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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Deutsch: glauben
Tschechisch: věřit

Polysemie

  1. religiös: ‘von der Gültigkeit einer religiösen Lehre überzeugt sein’
  2. magisch: ‘von der Existenz übernatürlicher Wesen überzeugt sein’
  3. ideologisch: ‘von der Richtigkeit einer Weltanschauung überzeugt sein’
  4. Wahrheitsprofil: ‘von der Richtigkeit einer Aussage überzeugt sein’
  5. Vertrauensprofil: ‘vertrauen, hoffen’
  6. Modalitätsprofil: ‘vermuten’

Polysemie

  1. religiös: ‘von der Gültigkeit einer religiösen Lehre überzeugt sein’
  2. magisch: ‘von der Existenz übernatürlicher Wesen überzeugt sein’
  3. ideologisch: ‘von der Richtigkeit einer Weltanschauung überzeugt sein’
  4. Wahrheitsprofil: ‘von der Richtigkeit einer Aussage überzeugt sein’
  5. Vertrauensprofil: ‘vertrauen, hoffen’
  6. Modalitätsprofil: ‘vermuten’

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

glauben

Anerkennen und fest von dem überzeugt sein, was eine bestimmte Konfession vorschreibt; ein gläubiger Mensch sein. Meistens in Bezug auf Gott bzw. die von ihm oder seinen menschlichen Repräsentanten verkündeten Lehren und Vorschriften.

<jmd.> glauben an <jmdn., etw.>

<jmd.> glauben, dass_

<jmd.> glauben + Satz

<jmd.> glauben + Inf. (bei Subjektgleichheit)

 

Definition

věřit

Anerkennen und fest von dem überzeugt sein, was eine bestimmte Konfession vorschreibt; ein gläubiger Mensch sein. Meistens in Bezug auf Gott bzw. die von ihm oder seinen menschlichen Repräsentanten verkündeten Lehren und Vorschriften.

věřit v <někoho, něco>
věřit, že _

Konnotationen

  • Gott, ewiges Leben, Himmel, unsterbliche Seele

Konnotationen

  • Gott, ewiges Leben, Himmel, unsterbliche Seele

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • bekennen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • vyznávat ‘bekennen’

Opposita

  • nevěřit1 ‘nicht glauben (an Gott, die Lehren der Kirche, das Leben nach dem Tod u. a.)’

Wortbildungen

Substantive

  • Aberglaube ‘irriger Glaube an übernatürliche Kräfte’
  • Glaube1 ‘Religion, Konfession’
  • Glaube2 ‘religiöse Überzeugung’
  • Glaubensartikel ‘einzelne Aussage der Glaubenslehre’
  • Glaubensbekenntnis1 ‘Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen der Glaubenslehre’
  • Glaubensbekenntnis2 ‘Zugehörigkeit zu einer Konfession, Weltanschauung’
  • Gläubige
  • Unglaube1 ‘Zweifel an der Existenz Gottes und der Lehre der Kirche’

Adjektive

  • gläubig1, vgl. eine gläubige Frau

Wortbildungen

Substantive

  • bezvěrecveraltet ‘Atheist’
  • nevěřící ‘Atheist’
  • pověra ‘Aberglaube’
  • věrouka ‘Glaubenslehre, Dogmatik’
  • věrozvěst ‘Glaubensapostel’
  • věřící ‘Gläubiger, Gläubige’
  • víra1 ‘Glaube, Religion’, vgl. křesťanská víra ‘christlicher Glaube’; vgl. → víra (religiös-institutionelles Profil)
  • víra2 ‘Glaube’, vgl. víra v Boha ‘Glaube an Gott’, víra v převtělování ‘Glaube an Reinkarnation’; vgl. → víra (religiös-subjektives Profil)

Verben

  • uvěřit1 ‘Glauben annehmen’, vgl. uvěřit v Boha ‘den Glauben an Gott annehmen’

Adjektive

  • malověrný ‘kleingläubig’
  • věřivý1 ‘glaubensvoll, gutgläubig; über die Eigenschaft oder Fähigkeit eines Menschen, sich ganz vom religiösen Glauben leiten zu lassen, voll zu vertrauen, ironisch über einen Menschen, der keinen kritischen Verstand besitzt, zu Irrationalität neigt’
  • věrovat se ‘demonstrativ auf seinen Glauben hinweisen, frömmeln’

Andere

  • věru/ na mou věruselten, veraltet ‘Sagt man um seine assertive Einstellung zu betonen; wirklich’

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. ‘Formel aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis’

Kollokationen

  • an das Evangelium glauben
  • an Gott glauben
  • glauben, dass Jesus Christus auferstanden ist

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • věřit v Alláha
  • věřit v Boha
  • věřit v posmrtný život
  • věřit v převtělování
  • věřit v zázraky

Belege

Weil wir Christen an Gott glauben, glauben wir auch an die Wirklichkeit von Engeln - nicht umgekehrt.
Nürnberger Zeitung, 08.12.2005

Sie nehmen die Bibel wörtlich und glauben, die Erde sei wirklich in sechs Tagen entstanden, vor ungefähr 10 000 Jahren.
St. Galler Tagblatt, 01.07.2008

Die musikalische, wie auch inhaltliche Gestaltung möchte neben Vollblutchristen auch solche Menschen ansprechen, die sich mit ihrer Art zu glauben im herkömmlichen Raum der Kirche schwertun.
Rhein-Zeitung, 25.09.1999

Nach dem persönlichen Glauben befragt, erklären 48 Prozent, dass sie an die Auferstehung Jesu Christi glauben. 43 Prozent sind überzeugt, dass es ein Jüngstes Gericht gibt.
Rhein-Zeitung, 17.05.2003

Belege

Věřím v Boha, Otce všemohoucího, Stvořitele nebe i země. I v Ježíše Krista, Syna jeho jediného, Pána našeho, jenž se počal z Ducha svatého, narodil se z Marie Panny, trpěl pod Ponciem Pilátem, ukřižován umřel a pohřben jest, sestoupil do pekel, třetího dne vstal z mrtvých, vstoupil na nebesa, sedí po pravici Boha, Otce všemohoucího, odkud přijde soudit živé i mrtvé. Věřím v Ducha svatého, svatou církev obecnou, společenství svatých, odpuštění hříchů, vzkříšení těla a život věčný. Amen.
christlich- ökumenisches Glaubensbekenntnis

Muslimové věří , že Bůh Muhammadovi zjevil Korán, který společně se Sunnou (Muhammadovy činy a slova) považují za základní prameny islámu.
www.wikipedia.cz [4.10.2010]

Alexandr Kliment má v románě Nuda v Čechách postavu kněze, který přestal věřit v Boha, ale aby nedezorientoval své ovečky, chová se dál jako kněz.
syn2006pub: Lidové noviny, č. 201/1991

Na rozdíl od křesťanství Svědkové nevěří v Boží trojici, ale jsou silní monoteisté, v němž je nejsilnější bytostí Jehova.
www.google.cz [4.10.2010]

Oznámil mi, že uvěřil na Nivách a podělil se s touto událostí se mnou. Poprvé mne oslovil jeho příběh o tom jak uvěřil v Boha.
www.google.cz [5.10.2010]

Vychovaný v pravověrně křesťanské rodině měl zprvu vážné zábrany uvěřit v převtělování.
syn2000

Profil: magisch

Profil: magisch

Definition

glauben

Persönlich von der Existenz bestimmter Wesen oder Phänomenen überzeugt sein, die sich nicht eindeutig beweisen lassen und die von vielen Menschen für nichtexistent gehalten werden (z. B. Geister) oder denen keine kausale Wirkung für das reale Leben zugestanden wird (wie bei Träumen u. Ä.).

