Polysemie
- trinitarisch
- übernatürlich
- magisch
- psychologisch
- Relevanzprofil
- sozial
- philosophisch
- Destillatprofil
Definition
Geist
Ursprüngliche, ewige, lebensspendende Kraft, dank der alles existiert und mit der der Mensch kommunizieren kann.
Im Christentum: eine der drei Gestalten Gottes. Nach christlicher Lehre eine der Wesenheiten Gottes, in der dieser mit der Menschheit kommuniziert und seinen Willen mitteilt. Man stellt sich den Geist als Taube, Stimme oder Wind vor.
Sg. tant. (Unikum)
Konnotationen
- Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist
- Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit
- Odem
- Pfingsten, Ausschüttung des Heiligen Geistes, kommt in Feuerzungen vom Himmel auf die Erde herab (vgl. Apg 2,1-4)
- ist Tröster, Ratgeber, Helfer und bewirkt die Geistesgaben (Heilung, Reden in fremden Sprachen)
Lexikalische Relationen
Hyperonyme
- Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit
- Gott
Kohyponyme
- Gott Vater
- Gott Sohn
- Gott Heiliger Geist
Wortbildungen
Substantive
- Geistesgaben ‘Charismen’
- Geistlicher ‘Pfarrer, Priester’
- Geistlichkeit ‘Klerus, Gesamtheit der Geistlichen’
Adjektive
- geistlich
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- Ausgießung des Heiligen Geistes
- Der Heilige Geist erleuchtet/ erleuchtete: Der Heilige Geist erleuchtet/ erleuchtete <jmnd.> ‘sich einer Sache plötzlich bewusst werden, plötzlich einen Einfall haben’
- Heiliger Geist ‘eine der drei Wesenheiten Gottes’
Belege
Vielleicht der unsterbliche Geist, die transpersonale Seele oder wenigstens unser Gemüt?
Frankfurter Rundschau, 19.07.1997
Nichtcharismatische Kirchen sehen in der Taufe durch den Heiligen Geist eher eine innere Wandlung als eine nach außen sichtbare Veränderung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Taufe
Der Geist Gottes ist es, der uns zur Umkehr ruft und Versöhnung bewirkt.
Rhein-Zeitung, 29.05.2004
Nicola hat ein Problem: „Jesus hat ja nach der Auferstehung nur mehr als Geist gelebt […].“
Salzburger Nachrichten, 15.04.1995
Definition
Geist
Geschaffene nichtmenschliche Wesen, die der Sphäre des Himmels oder der Hölle angehören, wie Engel, gefallene Geister, der Teufel oder Dämonen. Das Bild von ihnen ist stark durch Vorstellungen des Volksglaubens beeinflußt, geht aber auf biblische Darstellungen zurück.
Nom. Pl. Geister
Konnotationen
- hässlich oder überirdisch schön
- dunkel oder weiß und rein
- Heerscharen, fliegen
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Dämon1
- Engel
- Satan
- Teufel
Opposita
- menschliches Wesen
Wortbildungen
Substantive
- Geistwesen
- Plagegeister ‘unangenehme Geistwesen, Gespenster, übertragen auch unangenehme Menschen, Kinder, Insekten u. Ä.’
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- Geist der Finsternis ‘der Teufel’
Kollokationen
- böser Geist
- Geister austreiben
- unreine Geister
Belege
Er (Jesus) sprach zu ihnen (den Jüngern, die sich freuten, dass die bösen Geister ihnen untertan seien): “Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ (Lk 10,18)
Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht! (Mt 12,43)
Es ist nicht erforderlich, diesen Heimlichkeiten nachzulauschen; wir wollen nicht dem bösen Geist Asmodei ins Handwerk pfuschen, der die Dichter durchsichtig macht und in die Schlafkammern blickt, wir wollen nicht Daniels Spion sein, wenn er in mitternächtiger Stunde die Mansarde verläßt und auf Filzschuhen sich am Geländer heruntertastet, wir wollen nichts von Lenores Qual und Verlangen, von ihrem Harren, von ihrem Flüchten, von ihrer Abwehr, von ihrem Unterliegen erzählen; über diese Dinge wollen wir hinwegsehen, ein erbarmender Vorhang falle über sie, denn sie sind gar zu menschenhaft und wunderlos.
