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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Slowakisch: nebo
Deutsch: Himmel

Polysemie

  1. räumlich: ‘Firmament’
  2. religiös: ‘Sitz Gottes’
  3. religiös-metonymisch: ‘Gott’
  4. quasireligiös: ‘Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen’
  5. axiologisch: ‘Olymp’
  6. psychologisch: ‘Glückszustand’
  7. Artefaktprofil: ‘Baldachin’

Polysemie

  1. räumlich: ‘Firmament’
  2. religiös: ‘Sitz Gottes’
  3. religiös-metonymisch: ‘Gott’
  4. quasireligiös: ‘Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen’
  5. axiologisch: ‘Olymp’
  6. psychologisch: ‘Glückszustand’
  7. Artefaktprofil: ‘Baldachin’

Profil: räumlich

Profil: räumlich

Definition

nebo

Ein weiter Raum über der Erde, der als Halbkugel wahrgenommen wird und den man sieht, wenn man draußen nach oben schaut. An heiteren Tagen scheint dort die Sonne vor einem blauen Hintergrund, in einer wolkenlosen Nacht sind der Mond und die Sterne zu sehen. Aus Wolken, die sich oben ansammeln, fällt Regen oder Schnee, bei einem Gewitter gibt es Blitz und Donner.

Die Vorstellung des Himmels als zweidimensionale Fläche (d. h. die Oberfläche des scheinbaren Gewölbes) spiegelt sich in der Präpositionalphrase na nebi ‘am Himmel wider.

Die Bedeutungskomponente ‘sehr hoch gelegen’ wird auf den extremen Pol einer Skala projiziert und metaphorisch als ‘intensiv, von großem Ausmaß’ umgedeutet, vgl. das intensivierende Adverb nebesky ‘himmlisch = sehr’: nebesky čistý ‘himmlisch rein’, nebesky dobra nálada ‘himmlisch gute Laune’.

Definition

Himmel

Ein weiter Raum über der Erde, der als Halbkugel wahrgenommen wird und den man sieht, wenn man draußen nach oben schaut. An heiteren Tagen scheint dort die Sonne vor einem blauen Hintergrund, in einer wolkenlosen Nacht sind der Mond und die Sterne zu sehen. Aus Wolken, die sich oben ansammeln, fällt Regen oder Schnee, bei einem Gewitter gibt es Blitz und Donner.

Die Vorstellung des Himmels als zweidimensionale Fläche (d. h. die Oberfläche des scheinbaren Gewölbes) spiegelt sich in der Präpositionalphrase am Himmel wider.

Die Bedeutungskomponente ‘sehr hoch gelegen’ wird auf den extremen Pol einer Skala projiziert und metaphorisch als ‘intensiv, von großem Ausmaß’ umgedeutet, etwa Komposita wie Himmelangst ‘große Angst’ oder das intensivierende Adverb himmlisch ‘sehr’, vgl. himmlisch günstig, himmlisch leckere Plätzchen.

Pl. poetisch

Konnotationen

  • blau, hell
  • grau, düster
  • schön, grenzenlos
  • unerreichbar
  • unberechenbar, bedrohlich

Konnotationen

  • blau, hell
  • grau, düster
  • schön, grenzenlos
  • unerreichbar
  • unberechenbar, bedrohlich

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • obloha ‘scheinbares Gewölbe über der Erdoberfläche’ vgl. obloha posiata hviezdami ‘sternenübersätes Himmelsgewölbe’
  • báňpoetisch ‘Himmelsgewölbe’ vgl. nebeská báň ‘Himmelsgewölbe’
  • výšina ‘Höhe’ vgl. Lietadlo sa z výšiny spustilo kolmo na zem. ‘Das Flugzeug fiel senkrecht aus der Höhe auf die Erde hinunter.’
  • firmamentpoetisch ‘Firmament’

Antonyme

  • zem1 ‘Erde’- komplementär: nebo a zem ‘Himmel und Erde’ vgl. na nebi i na zemi ‘auf Himmel wie auf Erden’ (d.h. überall); Sú veci medzi neboma zemou. ‘Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde.’ (d.h. geheimnisvolle, übernatürliche Ereignisse) 

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Firmament
  • Luftraum

Opposita

  • Erde

Wortbildungen

Substantive

  • nebíčkoDimin. ‘Himmelchen’
  • podnebie1 ‘Klima’
  • podnebie2 ‘Gaumen’

Adjektive

  • nebeský1 ‘in Relation zu nebo (räumliches Profil) stehend, in Bezug auf das Himmelsgewölbe’, vgl. nebeská klenba ‘Himmelsgewölbe’, nebeské telesá ‘Himmelkörper’, nebeské zjavy ‘Himmelserscheinungen’, nebeské hviezdy ‘Himmelssterne/ -gestirne’
  • nebotyčný [wörtl. himmelragend] ‘vom großen Ausmaß, sehr’, vgl. nebotyčné končiare Tatier ‘himmelragende Gipfel der Tatra’
  • nebový ‘Farbadjektiv: blau wie der Himmel’, vgl. nebové oči ‘himmelblaue Augen’, nebová farba ‘himmelblaue Farbe’, nebové šaty ‘himmelblaue Kleidungsstücke’
  • podnebný ‘klimatisch’, vgl. podnebné podmienky ‘klimatische Bedingungen’

Wortbildungen

Substantive

  • Himmelangst nur in der Fügung <jmdm.˃ ist/ wird Himmelangst ‘jmd. hat/ bekommt große Angst’
  • Himmelhund1 ‘gewissensloser Mensch, Schuft’
  • Himmelsfesteveraltet‘Firmament’
  • Himmelserscheinung
  • Himmelsgewölbe
  • Himmelsguckerscherzhaft, veraltet ‘Astronaut’
  • Himmelskörper
  • Himmelkugel
  • Himmelskundeveraltet ‘Astronomie’
  • Himmelskundlerveraltet ‘Astronom’
  • Himmelskuppel
  • Himmelspol
  • Himmelsrichtung
  • Himmelsrund ‘Himmelsgewölbe’
  • Himmelsstrahlung ‘aus dem Weltall stammende Strahlung, die in der Athmosphäre nachweisbar ist’
  • Himmelsstrich ‘Gegend, Zone’
  • Himmelsstürmer1 ‘Idealist, weltfremder Phantast‘
  • Himmelsstürmer2, scherzhaft ‘Astronaut’
  • Himmelswagen ‘Sternbild: Großer Wagen, Großer Bär’
  • Himmelszeichen ‘Tierkreiszeichen’
  • Himmelszelt
  • Nachthimmel
  • Sternenhimmel
  • Südhimmel

Adjektive

  • himmelblau
  • himmelhochjauchzend ‘sehr fröhlich’, vgl. himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

Adverbien

  • himmelhoch  ‘sehr hoch’, vgl. himmelhohe Berge
  • himmelwärts ‘zum Himmel empor’
  • himmelweit ‘einen großen Gegensatz darstellend’, vgl. ein himmelweiter Unterschied
  • himmlisch1, umgangssprachlich, intensivierend ‘in Bezug auf Himmel (räumliches Profil) stehend, sehr’, vgl. himmlisch lecker, himmlisch günstig

Phraseme, Kollokationen

Phraseme:

  • aj keby sekery, klince z neba padalihyperbolisch [wörtl. auch wenn Äxte und Nägel vom Himmel fallen würden]/ ‘egal bei welchem Wetter, d.h. unter allen Umständen, in jedem Fall’
  • ako blesk z jasného (čistého) nebahyperbolisch [wörtl. wie ein Blitz aus heiterem (klarem, reinen) Himmel]/ ‘etwas geschieht vollkommen unerwartet, überraschend’
  • <byť, spať ap.> pod holým (pod šírym) nebom [wörtl. unter nacktem/ freien (unter weitem/ breiten) Himmel <sein, schlafen usw.>]/ ‘ohne Dach über dem Kopf, in der freien Natur <sein, schlafen usw.>’ 
  • Čo z neba spadol?ironisch [wörtl. Bist du vom Himmel gefallen?]/ ‘ist er wirklich so naiv (oder tut er nur so)?; sich fragen, ob <jmd.> so naiv ist/ sein kann’
  • hviezdy z neba by <niekomu> zniesolbildhaft [wörtl. würde ihm die Sterne vom Himmel herunterholen]/ ‘jmd. würde für jmdn. die Sterne vom Himmel holen; würde für <jmdn.> alles tun, auch das scheinbar Unmögliche oder Unerreichbare’
  • je to medzi nebom a zemoubildhaft [wörtl. das ist (= befindet sich) zwischen Himmel und Erde]/ ‘das läßt sich nicht auf einfache Weise erklären’
  • nič nepada samo z neba [wörtl. <etwas> fällt nicht einfach so vom Himmel]/ ‘<etwas> fällt nicht (einfach so) vom Himmel; nichts kann ohne eigene Anstrengung und Bemühung erreicht werden’
  • nikto učený z neba nespadolbildhaft [wörtl. niemand ist gelehrt vom Himmel gefallen]/ ‘es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen; jeder muss lernen, niemand wird einfach nur so gelehrt’
  • sľubovať <niekomu> modré z neba, sľubovať hviezdy z nebabildhaft [wörtl. <jmdm.> das Blaue, <jmdm.> die Sterne vom Himmel versprechen]/ ‘<jmdm.> die Sterne des Himmels versprechen; <jmdm.> das Blaue vom Himmel (herab) versprechen’
  • tvári sa, vyzerá, ako by bol z neba spadolbildhaft [wörtl. <jmd.> tut so/ sieht aus, als ob er vom Himmel gefallen wäre]/ ‘<jmd.> sieht vollkommen überrascht aus’
  • vynášať, vychváliť, vychvaľovať, chváliť <niekoho, niečo> do neba (do nebies)bildhaft [wörtl. jmd./ etw. bis zum Himmel heben, loben]/ ‘jmdn. in den Himmel heben, jmdn. über den grünen Klee hinaus loben; jmdn. auf übertriebene Weise/ über alles Maß hinaus loben’
  • vystreliť, urobiť dieru do nebabildhaft [wörtl. ein Loch in den Himmel schießen/ machen]/ ‘einen Bock schießen; einen großen Reinfall erleben, einen Mißerfolg erleben’
  • zniesol by <niekomu> modré (aj to modré) z nebabildhaft ‘<jmdm.> die Sterne vom Himmel holen; für jmdn. alles Mögliche und Unmögliche machen, anstellen, versuchen’

Kollokationen: 

  • hviezdy na nebi svietia
  • modré nebo
  • pozerať do neba/ hľadieť do neba
  • hviezdnaté, belasé, jasné, zatiahnuté nebo
  • na nebi svieti mesiac
  • nebo sa rozžiarilo
  • pod šírym nebom
  • po nebi plávajú mraky
  • nebo sa pokrylo oblakmi
  • belasý ako nebo
  • týčiť sa k nebu

