Autor/en | Meyer-Otto, Irmgard |
Titel | Gedanken über Erziehung |
Ort | Berlin-Lichterfelde |
Datum | 1935.03.13 |
Anmerkungen | "Ja, ist das nun nicht allertollster Individualismus? Wird in den Kindern nicht ein Ichbetontsein gezüchtet? - Wenn nicht jedes Kind in einer Gemeinschaft stünde, wenn es nicht täglich immer wieder erlebte: Ein jeder Mensch trägt sein Wachstumsgesetz in sich und das jedes Menschen wird geachtet. - Und wenn zweitens nicht die Gemeinschaft da wäre mit ihren strengen Forderungen. Geistige Freiheit, Freiheit des Wachstums gewähren die Berthold Otto Schulen, das Unterordnen unter die Gemeinschaft ist selbstverständlich, das lernt jedes Kind vom ersten Schultage an. Gemeinnutz geht vor Eigennutz gilt seit fast 3 Jahrzehnten als selbstverständlich in unserer Schule. - Es ist kein Zwang der von außen an die Kinder herankommt. Die Gemeinschaft als solche, die Kinder selbst üben ihn aus. Und jedes Kind erlebt die Notwendigkeit des Sichunterordnens und fügt sich nicht aus äußerem Zwang sondern aus innerer Erkenntnis. Jede Gemeinschaft trägt ihre Gesetze in sich und kann nur existieren, wenn diese Gesetze von allen geachtet werden. Und weil wir die Gemeinschaft wollen, wollen wir auch die Gesetze. - So erleben die Kinder an ihrer Gemeinschaft, was sie später der Volksgemeinschaft gegenüber so nötig brauchen: Wir wollen dich Volkgemeinschaft, also dienen wir dir, also fügen wir uns dir. - Und mit scheint, wenn uns das bei einem Menschenkinde gelungen ist, wenn neben dem Erlernten der Hingebungswille an das Volksganze in jedem Schüler lebendig ist, dann können wir wohl sagen: Nun blühen unsere jungen Triebe, bald werden sie Früchte tragen." (S.3) |
Archiv | B.-O.-S./II/B/H/VI/1 |
Signatur | B.-O.-S./II/B/H/VI/15 [67] |
Schlagworte | Kind
Volk Volksgemeinschaft Wachsenlassen |
Abteilungen | 2 |