Nürnberger Zeitung, 06.07.2004
Christus hat die Macht böse Geister zu bannen und zu vernichten. Wende dich also vertrauenvoll an ihn. Das kann mit eigenen Worten geschehen, oder auch mit der Exorzismus-Kurzfassung die ich dir unten noch ausschreibe. Glaube und vertraue fest darauf, dass Jesus dir helfen kann und wird.
de.answers.yahoo.com/question [04.08.2012]
Es muss schon mit Beelzebub, dem Teufel zu gehen, wenn Jesus Geister austreibt und Stumme zum Reden bringt. Das ist schon Klasse, wie er das macht. Einfach so, mit dem Finger, einmal schnipp… und schon ist der böse Geist wirkungslos, sucht er das Weite.
ekir.de/wanheimerort/muthmann/predigt [04.08.2012]
Sobald die Prinzessin diese Berührung fühlte, schrie sie laut auf: "Ich suche Hilfe bei Allah vor Satan, dem Verfluchten!" Ihre Mutter und die gegenwärtigen Frauen, die über ihr Aufschreien heftig erschraken, fragten begierig nach der Ursache, worauf sie entgegnete: "Iblis oder irgend ein andrer böser Geist hat mich diesen Augenblick am Hals berührt."
wissen-im-netz.info/literatur/habicht [04.08.2012]
Definition
Geist
Übernatürliches körperloses Wesen, entweder Gespenster und andere Kreaturen der körperloses Wesen, Gespenst oder eine andere Kreatur aus Menschen nicht zugänglichen Sphären. Der Geist flößt in der Regel Angst ein, kündet unangenehme Ereignisse an. Oft versteht man darunter die Seelen der Verstorbenen, die den Menschen helfen oder die aufgrund von ungesühnten Verfehlungen in ihrem Leben ruhelos über die Erde wandeln.
Im übertragenen Sinn, meist im Pl. und in Phrasemen, negativ verstandene Kräfte, die aufgrund bestimmter Äußerungen oder Handlungen hervorgerufen werden und sich unkontrollierbar und verheerend über die Menschheit ausbreiten.
Nom. Pl. Geister
Konnotationen
- unsichtbar oder durchsichtig
- kann fliegen oder in der Luft schweben
- hält sich auf dem Friedhof auf
- ist in der Nacht aktiv
- man kann mit ihm durch bestimmte Rituale kommunizieren
- Märchen, Aberglaube, Spiritismus
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Dämon2
- Gespenst
- Spukgestalt
Hyperonyme
- übernatürliches Wesen
Wortbildungen
Substantive
- Geisterbahn ‘Vergnügungseinrichtung auf Rummelplätzen’
- Geisterbeschwörung
- Geisterbild ‘Bildfehler’
- Geisterfahrer ‘jmd., der einem auf dem auf der falschen Fahrbahn entgegenkommt’
- Geisterfahrt ‘Fahrt eines Geisterfahrers’
- Geistergeschichte
- Geisterglaube ‘der Glaube an Gespenster und übersinnliche Wesen’
- Geisterhand ‘etwas geschieht ohne erkennbare Ursache’
- Geisterreich ‘ein Bereich oder eine Sphäre, in der sinnlich nicht wahrnehmbare Wesen leben’
- Geisterscheinung
- Geisterseher ‘eine Person, die übersinnliche Wesen sehen oder mit ihnen in Kontakt tretenkann’
- Geisterstadt ‘verlassener Ort mit unbewohnten Häusern’
- Geisterstimme ‘eine unheimliche Stimme nicht feststellbarer Herkunft’
- Geisterstunde ‘eine bestimmte Zeit in der Nacht, meist die Stunde nach Mitternacht’
- Geisterwelt ‘ein Bereich oder eine Sphäre, in der sinnlich nicht wahrnehmbare Wesen leben’
- Geisterzug
- Geistheiler ‘eine Person, die mit spiritistischen Methoden heilt’