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • das Blaue vom Himmel erzählenbildhaft: <jmd.> erzählt das Blaue vom Himmel ‘lange über Nebensächliches sprechen’
  • das Blaue vom Himmel (herunter) lügenbildhaft: <jmd.> lügt <jmdm.> das Blaue vom Himmel (herunter) ‘hemmungslos lügen’
  • das Blaue vom Himmel (herunter) versprechenbildhaft: <jmd.>verspricht <jmdm.> das Blaue vom Himmel (herunter)‘ohne Hemmungen die unmöglichsten Dinge versprechen’
  • das Blaue/ die Sterne vom Himmel holenbildhaft: <jmd.> holt <jmdm., für jmdn.> das Blaue/ die Sterne vom Himmel ‘für jmdn. fast Unmögliches tun’
  • Himmel und Erde in Bewegung setzenbildhaft: <jmd.> setzt Himmel und Erde in Bewegung ‘alles Mögliche tun, um etwas zu erreichen’
  • in den Himmel hebenumgangssprachlich, bildhaft: <jmd.> hebt <jmdn., etwas> in den Himmel ‘jmdn., etwas überschwänglich loben’
  • nicht vom Himmel fallenbildhaft: <etwas> fällt nicht vom Himmel ‘für das Zustandekommen von etwas muss man etwas tun’
  • unter freiem Himmel ‘im Freien’
  • wie ein/der Blitz aus heiterem Himmelbildhaft ‘über eine unerwartete Nachricht, ein überraschendes Ereignis’

Kollokationen

  • am Himmel
  • ein bewölkter Himmel
  • der Himmel heitert sich auf
  • sternbedeckter Himmel
  • Sterne am Himmel

Belege

Vyšli na schodisko, ktoré sa v mäkkých ohyboch , prerušované dlhými odpočívadlami, vinulo zo záhrady ku kaštieľu, a za stromami zazreli večerný obzor: od mora sa  po nebi valili atramentovočierne mrákavy. Azda sa hnev boží utíšil a každoročná kliatba...
Lampedusa, Giuseppe Tomasi di: Gepard. Bratislava 1975

Celý deň plynul v šerosvite a prítmí. Ťažký tieň temnel od bezslnečného úsvitu do večera a všetky srdcia v meste oťaželi. Vysoko po nebi sa pomaly posúvalo na západ mračno z Čiernej zeme.
Tolkien, J.R.R.: Pán prsteňov - Návrat kráľa. Bratislava 2002

Ochotne ostanem až do piatej ráno hore, ale jedine preto, že  na nebi svietia tvoje hviezdy. Prepáč, že som túto vetu zvýraznil... 
Salinger, Jerome David: Do výšok stavajte krov, tesári. Bratislava 2001

Neuteší ťa, žiadny strom a žiadne nebo, ani mlynské koleso za vŕzganím jedľového dreva, žiadny umierajúci vták, ani sova , ani uháňajúca jarabica, späť je ďaleko, žiadny krík ťa už neuchráni pred chladnými hviezdami a krvavými konármi, neuteší ťa  žiadny strom a žiadne nebo, v korunách rozcuchanej zimy rastie tvoja smrť so stuhnutými prstami ďaleko od trávy a divočiny do rozsudku čerstvo napadnutého snehu.
Revue svetovej literatúry. Bratislava 2001

Po dni strávenom v saune  pod holým nebom asi nemôžete túžiť po ničom inom náruživejšie ako po orosenej fľaši...
Inzine. Bratislava 2002

Pretože málokto si nechá zatmenie ujsť, mnohí zastavia a budú hľadieť do neba. Je vraj dôležité, aby každý zastavil niekde na parkovisku včas a nezačal spontánne hľadieť na oblohu pri jazde, až keď zatmenie nastane.
SME, 4.8.1999

Belege

Während der Samstagvormittag noch leicht bewölkt daher kommt, lacht ab dem Nachmittag die Sonne am Himmel.
Rhein-Zeitung, 27.12.2008

Das allein sollte eigentlich schon für jeden Anlass genug sein, einmal selbst durch ein Teleskop in den Himmel zu blicken.
Nürnberger Zeitung, 31.12.2008

Ich sitze im dämmernden Zimmer. Draußen rieseln leichte Schneeflocken vom wolkenbezogenen Himmel.
Braunschweiger Zeitung, 29.11.2008

Geboren und aufgewachsen in Nizza, hatte sich ihm das Blau des Meeres und des Himmels als Erlebnis der Unbegrenztheit und Schwerelosigkeit eingeprägt.
Lufthansa Bordbuch, Mai/Juni 1995, Nr. 3

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

nebo

In der Vorstellung gläubiger Menschen verschiedener Religionen der Sitz Gottes (bzw. der Götter), der Engel und der Heiligen, Aufenthaltsort der erlösten Seelen und der Menschen nach der Wiederauferstehung. Der Himmel ist das Ziel der Bestrebungen eines religiösen Menschen und Belohnung für sein gutes Leben.

Im Volksglauben wird der Himmel oben, oberhalb des Firmaments platziert. Es herrscht dort Ruhe und Ordnung, auf den Wolken ruhen Gott und die Heiligen, es musizieren dort die Engel.

 Religiöser und räumlicher Aspekt sind nicht immer voneinander abzugrenzen. Die Opposition nebo− zem kann sowohl im physikalischen als auch metaphysischen Sinne als Gesamtkosmos verstanden werden, vgl. Bibelzitate wie „Na počiat­ku stvoril Bôh nebesia a zem.“ (Gen 1,1) "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."; „Nebo a zem po­minú, ale moje slová ni­kdy ne­pominú.“ (Mt 24,35) "Himmel und Erde werden vergehen, aber mein Wort wird nicht vergehen.". Ebenso überlappen sich in manchen Phrasemen die räumliche und religiöse Profilierung, da hier Assoziationen sowohl zu dem hoch oben gelegenen Firmament als auch zum metaphysischen Sitz Gottes bestehen; vgl. vychvaľovať niekoho/ niečo až do neba/ nebies ‘jmdn., etw. in den Himmel heben’; do neba volajúci ‘zum Himmel schreiend’. 

Die Vorstellung des Himmels als dreidimensionaler Raum spiegelt sich in der Präpositionalphrase v nebi ‘im Himmel’ wider.

Im Slowakischen wird in der Kommunikation mit Kindern auch das Diminutivum verwendet, besonders in verhüllenden Redewendungen über Sterben, vgl. býť v nebíčku [wörtl. im Himmelchen sein]/ ‘über jmdn., der tot ist’, odisť do nebíčka [wörtl. in das Himmelchen gehen]/ ‘über jmdn., der verstorben ist’.

Sg. tant. Archaische Pluralformen in religiöser Bedeutung: nebesá/-ia, -bies, Dat. -sám/-siam, Lok. -sách/-siach, Instr. -sami,  vorwiegend in festen Redewendungen (dar z nebies ‘Geschenk des Himmels’; vynášať/ chváliť niekoho do nebies ‘jmdn. in den Himmel loben’; zdvihnuť oči k nebesám ‘die Augen zum Himmel heben’; Bože na nebesiach ‘Gott im Himmel’; Syn nebies ‘Himmelssohn’ etc.)

Definition

Himmel

In der Vorstellung gläubiger Menschen verschiedener Religionen der Sitz Gottes (bzw. der Götter), der Engel und der Heiligen, Aufenthaltsort der erlösten Seelen und der Menschen nach der Wiederauferstehung. Der Himmel ist das Ziel der Bestrebungen eines religiösen Menschen und Belohnung für sein gutes Leben.

Im Volksglauben wird der Himmel oben, oberhalb des Firmaments platziert. Es herrscht dort Ruhe und Ordnung, auf den Wolken ruhen Gott und die Heiligen, es musizieren dort die Engel.

Religiöser und räumlicher Aspekt sind nicht immer voneinander abzugrenzen. Die Opposition HimmelErde kann sowohl im physikalischen als auch metaphysischen Sinne als Gesamtkosmos verstanden werden, vgl. Bibelzitate wie „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (Gen 1,1); „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ (Mt 24,35). Ebenso überlappen sich in manchen Phrasemen die räumliche und religiöse Profilierung, da hier Assoziationen sowohl zu dem hoch oben gelegenen Firmament als auch zum metaphysischen Sitz Gottes bestehen; vgl. jmdn./ etw. in den Himmel heben; zum Himmel schreiend; Zeichen des Himmels; das ironische Wortspiel Heinrich Heines (Deutschland. Ein Wintermärchen; Im traurigen Monat November): „Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen.“

Die Vorstellung des Himmels als dreidimensionaler Raum spiegelt sich in der Präpositionalphrase im Himmel wider.

Pl. poetisch

Konnotationen

  • vollkommen, schön, angenehm
  • hell, durchstrahlt von Licht
  • ewiges Glück, Seligkeit, Idylle
  • Nichtstun oder sogar Langeweile
  • singende Heerscharen auf den Wolken, engelgleiche Menschen

Konnotationen

  • vollkommen, schön, angenehm
  • hell, durchstrahlt von Licht
  • ewiges Glück, Seligkeit, Idylle
  • Nichtstun oder sogar Langeweile
  • singende Heerscharen auf den Wolken, engelgleiche Menschen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • kráľovstvo nebeské ‘himmlisches Reich’
  • raj1 ‘Paradies’
  • onen svet ‘Jenseits’
  • záhrobie ‘Jenseits’
  • zásvetie ‘Jenseits’

Opposita

  • zem2 ‘Erde’
  • peklo1 ‘Hölle’
  • očistec ‘Fegefeuer’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Himmelreich1
  • Jenseits
  • Paradies1

Opposita

  • Erde
  • Hölle1 (religiöses Profil)

Wortbildungen

Substantive

  • nebešťan ‘Himmelsbewohner’, aber auch: ‘imaginäres Wesen, das im Himmel wohnt’, vgl. Posielajú mi ju (rozkoš) múdri nebešťania v najkrajších ženách. ‘Die weisen Himmelsbewohner schicken mir das Ergötzen durch die schönsten Frauen.’
  • nebešťanka ‘Himmelsbewohnerin’
  • nebešťanstvo ‘Gesamtheit der Himmelbewohner’
  • Nanebovstúpenie ‘Himmelfahrt’
  • Nanebovzatie ‘Aufnahme in den Himmel’ (auch Namen christlicher Feiertage)

Adjektive

  • nebeský2 ‘in Relation zu nebo (religiöses Profil) stehend‘, vgl. Niet divu, že sú horliví v duchu, lebo ich napĺňa velebná nebeskáradosť, pokoj a láska. ‘Kein Wunder, dass sie eifernd im Geiste sind, denn sie erfüllt erhabene himmlische Freude, Friede und Liebe.’, nebeské kráľovstvo ‘himmlisches Reich’, nebeský otec ‘himmlischer Vater’