<jmd.> glauben an <jmdn., etw.>

<jmd.> glauben, dass_

<jmd.> glauben + Satz

<jmd.> glauben + Inf. (bei Subjektgleichheit)

Definition

věřit

Persönlich von der Existenz bestimmter Wesen oder Phänomenen überzeugt sein, die sich nicht eindeutig beweisen lassen und die von vielen Menschen für nicht existent gehalten werden (z. B. Geister) oder denen keine kausale Wirkung für das reale Leben zugestanden wird (wie bei Träumen u. Ä.).

věřit na <někoho, něco>
věřit v <někoho, něco>
věřit, že _

Konnotationen

  • Gespenster, Geister, Wunschbilder
  • Naivität, Spiritismus, Exzentrik, Esoterik

Konnotationen

  • Gespenster, Geister, Wunschbilder
  • Naivität, Spiritismus, Exzentrik, Esoterik

Lexikalische Relationen

[Für dieses Profil wurden keine lexikalischen Relationen gefunden.]

Lexikalische Relationen

Synonyme/ Kohyponyme

  • být přesvědčen/ přesvědčený o existenci duchů ‘von der Existenz von Geistern überzeugt sein’
  • komunikovat s duchy ‘mit den Geistern kommunizieren’
  • mít/ být ve spojení s duchy ‘im Kontakt mit den Geistern stehen’

Opposita

  • nevěřit v duchy ‘nicht an Geister glauben’

Wortbildungen

Substantive

  • Glaube3, vgl. Glaube an Geister

Wortbildungen

Substantive

Verben

  • uvěřit2 ‘Glauben annehmen’, vgl. uvěřit, že existují andělé ‘anfangen zu glauben, dass es Engel gibt’

Adjektive

  • věřivý2 ‘glaubensvoll, gutgläubig; über die Eigenschaft oder Fähigkeit eines Menschen, sich ganz vom religiösen Glauben leiten zu lassen, voll zu vertrauen, ironisch über einen Menschen, der keinen kritischen Verstand besitzt, zu Irrationalität neigt’

Phraseme, Kollokationen

  • an den Mann im Mond glauben
  • an den Osterhasen glauben
  • an die Sterne glauben
  • an den Weihnachtsmann glauben
  • an das Christkind glauben
  • an Geister glauben
  • an Träume glauben
  • an Zufall glauben

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • věřit na duchy
  • věřit na mimozemšťany
  • věřit na osud
  • věřit na zázraky

Belege

"Gut 90 Prozent der Bevölkerung glauben eher an Magie als an Gott", schätzt Cecilia Gatto-Trocchi, Professorin für Kultur-Anthropologie in Perugia.
Nürnberger Nachrichten, 20.02.1991

Ein starkes Argument für jene, die an Sterne glauben. Dennoch genügt es gewiß nicht, jemand mit Widder, Krebs, Schütze oder einem der neun anderen Tierkreiszeichen zu charakterisieren.
Vorarlberger Nachrichten, 21.01.1998

Der Eintritt ist für alle, die an den Weihnachtsmann glauben, frei, die übrigen Besucher zahlen zwei Euro, die dem weiterem Aufbau des Museums zugute kommen.
Rhein-Zeitung, 30.11.2007

Nein, an Geister glauben sie nicht, die Viertkläßler der Grundschule. Zumindest nicht, solange draußen die Sonne scheint und vier Lehrer gut auf sie aufpassen.
Rhein-Zeitung, 08.10.1997

Als homöopathisch arbeitender Tierarzt fragt sich für mich nicht, ob Tiere an Esoterik oder Einbildung glauben. Sie haben kein naives Vertrauen und sprechen trotzdem gut auf diese Behandlungsmethoden an.
Die Presse, 20.03.1998

So glaubte man, dass diese Pflanze Hexen und den Teufel fernhält, und geflochtene Kränze aus Johanniskraut, zur Sommersonnenwende auf das Hausdach geworfen, schützten angeblich vor Blitzschlag.
Nürnberger Nachrichten, 15.09.2001

Belege

Lidé věří na ufony - Téměř polovina obyvatel republiky je přesvědčena, že na jiných planetách existuje život jako na Zemi.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 5. 3. 1994

Není pověrčivý, nevěří na horoskopy .
syn2006pub: Story, ročník 1995

„Taky ráda jezdím na kolečkových bruslích a někdy potřebuju samotu, abych si odpočinula a nabrala sil,“ svěřila se Právu nová Miss blond, která nevěří na talismany pro štěstí.
syn2006pub:Právo, 21. 5. 2001

Přestože nevěřím v duchy a přízraky, zdálo se mi, že je potkávám. Padlo to na mě hned, jak jsme překročili německo-polské hranice. A když se přibližovala taková místa jako Treblinka a Osvětim, tak ten pocit rostl.
syn2006pub:Reflex, č. 2/2003

Webová kamera prohlíží ve dne v noci hladinu jezera Loch Ness. Kdo v příšeru nevěří, ať se podívá na další verzi této služby (www. lochness. co. uk/livecam).
syn2006pub: Právo, 19. 7. 2004

Řada lidí věří, že je průběh jejich životů předurčen vyšší mocí. Říkají tomu osud.
www.google.cz [4.10.2010]

Členové Řádu Chrámu slunce věří, že rituální sebevražda je přivede k novému zrození na místě zvaném Sirius.
syn2006pub: Blesk, 25. 3. 1997

Halloween se zrodil před téměř třemi tisíci lety v Anglii a Irsku. Keltové totiž věřili, že poslední říjnovou noc se na zem vracejí duchové předků.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 29. 10. 1998

Dodnes neví, zda věří v Boha, ale díky tomuto neznámému muži tenkrát uvěřila na anděly.
syn2000

Profil: ideologisch

Profil: ideologisch

Definition

glauben

Die Prämissen einer Weltanschauung, einer Ideologie, einer Gesellschaftslehre, einer Bewegung oder auch einen bestimmten Grundsatz oder Wert anerkennen und von deren Richtigkeit überzeugt sein; ein bestimmtes Weltbild haben.

