
- cítiť sa ako mladý boh/ sich wie ein junger Gott fühlen: <niekto> cíti sa ako mladý boh ‘sich sehr jung, stark, schön etc. fühlen’
- sto/ tisíc bohov! [wörtl. hundert/ tausend Götter!]/ ‘Fluch, in Dreiteufelsnamen’
- súmrak bohov ‘Götterdämmerung, Sage vom Geschichte und Untergang der Götter, aus der altnord. Mythologie, Übersetzung aus altnord. ragnarök’
- to je pohľad pre bohov!/ Das ist ein Bild für Götter! ‘sagt man beim Anblick von etwas sehr Schönem’
Kollokationen
- boh hromu
- boh slnka
- boh vojny
- Boh Zeus
- obetovať bohom
- rimský Boh
Belege
U niektorých slovanských kmeňov (u Rusov) sa spomínajú aj mená bohov Svarog (Svarožič), Dažbog, Belobog, zavše aj Vesna a Lada. U pomoranských Slovanov pretrvávalo pohanstvo veľmi dlho a ich predstavy už ovplyvňovali prenikajúce kresťanské náhľady a legendy. Pomoranský Svantovít je obdobou kultu sv. Víta, juhoslovanský Triglav zasa sv. Trojice.
Kultúra slova, 3.1994
Arés je boh vojny, krvilačný bojovník, ktorého ostatní olympskí bohovia okrem Afrodity úprimne neznášajú. Rímsky boh vojny Mars bol významnejšia a vznešenejšia postva a pokladali ho za otca Romula, zakladateľa Ríma.
Philip, Neil: Ilustrovaná kniha mýtov. Bratislava 1996
Orol bol u Grékov atribútom boha hromu Zeusa a Zeus sám sa mohol premieňať na orla. Niektoré národy zaoberajúce sa chovom dobytka sa domnievali, že slnko je okom nebeského býka; v iných bájach je raz zvieraťom, raz vtákom.
Každan, Alexander Petrovič: Náboženstvo a ateizmus v staroveku. Bratislava 1961
Postupne sa mimovoľne zvyšuje prah našej prekvapiteľnosti, zvykáme si na fakt, že tento svet je čoraz absurdnejší. Ľudstvo sa pokúša hrať na bohov a stvoriteľov, zabrániť starnutiu, zoznamovať sa a sexuálne uspokojovať bez fyzického kontaktu. Zároveň však nedokáže zabrániť vojnám, terorizmu, globálnemu otepľovaniu a hladu.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=6314 [05.04.2011]
Definition
bohhyperbolisch
Ein Mensch, der durch sein Charisma, besondere intellektuelle, sportliche oder künstlerische Leistungen oder sein Aussehen herausragt und unter seinen Anhängern als absolute Autorität mit beinahe göttlichen Zügen verehrt wird. Die Bezeichnung kann eine ironische Distanz des Sprechers ausdrücken. Kritische Haltung ist dann offensichtlich, wenn über Gegenstände (Geld, Besitz usw.) die Rede ist, die von jemandem gierig begehrt werden, was in Augen des Sprechers an Götzenkult erinnert.
i.d.R. Kleinschreibung. Regelmäßige Pluralbildung: Nom. Pl. bohovia
Konnotationen
- einzigartig, ohne Konkurrenz, der/ die Beste
Lexikalische Relationen
Synonyme
- bôžik2, hyperbolisch ‘gottgleicher Mensch’
- génius ‘Genie’
- idol ‘Idol’
- modla2 ‘Idol’
- poloboh2, ironisch ‘Übermensch, Halbgott; jmd., der sich viel einbildet und der sich verehren lässt’
Wortbildungen
Substantiv
- zbožňovateľ ‘in der Liebe: Verehrer’
- zbožňovateľka ‘in der Liebe: Verehrerin’
Verben
- zbožňovať ‘vergöttern, stark verehren, besonders in der Liebe’
Adjektive
- božský3, hyperbolisch ‘in Relation zu boh (admiratives Profil) stehend, intensivierend – schön, vollkommen, angenehm’, vgl. Si božský! ‘Du bist göttlich!’, božský pocit ‘göttliches Gefühl’, božský futbalista ‘ein göttlicher Fußballer’
- polobožský2‘relationales Adjektiv zu Halbgott; übermenschlich, übernatürlich’ vgl. polobožský status ‘Status eines Halbgottes’, polobožské kráľovské postavy ‘halbgöttliche königliche Gestalten’
Phraseme, Kollokationen
Kollokationen
- boh <čoho>
- boh módy
- <aký> boh
- bohovia v bielom
- bol bohom v obci
- je preňho bohom
- malý boh
- vidieť v niekom pána boha
Belege
Taká je aj jeho hudba. Unavenému rocku, ktorý nesplnil sľubované raje, vrátil jeho iluzívnu silu. V nádhernej pohŕdavej elegancii plní vlastne poslanie – ak pop idol má byť bohom, tak mu prináležia aj jeho atribúty. Brian Slade si z obdivu vytvoril Olymp a zo seba majestát. A predsa aj on urobil chybu. Uvidel na koncerte Curta Wilda a podľahol jeho zúrivosti, zvieracej priamosti a jednoduchosti.