- Poltergeist ‘besondere Klasse von Gespenstern’
Verben
- geistern
- herumgeistern ‘etw. führt ein beharrliches Eigenleben, z.B, eine Idee, oder taucht überall auf’
Adjektive
- geisterhaft
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- aussehen wie ein Geist: <jmd.> sieht aus wie ein Geist ‘blass oder bleich wie ein Gespenst aussehen’
- von allen guten Geistern verlassen sein: <jmd.> ist von allen guten Geistern verlassen ‘verantwortungslos und wie besinnungslos handeln’
Kollokationen
- an Geister glauben
- böser Geist
- der Geist eines Toten erscheint
- dienstbare Geister
- Geister austreiben
- Geister beschwören
- Geister sehen
- guter Geist
- von einem Geist besessen sein
Belege
„X-perience/The Shrew“ vom Carnevalverein Stein-Bockenheim weckte den Geist von Michael Jackson im Wasserdampf, und mit Pep und Pop inszenierten die „Wild Girls“ vom TuS Pfaffen-Schwabenheim einen rasanten Showtanz.
Rhein-Zeitung, 09.03.1998
Doch damit ist ihr geschichtliches Wissen auch schon erschöpft: Von der Mutter des letzten Zaren haben sie noch nie gehört – im Palast spukt der Geist von Maria Fjodorowna offensichtlich nicht mehr.
Mannheimer Morgen, 23.09.2006
Was du nicht weißt, ist dass du auch eine Stimme gekauft hast, die um drei Uhr morgens flüstert: „Raus hier!“ „Blind“ ist eine moderne Online-Variante: Der Held in dem Buch ist ein alternder Heavy-Metal-Musiker, der online einen von einem Geist besetzten Anzug ersteigert.
Hamburger Morgenpost, 29.03.2007
Die Basis stellt hier auf der einen Seite die plattformunabhängige Sprache Java und der dienstbare Geist Jini.
COMPUTER ZEITUNG, 10.12.1998
Dem Städtchen unweit der tschechischen Grenze ist es gelungen, die uns ebenfalls nicht übermäßig gut bekannte Indische Laufente an unser Klima zu gewöhnen und sie zu einem dienstbaren Geist zu erziehen.
Vorarlberger Nachrichten, 05.05.1999
Ich unterscheide da rein von der Terminologie zwischen Geistern und Gespenstern. Geister sind halt all die nichtkörperlichen wesenheiten, einer anderen Welt, die auch nie einen physischen Körper hatten, während Gespenster, die "Seelen" von toten Lebewesen sind, die noch hier verweilen.
http://hexentanz.net/forum [04.08.2012]
Woran denken wir, wenn wir das Wort "Geister" hören? An den Geist eines toten Menschen, seine Seele? An den erhabenen, nicht aber notwendigerweise gleich unheimlichen Gehalt einer Sache oder eines Ortes? Oder an eine spukhafte Erscheinung unbestimmter Art?
geisternet.com [04.08.2012]
Gibt es Geister? Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die sich weder wissenschaftlich noch mit dem reinen Verstand erklären lassen. Dazu gehören Spuk, Spukorte wie z.B. Schlösser, Geister, Poltergeister, Hexen, Dämonen, Geistererscheinungen, Mysterien und unerklärliche sowie paranomale Phänomene und die Kryptozoologie.
geister-und-gespenster.de [04.08.2012]
Ich und meine freundin wollen geister beschwören. wir wollen natürlich keine schwierigkeiten bekommen und wir fragen euch! bitte schreibt keinen blödsinn wir brauchen euch wirklich.sollen wir es tuen ja oder nein?? ich habe gehört manche bekommen alptraüme,manche bringen sich um.....also bitte helft! Danke!!!