Oft als kritischer Kommentar über Andere, von deren Überzeugung sich der Sprecher distanziert.

<jmd.> glauben an <jmdn., etw.>

<jmd.> glauben, dass_

<jmd.> glauben + Satz

<jmd.> glauben + Inf. (bei Subjektgleichheit)

Definition

věřit

Die Prämissen einer Weltanschauung, einer Ideologie, einer Gesellschaftslehre, einer Bewegung oder auch einen bestimmten Grundsatz oder Wert anerkennen und von deren Richtigkeit überzeugt sein; ein bestimmtes Weltbild haben.

Oft als kritischer Kommentar über Andere, von deren Überzeugung sich der Sprecher distanziert.

věřit v <něco>

Konnotationen

  • Eifer
  • Marxismus

Konnotationen

  • Eifer
  • Marxismus

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • überzeugt sein

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • být přesvědčen/ přesvědčený1 ‘überzeugt sein (mit obligatorischer Erweiterung um eine Referenz, z.B. die Wahrheit einer Prämisse, Vorstellung oder die Wirksamkeit einer Strategie’
  • uznávat1 ‘anerkennen, für gültig befinden, gutheißen’
  • dát víru1 ‘(an etwas) glauben’ [wörtl. seinen Glauben an/ auf etwas geben]
  • doufat1 ‘vertrauen; seine Hoffnung (in etwas) setzen’
  • spoléhat se1 ‘sich (auf etwas) verlassen’
  • důvěřovat1 ‘vertrauen’

Opposita

  • nevěřit2 ‘(an etwas) nicht glauben’

Wortbildungen

Substantive

  • Glaube4, okkasionell, vgl. der Glaube an den Sozialismus

Adjektive

  • gläubig2, vgl. Er war ein gläubiger Kommunist.

Wortbildungen

Substantive

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • an den Kommunismus glauben
  • an den Staat glauben
  • an die Partei glauben
  • an Hitler glauben

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

[Für dieses Profil wurde keine Phraseme gefunden.]

Kollokationen

  • věřit v socialismus

Belege

„Die Leute, die an den Kommunismus glauben, werden ihre Meinung nicht ändern, nur weil Karl Marx vom Straßenschild verschwindet", meint die 78jährige Frau, die fast ihr ganzes Leben in der Wilhelm-Pieck-Straße gewohnt und wiederholte Namensänderungen miterlebt hat.
Die Presse, 31.03.1994

Es ist einfach ein übles Relikt aus marxistischen und josephinischen Zeiten, zu glauben, der Staat könne die meisten Dinge besser als die Bürger, er müsse sie bevormunden.
Die Presse, 24.08.1996

In der victorianischen Ära glaubte man sogar, dass es den Charakter stärkt, wenn sich Kinder nicht satt essen; von Geschmack war schon gar nicht die Rede.
Nürnberger Nachrichten, 03.10.2003

Belege

Ten ekonom věřil ve volný trh, v nabídku a v poptávku a své spoluobčany učil, aby se nepokoušeli do trhu zasahovat (...).
www.google.cz [ 4.10.2010]

Má pověst jednoho z posledních míst na světě, kde větší počet jinak inteligentních a vzdělaných lidí dosud věří v marxismus, a v podvědomí mnoha lidí figuruje jako „The People's Republic of Berkeley“ (Berkeleyská lidová republika).
syn2006pub: Respekt, č. 9/1991

Obecně se jako eurooptimista označuje ten, kdo věří, že právě cesta evropské integrace je účinným nástrojem k řešení problémů a dosažení cílů v podobě míru, stability a prosperity.
www.google.cz [4.10.2010]

Profil: Wahrheit

Profil: Wahrheit

Definition

glauben

Von der Wahrheit, Richtigkeit oder Wahrscheinlichkeit einer Aussage gefühlsmäßig überzeugt sein; bzw. von der Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit der Person oder Institution überzeugt sein, die die Aussage macht.

<jmd.> glauben, dass_

<jmd.> glauben + Satz

<jmd.> glauben <jmdm.> <etw.>

<jmd.> glauben <jmdm.>, dass_

<jmd.> glauben an <etw.>

Definition

věřit

Von der Wahrheit, Richtigkeit oder Wahrscheinlichkeit einer Aussage gefühlsmäßig überzeugt sein; bzw. von der Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit der Person oder Institution überzeugt sein, die die Aussage macht.

věřit <někomu, něčemu>
věřit , že _
věřit v <něco>

Konnotationen

  • Subjektivität
  • Beurteilung der Aussage Dritter
  • nicht bezweifeln
  • relativierend
  • Möglichkeit von Täuschung

Konnotationen

  • Subjektivität
  • Beurteilung der Aussage Dritter
  • nicht bezweifeln
  • relativierend
  • Möglichkeit von Täuschung

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • für wahr halten

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • být přesvědčen/ přesvědčený2 ‘überzeugt sein (mit obligatorischer Erweiterung um eine Referenz, z.B. die Wahrheit einer Prämisse, Vorstellung oder die Wirksamkeit einer Strategie’
  • uznávat2 ‘anerkennen, für gültig befinden, gutheißen’
  • doufát2 ‘vertrauen; seine Hoffnung (in etwas) setzen’
  • spoléhat2 ‘sich (auf etwas) verlassen’
  • důvěřovat2 ‘vertrauen’
  • předpokládat ‘voraussetzen’

Opposita

  • nevěřit3 ‘(an etwas) nicht glauben’

Wortbildungen

Substantive

  • Glaube5, selten
  • Unglaube2 ‘Zweifel’, vgl. Er stieß mit seinen Behauptungen auf Unglauben.

 Adjektive

  • glaubwürdig, vgl. dieser Mann erscheint mir glaubwürdig zu sein
  • unglaublich1 ‘unwahrscheinlich’, vgl. eine unglaubliche Geschichte
  • unglaublich2 ‘intensivierend: außerordentlich, schockierend’, vgl. er ist unglaublich dick, ihre unglaubliche Arroganz

Adverbien

  • glaubhaft, vgl. Er hat es mir glaubhaft versichert.