http://www.inzine.sk [05.04.2011]
Precízne marketingové prieskumy nám jednoznačne ukázali, čo dnes ľudia radi čítajú a rozhodli sme sa vytvoriť pre nich popkultúrnu knihu, ktorá plne uspokojí ich čitateľské priania. Čo podľa teba v súčasnosti znamenajú značky? Pri odpovedi si vypomôžem citátom z novely Brand Party, ktorá sa stala predlohou kampane na fiktívnu party. Hlavná hrdinka China v nej o značkách hovorí toto: sú to bohovia novej éry. Nie sú to len znaky, ale novodobé ikony, posolstvá slasti a moji najbližší priatelia.
http://www.inzine.sk [05.04.2011]
Bol arogantný. Cítil sa ako malý Boh, diktoval dopredu, kto bude a kto nebude vo vláde.
Slovo, 10.2002
Wortindex
- ak Boh dá
- ak si z boha
- ako Boh stvoril
- ani bohoviintensivierend
- ani za božemôj
- ani za (živého) bohaintensivierend
- bezbožníkabwertend
- bodaj/ bodajžeumgangssprachlich
- Boh mi je svedok/ svedkom
- Boh Otec
- bohabojne
- bohabojnosť
- bohabojný
- bohaprázdne
- bohaprázdnikabwertend
- bohaprázdny
- bohapusto
- bohapustý
- bohdá
- bohdaj
- bohchráň
- Bohočlovek
- bohohľadač
- bohom zabudnutý
- bohopocta
- Bohorodička
- bohorodičník
- bohorovnosť
- bohorovný
- bohorúhač
- bohorúhačský
- bohorúhačsky
- bohorúhačstvo
- bohorúhánie
- bohorúhavo
- bohorúhavý
- bohoslovec
- bohoslovecký
- bohoslovie
- bohoslužba
- bohoslužobný
- bohovať
- bohove
- bohovitý
- bohovo
- bohovský
- bohový
- Bohozjavenie
- bohuchovaj
- bohuchválaselten
- bohumilýgehoben, ironisch
- bohuotcu
- bohuotcuprisám
- bohuprisahám
- bohuprisám
- bohuznámy
- bohužiaľ
- bohvieako
- bohviečo
- bohviekde
- bohviekedy
- bohviekto
- bohyňa
- bohynka
- bohyňu
- bohzná
- bože
- Bože dobrotivý!
- Bože môj (dobrý/ sladký)!
- božedaj
- božechráň
- božekať/ boženkať
- boženík
- božeuchovaj
- boží1/ Boží1
- boží2
- božište
- božiť sa
- božskosť
- božský1
- božsky
- božský2
- božský3, hyperbolisch
- božstvo1
- božstvo2
- bôžik1
- bôžik2, hyperbolisch
- byť krasný ako mladý boh
- cítiť sa ako mladý boh
- človek
- dajbože
- dajsamibože
- ďakovať Bohu
- diabol
- dobohagrob
- génius
- Hospodin
- chráňboh
- chráňbože
- chvalabohu
- idol
- Ja tvojho/ vášho boha! Boha tvojho/ vášho!
- jednobožstvo
- Kráľ nebeský
- Kráľ nebies
- mnohobožstvo
- modla1, pejorativ
- modla2
- náboženstvo
- nabožne
- nabožný
- Najvyšší
- naverímboha
- nebohýeuphemistisch
- nebožiatko
- nebožskýeuphemistisch
- nebožtíkumgangssprachlich, euphemistisch
- nedajboh
- nedajbože
- nech boh chráni!
- nech boh skára!
- (ne)mať boha pri sebe
- nemilobohu
- neznabohabwertend
- odbohaumgangssprachlich
- odovzdať dušu Bohu
- Otec nebeský
- Pán
- Pán Boh
- (Pán) Boh k sebe povolal
- (Pán) Boh pomáhaj!1
- (Pán) Boh pomáhaj!2
- Pán Boh uslyš!