Wortbildungen

Substantive

  • Himmelfahrt1 vgl. Himmelfahrt Christi, Mariä Himmelfahrt
  • Himmelfahrt2 in der Soldatensprache ‘lebensgefährliches Unternehmen’
  • Himmelfahrtskommando ‘militärische Abteilung, die einen gefährlichen Auftrag ausführt (man kommt in den Himmel im Fall des Todes)’
  • Himmelreich2
  • Himmelsbewohner
  • Himmelsbote ‘Engel’
  • Himmelsbrautpoetisch ‘Nonne’
  • Himmelschlüssel/ Himmelsschlüssel/ Himmelschlüsselchen ‘Schlüsselblume’ (Folklore: die Pflanze soll aus dem vom Himmel gefallenen Schlüsselbund des hl. Petrus entstanden sein)
  • Himmelskönigin ‘die Jungfrau Maria’
  • Himmelsleiter ‘eine Leiter, auf der die Engel vom Himmel auf die Erde und umgekehrt auf- und absteigen’
  • Himmelspfortebildhaft
  • Himmelstorbildhaft

 

Adjektive

  • himmlisch2 ‘in Relation zu Himmel (religiöses Profil) stehend’, vgl. der himmlische Vater ‘Gott’, himmlische Mächte

Andere

  • Himmeldonnerwetter! Fluch

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • brána do neba/ Himmelspforten
  • buchať/ klopať na nebeskou bránubildhaft [wörtl. an die Himmelspforte klopfen]/ ‘kurz davor sein, das Zeitliche zu segnen, zu sterben’
  • mať sa, byť, žiť ako v nebi [wörtl. es wie im Himmel haben, wie im Himmel sein, leben wie im Himmel]/ ‘den Himmel auf Erden haben; es so gut haben, dass sich eine höhere Stufe des Glücks gar nicht mehr vorstellen läßt’
  • manna z neba padá [wörtl. Mann vom Himmel fallen]/ ‘<etwas> fällt jmdm. in den Schoß; etwas ohne Anstrengung bzw ohne eigenes Verdienst erhalten’, vgl. Susedia si myslia, že nám manna z neba padá. Die Nachbarn glauben, dass bei uns das Manna vom Himmel fällt.’
  • Pane na nebesiach/ nebiveraltet [wörtl. Herr im Himmel!]/ ‘Ausdruck der Überraschung’
  • prísť do nebabildhaft [wörtl. in den Himmel kommen]/ ‘in den Himmel kommen; den Zustand der erlösten Seelen nach dem Tod erreichen’
  • rebrík do neba/ Himmelsleiter

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • den Himmel offen sehen: <jmd.> sieht den Himmel offen ‘sich am Ziel aller Wünsche glauben’
  • der Himmel hängt <jmdm.˃ voller Geigenbuchsprachlich ‘jmd. schaut optimistisch und übermütig in die Zukunft’
  • Himmel, Arsch und Wolkenbruch! ‘Fluch’
  • Himmel, Arsch und Zwirn! ‘Fluch’
  • in den Himmel eingehenbuchsprachlich ‘erlöst werden’
  • in den Himmel kommen ‘erlöst werden’

Kollokationen

  • im Himmel
  • wie im Himmel so auf Erden
  • in den Himmel aufsteigen
  • im Himmel schweben
  • oben im Himmel

Belege

Toto je pozvaním pre Stvoriteľa – Vládcu jedincovho života, dokonca aj počas žitia v negatívnom stave, pretože pozitívny stav –,nebo‘ – ako aj negatívny stav –,zem‘ – nie sú nejakým zvláštnym miestom, ale záležitosťou jedincovho postoja a totožnosti. Preto jedinec môže byť svojím duchom v nebi, zatiaľ čo jeho/ jej telo prebýva, takpovediac v Peklách. ,Daj nám deň čo deň náš denný chlieb‘ je prosbou o vybavenie rozličnými nutnými zložkami života v súlade s prirodzenosťou pozitívneho stavu. ,Deň čo deň‘ znamená do rozsahu jedincových najplnších potenciálov.
Nové zjavenie Pána Ježiša Krista. 1993

Svätý Ján Zlatoústy hovorí, že pravý lotor letel z kríža rovno do neba. Svätý Bernard Sienský je tej mienky, že pravý lotor je jedným z najväčších svätých v nebi. A sv. Cyril zvolal: „Ó, podivuhodná milosť! Abrahám, otec veriacich, ešte nevošiel do Kráľovstva Ježiša Krista a jeden vrah ho ta predišiel. Mojžiš a proroci ešte neboli vovedení do neba a zločincovi bolo už otvorené. Tí, čo celý deň pracovali, musia ešte čakať, a ten, čo prišiel v poslednej hodine, už dosiahol svoju odmenu. Nádejou pravého lotra bol milosrdný Pán. On je aj našou nádejou.“ Keď sme zhrešili, je Ježiš našou nádejou vo sviatosti zmierenia.
Sorg, Anton: Čo znamená meno Ježiš. Prešov 1998

Boh väčšmi túži po spojení s ľuďmi, ako ľudia túžia po spojení s Bohom. Touto túžbou bude sprevádzať človeka až do konca časov. Naplní sa až vtedy, keď vyvolení vojdú do Božej slávy. Na jednom človeku sa Božia túžba už splnila: na Márii, ktorú Pán vzal s telom i dušou do neba. Čo je už pre Máriu skutočnosťou, stane sa skutočnosťou pre všetkých vyvolených.
Sorg, Anton: Čo znamená meno Ježiš. Prešov 1998
 

Belege

So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, / Dein Name werde geheiligt […]. (Mt 6,9)

Christinnen und Christen glauben, dass sich gerade im Kreuz die Liebe Gottes zu uns Menschen zeigt – so paradox es klingen mag. Denn Gott ist kein Gott fern im Himmel, der die Welt sich selbst überlässt. Nein, der christliche Gott leidet in Jesus Christus mit uns Menschen mit – voll und ganz.
Braunschweiger Zeitung, 30.04.2010

Gott sah vom Himmel das kleine Mühen und mochte gelächelt haben, wie er die Menschen erblickte, die selbst klein, durch die Ferne wie winzige Insekten noch Kleineres zusammentaten, geknetete Erde und behauene Steine.
Salzburger Nachrichten, 24.12.1991

Dem weisen Gläubigen hätten seine Vögel wohl gefallen. Was aber hätte er vom "bunten Vogel" Sellars gehalten? Dieses Geheimnis hat er mit in den Himmel genommen.
Salzburger Nachrichten, 19.08.1992

"Bevor er Präsident wurde, haßte ich Mandela", sagt Bessi Swartz, eine weiße Südafrikanerin, die noch immer glaubt, daß Gott Schwarze und Weiße im Himmel getrennt empfängt.
Salzburger Nachrichten, 28.04.1995

liebe Mama - Papa! ich weiß nicht, was ich tun soll - was ich tun werde! mein Leben ist so sinnlos geworden. vielleicht gibt es eine andere Welt, in der ich glücklich sein kann, eine Welt dort oben im Himmel! ich verlasse euch und hoffe, daß ihr nicht allzu traurig seid!
Torwegge, C.: Liebe hat ihre eigenen Gesetze, 1990

Viele von ihnen gehören der "Mission of the Coming Days Church" an, die den Jüngsten Tag für den 28. Oktober prophezeit hat. Die Anhänger sind überzeugt, daß die "wirklich" Gläubigen dann in den Himmel aufgenommen werden.
Nürnberger Nachrichten, 10.08.1992

"Statt das Evangelium auf die Moral zu reduzieren, muß die Kirche den Menschen den verschlossenen Himmel öffnen und ihnen eine Ahnung von der Treue und Verlässlichkeit Gottes vermitteln", betonte er kürzlich bei einer regionalen Studientagung in Maria Laach.
Rhein-Zeitung, 02.03.1996

Profil: religiös-metonymisch

Profil: religiös-metonymisch

Definition

nebo

Gott, aber auch eine nicht personifizierte höhere Gewalt, die in das Leben der Menschen eingreift oder es lenkt.

alternative Wortform: auch nebesa (Pluralform mit Singularbedeutung)

Definition

Himmel

Gott, aber auch eine nicht personifizierte höhere Gewalt, die in das Leben der Menschen eingreift oder es lenkt.

Pl. poetisch

Konnotationen

  • unberechenbare oder auch überraschende Wendung der Ereignisse
  • Gefühl, unter der Obhut einer höheren Kraft zu sein
  • Schicksal

Konnotationen

  • unberechenbare oder auch überraschende Wendung der Ereignisse
  • Gefühl, unter der Obhut einer höheren Kraft zu sein
  • Schicksal

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Boh ‘Gott’
  • Božia Prozretelnosť ‘göttliche Vorsehung’
  • Najvyšší ‘Höchster’
  • osud  ‘Schicksal’
  • Otec nebeský ‘himmlischer Vater’
  • Všemohúci ‘Allmächtiger’

Opposita

  • diabol ‘Teufel’
  • čert ‘Teufel’
  • Lucifer ‘Luzifer’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Gott
  • Schicksal
  • (göttliche) Vorsehung

 

Opposita

  • Teufel
  • Luzifer
  • Satan

Wortbildungen

Andere

  • donebavolujúci ‘himmelschreiend’
  • nebesá!Interjektion [wörtl. Himmel!]/ ‘Ach Du lieber/ gütiger Himmel!; Ausruf des Erstaunens, der Überraschung, des Entsetzens’

Wortbildungen

Substantive

  • Himmelsgabe ‘Gabe von Gott’

Adjektive

  • himmlisch3 ‘in Bezug auf Himmel (religiös-metonymisches Profil) stehend’, vgl. himmlische Gnade
  • himmelschreiend ‘durch Übermaß im Negativen empörend’, vgl. himmelschreiendes Unrecht

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • do neba volajúciintensivierend [wörtl. zum Himmel schreiend]/ ‘ein sehr großes Unrecht, eine über alles Maß hinausgehende Misstat, Sünde’
  • Nech mu je nebo milostivé, nech sú mu nebesá milostivégehoben [wörtl. möge ihm der Himmel gnädig sein!]/ ‘wird nach dem Tod eines Menschen ausgesprochen, um den göttlichen Beistand auf der bevorstehenden Wanderung der Seele auf den Verstorbenen herabzurufen’
  • prosiť nebo o pomoc [wörtl. den Himmel um Hilfe bitten]/ ‘Gott bzw. höhere Mächte um Beistand/ Unterstützung anflehen’
  • poslaný z nebabildhaft [wörtl. vom Himmel herabgesandt]/ ‘<jmdn.> schickt der Himmel; unerwartetes und willkommenes Ereignis als Hilfe in einer schwierigen Situation’

Kollokationen:

  • prosiť nebo o odpustenie
  • prosiť nebo o pomoc

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Das gebe der Himmel!veraltet ‘Ausdruck des Wunsches, dass etwas passiert’;
  • (Das) weiß der Himmel! ‘ich weiß es nicht’
  • ein Geschenk des Himmels ‘etwas, das der Sprecher sehr positiv bewertet’
  • Der Himmel behüte/ bewahre <jmdn.˃ vor <etwas˃! ‘Ausdruck des Wunsches, dass jmdm. etw. nicht passiert’
  • Dem Himmel sei Dank! ‘Ausdruck der positiven Bewertung, Dankbarkeit, Zufriedenheit mit etwas’
  • Der Himmel wollte es, dass <Nebensatz˃ z. B. Der Himmel wollte es, dass er erwischt wurde. ‘etw. ist (zufällig oder dank der Vorsehung) passiert’
  • <jmdn.˃ schickt der Himmel ‘jmd. kommt im richtigen Moment, wie gerufen’
  • Um Himmels Willen! ‘Ausruf des Erschreckens oder der unangenehmen Überraschung’
  • ein Zeichen des Himmels ‘ein Ereignis, meistens etwas Unerklärliches, ein Wetterumschlag o. Ä., das als eine Botschaft Gottes an die Menschen interpretiert wird’
  • zum Himmel schreienbildhaft: <etw.> schreit zum Himmel ‘ein empörendes Unrecht sein’, das Phrasem geht wohl auf die Bibelstelle Die Stimme des Bluts deines Bruders schreit zu mir von der Erde (Gen 4,10) zurück
  • zum Himmel stinkenumgangssprachlich, bildhaft: <etw.> stinkt zum Himmel ‘Abscheu erregend, skandalös sein’

Kollokationen

  • die Macht des Himmels
  • vom Himmel befohlen
  • den Himmel um Hilfe bitten

Belege

Kraken, tak iste chceli nebesá. –  Čo tým myslíš, Orberóza ? –  Že samo nebo ma poslalo tebedo cesty, ó, Kraken, a neviem prečo.
France, Anatole: Ostrov tučniakov. 1975

Ortodoxní obdivovatelia od týchto čias každý večer pred spaním vzývajú nebesá vo viere v triumfálny comeback skupiny.
Inzine. Bratislava 2003

Volá sa Denník škaredého dievčaťa, a ak nebesá dajú, budúci rok by sa mal zrealizovať.
SME, 2.10.1996

Hlavný hrdina - asi preto, že je synom podsvetia - nezostane ležať v kaluži krvi, ale spolu so svojou láskou sa dá na charitatívnu činnosť. Nech nás nebesá chránia pred takýmito filmami z európskej dielne.
SME, 26.9.1997

Slovenská ľudová strana im tvrdo konkuruje len tým, že o sebe hovorí ako o ľudákoch. Hnutie tretej cesty pôsobí až prepípanou sarkastickou interpretáciou hitu Vivat Slovakia a heslom, že pobúrené nebesá prikazujú voliť práve toto hnutie.
SME, 31.8.1998

Organizátori márne vzývali nebesá. Prehánky, ktoré by priniesli náramnú úľavu, sa nekonali a slnko neoblomne...
SME, 26.7.1999

A starosta sa zatiaľ modlí a prosí nebesá o pomoc.
Východoslovenské noviny - Korzár, Košice 1999

Tancovať zadarmo na chodníku. Kráčal som tadiaľ vo svojom frajerskom vystrojení a prosil nebesá, aby ma zhltla čierna zem, ale okrem vyziabnutého mulata, čo sedel v bráne jedného...
García Márquez, Gabriel José: Spomienka na moje smutné pobehlice. Bratislava 2005

Náhle som pochopil, čo všetko mi v ten tragický večer po rozchode darovala. Ach, nebesá! To nie je možné. Ohromený som opustil výstavnú miestnosť a vyšiel som na vrch Literárny týždenník, 2000

Belege

Das neue Jahr lädt uns ein, Gott beim Wort zu nehmen und der Macht des Himmels zu vertrauen, auf dass Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit unter uns Raum gewinnen.
Rhein-Zeitung, 27.12.2008

Segnend breitete der kampfgewaltige Erzbischof Turpin seine Hände über die Scharen der Krieger und bat den Himmel um Beistand; dann stiegen alle, zum Entscheidungskampfe entschlossen, zu Pferde.
http://gutenberg.spiegel.de/buch/46/1 [18.06.2013]

Doch der Himmel wollte es anders, zog alle verfügbaren Regenwolken zusammen und vereitelte mit einem mehrstündigen Unwetter die außergewöhnliche Hochzeitsidee über den Wolken. Die Frischvermählten nahmen's ziemlich gelassen: […].
Mannheimer Morgen, 25.07.1995

Der Attentäter, nach Angaben der Polizei ein fanatischer Rechtsextremist und Gegner der Aussöhnung mit den Arabern, wurde sofort festgenommen. Er gestand auf der Stelle seine "vom Himmel befohlene" Mordtat ein und zeigte keine Reue.
Mannheimer Morgen, 06.11.1995

Ich und viele andere arbeitslose Schweizer(innen) wären wohl dem Himmel dankbar, wenn sie eine vernünftige Zwischenarbeit oder eine neue, andere Berufschance bekämen.
Zürcher Tagesanzeiger, 05.03.1996

Profil: quasireligiös

Profil: quasireligiös

Definition

nebookkasionell

Ein Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen.

Sg. tant., meistens nur in Kollokationen: psie nebo ‘Hundehimmel’, mačacie nebo ‘Katzenhimmel’ usw.

Definition

Himmel

Ein Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen.

Sg. tant., meistens nur in Komposita: Hundehimmel, Katzenhimmel usw.

Konnotationen

  • Suche nach Trost
  • Traurigkeit
  • Lieblingstiere (Hunde, Katzen)

Konnotationen

  • Suche nach Trost
  • Traurigkeit
  • Lieblingstiere (Hunde, Katzen)

Lexikalische Relationen

Substantive

  • raj2, okkasionell [wörtl. Paradies]/ ‘Tierhimmel’, vgl. Do psieho raja pohrebný voz nechodí. ‘In das Hundeparadies fährt der Leichenwagen nicht.’ 

Lexikalische Relationen

[Es wurden keine lexikalischen Relationen gefunden.]

Wortbildungen

Substantive

  • nebíčko2 Diminutivum von nebo (quasireligiös), vgl. Náš miláčik sa rozhodol, že bojovať so zákernou chorobou už nevládze a pobral sa do psieho nebíčka. ‘Unser Liebling hat sich entschlossen, dass er es nicht mehr schafft, mit der heimtückischen Krankheit zu kämpfen und hat sich in den Hundehimmel begeben.’                                                                        

Wortbildungen

Substantive

  • Hundehimmel
  • Katzenhimmel
  • Kaninchenhimmel

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • mačacie nebo
  • psie nebo

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • in den Katzenhimmel aufsteigen
  • in den Hundehimmel kommen

Belege

Moje mačky: Barnabáš /už v mačacom nebi, vybratý z vreca na topenie, dáma Serafínka,z obratá z ulice, Cornel, prijatý po odchode Barnabáša, aby vyplnil miesto v srdci, Baltazár, dhodený pod krík, a teraz Isabella, riešená, že čo s ňou, kam s ňou, mi dávali a dávajú toľko radosti a energie, že neľutujem otvorené srdce a dvere....a spomínaní "akožeľudia" to nikdy nedostanú, lebo ostávajú nízko pri zemi.
http://forum.cats.sk/viewtopic.php?f=2&t=2390&st=0&sk=t&sd=a&start=90 [23.09.2011]

Keď ho o niekoľko týždňov zrazilo auto, najprv sme polhodinu všetci revali a potom  sme ho pochovali pod vŕbu, kde sme s ním najčastejšie sedávali a pozorovali rieku. Až vtedy sme si uvedomili prečo sa volá smutná vŕba. Mama ma doma  pohladila po vlasoch a povedala, že je už určite v psiom nebi. Vyliezol som na svoj orech a hodinu sedel s hlavou vytočenou k oblohe...
http://martinstunda.blog.sme.sk/c/271519/Moje-orechove-detstvo.html#ixzz1YmruLuY1 [23.09.2011]

Lucka, ďakujem..... je mi hrozne.... asi mi pukne srdce. Bol to naujúžastnejší pes na svete, som šťastná, že som tých 12 rok mohla s ňou stráviť. Veľmi mi bude chýbať. Ale už je v psiom nebi a nič ju nebolí....
http://www.nanicmama.sk/ja-zena/ked-umiera-najlepsi-priatel [23.09.2011]

Toto by zaujimalo aj mna. Z coho vychadza katolicke stanovisko? Moja malinka dcera ma s tymto velky problem. Teraz tazko travi, ze ludia umieraju, ale budiz, ved budu v nebi, ale nevie si predstavit, ze vsetky zvieratka, ktore ma rada tam nepojdu tiez. Radsej to s nou nejako neriesim, aj ked sa uz niekolkokrat pytala. Obavam sa, ze aj s tymto bude mat tazkosti na nabozenstve.
http://www.upc.uniba.sk/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=34&id=56443&Itemid=260 [23.09.2011]

Sláva Isusu Christu! Chcel by som sa spýtať, či v nebi budú aj zvieratá spolu s ľudmi, podobne ako to bolo v raji. Pýtala sa ma na to priateľka, ktorá má veľmi rada zvieratá a vravela, že bola by veľmi smutná, ak by tam zvieratá neboli, lebo ich má veľmi rada. Boh Vas žehnaj!“
http://bpm.orthodox.sk/bpm3/index1.php?go=otazky/pravoslavie/zvierata_vraji/zvierata_vraji [23.09.2011]

Belege

Der Kult um das geliebte Tier wird immer öfter bis über den Tod hinaus mit Inbrunst getrieben. Vielleicht trug ja auch schon jener viel beweinte Liang zu Lebzeiten ein Mäntelchen in bluemarine oder eine schimmernde Perlenkette, ehe er in den Hundehimmel aufstieg. Auf dem Pariser Hundefriedhof trauert ihm eine Hinterbliebene inschriftlich nach: "Treues Herz, betrogen von den Menschen, doch niemals von meinem Hund!"
Mannheimer Morgen, 24.12.2001

Natürlich teilen wir mit Dir die Trauer über den Tod Deines Büsis Buddhie, das - wie wir dem "Blick" entnehmen - nach 14 treuen Jahren an Deiner Seite in den ewigen Katzenhimmel abberufen wurde.
Zürcher Tagesanzeiger, 18.04.1998

Das Methusalem-Gen läßt die winzigen Insekten um 35 Prozent länger leben, als ihr Schöpfer ihnen an Lebenszeit eigentlich mit auf den Weg gab. Statt nach 40 bis 60 Tagen in den Insektenhimmel aufzusteigen, waren die mit Methusalem-Genen ausgestatteten Tierchen nach 100 Tagen immer noch fröhlich am umherschwirren.
Frankfurter Rundschau, 07.11.1998

Profil: axiologisch

Profil: axiologisch

Definition

nebo

Ort der angesehenen und erfolgreichen Eliten eines bestimmten Bereichs wie z. B. Politik, Sport oder Kultur, ein Olymp oder Parnass, vgl. hviezdy hudobného neba ‘Sterne des Musikhimmels’.

Als Basis für die Metapher dient die Vorstellung des mit unerreichbaren Sternen geschmückten Himmels, vgl. jeho hviezda onedlho zažiáři na politickom nebi [wörtl. sein Stern wird bald am politischen Himmel erstrahlen]/ ‘ein erfolgreicher Politiker werden’, die Metapher kann aber auch durch die religiöse Bedeutung ‘Sitz Gottes und der Heiligen’, eventuell ‘Sitz der Götter’ motiviert sein, vgl. odchod z filmového neba ‘Abstieg vom Filmhimmel’.