Wortbildungen

Verben

  • ověřit1 ‘etw. auf seine Glaubwürdigkeit hin untersuchen, überprüfen bzw. amtlich beglaubigen’
  • uvěřit3 ‘Glauben annehmen’, vgl. soudce uvěřil svědkovi ‘der Richter glaubte dem Zeugen’

Adjektive

  • hodnověrnýbuchsprachlich ‘glaubwürdig’, vgl. hodnověrný obraz české společnosti ‘glaubwürdiges Bild der tschechischen Gesellschaft’
  • neuvěřitelný1 ‘unglaublich, unwahrscheinlich’, vgl. neuvěřitelný vývoj událostí ‘unglaubliche Entwicklung der Ereignisse’,
  • neuvěřitelný2 ‘intensivierend : unglaublich, außerordentlich, schockierend’, vgl. neuvěřitelný nepořádek ‘unglaubliche Unordnung’, neuvěřitelný úspěch ‘unglaublicher Erfolg’
  • věrohodný ‘glaubwürdig’, vgl. věrohodný svědek ‘glaubwürdiger Zeuge’
  • věrný1 ‘treu’, vgl. věrný překlad

Adverbien

  • neuvěřitelně1 ‘unglaublich, unwahrscheinlich’, vgl. ta zpráva zní neuvěřitelně ‘die Nachricht klingt unglaublich’
  • neuvěřitelně2 ‘intensivierend: unglaublich, außerordentlich, schockierend’, vgl. neuvěřitelně bohatý ‘unglaublich reich’, neuvěřitelně mu to lichotí ‘es schmeichelt ihm unglaublich

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • alles aufs Wort glauben: <jmd.> glaubt <jmdm.> alles aufs Wort ‘alles, was eine Person sagt, unkritisch für wahr halten’
  • aufs Wort glauben:<jmd.>glaubt <jmdm.> aufs Wort ‘alles für wahr halten, was eine Person sagt, gut und gern glauben’
  • blind glauben: <jmd.> glaubt <jmdm.> blind ‘alles, was eine Person sagt, unkritisch für wahr halten’
  • glauben machen wollen: <jmd.> will <jmdm.> <etw.> glauben machen ‘jmdm. etw. einzureden versuchen’
  • Das ist doch kaum/ nicht zu glauben! ‘das ist unerhört; Ausruf der Überraschung und Entrüstung’

Kollokationen

  • den Umfragen glauben
  • einer Versprechung glauben
  • fälschlicherweise glauben
  • irrtümlich glauben

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • nevěřit/ nemoct věřit/ nechtít věřit vlastním očím/ vlastním uším/ vlastním očím a uším/ vlastnímu sluchu/ den eigenen Augen/ den eigenen Ohren/ den eigenen Augen und Ohren/ dem eigenen Gehör nicht trauen/ nicht trauen können/ nicht trauen wollen ‘das Gefühl haben, dass das, was man hört oder sieht, nicht wahr sein kann’
  • věřit/ uvěřit na slovo: <někdo> věří/ uvěří <někomu> na slovo/ jmdm. alles aufs Wort glauben ‘alles, was eine Person sagt, unkritisch für wahr halten’
  • věřte nevěřte/ Glaub`s oder glaub`s nicht ‘Sagt man als Kommentar, wenn man unwahrscheinliche Ereignisse darstellt.’
  • nevěřit ani slovo/ půl slova: <někdo> nevěří <někomu> ani slovo/ ani půl slova/ jmdm. kein Wort glauben ‘überzeugt sein, dass der Andere lügt oder sich verstellt’
  • nevěřit ani dobrý dengesprochen: <někdo> nevěří <někomu> ani dobrý den [jmdm. nicht einmal den guten Tag glauben] ‘überzeugt sein, dass der Andere lügt oder sich verstellt’
  • nevěřit ani nos mezi očimagesprochen: <někdo> nevěří <někomu> ani nos mezi očima [jmdm. die Nase zwischen den Augen nicht glauben] ‘überzeugt sein, dass der Andere lügt oder sich verstellt’

Kollokationen

  • věřit pověrám
  • věřit propagandě
  • věřit slibům

Belege

Der Mittfünfziger war zum sogenannten Aphasiker geworden - das heißt, er hatte schlagartig die Sprache verloren. Das ist knapp vier Jahre her. Wer sich heute mit dem inzwischen frühpensionierten Facharbeiter unterhält, mag dies kaum glauben. „Das habe ich der Aphasiker-Selbsthilfegruppe zu verdanken,“ erklärt der 58jährige.
Mannheimer Morgen, 09.04.1999

Keiner der Zuschauer glaubte den Kabarettisten, dass die Vorstellung zu Ende sei.
St. Galler Tagblatt, 20.01.1999

„Ich lernte den Beklagten im Juni 2000 kennen. Ich wusste, dass es in seiner Vergangenheit Kokain- und Alkohol-Missbrauch gab und dass er Prostituierte anheuerte. Ich glaubte ihm, dass er sich geändert hatte. Ich lag falsch.“
 Hamburger Morgenpost, 24.04.2006

„Sie sagen, sie zielen auf Terroristen“, sagt die 48jährige Seda. Doch sie glaubt den Worten der russischen Regierung nicht: „Die wollen uns alle töten.“
Salzburger Nachrichten, 23.10.1999

Wenn man heimischen Berufsantifaschisten glaubt, ist die nunmehr seit Jahrzehnten im Oktober wiederkehrende Ulrichsbergfeier auf dem mons caranthanus etwas ganz Böses.
Neue Kronen-Zeitung, 18.09.1998

Er fuhr in die Stadt und ließ sich untersuchen. Wieder daheim, schwenkte er im Dorf ein Papier herum, das ihm beste Gesundheit bescheinigte. Negativ. Kein Aids. Aber keiner glaubte ihm, sicherheitshalber.
Die Presse, 15.12.1997

Auch das Gericht glaubt an sexuellen Mißbrauch als wichtigstes Tatmotiv.
Rhein-Zeitung, 08.03.1996

Älter, gebildeter und mobiler, aber zugleich auch weniger familienorientiert und weniger seßhaft: So präsentiert sich anno 1995 der Durchschnitts-Steirer, wenn man der amtlichen Abteilung für Statistik glauben darf.
Die Presse, 30.08.1995

Belege

Brzy, myslím tím ještě na základní škole, mě podobné spády přešly. Ve své neskutečné naivitě jsem ale poměrně dlouho věřila všemu, co hlásali v televizi, říkali ve škole.
syn2006pub: Reflex, č. 26/1999

Zdeňka Horová dostala čtyřku. Vykládala jsem to Peroutkovi a on mi to nechtěl věřit.
syn2006pub: Lidové noviny - kultura, č. 126/1998

Centrála mu už delší dobu nedůvěřovala a naopak dál věřila zprávám trojice zatčených a „obrácených“ členů Rudé kapely, jejichž vysílání mělo gestapo již čtyři měsíce pod kontrolou.
syn2006pub: Právo, 29. 5. 1999

83% občanů nevěří v možnost ozbrojeného konfliktu v našem regionu.
syn2006pub: Lidové noviny, č. 82/1997

Soud neuvěřil mužově verzi o neznámém vrahovi.
syn2000

Profil: Vertrauen

Profil: Vertrauen

Definition

glauben

Einer Person, Institution oder einem Mittel vertrauen; von den guten Absichten einer Person überzeugt sein oder auch von dem guten Ausgang bzw. der Folge einer Handlung. Immer mit einer positiven Einstellung zu der Sache oder dem Geschehen verbunden.