- Pán Boh zaplať!
- Pánboh
- Pánbožkoumgangssprachlich, scherzhaft
- (Pane) Bože (na nebi)!
- panebože
- pánu bohu za chrbtom
- pobožne
- pobožnosť1
- pobožnosť2
- pobožnostkárabwertend
- pobožnostkárský
- pobožný
- polbohveraltet
- poloboh2, ironisch
- poloboh1
- polobožský2
- polobožský1
- poručenobohu
- pozerať/ hľadieť pánu bohu do okien/ oblokov
- pre boha živého
- pre živého bohaintensivierend
- prebohaintensivierend
- prepána
- prepánaboha
- prepánajána
- prisám
- prisámbohu
- prisámvačku
- robiť/ vyznať sa ako malý boh
- satan
- spobožnienie
- spobožnieť
- sto/ tisíc bohov!
- strieľať pánu bohu do okien
- Stvoriteľ
- súmrak bohov
- to je pohľad pre bohov!
- vďaka Bohu
- verabohu
- verabože
- verubože
- volať/ kričať na živého boha
- Všemohúci
- za božemôj
- zabohaintensivierend
- zabožemôj
- zbohom1
- zbohom2, ironisch
- zbožne
- zbožnosť
- zbožňovať
- zbožňovateľ
- zbožňovateľka
- zbožňovaťelský
- zbožný
- zbožstiť
- Zdar Boh!
- žiaľbohu
Etymologie
Atschech. bóh, aus dem urslaw. *bogъ, mit der Bedeutung 1. ‘Reichtum, Glück, Anteil’ (vgl. bohatý ‘reich’, zboží ‘Ware’) oder 2. ‘Gott’. Aus dem uridg. *bhag- ‘erteilen, gewähren’; die Bedeutung ‘Gott’ entwickelte sich als Zusammenfügung der Bedeutung ‘Reichtum, Glück’ und ‘der, der Reichtum, Glück erteilt, schenkt’. Vgl. Rejzek, 2001, 96.
Semantischer Wandel
Im SSJ (1959-1968) werden die monotheistische und die polytheistische Bedeutung gemeinsam aufgeführt, die admirative Bedeutung fehlt ganz. Im KSSJ (2003) wird ebenfalls nur von einem Eintrag für boh ausgegangen. Das Wort wird entweder im Sinne ‘das eine, höchste Wesen’ oder im Polytheismus als ‘eines unter vielen höheren Wesen’ aufgefasst. Die übertragene Bedeutung (im vorliegenden Wörterbuch profanisiertes Profil bzw. Autorität) als maßgebende Persönlichkeit auf einem Gebiet oder unumschränkter Souverän in einem bestimmten sozialen Gefüge wird anhand einiger Phraseme illustriert. Ist Gott im monotheistischen Sinn gemeint, wird Boh häufig großgeschrieben, bei den übrigen Bedeutungen ist die Kleinschreibung die Norm.
Im vorliegenden Wörterbuch SuP wurden für das Slowakische drei Profile ausgegliedert: ein religiös-monotheistisches, ein religiös-polytheistisches und ein profanisiertes Profil.
Insgesamt scheinen die Wörterbuchbefunde ebenso wie die Korpusbelege für eine stabile Polysemie des Wortes boh zu sprechen. Ausgehend von den beiden religiösen Bedeutungen monotheistischer Gott der abrahamitischen Religionen und der älteren polytheistischen Bedeutung ‘ein Gott unter vielen anderen Göttern’ hat sich boh im profanisierten Profil als hyperbolische Bezeichnung für einen charismatischen Menschen mit besonders hervorstechenden Eigenschaften oder Begabungen eingebürgert. Allerdings gibt es auch Vorbilder dafür bereits im religiös-polytheistischen Profil, so bspw. in der antiken Mythologie und Herrschaftspraxis: einerseits die oft als Götter, Riesen oder Halbgötter bezeichneten Söhne aus der hybriden Mischung von Göttern und Menschen, andererseits die Apotheose (Vergöttlichung) antiker Herrscher. Neben boh werden in admirativer Funktion auch das Deminutiv bôžik ‘gottgleicher Mensch’ sowie aus dem Bereich des religiösen Wortschatzes idol ‘Idol’, modla ‘Idol’ und guru ‘Guru’ verwendet
Boh weist eine reiche Wortbildung auf. Die Mehrheit der Derivate und Komposita sind entweder inzwischen ungebräuchlich bzw. veraltet oder auf den Diskurs religiöser Menschen eingeschränkt. Andere Derivate haben im Gegensatz zum ursprünglichen Sprachgebrauch in pragmatischer Hinsicht eine Umwertung erfahren und werden einerseits ironisch, scherzhaft oder als modaler Verstärker verwendet und in diesem Prozess sukzessiv säkularisiert. Am ehesten finden Wortbildungen von boh demnach vor allem in der Literatursprache und in feuilletonistischen Texten zur Stilisierung bestimmter Milieus und Redesituationen sowie in den oben angeführten pragmatischen Funktionen Verwendung.