Sg. tantum

Definition

Himmel

Ort der angesehenen und erfolgreichen Eliten eines bestimmten Bereichs wie z. B. Politik, Sport oder Kultur, ein Olymp oder Parnass, vgl. Architektenhimmel, Filmhimmel, Fußballhimmel, Literaturhimmel, Rockhimmel, der politische Himmel.

Als Basis für die Metapher dient die Vorstellung des mit unerreichbaren Sternen geschmückten Himmels, vgl. ein Stern am Film-, Fußballhimmel; die Metapher kann aber auch durch die religiöse Bedeutung ‘Sitz Gottes und der Heiligen’, eventuell ‘Sitz der Götter’ motiviert sein, vgl. Platz im Filmhimmel, in den Filmhimmel aufsteigen.

Sg. tant.

Konnotationen

  • Erfolg, Ruhm, Glamour

Konnotationen

  • Erfolg, Ruhm, Glamour

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • panteón ‘Pantheon’
  • parnas ‘Parnass, Gipfel’
  • olymp ‘Olymp’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Olymp
  • Parnass

Wortbildungen

[Für dieses Profil wurden keine Derivate und Komposita gefunden.]

Wortbildungen

Substantive

  • Basketballhimmel
  • Filmhimmel
  • Fußballhimmel
  • Himmelhund2 ‘Sagt man anerkennend über jmdn., der trotz äußerer Widerstände etwas Besonderes geschafft hat.’
  • Kunsthimmel
  • Literaturhimmel
  • Musikhimmel
  • Rockhimmel

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • futbalové nebo ‘Fußballhimmel’
  • hviezdy filmového/ hudobného/ športového neba ‘Sterne am Film-, Musik-, Sporthimmel’

Kollokationen

  • hudebné nebo
  • politické nebo
  • filmové nebo
  • spevacké nebo

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • ein neuer/ aufgehender Stern am -himmel ‘jmd., der auf einem Gebiet erfolgreich und berühmt wurde/ wird’
  • wie ein Stern am -himmel glänzen/ leuchten/ seinbildhaft: <jmd., etwas> glänzt/ leuchtet/ ist wie ein Stern am -himmel ‘auf einem Gebiet erfolgreich sein’

Kollokationen

  • der politische Himmel
  • Stars des -himmels
  • am -himmel glänzen

Belege

Máte nočnú moru som ho neskôr zobral za svoj, ale to bolo a o pár rokov neskôr, kedy sa na moje hudobné nebo zo dňa na deň vkradli R.E.M, ale o tom až na budúce. Autor: Jahayira.
Miroslav Kužeľ, 2005

Festivalová účasť v roku 1958 vyniesla na talianske, ale aj medzinárodné spevácke nebo známeho talianskeho speváka Domenica Modugna, ktorého piesne Nel blu dipinto di blu alebo Volare preslávili po celom svete.
Východoslovenské noviny - Korzár, 2003

Nech mu je spevácke nebo milostivé a keď "zvon osmkrát zaklinká", nech v ňom nájde krásnu "pihovatou dívku", môže byť trebárs aj "malinká"....
www.kultura.sme.sk/diskusie/dpl/9085191/ [12.12.2011]

Lahodné ovládanie lopty, hravosť na radosť, padlo sedem gólov, tentoraz to bolo futbalové nebo. Aj vo všetkých ostatných zápasoch Brazílčania niečím očarili.
Domino Fórum, 2002

Belege

Töpfer, der vielen als aufgehender Stern am umweltpolitischen Himmel der Union gilt, und Weiser betonten, daß die Atomenergie keine "absolute Energieform" sei.
Mannheimer Morgen, 17.09.1986

Ein Fixstern am Salzburger Feinschmeckerhimmel ist der "Lebzelter" der Familie Gugg in Straßwalchen.
Neue Kronen-Zeitung, 27.01.1994

Nun hat der Geniale alle Lügen gestraft und bewiesen, daß er in jeder Hinsicht ein Großer des Fußballsports ist. Aber nicht nur der Einzigartige glänzte am Fußballhimmel, sondern auch ein neues Team: Nigeria, die geballte Ladung aus perfekter Technik und atemberaubender Athletik, demolierte die hocheingeschätzten Bulgaren.
Salzburger Nachrichten, 23.06.1994

Jospin, der neue Stern am linken Himmel, versprach Chirac eine faire Oppositionspolitik. Beide Politiker hatten im Wahlkampf den "großen Wandel" in Frankreich versprochen.
Neue Kronen-Zeitung, 08.05.1995

2009 war der damals 45jährige Strafverteidiger in den Literaturhimmel aufgestiegen. Seine kühlen, klaren Texte wirkten wie mit dem Meissel gehauen.
http://folio.nzz.ch/2014/februar/700-faelle-fuer-schirach [25. 10. 2014]

Profil: psychologisch

Profil: psychologisch

Definition

nebo

Zustand des seelischen oder körperlichen Wohlbefindens und des Glücks, so wie man es sich im Himmelreich vorstellt.

Sg. tant.

Definition

Himmel

Zustand des seelischen oder körperlichen Wohlbefindens und des Glücks, so wie man es sich im Himmelreich vorstellt.

Sg. tant.

Konnotationen

  • vollkommen, angenehm, ruhig, ideal, harmonisch
  • etwas für die Sinne, Befriedigung

Konnotationen

  • vollkommen, angenehm, ruhig, ideal, harmonisch
  • etwas für die Sinne, Befriedigung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • raj2 ‘Paradies’
  • nirvana ‘Nirvana’

Opposita

  • peklo2 ‘Hölle’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Paradies2 (psychologisches Profil)
  • Glück
  • Nirvana

Opposita

  • Hölle2 (psychologisches und Schreckensprofil)

Wortbildungen

Adjektive

  • nebeský3 ‘in Relation zu nebo (psychologisches Profil) stehend, von außergewöhnlicher Vollkommenheit, Schönheit usw.’, vgl. nebeská hudba ‘himmlische Musik’, nebeská krása ‘himmlische Schönheit’, nebeská vôňa ‘himmlischer Duft’

Adverbien

  • nebeskyintensivierend ‘vom großen Ausmaß’, in Verbindung mit positiv bewerteten Erscheinungen, vgl. Netvrdím, že Chopinov život bol bezchybný, ani nebesky čistý, myslím si len, že pre veľa ľudí bol a je vzorom. ‘Ich behaupte nicht, das Chopins Leben makellos gewesen ist, auch nicht himmlisch rein, ich denke nur, dass er für viele Menschen ein Vorbild war und ist.’

Wortbildungen

Substantive

  • Gourmethimmel
  • Radlerhimmel
  • Urlaubshimmel

Adjektive

  • himmlisch4, intensivierend  ‘in Bezug auf Himmel (psychologisches Profil) stehend; herrlich, sehr schön, angenehm’, vgl. himmlischer Genuss; himmlisches Vergnügen; Es schmeckt himmlisch.

Verben

  • himmeln ‘verzückt zum Himmel schauen, schwärmerisch blicken’

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • byť (ako) v siedmom nebi; cítiť sa v siedmom nebihyperbolisch: sich wie im siebten Himmel fühlen, im siebten Himmel sein ‘glückselig sein’
  • siedme nebo: siebter Himmel
  • to je nebo na zemi: das ist der Himmel auf Erden
  • komunistické nebo: der kommunistische Himmel
  • nebesa na zemi: der Himmel auf Erden

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • im sieb(en)ten Himmel seinhyperbolisch ‘glücklich sein’
  • sich wie im Himmel fühlen ‘sich sehr wohl und angenehm fühlen’
  • den Himmel auf Erden haben: <jmd.> hat den Himmel auf Erden ‘sehr glücklich, ohne Sorgen leben’

Belege

Dáš sa do poriadku a už ťa nebude nikto otravovať. Bude ti ako v nebi." "Táraš." Uškrnuli sa a rozhovorili o knihe, o zmluvách a o obchode.
Steel, Danielle: Tajomstvá. Bratislava 1998

Namiesto posteľných scén, ktoré som od neho čakala, ma zahŕňa tými najneuveriteľnejšími platonickými slovkami (nie hlúpymi!) a stačí, aby ma pohladil po vlasoch, už som v siedmom nebi.
Literárny týždenník, 1998

....alebo keď mi rozprávala historky z detstva v predmestskom Connecticute, znelo mi to ako v nebi. Keď odišla na konkurz alebo na hodinu baletu, zašla som do jej izby...
Fitch, Janet: Biely Oleander. Bratislava: Ikar 2003
 

Belege

So einen Moment genießt man einfach nur und erlebt die Welt auf eine einfachere neutralere Weise die sonst nicht da ist. Als wäre man in einem Paralleluniversum wo nichts schlechtes und nichts gutes bestand hat. Nichts kann einem passieren. Die Zeit bleibt stehen und läuft trotzdem weiter. Nichts ergibt einen Sinn und doch passt alles. Es riecht nach nichts und ist in einem weißen Schleier eingehüllt. Genau das ist mein Himmel.
 http://asugam.wordpress.com/2011/03/16/ruhe/ [24.03.2011]

Selina ist einfach ein toller Name. Meine 6-jährige Schwester heißt so und sie ist mein Himmel, mein Leben, genauso wie mein Bruder.
www.google.com [24.03.2011]

In einigen Orten ist derlei Luxus schon verwirklicht. Die Firma Xerox in Palo Alto, einer kalifornischen Stadt, die ohnehin als Radlerhimmel gilt, bietet ihren Mitarbeitern im Duschraum sogar angewärmte Handtücher an.
Nürnberger Nachrichten, 03.11.1990

Ich bin im kulinarischen Himmel! Gegenüber Cloud darf ich es nicht allzu laut sagen, aber bei aller Liebe zu einzelnen chinesischen Gerichten, habe ich in den vergangenen anderthalb Tagen so ziemlich das beste Essen der vergangenen drei Monate gegessen.
 http://www.travelblog.org/Asia/Vietnam/Red-River-Delta/Hanoi/blog-459756.html [18.06.2013]

Wir schwelgen im Gourmethimmel mit Ziegenkäse, Trüffelöl, Frutti di Mare und Vin santo.
http://www.brigitte.de/rezepte/menue/menue-februar-2009-574639/ [18.06.2013]

Natürlich ist nicht nur die Karibik der Wunsch aller Reisenden, sondern man ist eigentlich überall da im Urlaubshimmel, wo man zur Ferienzeit sein möchte, sei es zum Beispiel am Meer, in den Bergen, sei es auf einem Kreuzfahrtschiff oder mitten in einer tollen Stadt wenn man Städtereisen mag.
www.google.com [25.03.2011]

Profil: Artefakt

Profil: Artefakt

Definition

nebo

Ein Stoffdach, das über einem Bett auf Stöcken befestigt ist oder das bei Prozessionen über dem Priester mit der Monstranz getragen wird.