http://de.answers.yahoo.com/question [04.08.2012]
ich muss dazu sagen ich habe schon Oft davor Tarot-Karten gelegt (eher so für Freunde und Familiäres Umfeld) und ab und an wenns die Stimmung zulies habe ich auch Gependelt - wo sich eher kleine Dinge bestätigt haben. Ich weiß einfach nich was ich da Glauben soll wobei ich ja eher die Einstellung dem gegenüber habe das es das nicht gibt und Zufall und bisher habe ich ja noch keine Geister gesehen (wobei ich da an ein Erlebniss im Zarten alter von 7 und 10 zurückdenken muss .... Aber das dann im Richtigen Unterforum.
http://www.geisternet.com/gnetboard/thread.php?postid=95272 [04.08.2012]
Definition
Geistbuchsprachlich
Die gedankliche, ideelle, geistige Sphäre des Menschen, seine Gedanken, Charakter, sowie die seelische Begabung, Veranlagung des einzelnen Menschen. Im Gegensatz zum Körper und den rein materiellen Bedürfnissen und Interessen des Menschen stehend. Der Geist gilt als das eigentliche und bessere Wesen des Menschen; kann sowohl religiös als auch säkular verstanden werden.
Metonymisches Geist bezeichnet eine herausragende Persönlichkeit, die Großes und Bleibendes geleistet hat. Die so bezeichneten Menschen gelten als Vorbild und Wohltäter der Menschheit oder einer Gemeinschaft. Oft wird angenommen, dass sie neben der Leistung im eigentlichen Bereich auch moralisch und ethisch ein vorbildliches Leben führen.In dieser Bedeutung auch im Pl. möglich (Beispiele ‘er war ein staatsmännischer Geist’, ‘große Geister der Menschheit’).
Nom. Pl. Geister
Konnotationen
- Vernunft, Intelligenz, Charakter
- Seele, unsterblich
- befähigt zu Poesie, Kunst, Kultur, uneigennütziger Liebe
- zeichnet den Menschen vor den Tieren aus
- der Geist verlässt den Körper beim Tod zusammen mit der Seele
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Disposition
- Essenz
- Gabe
- Charakter
- Intellekt
- Persönlichkeit
- Talent
- Verstand
- Wesen
Opposita
- Fleisch
- Körper
- Leib
Wortbildungen
Substantive
- Begeisterung ‘Enthusiasmus’
- Geistesabwesenheit
- Geistesakrobatik ‘meist übertriebene oder abwegige intellektualisierende Gedankengänge’
- Geistesarbeit
- Geistesarbeiter ‘Humanwissenschaftler’
- Geistesbildung
- Geistesblitz ‘plötzliche geniale Idee oder Eingebung’
- Geistesfreiheit ‘die Freiheit des Denkens, der Äußerung und Lehre’
- Geistesgegenwart ‘schnelle Reaktionsfähigkeit’
- Geistesgeschichte
- Geistesgestörte / Geistesgestörter
- Geistesgestörtheit
- Geistesgröße ‘eine in intellektueller Hinsicht überragende menschliche Gestalt’
- Geisteshaltung ‘bestimmte Einstellungen und Überzeugungen, die eine Person hat’
- Geisteskraft
- Geisteskrankheit
- Geistesleben
- Geistesriese ‘eine in intellektueller Hinsicht überragende menschliche Gestalt’
- Geistesschärfe
- Geistesschwäche
- Geistesstärke
- Geistesströmung ‘eine bestimmte Richtung im Denken, der Philosophie, der Lehre u. Ä.’
- Geistesträgheit ‘Faulheit oder Schwäche im Denken’
- Geistesverfassung
- Geistesverwandtschaft ‘intellektuelle Übereinstimmung mit jmdm.’