<jmd.> glauben (daran), dass_

<jmd.> glauben + Satz

<jmd.> glauben + Inf. (bei Subjektgleichheit)

<jmd.> glauben <jmdm.> <etw.>

<jmd.> glauben <jmdm.>, dass_

<jmd.> glauben an <etw.>

Definition

věřit

Einer Person, Institution oder einem Mittel vertrauen; von den guten Absichten einer Person überzeugt sein oder auch von dem guten Ausgang bzw. der Folge einer Handlung. Immer mit einer positiven Einstellung zu der Sache oder dem Geschehen verbunden.

věřit <někomu>
věřit v <něco>
věřit na <něco>
věřit, že _

Konnotationen

  • Optimismus
  • Affektivität
  • Erfüllung von Versprechen
  • positive Erwartung

Konnotationen

  • Optimismus
  • Affektivität
  • Erfüllung von Versprechen
  • positive Erwartung 

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • hoffen
  • vertrauen

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • doufat3 ‘hoffen’
  • důvěřovat3 ‘vertrauen’
  • spoléhat se3 ‘sich verlassen’
  • dát víru2 ‘(an etwas) glauben’ [wörtl. seinen Glauben an/ auf etwas geben]

Opposita

  • nevěřit4 ‘(an etwas) nicht glauben’

Wortbildungen

Substantive

  • Glaube6 ‘Vertrauen’

Wortbildungen

Substantive

  • věřitel ‘Gläubiger’
  • víra5 ‘Glaube, Vertrauen’; vgl. → víra (Vertrauensprofil)
  • nevěrník ‘untreuer Mann’
  • nevěrnice ‘untreue Frau’

Verben

  • důvěřovat4 ‘vertrauen’
  • ověřit2/ ověřovat ‘prüfen, begutachten’
  • uvěřit4 ‘anfangen zu glauben’, vgl. tehdy uvěřil, že všechno dobře dopadne ‘damals hat er angefangen zu glauben, dass alles gut ausgeht’
  • věřit si ‘ein hohes Selbstvertrauen haben’
  • pověřit ‘jmdn. zur Ausübung einer Tätigkeit bevollmächtigen, mit einem Amt beauftragen’
  • prověřit ‘jmdn. oder etw. überprüfen’
  • zpronevěřit ‘veruntreuen, meist Gelder’
  • svěřit ‘jmdm. etw. oder jmdn. anvertrauen, jdn. mit etw. beauftragen, jdm. etw. mitteilen’

Adjektive

  • věrodatný ‘úber eine Person, die einem Gegenüber Vertrauen entgegenbringt oder entgegenbringen muss’
  • věrolomný ‘vertrauensbrüchig’
  • věrný2 ‘treu’
  • věřivý3 ‘glaubensvoll, gutgläubig; über die Eigenschaft oder Fähigkeit eines Menschen, sich ganz vom religiösen Glauben leiten zu lassen, voll zu vertrauen, ironisch über einen Menschen, der keinen kritischen Verstand besitzt, zu Irrationalität neigt’

Phraseme, Kollokationen

Kollokationen

  • an den Fortschritt glauben
  • an die gemeinsame Zukunft glauben
  • an die Menschheit glauben
  • fest glauben
  • naiv glauben
  • unerschütterlich glauben

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

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Kollokationen

  • věřit vládě
  • věřit v/ na lásku
  • věřit v/ na lepší budoucnost

Belege

Stolpe bleibt zunächst nichts anderes übrig, als den Zusicherungen des Konsortiums Toll Collect zu vertrauen, alles werde rechtzeitig funktionieren. „Ich habe keine Veranlassung, den Unternehmen nicht zu glauben.“
Nürnberger Zeitung, 28.08.2003

Landwirtschafts-Auszubildende glauben an ihre Zukunft.
Braunschweiger Zeitung, 23.01.2010

An die heilsame Wirkung der von oben her organisierten Völkerversöhnungskultur ist nur mehr schwer zu glauben.
Die Presse, 22.07.1993

Rechte Politiker glauben andererseits, durch strenge Regeln Wählerstimmen gewinnen zu können, denn Fremdenhaß ist in Südafrika weit verbreitet.
Frankfurter Rundschau, 10.06.1997

Deshalb mag sie auch nicht an den jüngst im Rat beschlossenen Plan glauben, wonach ihre Gaststätte beim Umbau der Halle zum Bürgerhaus erhalten bleiben soll.
Rhein-Zeitung, 31.05.1997

„Jeder, der etwas dazu beitragen kann, die Geschichte des Handwerkes im Ort zu dokumentieren, ist eingeladen, seine Exponate, wie etwa altes Arbeitsgerät, zur Verfügung zu stellen“, betont Landeshammer und glaubt, so doch eine Art Ausstellung zusammenzubringen, in der auf alte Handwerktraditionen, aber auch auf Entwicklungen in heutiger Zeit eingegangen werden kann.
Kleine Zeitung, 17.01.1998

Ich habe schon einmal zu sehr an die Technik geglaubt, als ich für die Nutzung der Atomenergie unterschrieb.
Oberösterreichische Nachrichten, 04.04.1997

Nach dem Krieg war der Schatz somit in kommunistischer Hand. Niemand glaubte daran, daß jemals etwas zurückgegeben würde.
Nürnberger Nachrichten, 21.01.1997

An Recht und Rechtstaatlichkeit glaubt ein 50jähriger Frühpensionist aus Klagenfurt schon lange nicht mehr.
Kleine Zeitung, 29.07.1999

„Auch von Ihrer Arbeit wird es abhängen, ob die Bürger an die Wende glauben, die jetzt vielen so leicht über die Lippen geht,“ sagte Frank Neubert den Abgeordneten.
Neues Deutschland, 27.10.1989

Woran glauben Sie? An das Gute im Menschen und dessen Lernfähigkeit.
Braunschweiger Zeitung, 14.12.2007

Der neue Euro wird schwieriger zu fälschen sein als der alte. Aber nicht einmal die Gelddrucker glauben daran, dass er fälschungssicher ist.
Die Südostschweiz, 22.08.2006

Belege

Z člověka musí vyzařovat pozitivní energie. Pak mu začnu věřit.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 29. 10. 2004

Není důvodu věřit, že toto nebezpečí již pominulo.
syn2006pub: Lidové noviny, č. 16/1994

Touží po upřímném vztahu bez lhaní a přetvářek, uvítá dopis od hodného muže s dětmi ve vlastní péči. I po svých špatných zkušenostech věří na lásku.
syn2006pub: Blesk magazín, č. 24/1998