Pl. tant.

Definition

Himmel

Ein Stoffdach, das über einem Bett auf Stöcken befestigt ist oder das bei Prozessionen über dem Priester mit der Monstranz getragen wird.

Konnotationen

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Konnotationen

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Lexikalische Relationen

Synonyme:

  • baldachýn ‘Baldachin, (Stoff-)Himmel’
  • strieška ‘Dach, meist über dem Bett’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Baldachin

Wortbildungen

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Wortbildungen

Substantive

  • Himmelbett
  • Prozessionshimmel
  • Tragehimmel

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • veľké lôžko s nebesami

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • den Himmel tragen

Belege

... glazované mnohými vrstvami do vysokého lesku; ťažká pravá jakobínska posteľ s nebesami z vyrezávaného duba s červenými damaškovými závesmi; na čierno nalakovaný.....
Adler, Elizabeth: Všetko, alebo nič. Bratislava 2001

A jednako si Cecy vo svojej vysokej spálni zľahka naparfumovala hrdlo a keď nad illinoiskou krajinou vychádzal mliečnobiely mesiac, ktorý premieňal rieky na smotanu a cesty na platinu, ľahla si, rozochvená obavami, na svoju posteľ s nebesami. „Áno,“ vzdychla si, „pochádzam zo zvláštnej rodiny. Spíme vo dne...
Bradbury, Ray: Zlaté jablká slnka. Bratislava 1959

Belege

Wer bei der Fronleichnamsprozession in Altenstadt den Himmel über der Monstranz mit dem Allerheiligsten tragen darf, das legt nicht die Kirchenverwaltung oder Pfarrer Siegfried Beyrer fest, sondern der Gemeinderat.
www.google.de [11.07.2011]

Das war Glück, denn in diesem Jahr konnte die Gemeinde den sehr schönen von den Schwestern in Neuenbeken restaurierten Tragehimmel bestaunen, der unter einem Regenguss sicher gelitten hätte. Dieser Himmel stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts und ist in einer selten, halb maschinellen, halb handarbeitsmäßigen Sticktechnik ausgeführt. 1998 zog die Prozession nur bis zum Schloss und kehrte dann, als nach anfänglichem Sonnenschein der Regen einsetzte, auf kurzem Weg wieder zur Kirche zurück. Der „Himmel“ wird mittlerweile bei unbeständigem Wetter durch eine Plastikfolie geschützt.
www.google.de [11.07.2011]

Etymologie

Aus dem Urslaw. nébo (uridg. *nebos) ‘Himmel, Wolke, Luftraum’. Im Slaw. eine Bedeutungserweiterung – neben der Bedeutung ‘bewölkter Himmel, Wolke’ auch ‘Sitz der Seligen’. Im Atschech. auch die Bedeutung ‘blau’ (nach Machek, 1957). Vgl. dazu griech. néfos (Pl.: néfē) bzw. sýnnefo (Pl.: sýnnefa) = Wolke, Nebel, etym. verwandt auch mit dt. Nebel/ ano. nifl (eigtl. dunkel)/ aengl. nifol (ebenfalls dunkel)/, vgl. dazu auch den Weltschöpfungsmythos der Germanen: niflheimr (= Welt der Kälte, Polarnacht) vs. múspellsheimr (Welt des Feuers), lat. nebula, litauisch: debesìs = Wolke, Sanskrit: nábhas = Nebel, Dunst, Gewölk, Himmel.

Etymologie

Seit dem 8. Jh. belegt, ahd. himil, mhd. himel. Laut KLUGE bleibt die etymologische Deutung von Himmel bisher unklar, da die Bedeutung ‘Himmel’ in verschiedenen indogermanischen Sprachen bei Wörtern auftritt, die sonst ‘Stein’ bedeuten, ganz sicher ist es jedoch nur bei iranischen Wörtern (avest. asman ‘Stein, Himmel’, apers. asman ‘Himmel’). Falls diese Hypothese stimmt, dann ist das Wort Himmel mit dem Wort Hammer verwandt. Ein anderer Ansatz führt das Wort Himmel auf die uridg. Wurzel * kem- ‘bedecken’ zurück, hieraus ergäbe sich eine Verwandtschaft mit Hemd (KLUGE, PFEIFER). DUW führt als semantischen Bezug dieser beiden etymologischen Varianten die Vorstellung vom Himmel als einem Steingewölbe, bzw. die Bedeutung umhüllen, bedecken an.

Semantischer Wandel

Im Slowakichen werden sieben Profile des Wortes unterschieden: ein räumliches, ein religiöses, ein religiös-metonymisches, ein quasireligiöses, ein axiologisches, ein psychologisches Profil sowie ein Artefaktprofil.

Das Konzept des Himmels als Gewölbe und der transzendentale Aspekt überlappen sich oft und sind nicht immer klar voneinander zu unterscheiden. Z.B. To je ako nebo od zeme ‘[das ist (verschieden) wie der Himmel von der Erde]/ Das ist ein himmelweiter Unterschied, Anspielung an Unerreichbarkeit des Himmelsgewölbes, sowie an den Idealzustand im Himmel, dem das vergliechene Objekt nicht gewachsen ist’.

Vor dem Entstehen personaler Gottheiten wurde der Himmel bereits als Sitz unpersönlicher göttlicher Kräfte imaginiert. Daher findet sich schon früh im Volksglauben eine metonymische Übertragung von der physikalischen Höhe (im räunmlichen Profil) auf einen ebenfalls als oben und hoch gelegen angesehenen Idealzustand (psychologisches Profil) sowie die Vorstellung vom astronomischen Himmel als Sitz der Götter bzw. der göttlichen Kraft, so auch heute noch im Volksglauben. In der modernen religiösen Sprache wird nebo eher selten benutzt. Man verknüpft es mit der naiven Frömmigkeit und Bildhaftigkeit, die am besten für die Katechese der Kinder geeignet ist. Viele Wendungen sind veraltet, somit auch als buchsprachlich markiert, ihre Motivation durch religiöse Inhalte scheint für Durchschnittssprecher verloren gegangen zu sein. In der Phraseologie und Parämiologie hat sich auch scherzhafte und spielerische Verwendung befestigt, vgl. Keby nebolo keby, boli by sme všetci v nebi. ‘Wenn [das Wörtchen] Wenn nicht wäre, wären wir alle im Himmel’ (Anspielung auf den erlösten Seelenzustand). Die Bedeutungskomponenten ‘oben, hoch gelegen’ und ‘Gottesort’ werden mit ‘ideal, intensiv’ assoziiert, vgl. das intensivierende Adverb nebesky ‘himmlisch’ in nebesky ticho spí ‘[er] schläft himmlisch ruhig = in himmlischer Ruh’ (in einem Weihnachtslied) bzw. nebesky čistý ‘himmlisch rein’ (in säkularer Verwendung).

Eine Erweiterung der Wortverwendung in den letzten Jahrzehnten stellt der im Slowakischen noch nicht stabilisierte okkasionelle Gebrauch von nebo im quasireligiösen Profil auf Haustiere dar (vgl. Pes je jediný tvor na svete, ktorý ťa miluje viac, než sám seba, a zarmúti ťa len vtedy, keď odíde do psieho neba. ...(http://www.ze-lenydom.websnadno.cz/Zvieraci-cintorin.html [11.04.2013]). ‘Ein Hund ist das einzige Geschöpf auf Erden, dass dich mehr liebt, als sich selbst, und dich nur dann betrübt, wenn es in den Hundehimmel geht.’ Auch Deminutive kommen in dieser Verwendung vor: Náš miláčik sa rozhodol, že bojovať so zákernou chorobou už nevládze a pobral sa do psieho nebíčka. (ebd.). ‘Unser Liebling hat sich entschlossen, dass er es nicht mehr schafft, mit der heimtückischen Krankheit zu kämpfen und hat sich in den Hundehimmel begeben.’ Dies ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass die Sprecher ihre Aussage entweder selbst nicht ganz ernst nehmen oder aber einer direkten Referenz auf das menschliche Paradies scheuen und diese Referenz augenzwinkernd abmildern.

Von Kritikern totalitärer Regime werden häufig Begriffe wie komunistické nebo ‘kommunistischer Himmel’ udgl. benutzt. Hier handelt es sich aber fast nie um eine Selbstzuschreibung der Anhänger der jeweiligen Ideologie. Ähnlich wie bei der Bedeutung ‘die Besten, Erfolgreichsten auf einem bestimmten Gebiet’ ist zweifelhaft, ob es sich dabei wirklich um einen semantischen Wandel in neuerer Zeit handelt bzw. auf eine vergleichbare Verwendung in der Vergangenheit zurückgeht. So wurde der Begriff früher in den Domänen Musik, Literatur u.ä. bereits verwendet und hat sich lediglich neue, früher nicht existente Domänen erschlossen, wie z.B. Sport, Film, Massenkultur, vgl. futbalové nebo ‘Fußballhimmel’, sportové nebo ‘Sporthimmel’. Auffällig ist jedenfalls die häufige Verwendung solcher Ausdrücke in der zeitgenössischen Publizistik. Die säkulare Metapher basiert auf auf der physikalischen Bedeutung – einer Betrachtung des Himmels von unten: na nebi ‘am Himmel’. Auch eine Anspielung an Olymp als Wohnsitz der altgriechischer Götter ist hier präsent. Es geht also nicht um die Transzendenz, die Rhetorik täuscht, vgl. Nech mu je spevácke nebo milostivé a keď "zvon osmkrát zaklinká", nech v ňom nájde krásnu "pihovatou dívku", môže byť trebárs aj "malinká". (http://www.kultura.sme.sk/diskusie/dpl/9085191)

Die häufige Verwendung von nebo in Namen von Firmen, Klubs, Kneipen, Wellnessstudios, Einkaufszentren etc. knüpft an die alte Tradition in der Slowakei an, mit dem Wort Wirtshäuser oder besonders schöne Stellen in der Natur zu benennen – vgl. Zemplínske nebo – V ponuke máme aj iné produkty z oblastí: Knihy, puzzle, mapy, kočíky, autosedačky, postieľky, hračky, ohrádky, odsávačky. (http://www.ramzes.sk/zemplinske-nebo-p-58163.html)

Semantischer Wandel

Das vorliegende Wörterbuch unterscheidet für Himmel folgende sieben Profile: 1. räumlich: ‘Firmament’; 2. religiös: ‘Sitz Gottes’; 3. religiös-metonymisch: ‘Gott’; 4. quasireligiös: ‘Ort, an den die Seelen toter Tiere gelangen’; 5. axiologisch: ‘Olymp’; 6. psychologisch: ‘Glückszustand’; 7. Artefaktprofil: ‘Baldachin’.