In vielen Phrasemen wird boh verwendet, um einerseits die religiöse Einstellung des Sprechers bei vielen Sprechakten anzuzeigen, in denen Gott zur Bestätigung der Wahrheit einer Aussage, in Schwur-, Dank- und Wunschformeln angerufen wird. Ähnlich häufig kommt das Wort aber auch in Verwünschungen und Interjektionen vor. Der überwiegende Teil der aufgeführten Phraseme ist in der Alltagssprache inzwischen ungebräuchlich. Sofern die Phraseme nicht veraltet sind, sind sie stilistisch stark markiert, entweder im Sinne einer Ironisierung bzw. Verstärkung oder aber auf Diskurse unter gläubigen Menschen beschränkt, in dem bestimmte Wendungen in der Funktion einer gruppenspezifischen Sprache und zum Teil auch als Erkennungszeichen unter Gleichgesinnten auftreten (Pan Boh zaplať!/ Gott vergelt´s!). Zum Teil werden Wendungen mit boh auch als Euphemismus und wird zum Zweck einer transzendenten Sinnstiftung verwendet (z.B. Boh <niekoho> k sebe povolal/ Gott hat <jmdn.> zu sich gerufen).
Die eigentlichen Veränderungen beim Gebrauch des Lemmas zeigen sich nicht in einer semantischen Erweiterung oder Bedeutungsverengung, sondern am Rückgang des Gebrauchs der reich entwickelten Wortbildungen und Wendungen, die von bzw. mit boh gebildet werden. Die Vielzahl an Derivaten, Komposita und Phrasemen spricht einerseits für die Zentralität des Lemmas als religiöses Konzept. Andererseits ist die Abnahme des Gebrauchs des Worts in der Alltagssprache ein Hinweis auf Säkularisierungsprozesse in der heutigen slowakischen Gesellschaft.
Sprichwörter
Ani Pán Boh svet naraz nestvoril./ Gott hat die Welt auch nicht an einem Tag erschaffen.
Ani pán Boh všetkým ľudom nevyhovie. [wörtl.: Auch Gott kommt nicht allen Menschen entgegen.] ‘man sollte sich nicht allein auf Gottes Hilfe verlassen’
Božie mliny melú pomaly, ale isto./ Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher.
Človek mieni, Pán Boh mení./ Der Mensch denkt, Gott lenkt. ‘sagt man, wenn etw. unerwartet, anders als geplant geschehen ist.’ (vgl. Spr 16,9)
Čo chudobnému dáš, to ti Pán Boh stonásobne vráti./ Was Du einem Armen gibst, vergilt Dir Gott hundertfach. ‘gute Taten werden von Gott belohnt’
Dobrých Boh zo sveta berie a zlí tu zostávajú. [wörtl.: Die Guten holt Gott von der Erde, die Schlechten lässt er dort.] ‘sagt man, wenn gute bzw. verdienstvolle Menschen früh sterben’
Hosť do domu, Boh do domu. [wörtl. Gast ins Haus, Gott ins Haus]/ ‘ein Gast bringt Glück und Gottes Segen’
Keď Boh dá, aj motyka vystrelí. [wörtl. Wenn Gott will, schießt auch eine Hacke]/ ‘Wenn Gott will, schießt auch ein Besen; für Gott ist nichts unmöglich’
Keď je bieda najväčšia, pomoc Božia najbližšia./ Wenn die Not am Größten, ist die Hilfe [=Gott] am Nächsten. ‘Gott hilft in scheinbar aussichtslosen Situationen’
Kde Boh hospodári, tam sa dobre darí./ Mit Gottes Hilfe ist alles getan.
Koho Pán Boh miluje, toho krížom navštevuje./Wen Gott liebt, den züchtigt er.
