Autor/en | Muth, Friedrich |
Titel | Die Bestimmung des Erziehungszieles auf transzendentalidealistischer Grundlage (nach Hans Cornelius) und ihre Auswirkung auf den Unterricht. (Ein Wort zur Begründung der Notwendigkeit eines freien Gesamtunterrichts im Sinne Berthold Ottos.) |
Ort | Leipzig |
Datum | 1929.08 |
Zusatz | Aus: Die Deutsche Schule. Monatsschrift. Im Auftrage des Deutschen Lehrervereins. Jahrgang 33, Nr. 8 |
Anmerkungen | "Erziehung zur Freiheit, zum Handeln nach vernünftigen Werturteilen, zum eigengesetzlichen Handeln, ein Ziel, das historisch unabhängig dasteht, das aber, solange Menschen sich ihrer wahren Würde bewußt sind, seine Gültigkeit behält." (S.469) ..................................................... "In dem allgemeinen Ziel:'Erziehung zur Freiheit' ist die Forderung 'Anleitung zur Leistung freier Wertarbeit' mit einbeschlossen; die heranwachsende Jugend zu befähigen, freie Wertarbeit zu leisten, ist unsere höchste Erzieherpflicht." (S.469) ..................................................... "Wie ist ein Unterricht zu gestalten, der es mit der Forderung der Erziehung zur Freiheit innerhalb der Gemeinschaft ernst nimmt?" (S.469) ..................................................... "In einem auf Freiheit gegründeten Unterricht würde der Lehrer darauf verzichten müssen, autoritativ aufzutreten; er würde nicht nach Führung trachten, sondern sich freuen, wenn möglichst die Schülerschaft führend hervorträte; der Gang des Unterichts würde nicht durch vorher festgelegte (lehrplanmäßige) Erwägungen bestimmt, vielmehr wären die Fragen, Erfahrungen, Wünsche und Sorgen der Schüler maßgebend, die sich im freiem Wechselgespräch unter sich und mit dem Lehrer auseinandersetzten und die Begriffsbildung gemeinsam bis zu dem augenblicklich erwünschten Grad förderten; es würde sich demnach auch nicht bloß um ein Lehrgespräch handeln können, da hierbei ja meist die Aufgabe durch den Lehrer bestimmt wird, während in unserm Falle auch die Wahl der Gegenstände den Schülern zukäme: indem sie selbst die Fragen stellten, erkennten sich von vornherein das Thema als wertvoll an." (S.469/470) ..................................................... "Es steht in schärfstem Gegensatz zu dem individualistisch-egoistischen, die Einzigartigkeit des einzelnen betonenden Denken und hebt die 'Gliedhaftigkeit' eines jeden hervor, die Tatsache nämlich, daß er Organ in einem größeren Zusammenhang ist." (S.471) ..................................................... "Wenn irgendwo freie Wertarbeit in dem früher entwickelten Sinne geleistet wird, so geschieht das in einem Unterricht, in dem ein lebendiger geistiger Organismus sich autonom um den Aufbau seiner Welt des Seins und der Werte bemüht." (S.471) ..................................................... "Es gibt schlechterdings kein Unterrichtsverfahren, das so uneingeschränkt im Dienste der Erziehung zur Freiheit stünde, wie der freie Gesamtunterricht. Er bedient sich, unter völligem Verzicht auf äußere Reiz- und Zwangsmittel, allein des guten Willens der zu einer Denkgemeinschaft zusammengeschlossenen Glieder der Schule." (S.474) |
Archiv | B.-O.-S./II/B/H/V/21 |
Signatur | B.-O.-S./II/B/H/V/21 [6] |
Schlagworte | Cornelius, Hans
Dorfschule Erkenntnistrieb Erziehung Erziehungsziel Freier Gesamtunterricht Geistiger Verkehr Gemeinschaft Gesamtunterricht Kind Lehre Lehrer Natur Otto, Berthold Seele Unterricht Volk |
Abteilungen | 2 |