Schmetterling Ja sündhaft, ich bekenne, Sind meines Lebens Triebe. Es zieht aus tausend Gründen Von Liebe mich zu Liebe. Mein Herz kann nicht an feste Gestalt und Form sich heften. Bald wird es dort gefesselt, Bald hier mit allen Kräften. Seh' ich ein züchtig Mädchen, Das scheu den Blick schlägt nieder, Mein' ich, die Scham ist's selber, Und gleich entbrenn' ich wieder. Und kommt dort eine andre Gar keck einhergegangen, Mein' ich, die ist nicht blöde, Und gleich bin ich gefangen. Ist jene Dame geistreich, Gefällt mir just ihr Wissen; Hat diese nicht die Bildung, Möcht' ich die Einfalt küssen. Lobt eine meine Verse, Kann ich an ihr nichts rügen, Und tadelt sie, das reizt mich In ihrem Arm zu liegen. Schwebt sie einher, entzückt mich Ihr Gang, und ist ihr Schreiten Schwerfällig, weiß ich dieses Als feurig mir zu deuten. Singt sie mit holdem Munde, Thät's meinen Sinn umschmeicheln, Und spielt sie auf der Harfe, Möcht' ich die Hand ihr streicheln. Und dreht sie sich im Takte, Fühl' ich mich hingezogen. Um seine Tugend würde Selbst Hippolyt betrogen. Ist diese groß, heroisch, Das muß mir trefflich passen; Ist jene klein und niedlich, Kann ich sie gut umfassen. Fehlt ihr der Putz, wie wird sie, Denk' ich, der Putz erst kleiden; Ist sie geputzt, so muß ich Um den Geschmack sie neiden. Sind schwarzbraun ihre Locken, Auch Ledas Haar war dunkel; Und sind sie blond, - sie gleichen Der Eos an Gefunkel. Was alt, ist für mich rührend, Was jung, reißt mich von hinnen. - Kurz meine Ideale Sind alle Römerinnen. |
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