Das Projekt
Blog des Forschungsprojekts Wissen ausstellen. Theorie und Kritik wissenschaftlicher Ausstellungspraxis der Humboldt-Universität Berlin.
Der Blog ist aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt zur Theorie und Kritik wissenschaftlicher Ausstellungspraxis hervorgegangen. Im Sommersemester 2016 haben Studierende der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin Ausstellungen besucht, diskutiert, Kritiken verfasst und veröffentlicht. Mittlerweile wird das Projekt als unabhängiger Blog weitergeführt.
Die Ausstellungskritiken haben den Anspruch, Ausstellung als Medium zu bearbeiten, zu befragen und kritisch zu reflektieren. Jenseits der Ausstellungsobjekte, -präparate oder Kunstwerke wird das Ausstellen und die Ausstellung als Prozess und Technik reflektiert, mittels derer nicht nur die Objekte, sondern auch deren Präsentation, Konstellation oder Abwesenheit ins Blickfeld rücken. Was wird ein-, was ausgeschlossen? Welche Ausdrucksmittel und Erzählweisen werden angewendet, welche räumlichen oder poetologischen Narrative konstruiert?
Eine Ausstellungskritik, die diese Fragen stellt, versteht den Ausstellungsraums als einen gesellschaftlich kommunizierenden und kommunikativen Raumn, der Haltungen und Ideologien unterworfen ist, diese reproduziert aber auch produzieren kann. Somit muss die Ausstellung als ein Akteur verstanden werden, der Sichtweisen und Zeigesysteme strukturiert, manipuliert; verändert.
Gleichfalls arbeitet die Kritik die Ausstellung und deren Rezeption im Prozess des Schreibens erneut durch. Über diese Schreibarbeit entwickelt die Ausstellungskritik neue Ansätze.
Damit überträgt die Kritik nicht nur die Raumerfahrung des Ausstellungsbesuchers in den Prozess der Schreibarbeit, ist nicht nur bloßer Nachklang oder Besprechung, sondern kann vielmehr als Versuch einer eigenständigen Praxis und Wissensproduktion verstanden werden.
– Caroline Adler, Alisha Danscher, Anna Polze
Fragen, Anregungen, Interesse an einer Weiterveröffentlichung oder Mitarbeit gern an: caroline.adler(at)hu-berlin.de