DUDEN (online) unterscheidet bei Himmel vier Bedeutungen: 1. „scheinbar über dem Horizont liegendes, halbkugelähnliches Gewölbe (an dem die Gestirne erscheinen)“ (s. das räumliche Profil), 2. „der Hölle oder der Erde als dem Diesseits gegenübergestellter Aufenthaltsort Gottes (der Engel und der Seligen)“ sowie die Unterbedeutung „Gott, Schicksal, Vorsehung“ (s. das religiöse und religiös-metonymische Profil), 3. „[…] Überdachung aus Stoff, Leder o. Ä.; Baldachin“ (s. das Artefaktprofil), 4. „(Kfz-T.) innere Bespannung des Verdecks im Auto“. Die letztere Bedeutung leitet sich von der dritten ab. Sie wird im vorliegenden Wörterbuch nicht berücksichtigt, da sie als ein fachsprachliches Homonym angesehen wird. Das quasireligiöse, axiologische und psychologische Profil werden bei DUDEN (online) nicht ausdrücklich behandelt. Das mag daran liegen, dass sie als nachvollziebare und teils okkasionelle Metaphern empfunden werden und dass Himmel hier überwiegend als Teil eines Kompositums oder eines Phrasems auftritt.

Im räumlichen Profil bezeichnet Himmel das bläuliche Gewölbe oberhalb der Erde. Die präpositionale Fügung am Himmel deutet an, dass es als ein zweidimensionaler Raum wahrgenommen wird, an dem sich die Sonne, der Mond und die Sterne bewegen (s. auch den Ausdruck Himmelskörper). Ein typischer Kollokator zu Himmel in dieser Bedeutung ist das Adjektiv blau. Himmel- als Bestimmungswort eines Kompositums sowie das Adjektiv himmlisch können eine verstärkende Bedeutung haben, vgl. himmlisch lecker ‘sehr lecker’, jmdm. ist Himmelangst ‘jmd. bekommt große Angst’.

Im religiösen Profil bezeichnet Himmel einen Ort außerhalb dieser Welt, an dem sich Gott, Götter oder andere übernatürliche Gestalten wie Engel, Geister sowie Seelen verstorbener, erlöster Menschen aufhalten. Das religiöse Verständnis von Himmel kann sich je nach der Religion, dem Standpunkt des Gläubigen, der historischen Epoche usw. unterscheiden. Es kann sowohl ein realer Ort jenseits unserer Welt sein, der mit dem räumlichen Himmel zusammenfällt, als auch ein symbolischer Ort, d. h. ein Emblem für die Herrlichkeit Gottes und das Gefühl, in seiner Nähe zu sein. Die räumlich-konkrete Vorstellung des Himmels als Sitz Gottes fand in der bildenden Kunst (insbesondere der Renaissance und des Barocks) reichlich Ausdruck. In der christlichen Ikonographie ist besonders die Vorstellung des thronenden, von Engeln umgebenen Gottes fest verankert. Der Himmel ist in dieser Bedeutung einerseits mit einer ausdrücklich positiven Bewertung verbunden – es ist ein Ort von Seligkeit, Vollkommenheit, Ruhe, Helligkeit usw. (z. B. den Himmel offen sehen ‘sich am Ziel aller Wünsche glauben’ sowie den positiven Verstärker himmlisch in himmlisch gut, himmlisch lecker u. a.). Andererseits deuten die Belege auf eine zwiespältige Rezeption des Konzepts durch die modernen Menschen hin – es kann naiv und lächerlich wirken, es sieht einen der Welt entfernten Gott vor usw. Für die Theologie stellt es eine Herausforderung dar, das Konzept Himmel ähnlich wie die anderen „Orte“ Hölle und Fegefeuer nachvollziehbar und überzeugend zu deuten. In der religiösen Bedeutung von Himmel verwendet man die Präposition in (z. B. in den Himmel kommen ‘erlöst werden’, im Himmel ‘im Reich Gottes’), die auf die Dreidimensionalität des vorgestellten Himmels hinweist.

Im religiös-metonymischen Profil bezeichnet Himmel Gott, Gottheiten oder höhere Kräfte, die nach der religiösen Vorstellung im Himmel (s. religiöses Profil) ihren Sitz haben und sich von dort aus auf das Leben der Menschen in der Welt auswirken. Spricht ein Sprecher vom Himmel in dieser Bedeutung, sind seine Aussagen zumeist affirmativ und deuten auf seinen Glauben hin. Nicht immer muss jedoch der Sprecher einen personalen Gott im Sinn haben. Im Gegenteil wird häufig auch auf unbestimmte höhere Kräfte, die das Leben lenken, angespielt. Vgl. hierzu die Verwendung von Ausrufen wie Das weiß der Himmel! ‘ich weiß es nicht, das kann man nicht wissen’ oder Der Himmel wollte es anders! ‘etw. ist anders gelaufen als geplant’.

Im quasi-religiösen Profil tritt Himmel in der Regel als Grundwort eines Kompositums auf, das Bestimmungswort sind Bezeichnungen von Haustieren (zumeist Hundehimmel, Katzenhimmel). Die religiöse Vorstellung von Himmel als einem Ort, an dem sich Gott und andere himmlische Wesen zusammen mit den Seelen erlöster Menschen aufhalten, wird erweitert – Himmel stellt einen imaginären Ort dar, an dem sich verstorbene Tiere oder ihre Seelen aufhalten. Typischerweise sind die Fügungen in den Katzenhimmel aufsteigen, in den Katzenhimmel abberufen werden u. ä. eine verhüllende Bezeichnung für das Sterben eines Tieres. Gleichzeitig kann damit der Sprecher auch seine Hoffnung auf ein tierisches Paradies und das Leben der Tiere nach dem Tod zum Ausdruck bringen. 

Im axiologischen Profil bezeichnet Himmel einen imaginären Ort, an dem sich die besten und erfolgreichsten Menschen eines Tätigkeitsgebiets versammeln. Entweder tritt Himmel in dieser Bedeutung als Grundwort eines Kompositums auf (z. B. Fußballhimmel, Literaturhimmel usw.), oder das Wort wird um ein qualifizierendes Adjektiv ergänzt (z. B. der umweltpolitische Himmel). Ein typischer Kollokator in dieser Bedeutung ist Stern oder auch der Anglizismus Star, oder auch andere Ausdrücke, die auf die Vorstellung des Nachthimmels mit Sternen anspielen (z. B. am linken Himmel glänzen). Auch die religiöse Vorstellung vom Himmel als Götterort wird jedoch aktiviert – vgl. jmd. ist in den Literaturhimmel aufgestiegen ‘jmd. zählt zu den besten Schriftstellern’. Das axiologische Profil hat einen hyperbolischen und bildhaften Charakter. Das Wort Himmel wird in dieser Bedeutung zumeist in der Publizistik verwendet.

Das psychologische Profil beruht ebenfalls auf einer bildhaften Metapher – Himmel bezeichnet hier einen Zustand vollkommenen Wohlbefindens, wie es nur im Himmel (religiöses Profil) möglich ist. Das psychologische Profil realisiert sich meistens durch Phraseme (im siebten Himmel sein ‘sehr glücklich sein, sich sehr wohl fühlen’, sich wie im Himmel fühlen ‘sich sehr gut fühlen’, den Himmel auf Erden haben ‘sehr glücklich, im Überfluss und ohne Sorgen leben’). Dem Profil werden auch Verwendungen wie diese zugeordnet: Ich bin im kulinarischen Himmel!, Man ist überall da im Urlaubshimmel, wo man zur Ferienzeit sein möchte. Himmel bezeichnet hier einen Ort, an dem man etwas sehr Schönes erlebt, wo jemandes Ansprüche (z. B. an Essen, Bequemlichkeit, interessante Erfahrungen etc.) ohne Einschränkung befriedigt werden. Es handelt sich zumeist um enthusiastisches Ausdrücken eigener positiver Bewertung von etwas, oder um persuasive Aussagen, die den Hörer oder Leser für etwas begeistern sollen (z. B. in Werbetexten).

Im Artefaktprofil bezeichnet Himmel ein Stoffdach, das über einem Bett auf Stöcken befestigt ist (vgl. den Ausdruck Himmelbett) oder das bei Prozessionen über dem Priester mit der Monstranz getragen wird (synonym hierzu auch Tragehimmel oder Prozessionshimmel). Himmel bezeichnet somit eine kleine Klasse von Gegenständen, die auch nicht okkasionell erweitert wird.

Unter den hier ausgegliederten Profilen von Himmel befindet sich kein Neologismus. Bedeutungsverschiebungen bzw. -Vagheit eher einer pragmatischen Art deuten sich im religiösen und religiös-metonymischen Profil an: Eine anschauliche Vorstellung von Himmel als Jenseitsort der Seligen wird allgemein geteilt. Ihr Stellenwert auch für die (kirchlich gebundenen) Gläubigen ist jedoch unklar – ist sie ein Bestandteil von Glaubensinhalten, oder ist der Himmel als bildhaftes Symbol zu verstehen, oder ist es eine Phantasie mittelalterlicher Christen? Verhältnismäßig neu und sich aus neuen Zugängen der Menschen zu Tieren ergebend (z. B. Tier als Lebensbegleiter) dürfte das quasireligiöse Profil sein. Das axiologische und psychologische Profil sind weiterhin produktiv (s. neue oder okkasionelle Kompositabildungen in diesen Profilen). Im räumlichen und Artefaktprofil sind weder Bedeutungsveränderungen noch Anzeichen von Produktivität (z. B. okkasionelle Wortbildungen oder Übertragung in neue Sach- und Kommunikationszusammenhänge) zu bemerken.   

Die Bedeutungen sowie der sprachliche Kontext von Himmel zeigen, dass Himmel zum einen räumlich als oben, oberhalb der Erde imaginiert wird und zum anderen mit positiven Eindrücken und Stimmungen wie Ruhe, Klarheit, Harmonie, Genuss u. a. verbunden wird. In den verschiedenen Bedeutungen treten als Opposita entweder Erde oder Hölle auf.   

Sprichwörter

Boh nikoho za vlasy do neba neťahá. [wörtl. Gott zieht niemand an den Haaren in den Himmel.]/ ‘niemand kann zu seinem Glück gezwungen werden’

Hviezdne nebo nado mnou morálny zákon vo mne. (I. Kant, 18.Jh.), [wörtl. Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.]

Keby nebolo keby, boli by sme všetci v nebi. [wörtl. Wenn das nicht wenn wäre, wären wir alle im Himmel.]/ ‘wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre; ein nicht eingetretener (oft kleiner) Umstand würde zu einem entgegengesetzten Ergebnis führen’

Lepšie vládnuť v pekle, ako slúžiť v nebi. [wörtl. Besser ist es, in der Hölle zu herrschen als im Himmel zu dienen.]

Pravda prebíja hlavu, prosba nebesá.[wörtl. Die Wahrheit durchbricht den Kopf, die Bitte die Himmel.]

Psí hlas do neba nejde. [wörtl. Die Stimme des Himmels dringt nicht bis in den Himmel.]

Tak žime, aby bolo aj chleba aj neba. [wörtl. Leben wir so, dass es sowohl Brot als auch den Himmel gibt.]