- Geistesverwirrung ‘Trübung der Denkfähigkeit’
- Geisteswelt
- Geisteswissenschaft ‘Humanwissenschaft’
- Geisteswissenschaftler ‘Humanwissenschaftler’
- Geisteszustand
- Geistigkeit
- Geistlosigkeit
Verben
- begeistern ‘mit Enthusiasmus erfüllen’
- entgeistern ‘jmdn. verblüfffen oder aus der Fassung bringen’
- vergeistigen
Adjektive
- geistbildend
- geistesabwesend
- geistesgegenwärtig ‘schnell reaktionsfähig’
- geistesgeschichtelich
- geistesgestört
- geisteskrank
- geistesverwandt ‘intellektuell übereinstimmend mit jmdm.’
- geisteswissenschaftlich ‘humanwissenschaftlich’
- geistfeindlich ‘antiintellektuell’
- geistig
- geistig-kulturell
- geistlos
- geistreich ‘voller Geist’
- geistsprühend ‘voller Geist’
- geisttötend ‘antiintellektuell, uninspirierend, demotivierend’
- geistvoll
- kleingeistig ‘beschränkt, engstirnig’
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- auf den Geist gehen: <jmd.> geht <jmdm.> auf den Geist ‘auf die Nerven gehen, jmdn. ärgern oder langweilen’
- den Geist aufgeben: <jmd., etw.> gibt den Geist auf ‘sterben, oft von Maschinen: plötzlich aufhören zu funktionieren, kaputt gehen’
- im Geiste1‘innerlich, in jmds. Fantasie’, vgl. Ich sehe sie im Geist vor mir.
- wes Geistes Kind sein: wes Geistes Kind <jmd.> ist ‘seinen wahren Charakter zeigen’
- Wir handeln im Geist des Verstorbenen. ‘Wir handeln, wie es sein Wille gewesen wäre.’
Kollokationen
- arm/ reich an Geist sein
- den/ seinen Geist aushauchen
- ein Mann von Geist
- einen wachen Geist haben
- freier Geist
- Geist und Seele
- große Geister
- großer Geist
- guter Geist
- jmds. Geist ist verwirrt
- Körper und Geist
- seinen Geist anstrengen
- seinen Geist sprühen lassen
- unruhiger Geist
Belege
Wenn du mich brauchst, Kitty-Cat, musst du nur hier heraufkommen auf den Uffing Down, und mein Geist wird bei dir sein.
St. Galler Tagblatt, 20.05.1998
Agnes Husslein ist promovierte Kunsthistorikerin und war der kämpferische Gute Geist des wahrscheinlich doch vergebens geplanten Hollein-Museums für Guggenheim im Salzburger Mönchsberg.
Die Presse, 16.09.1994
Schon die Erinnerung an Alexander von Humboldt, den großen Geist des 18. Jahrhunderts, hat uns vor Augen geführt, wie weltbürgerlich, weltgewandt und interessant die deutschen Klassiker und ihre Zeit, jenes wunderbare 18. Jahrhundert, waren.
Rhein-Zeitung, 11.03.2005
Möglichkeiten, einen müden Geist wachzurütteln […].
Neue Kronen-Zeitung, 14.04.1994
Die Antwort: eine grotesk verformte Gestalt, brillant an Geist, doch strotzend vor überschäumender Wut und mörderischen Rachegelüsten.
Neue Kronen-Zeitung, 04.03.1995
Wenn der Geist willig, aber das Fleisch schwach ist, hilft die Trainerin.
Neue Kronen-Zeitung, 09.02.1997
„Die schreiben einen Blödsinn, das geht mir auf den Geist“, wetterte der Nordische Direktor Toni Innauer.
Kleine Zeitung, 03.01.1997
Und ein beweglicher Geist wie Lothar Späth extrahiert geschwind aus der neuen Technologie die „Versöhnungsgesellschaft“, um die Chose etwas attraktiver zu machen.