Kto chudobnému udelí, tomu pán Boh nadelí./ Wer einem Armen gibt, dem hilft Gott. ‘gute Taten werden von Gott belohnt’
Kto včas ráno vstáva, toho Pán Boh požehnáva. [wörtl. Wer früh aufsteht, den sergnet Gott.]/ Morgenstund hat Gold im Mund.
Komu Pán Boh, tomu všetci svätí! [wörtl. (Mit) wem Gott, (mit) dem alle Heiligen!]/ ‘sagt man, über jmdn., dem es immer gut geht’
Lepší Pán Boh daj! ako zdravý buď! [wörtl. Besser ein ‘Gott helfe!’ als ein ‘Sei gesund’!]/ An Gottes Segen ist alles gelegen.
Pán Boh dopustí, ale neopustí. [wörtl. Gott lässt zu, vergibt aber nicht.]
Pán Boh nikoho za vlasy do neba neťahá. [wörtl. Gott zieht niemanden an den Haaren in den Himmel.] ‘Gott zwingt niemanden zu seinem Glück’
Pán Boh stvoril vrany a čert politické strany. [wörtl.: Gott schuf die Krähen und der Teufel die politischen Parteien.] ‘im Slowakischen ein Rein, sagt man, um zu betonen, dass Gott auch Wesen geschaffen hat, die uns als Plagegeister erscheinen, andererseits aber die Taten der Menschen oft nicht einem göttlichen Plan folgen’
Slúží za groš i čertu i pánu Bohu. [wörtl.: Für einen Groschen dient er sowohl dem Teufel als auch Gott.] ‘sagt man über jmdn., der sich zu jeder Arbeit dingen lässt, ohne sich um moralische Fragen zu kümmern’
Vzduch - boží duch. [wörtl. Die Luft - Gottes Geist.]
Za Boha, za národ! [wörtl. für Gott, für die Nation!]/ ‘drückt die Opferbereitschaft und Treue zum slowakischen Volk aus, meist von slowakisch-nationalistisch eingestellten Menschen oder ironisch gebraucht’
Kulturelle Kontexte
Literatur
- Stefan Bednar: "Bohem hl'adá vlasť." (Artikel in: Slovenské Pohl'ady, 89.8, S. 67-82; 107-24), 1973.
- Jaroslava Daniška: Boh a Benedikt v Amerike (Artikel), 2008.
- Ján Ďateľ: Boh a národ, vybrané verše, 1928.
- Rudolf Dilong: Bohu (in: Mladý svadobník), 1936; Stretol som Boha (in: Stretával som ľudí a svet. Memoáre), 1976; Boh povie, čo robíme (in: Cesty a stesky. Literárne dielo II) 2002; Boh pokrájaný na chlieb (in: Vidíte zrnko), 1973; Čo je Božie, dajte Bohu (in: Cesty a stesky. Literárne dielo II), 2002.
- Jakub Grajchman: Pokiaľ starý Pán Boh žije (in: Básnické spisy Jakuba Graichmana, Sväzok I), 1890.
- Jozef Haľko: Boh a naše dejiny (Essay), 2009.
- Anton Hlinka: Boh a jeho pohľadávky (Artikel), 2000.
- Marek Hron: Boh a antihmota (Rezension), 2005.
-
Peter Klas: Satan proti Bohu, 2004.(Quelle: http://www.sirion.sk/user/catalog_big/46/satan-proti-bohu.jpg)
- Ľudovít V. Rizner: Švec Pánom Bohom (in: Pestré všeličo) 1999.
- Ferko Urbánek: Boh (in: Zlatý fond denníka SME 2010, [cit. 7. 9. 2012]. Dostupné na webovskej stránke (world wide web): http://zlatyfond.sme.sk/dielo/1251/Urbanek_Boh)
- Jonáš Záborský: Kedy sa Pán Boh hnevá (in: Výber z diela II.), 1953.
Werbung
(Quelle: Foto von Monika Turočeková)
(Quelle: Foto von Monika Turočeková)
Sonstiges
-
Aufschrift bohyňa auf einer Coca-Cola-Flasche
(Quelle: Foto von Monika Turočeková) -
Beitrag in: www.ateisti.sk
(Quelle: http://ateisti.sk/wp-content/uploads/2012/04/god-kill-me-now.png)
Bibliographie
Kačala, Ján 2014: „Meno Boh/ boh medzi religiozitou a sekulárnosťou“, in: Nagórko, A. (Hg.), Sprachliche Säkularisierung. Semantik und Pragmatik, Hildesheim u. a., S. 151-159.