Výrazné zlepšení své životní úrovně ještě letos očekávají sice pouhá tři procenta populace, každý pátý však věří, že si „polepší“ během příštích pěti let.
syn2006pub: Respekt, č. 9/1994

Kdy jste uvěřil, že zvítězíte? Už asi 40 metrů před cílem.
www.google.cz [5.10.2010]

Nálada na pražské burze je silně pesimistická a zatím nejsou vidět signály, které by tuto náladu mohly zvednout ze dna. Naopak se začínají ozývat hlasy, které nevěří na pozitivní změnu s příchodem akcií z druhé kupónové vlny.
syn2006pub: Mladá fronta DNES, 2. 2. 1995

Profil: Modalität

Profil: Modalität

Definition

glauben

Mit dem einleitenden Verb glauben wird gesagt, dass das Subjekt (der, der glaubt) den Sachverhalt der untergeordneten Proposition für wahrscheinlich hält, dass man von ihm überzeugt ist. In der Vergangenheitsform verwendet, drückt man oft aus, dass sich jemand geirrt hat (die Aussage ich glaubte, sie würde vor uns da sein impliziert, dass die erwähnte Person wider die Erwartung des Sprechers später kam als er selbst).

<jmd.> glauben, dass_

<jmd.> glauben + Satz

<jmd.> glauben + Inf. (bei Subjektgleichheit)

Definition

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Konnotationen

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Konnotationen

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Lexikalische Relationen

Synonyme

  • annehmen
  • denken
  • der Auffassung sein
  • der Meinung sein
  • meinen
  • vermuten

Opposita

  • wissen

Lexikalische Relationen

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Wortbildungen

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Wortbildungen

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Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • Ich glaub', es hackt!
  • Ich glaub', ich spinne!
  • Ich glaub', mein Schwein pfeift!

Phraseme, Kollokationen

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Belege

Ich glaube, dass er nicht mehr kämpfen wird. Er hat mit dem Sieg über Mike Tyson sein letztes Ziel erreicht.
www.abendblatt.de/sport [28.10.2010]

Ich glaube ich habe Trojaner! was kann ich tun? Hey leute! Ich schalte eben mein PC an und es öffnet sich sofort das internet auf dem ein Porno war und...
forum.sysprofile.de/computerfragen [28.10.2010]

Früher glaubte ich, daß die staatlichen Medien in Serbien undemokratisch sind. Die Journalisten im Westen aber zeigen in diesen Wochen, daß sie sich an einer viel schlimmeren Propaganda beteiligen.
Die Presse, 22.04.1999

Gerd Mehler, der Geschäftsführer der kreiseigenen RMD, glaubt nicht, daß bei der Vergabe von Aufträgen gemauschelt worden ist. „Soweit ich es überblicken kann, gibt es keine Veranlassung, von Unkorrektheiten auszugehen.“
Frankfurter Rundschau, 26.07.1997

60 Prozent der Amerikaner glauben, dass Sarah Palin zu wenig Erfahrung hat, um im Notfall das Land regieren zu können.
Hannoversche Allgemeine, 04.10.2008

„Wir glauben, dass wir jemanden mit politischer Erfahrung brauchen“, sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU). „Wir werden in den nächsten Tagen eine qualifizierte Persönlichkeit suchen.“
Mannheimer Morgen, 02.06.2010

Rußland besteht auf einer Jahrespauschale, die nur ein Zehntel dessen beträgt, was die Tschetschenen kassieren zu dürfen glauben.
Die Presse, 13.08.1997

Die Europäische Union glaubt, dass eine Vereinbarung für die Zeit nach dem Kyoto-Protokoll ohne den größten Treibhaus-Produzenten USA keinen Sinn macht.
Rhein-Zeitung, 20.12.2004

Belege

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Etymologie

Mhd. g(e)louben , ahd. gilouben . Aus dem Gemeingermanischen *(ga-)laubija- ‘glauben’, abgeleitet von dem Adjektiv *ga-lauba- ‘vertraut, Vertrauen erweckend’. Vgl. KLUGE .

Das Verb glauben wurde nach PAUL (1992: 358) ursprünglich „immer mit der Vorstellung des Vertrauens zu einer Person“ verbunden, so wurde auch für das religiöse lat. credere in die Wendung glauben an eingeführt. PAUL (ibd.) bezeichnet die „Verwendung für eine Annahme nach Wahrscheinlichkeit“ als jünger und sekundär. Ebenso beim Lemma Glaube führt PAUL (ebd.) die Bedeutung ‘religiöse Überzeugung, Konfession’ als ursprünglich an, später erweitert auf „Vertrauen, Zuversicht“, sowohl in Bezug auf „Übernatürliches“ als auch „Diesseitig-Konkretes“, als Gegensatz zu Wissen .

Etymologie

Das Wort víra (vgl. → víra), urslaw. und aksl. věra hatte laut MACHEK zwei Grundbedeutungen: 1. „pravda, opravdovost, spolehlivost“ und 2. „pevné přesvědčení“, letzteres als Äquivalent zum lat. fides . Mit der ersten Bedeutung hängen verwandte Lexeme wie věrný ‘echt, treu’, důvěřovat ‘vertrauen’, úvěr ‘Kredit’ zusammen, mit der zweiten dann nevěrec ‘Atheist’, pověra ‘Aberglaube’, věrohodný ‘glaubwürdig’. Das urslaw. Wort věra ist mit dem lat. verus ‘echt, wahrhaftig’ und dem dt. wahr verwandt. Vgl. MACHEK.

Im Altschech. gab es ebenfalls zwei Grundbedeutungen von viera: 1. (religiöser) Glaube und 2. Treue, Ehrlichkeit, vgl. Phraseme wie držěti vieru komu ‘jmdm. treu sein’ oder lomiti vieru ‘Treue brechen’. Vgl. MSčS, Lemma viera.

Für das Neutschech. verzeichnet JUNGMANN (Lemma wěřiti) Bedeutungen, die auch für das heutige Tschechisch gültig sind: 1. „für wahr halten“, 2. „jmdm. trauen“ und 3. „theologisch, glauben“; außerdem auch das nicht mehr gebräuchliche wěřiti im Sinne von „etw. auf Kredit leihen“.

Semantischer Wandel

Das vorliegende Wörterbuch führt sechs Profile von glauben auf: ein religiöses, ein magisches, ein ideologisches, ein Wahrheitsprofil, ein Vertrauensprofil. Im Vergleich zum Substantiv Glaube besitzt das Verb nur ein religiöses Profil sowie zusätzlich ein für das Deutsche spezifisches Modalitätsprofil.