Učený nikto z neba nespadol. [wörtl. Gelehrt ist noch keiner vom Himmel gefallen]/ ‘nichts kann ohne Anstrengung erworben oder erreicht werden’

Žiadný strom nerastie do neba. [wörtl. Kein Baum wächst bis zum Himmel.]/ ‘alles hört einmal auf, nichts dauert ewig’

Sprichwörter

Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. (Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft, 1788) ‘Gottes Recht und Vernunft bestimmen das Handeln’

Der Himmel des Engels ist die Hölle des Teufels.

Der Himmel ist hoch, aber wer hinein will, muss sich bücken.

Der Himmel ist hoch, man kann sich nicht dran halten. ‘etwas ist so vage, dass man nicht darauf basieren kann; vertraue nur dir selbst’

Der Himmel ist uns überall gleich nahe. ‘Gott liebt jeden gleichermaßen’

Der Weg zum Himmel geht durch Kreuzdorn. ‘nur wer hart für sein Glück kämpft, erreicht es’

Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. ‘allem ist eine natürliche Grenze gesetzt’

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ‘sagt man tröstend, wenn jdm. ein Versuch nicht gleich gelingt’

Ihm hängt der Himmel voll Bassgeigen. ‘jemandem geht es nicht besonders gut’

Liebe erfüllt die Welt und mehrt den Himmel.

Man meint oft, der Himmel hängt voller Geigen; sieht man recht zu, so sind es kaum Nußschalen. ‘ein Lachen kann trügen; hinter etwas gutem verbirgt sich Enttäuschung’

Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel. ‘man muss sich schon anstrengen bzw. besonders sein, um großartiges erreichen zu können’

Unter freiem Himmel biegt sich kein Balke. ‘wenn alles gut ist, braucht man nicht falsch zu handeln; wird von oben kontrolliert, wird nur recht gehandelt’

Was fragt der Himmel nach der Erde. ‘das Große interessiert sich nicht am Kleinen’

Was vom Himmel fällt, schadet keinem. ‘alles Gute kommt von oben’

Wenn der Himmel einfällt: so können die Vögel keine Nester mehr bauen,

                                       so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen. ‘Anspielung auf das apokalyptische Treiben Gottes auf Erden’

Wenn der Himmel einfiele, zerschlüge er mehr Kacheln als Öfen. ‘nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird’

Wer in den Himmel kommen will, muss leiden ohne Mass und Ziel. ‘der Aufwand ist zu hoch für diesen Preis’

Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt.

Wer sich an den Himmel hält, der hat kein Glück auf Erden.
‘wer nach Regeln lebt, der lebt nur halb’

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Todd Burpo: Nebo nie je výmysel, 2012.
  • Karol Horák: Štyri hry, Apokalypsa podľa Janka Kráľa - Nebo, peklo, Kocúrkovo - Príď kráľovstvo Tvoje - Archa úmluvy, 2001.
  • Martina Justová: Zem, ktorá nemá svoje nebo – Sociálna práca s trestanými osobami, 2009.
  • C. Mary Nealová: Výlet do neba, 2013.
  • Don Piper: 90 minút v nebi, 2011.
  • Jozef Medard Slovík: Psie modré nebo, 2014.
  • Anežka Szabóová: Modré nebo, 2008.

    (Quelle: http://www.antikvart.sk/foto/tovar/bigfoto/16122.jpg)

Film

  • Panna nebo Orel (Easy A, Regie: Will Gluck), USA 2010.
    Panna nebo Orel obal
    (Quelle: http://www.gorila.sk/i/imgs/502/380502.jpg)

Kunst

  • Povstalecké nebo (Ausstellung), Banskobystrické Múzeum Slovenského národného povstania, 2009/2010.
    (Výstavný projekt Povstalecké nebo pomocou unikátnych fotografií.  Múzeum Slovenského národného povstania v Banskej Bystrici, bratislavské Slovenské národné múzeum a košické Slovenské technické múzeum spojili svoje sily a pripravili výstavu Povstalecké nebo, ktorá pripomenie udalosti z leta roku 1944. Výstava realizovaná pri príležitosti 65. výročia Slovenského národného povstania (SNP) bude sprístupnená v Slovenskom národnom múzeu na Vajanského nábreží 2 v Bratislave do januára 2010.)

Musik

  • Tublatanka (eine slowakische Rockband): Nebo - Peklo - Raj (Album), 2003.

    (Quelle: http://www.supershop.sk/obrazky/68981_tubla2%20001.jpg)

Werbung

  • Beleuchtung: Hviezdne nebo
    Montážne sady a komponenty pre výrobu hviezdneho neba, optické vlákna, LED projektory a ovládače, swarowskeho kryštály
    (Quelle: http://shop.ledco.sk/image/data/hviezdne-nebo/hviezdne-nebo-montazna-sada-pre-vlastnorucnu-vyrobu.jpg)
  • Pralinenschachtel: Orion modre z neba

    (Quelle: http://nestle-catalogue.lion.cz/export-web/cukrovinky_sk/products/images/1/big_orion-modre-z-neba-379g.jpg)
     

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Anselm Grün: Bis wir uns im Himmel wiedersehen, 2012.
  • Anselm Grün: Dem Himmel zur Ehre – den Menschen zum Zeichen, 2001. 
  • Anselm Grün: Der Himmel beginnt in dir, 1999.
  • Friedrich Möbius (Hg.): Der Himmel über der Erde: Kosmossymbolik in mittelalterlicher Kunst, 1995.
  • Marianne Sägebrecht: Mein Leben zwischen Himmel und Erde, 2012.
  • Nora Roberts: Der weite Himmel, 2012.
  • Ruster, Thomas: Von Menschen, Mächten und Gewalten: eine Himmelslehre, 2005.

Film

  • Der Himmel über Berlin (Regie: Wim Wenders), Deutschland, 1987.
  • Der geteilte Himmel (Regie: Christa Wolf), Deutschland, 1963.
  • Der Himmel soll warten (Heaven can wait, Regie: Warren Beatty, Buck Henry), USA, 1978.
  • Töchter des Himmels (The Joy Luck Club, Regie: Wayne Wang), USA, 1993.
  • Heaven (Regie: Tom Tykwer, Drehbuch: Krzysztof Kieślowski/ Krzysztof Piesiewicz), Deutschland/ USA, 2002.
  • Knockin on Heaven's Door (Regie: Thomas Jahn), Deutschland, 1998.

Musik

  • Reinhard Mey: Über den Wolken, 1974.
  • Silbermond: Himmel auf (Musikalbum), 2012.

Werbung

  • Nespresso-Werbung

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=t4UcZolD5Eg)
  • Philadelphia-Werbung 1

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=GfmQJElRWIY)
  • Philadelphia-Werbung 2

    (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=l3tjqJui6gE)
  • BMW-Werbung

    (Quelle: http://www.bmw.de/de/de/insights/technology/efficientdynamics/phase_1/model_3series_convertible_320d.html)
  • Plakatmotiv

    (Quelle: http://www.frueh.de/Plakatmotive/100_Muenchner_im_Himmel.jpg)
  • Radiowerbung für eine Ticketverlosung

    (Quelle: http://www.radiobob.de/binaries/asset/image/2710191/wlm_full_image/0/3797026/Himmel-oder-Hoelle-Teil-2_1.jpg)

Sonstiges

  • Kinderspiel

    (Quelle: http://www.allmystery.de/dateien/mt47730,1242141910,himmel_hoelle.jpg)
  • Homepage rund um den Handwerkerberuf

    (Quelle: http://www.rolfkrueger.net/wp-content/uploads/2010/01/552x384_az_amanfang-552x350.png)

Bibliographie

Bibliographie

Alt, Peter-André 1995: „Aufklärung über den Himmel: Aspekte literarischer Himmelsbilder im 18. Jahrhundert“, in: Euphorion: Zeitschrift fur Literaturgeschichte, 89 (4): S. 367-91.

Auffarth, Christoph 2010: „Himmel – Hölle – Fegefeuer I“, in: Erinnerungsorte des Christentums, S. 515-523.

Berger, Klaus u.a. (Hg.) 2006: Bilder des Himmels: die Geschichte des Jenseits von der Bibel bis zur Gegenwart, Freiburg im Breisgau.

Bonacker, Maren, 2006: „‚So wurden vollendet Himmel und Erde‘: der Schöpfungsakt in der Science Fiction“, in: Von Mittelerde bis in die Weiten des Alls: Fantasy und Science-Fiction in Literatur und Film, Wetzlar, S. 131-144.

Brunner, Anette 2006: „Der zum Himmel erhobene Blick als Ausdruck enthusiastischen Schöpfertums: Die Darstellung der Invention im Künstlerbildnis der Goethezeit“, in: Paragrana: Internationale Zeitschrift für Historische Anthropologie, 15 (2), S. 57-72.

Dukova, Ute 1994: „Der leuchtende Himmel und die dunkle Erde: Ergänzungen zur Etymologie eines indoeuropäischen Mythologems“, in: Orpheus: journal of Indo-European and Thracian studies (Sofia), 4 (1994), S. 5-11.

Hartmann, Mareike 2010: „Der neue Himmel und die neue Erde: eschatologische Spuren im Gedicht, in: Geschichtlichkeit und Aktualität: Studien zur deutschen Literatur seit der Romantik, Tübingen, S. 13-28.

Hochholzer, Rupert 1996: Himmel und Hölle: onomasiologische und semasiologische Studien zu den Jenseitsbezeichnungen im Althochdeutschen, Frankfurt am Main.

Kieser, Rolf 1971: „Der Verlust des Himmels im Weltbild des Dichters: Friedrich Durrenmatt und die Mondlandung.“, in: Literatur in Wissenschaft und Unterricht, 4, S. 115-23.

Kroll, Thomas 2008: Der Himmel über Berlin – säkulare Mystagogie? Wim Wenders Spielfilm als Herausforderung für die praktische Theologie, Berlin.

Lang, Bernhard 2010: „Himmel – Hölle – Fegefeuer II“, in: Erinnerungsorte des Christentums, S. 524-533.

Lang, Bernhard 1990: Der Himmel: eine Kulturgeschichte des ewigen Lebens, Frankfurt am Main.

Laube, Martin 2002: Himmel, Hölle, Hollywood: religiöse Valenzen im Film der Gegenwart, Münster.

Röhrich, Lutz 1992: „Himmel“, in: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Band 2, Freiburg – Basel – Wien, S. 714-718.

Seebold, Elmar 1991: „Der Himmel, der Tag und die Götter bei den Indogermanen“, in: Historische Sprachforschung, 104 (1), S. 29-45.

Suntrup, Rudolf/ Veenstra, Jan R. (Hgs.) 2009: Himmel auf Erden, Kultureller Wandel vom Mittelalter zur frühen Neuzeit, Frankfurt a.M.

Urbanek, Ferdinand 1992: „Our Father in Heaven – A Modern Language Version of the Old Lord's Prayer“, in: Linguistica Biblica, S. 39-54.

Wetzel, Heinz 1972: „Otto Ludwigs Zwischen Himmel und Erde: eine Säkularisierung der Christlichen Heilslehre“, in: Orbis Litterarum: International Review of Literary Studies, 27, S. 102-21.

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