Autor/enFeustel, Hans (Schüler)
TitelBrief an Wyneken. 2 Seiten
OrtBieberstein
Datum1906.06.29
ZusatzD Transkription
Anmerkungen(I.5.3.) "Da sagte nun Dr. Lietz: 'Man möge nicht nach Haubinda gehen außer, wenn man in das neue L.E.H. eintreten wolle.' Da stand ich nun auf. Ich sprach natürlich nur von mir, denn ich wußte ja nicht, ob es den anderen recht sei unter diesen Umständen darauf zu bestehen nach Haubinda zu gehen. Ich sagte, daß Sie mein Freund seien und daß ich von Ihnen Abschied nehmen wollte. Darauf sagte er, daß ich es entweder mit ihm oder mit Ihnen halten solle. Wenn ich Sie mehr schätzte als ihn und Ihre Sache für recht erklärte, so wolle er mich gar nicht mehr hier haben und ich soll nur schnell in das neue Heim gehen. Ich meinte, daß es doch eine ganz andere Sache sei ob ich ihnen als privatem Freund lebewohl sage oder ob ich mich in diesem Konflikt für Dr. L. oder für Sie entscheide. Er hielt mir eine mächtige Rede in der die Hauptsache war, daß ich mich entscheiden solle. Ich sah, daß ich in der Kapelle garnichts erreichen könne und bat ihn, wie er allen Gute Nacht gesagt hatte, doch mit mir hinauszugehen. Da sagte er zum Schluß: Wenn meine Angestellten, so lange sie noch bei mir sind, ein Konkurrenzverfahren gründen, das, wenn es gelingt, das meinige zerstört, so ist das eine schuftige Tat." .................................................... Der Generationenkonflikt wird an der Hin- und Hergezogenheit des Schülers Hans Feustel zwischen Hermann Lietz und Gustav Wyneken deutlich. Hier werden Kinder in hemmungsloser Weise mit den Problemen der Erwachsenen befrachtet.
ArchivBurg Ludwigstein/II/M/D/2
SignaturE/R2/23
SchlagworteBrief
Generation
Generationenverhältnis
Wyneken, Gustav Adolf
Abteilungen2