Die Zeit, 03.01.1986
„P.S.“, schreibt sie an ihren Verleger Henri Parisot, „wenn die jungen Leute mir sagen, daß ich einen jungen Geist habe, fühle ich mich beleidigt.“
Die Zeit, 10.04.1987
… der für dichterische und bildnerische Schöpfung empfängliche Geist fühlt sich dem Altertum gegenüber in den anmutigst-ideellen Naturzustand versetzt; und noch auf den heutigen Tag haben die homerischen Gesänge die Kraft, uns wenigstens für Augenblicke von der furchtbaren Last zu befreien, welche die Überlieferung von mehrern tausend Jahren auf uns gewälzt hat.
Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1982 (1821)
Deshalb ist Laufen ihrer Meinung nach Balsam für Körper, Geist und Seele.
Rhein-Zeitung, 05.06.2008
Im Geist rattert noch einmal die Eisenbahn des Todes über die Brücke am Kwai, berühmt durch die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers.
Kleine Zeitung, 10.08.1997
Die Geschichte, die wir hier erzählen wollen, handelt eher von seinem unternehmerischen Geist.
Hamburger Morgenpost, 10.10.2006
Wer ihr zuhörte, nahm im Geist an Familienfesten der Wrangells teil, wurde erschüttert von schauerlichen Erlebnissen in russischen Gefängnissen, in denen Frau Margarethe zusammen mit Prostituierten, Kriminellen und Damen der besten Gesellschaft gefangen gesessen.
Haber, Charlotte: Mein Leben mit Fritz Haber, 1971
… und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
http://de.wikipedia.org/wiki/Magnificat [10.04.2011]
Manche Wächter starrten zu lange ins Feuer und ihr Geist ward entrückt.
Nürnberger Zeitung, 26.09.2007
Er informiert über die Möglichkeiten, den Geist fit zu halten und über die Kompensation von Gedächtnisdefiziten.
Braunschweiger Zeitung, 10.02.2007
Mit der Concert-Fantasie über die Choralmelodie „Mache dich mein Geist bereit“ von Johann Gottlieb Töpfer und „Passacaille pour argue“ von Frank Martin bereicherte Markus Manderscheid an der Orgel das anspruchsvolle Programm.
Braunschweiger Zeitung, 10.07.2007
Später weitet sich der Raum zum Aufriss einer düsteren Fabrikhalle oder drehen sich Berge voller Plastiktüten und alter Kleider herein – Sinnbild des Sturms auf der Heide, der in der Natur und im Kopf Lears wütet und schließlich seinen Geist zerrüttet (Bühnenbild: Boris Kudlicka).
Rhein-Zeitung, 02.10.2008
Nach dem aufwendigen Umbau des Jugendstilbaus im Zentrum des Kurviertels stehen den Gästen auf eine Fläche von rund 10 000 Quadratmetern eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, wieder zu einem harmonischen Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele zu kommen.
Rhein-Zeitung, 05.11.1998
Schwimmen, Sauna, Massage – und nach stressreichen Wochen für Geist und Körper mal wieder ein wenig relaxen.
Rhein-Zeitung, 04.03.2000
Der Fluchtversuch des Erfurters scheiterte daran, dass sein Auto nach 50 Metern den Geist aufgab.
Rhein-Zeitung, 09.02.2002
Frei von jedem Krampf, korrekt zu sein, rockt er sich durch sein Programm, ausgestattet mit allem, was einen guten Songschreiber ausmacht: freier Geist, kühne Gedankenflüge, Humor, Leidenschaft, Tempo, Eleganz und bei aller Bosheit eine aus der tiefsten Seele kommende Menschenliebe.
Rhein-Zeitung, 30.05.2006
Volker Schöffling lobte seinen Vereinsvorstand, der „mit Herz und sportlichem Geist bei der Sache war“.
Rhein-Zeitung, 01.06.2005
Definition
Geist
Weltanschauung, Werte, Überzeugungen oder eine markante Eigenschaft, die für einen Menschen oder eine Bewegung, Zeitepoche, Generation etc. charakteristisch sind.