Semantischer Kern von glauben im Deutschen ist das Vertrauensprofil, von dem die anderen Profile abgeleitet sind. In diesem Profil weist das Verb die größte Anzahl von syntaktischen Möglichkeiten auf: <jmd.> glauben (daran), dass_; <jmd.> glauben + Satz;  <jmd.> glauben + Inf. (bei Subjektgleichheit); <jmd.> glauben <jmdm.> <etw.>; <jmd.> glauben <jmdm.>, dass_<jmd.> glauben an <etw.>

Das religiöse Profil stellt eine Übertragung der Bedeutung von ‘Vertrauen’ in die Existenz Gottes (oder göttlicher Wesen) dar. Im magischen Profil unterscheidet sich die Bedeutung von glauben nicht wesentlich von dem religiösen Profil. Durch den Monotheismus sind aber die Dinge, an die geglaubt wird, i.d.R. diskreditiert und werden vom Sprecher oft kritisiert und abgewertet. Mitunter wird im magischen Profil aber auch unrealistisches glauben kritisiert, so in den Kollokationen: an den Weihnachtsmann glauben, an den Mann im Mond glauben. Das ideologische Profil bringt oft eine ironische oder distanzierte Einstellung des Sprechers zum Ausdruck. Das Subjekt wird oft nicht konkret benannt (man glaubt; es wurde geglaubt). In Bezug auf eigene (politische u.ä.) Einstellungen wird das Verb dagegen selten benutzt. Das Modalitätsprofil stellt die Abschwächung einer assertiven Aussage durch den Sprecher und die Betonung seiner subjektiven Auffassung im Sinne von ‘vermuten’ dar.  

Glauben wird in positiv formulierten Aussagen immer mit einer positiven Einstellung (Erwartung, Hoffnung, Vertrauen) zum Geschehen verbunden, außer im magischen Profil, wo dies nicht notwendigerweise der Fall ist. Es wird über Personen oder Sachverhalte gesagt, deren Existenz oder So-Sein sich prinzipiell nicht beweisen lassen und deren Wahrheitsgehalt (vom Sprecherzeitpunkt aus gesehen) sich erst in der Zukunft erweisen wird.

Das DUW bringt folgende Erklärung von glauben: 1. a) für möglich und wahrscheinlich halten, b) fälschlich glauben, […] für jemanden oder etwas halten; wähnen 2. a) für wahr, richtig, glaubwürdig halten; gefühlsmäßig von der Richtigkeit einer Sache oder einer Aussage überzeugt sein, b) jemandem, einer Sache vertrauen, sich auf jemanden, etwas verlassen 3. a) vom Glauben (2a) erfüllt sein, gläubig sein b) in seinem Glauben (2a) von der Existenz einer Person oder Sache überzeugt sein, etwas für wahr, wirklich halten.

Die Bedeutungen 1a und b) des DUW korrespondieren somit mit dem Modalitätsprofil, 2a) mit dem Wahrheitsprofil und 2b) mit dem Vertrauensprofil, 3a) mit dem ideologischen und 3b) mit dem religiösen sowie dem magischen Profil des vorliegenden Wörterbuchs.

Semantischer Wandel

Für das Neutschech. verzeichnet JUNGMANN (Lemma wěřiti) Bedeutungen, die auch für das heutige Tschechisch gültig sind: 1. „für wahr halten“, 2. „jmdm. trauen“ und 3. „theologisch, glauben“; außerdem auch das nicht mehr gebräuchliche wěřiti im Sinne von „etw. auf Kredit leihen“. TRÁVNÍČEK erläutert die Grundbedeutung als „důvěřovat, pokládat za pravdivé“ und gliedert die weitere Darstellung der Polysemie entlang nach Kookurrenzpartner, bzw. Klassen derselben: Gott; Person/ Mensch; Sache und das phrasematische Glauben und Nichtglauben gegenüber der eigenen Sinneswahrnehmung, vgl. „věřit v Boha/ na Boha; věřit v mladého umělce; věřit v věc; věřit svému zraku“. PSJČ und SSJČ führen věřit als Lemma nicht mit an, vgl. hierzu das etymologisch und morphologisch verwandte Substantiv → víra in diesem Wörterbuch. In der neueren tschechischen Lexikographie (SSČ1, SSČ2) finden wir eine Einteilung in vier Bedeutungen vor: 1) „být přesvědčen o pravdivosti něčeho“, 2) „mít přesvědčení o existenci boha n. jiných nadpřirozených bytostí a úkazů“, 3) „důvěřovat“, 4) „být přesvědčen o dobrém vývoji něčeho ap., doufat“.

Hier werden für das Tschechische fünf Profile unterschieden, die sich z.T. mit den Profilen von → víra decken. Aus Sicht der Etymologie und der Wortbildung ist věřit primär, womit sich der umfangreichere und in Teilen sich doppelnde Derivatbestand erklärt. Morphosyntaktisch aber nicht semantisch unterscheiden sich das jeweilige ideologische und magische Profile, es decken sich auch die Vertrauensprofile, das religiöse Profil von věřit entspricht dem religiös-subjektivem Profil von víra. Statt einem religiös-institutionellen Profil finden wir für věřit ein Wahrheitsprofil mit der Bedeutung ‘von der Richtigkeit einer Aussage überzeugt sein’ und den abgeleiteten Komposita hodnověrný und věrohodný vor. Auch für das Substantiv víra ist diese Bedeutung zu belegen, sie konstituiert hier jedoch kein eigenes Profil, sondern wurde dem ideologischen und dem Vertrauensprofil zugeordnet. Steht beim Substantiv die feste Überzeugung von der Wahrheit und Zuverlässigkeit von etwas semantisch im Vordergrund, so ist in der Semantik des Verbes eine axial-temporale Komponente fest verankert, die im religiösen und im Vertrauensprofil aktiviert wird. Dabei wird eine positiv-optimistische Sprecherhaltung ausgedrückt, die eine Wertung (guter Mensch, guter Gott, wahrhaftiger Christus, eine gute Absicht) mit einer Erwartungshaltung an die Zukunft und den positiven Ausgang eines Prozesses verbindet. Diese Verbalsemantik schränkt die sprachliche Ausgestaltung und den Gesamtsinn ein. Sie fordert die grammatische Nachzeitigkeit, setzt voraus das die angesetzte Wertung nicht überprüfbar und der tatsächliche Ausgang nicht antizipierbar ist, die Negation dagegen zeigt, dass der Bereich eines objektiv-logischen, und damit überprüfbaren Wahrheitsgehaltes verlassen wird, vgl. die Beispiele, in denen der Glaube an ein Abstraktum, ein Placebo-Effekt, Prognoseverhalten und kollektives Selbstvertrauen thematisiert werden:

„I po svých špatných zkušenostech věří na lásku.” (syn), „Ženy, které věří zázračným účinkům substance, nebudou v přítomnosti mužů nervózní a chovají se přirozeněji.” (syn) „Většina odborníků je však skeptická, nevěří, že by se úspěch loňského roku měl letos zopakovat.”
(syn), „Pevně věřím , že dnes předvedeme našim fanouškům lepší hru než v prvním zápase.” (syn).

Im Gegensatz zum Substantiv víra und zum deverbalen (2) věřící verstehen heutige Sprecher das Verb věřit nicht primär als religiös. Dies gilt für das Neutschech. insgesamt, desakrale Übertragungen können nur vom religiösen Profil ausgehen, vgl. malověrný im ideologischen Profil.

Sprichwörter

Glaube dem, der es versucht und erfahren hat.

Glaube, wenn du's in der Hand hast. ‘besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach; nur wer sich sicher ist, kann sich den Luxus des Glaubens erlauben’

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. ‘sagt man als Warnspruch vor Lügen’

Wer leicht glaubt, wird leicht betaubt. ‘ein wurzelloser Baum fällt bei jeder kleinsten Regung; je oberflächlicher der Glaube, desto schneller der Irrtum’

Wie man glaubt, so geschieht einem. ‘der Glaube verändert den Blickwinkel’

Wer's glaubt, wird selig. (vgl. Mk 16,16) ‘sagt man, wenn man an einem Sachverhalt stark zweifelt oder wenn man resignierend andeutet, dass es sinnlos ist, jmdm. dessen irrige Ansicht ausreden zu wollen, da der Betreffende sich fest an seine Vorstellungen klammert’

Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer. ‘einem Ungläubigen sollte man keine Untreue vorwerfen’

Sprichwörter

  • V co věříme dnes, zítra provedeme. [wörtl. An was wir heute glauben, das führen wir morgen aus] (nach Jiří Wolker, Těžšká hodina)
  • Všem věř, nikomu nedůvěřuj! [Glaube Allen, traue Niemandem!] (italienisches Sprichwort)

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Bernhard Uhde: Warum sie glauben, was sie glauben: Weltreligionen für Andersgläubige und Nachdenkende, 2013
  • Helmut Thielicke:Glauben und Denken in der Neuzeit: die grossen Systeme der Theologie und Religionsphilosophie, 1983
  • Julia Karnick: Ich glaube, der Fliesenleger ist tot!, 2012
  • Simon Reichenbach: Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann, 2012
  • Traugott Schächtele: Was glauben die, die glauben?: Antworten auf die wichtigsten Fragen  - von Abendmahl bis Zukunft, 2010

Film

  • Der Kerl liebt mich - und das soll ich glauben? (Regie: Marran Gosov), Deutschland 1969.
  • Glauben ist alles (Keeping the Faith, Regie: Edward Norton), USA 2000.

Musik

  • Udo Jürgens: Lieben heißt glauben, 1965.
  • Udo Jürgens: Ich glaube, 1996.

Werbung


  • (Quelle: http://www.werbeblogger.de/2007/10/31/ich-glaube)

  • (Quelle: http://pastors-home.de/alt/ZIGGI2.jpg)

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Cyril Pešát: Věřím, Básně, 1945.
  • Vladimír Vácha: Věřím! Věříš? Věříme? Výklad Apoštolského vyznání víry, 1999.
  • František Ladislav Rieger: Věřím, že můj národ odolá, 1939.
  • Jiří Drejnar: Víra a její zrcadlení, 2006.
  • Karel Vika: Víra a život, román ze současného života, 1903.
  • Josef Šimek: Víra jako víra, heslo lživé: Víra nevěry, 1901.

Musik

  • Karel Valdauf: Věřím, tango (Album), 1956.
  • Ferdinand Kocourek: Věřím ve sklenku vína: waltz a píseň (Partitur), 1941.
  • Krajanka Václava Hlaváčka: Věřím (Lied, in: Škoda lásky), 2000.
  • Šárka Vaňková: Věřím náhodám (Album), 2004.
  • Marcela Voborská, Jan Nedvěd: Věřím bláznům (Lied, in: Řetízek), 1999.
  • Daniel Landa: Věřím, tedy padám (Lied, in: Tajemství), 2005.
  • Svatopluk Karásek: Víra (Lied, in: Nebeská kavárna), 2002.
  • Jiří Mazánek: Víra (Lied, in: Písně bohyni), 2004.
  • Eva Holubová, Jaroslav Dušek: Víra jako antidepresivum (Lied, in: To neřeš), 2003.

Bibliographie

Chinellato, Paolo 2000: „The German Subjunctive Mood. An Analysis Proposal (verbs sagen ‘to say’ & glauben ‘to believe’)“, in: Annali di Ca' Foscari 39.1-2, S. 65-88.

Falkenberg, Gabriel 1989: Wissen, Wahrnehmen, Glauben: Epistemische Ausdrücke und propositionale Einstellungen, Tübingen.

Imo, Wolfgang 2011: „Clines of Subordination: Constructions with the German ‘Complement-Taking Predicate’ Glauben“, in: Laury, Ritva/ Suzuki, Ryoko (Hgs.), Subordination in Conversation: A Cross-Linguistic Perspective, Amsterdam, S. 165-190.

Jahnel, Andrea 1998: „Use of Verba Sentiendi and Sciendi in Televised Discussions among Native and Nonnative Speakers (the verba sentiendi denken ‘to think’, glauben ‘to believe’, meinen ‘to mean’, (be)fürchten ‘to fear’, finden ‘to find’, & hoffen ‘to hope’)“, in: Beitrage zur Fremdsprachenvermittlung aus dem Konstanzer SLI 33, S. 65-75.

Kupetz, Maxi 2013: „Verstehensdokumentationen in Reaktionen auf Affektdarstellungen am Beispiel von das glaub ich“, in: Deutsche Sprache: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation, 41/1, S. 72-96.

Makowski, Jacek 2007: „Der nationalsozialistische Glaube: zur Semantik und Gebrauch des Lexems Glauben  in der nationalsozialistischen Sprachrealität“, in: Varietäten in deutscher Sprache und Literatur: Professor Roman Sadziński zu seinem 60. Geburtstag gewidmet, Łódź.

Miethge, Christiane 2014: Mit ohne Gott?: Sieben Einsichten, woran man alles glauben kann, Gütersloh.           

Pinkal, Manfred 1981: „Some Semantic and Pragmatic Properties of German glauben“, in: Eikmeyer, Hans-Jürgen/ Rieser, Hannes (Hgs.), Words, Worlds, and Contexts: New Approaches in Word Semantics, Berlin, S. 469-484.

Schoonjans, Steven 2012: „The particulization of German complement-taking mental predicates. A case study of glauben“, in: Journal of pragmatics: an interdisciplinary journal of language studies 44/6-7, S. 776-797.

Schumacher, Helmut 1999: „Wir glaubten die Schiffahrer in Gefahr: Probleme bei der Beschreibung von Verben des Glaubens“, in: Schnittstelle Deutsch: linguistische Studien aus Szeged, Szeged.

Bibliographie

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