In Bezug auf einen Text (typischerweise ein Gesetz oder eine Verordnung) meint man seinen Sinn bzw. die richtige Bedeutung, die der Sprecher oder Verfasser verfolgte (vgl. Phraseme wie etw.widerspricht dem Geist des Gesetzes,entsprechend dem Geist des Gesetzes vorgehen).
Sg. tant.
Konnotationen
- der Kern, der wahre Charakter von etwas, das Wesentliche, Quintessenz
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Sinn
- Überzeugung
- Werte
Opposita
- toter Buchstabe
- Wortlaut
Phraseme, Kollokationen
Phraseme
- dem Geist entsprechen/ widersprechen ‘in Übereinstimmung/ im Widerspruch zum wahren, eigentlichen Wesen einer Sache stehen’
- im Geiste2 ‘dem Wesen oder Charakter von etw./ jmdm. gemäß’
Kollokationen
- der alte Geist
- der Geist der Zeit
- der Geist des Gesetzes
- frischer Geist
- Geist und Sinn von etwas
- kämpferischer Geist
- unseliger Geist
Belege
Die äußere Form dieses Sehnsuchtsgedichtes läßt sich hier nicht übertragen, aber sein Geist bleibt lebendig.
Neue Kronen-Zeitung, 09.02.1995
Denn nach deutscher Ansicht verstieß Österreich mit der Verteuerung der Brenner- Maut gegen den „Geist und Sinn“ des Transit-Vertrages, genauer gegen Artikel 14 dieser Abmachung.
Salzburger Nachrichten, 26.03.1992
Ihre Freilassung erfolge „im Geist der nationalen Versöhnung“, teilte der noch bis Ende Mai regierende Militärrat mit.
Salzburger Nachrichten, 05.03.1999
In der „Jubiläums-Festschrift zur Feier der 50. Wiederkehr der Stadterhebung“, ganz im Geist der Wiederaufbaujahre verfaßt, nahm man so manches einfach nicht zur Kenntnis oder vergaß es tunlichst.
Die Presse, 07.11.1998
Dieses „einzigartige Verhalten“ widerspreche dem Geist der unter EU-Mitgliedstaaten gebotenen Solidarität und Zusammenarbeit.
Kleine Zeitung, 03.02.2000
Wir erheben Einspruch gegen den Korfschen Geist der Palmströmzeit, der in diesen Versen waltet oder vielmehr wütet.
Die Zeit, 13.09.1985
In der Formulierung lehnte er sich bewusst an die „Absage an Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“ an, die die Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR als friedenspolitisches Bekenntnis 1983 aussprach.
http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie_Jetzt [10.04.2011]
Durch bewusstes Handeln lassen sich Eindrücke im Geist aufbauen, die zu Glück führen, künftiges Leid vermeiden.
VDI Nachrichten, 20.04.2007
Der nationenlose Geist wurde das Opfer der nationalen Etiketten, die Menschen auf Menschen schiessen lassen.
Zürcher Tagesanzeiger, 24.02.1997
„Veritatis splendor“, zu deutsch: Glanz der Wahrheit, heißt die Enzyklika Karol Wojtylas, aus der die ganze Abneigung des polnischen Papstes gegen den Geist unserer Zeit spricht.
Nürnberger Nachrichten, 12.10.1993
Der Geist des Friedens wehte an diesem Dienstag auch über den Kosovo-Albanern.
Nürnberger Nachrichten, 09.06.1999
Alle wären Geist und Buchstaben des Atomwaffensperrvertrags verpflichtet.
Nürnberger Nachrichten, 07.03.2006
Nach ihren „Polenerfahrungen“ seit den sechziger Jahren bis heute ist Gesine Schwan über den – (mittlerweile ausgesetzten) – Konfrontationskurs der radikalnationalistischen Brüder Kaczynski unglücklich, setzt aber auf den „Geist des Widerstands“ und den „starken Individualismus… bis zu anarchistischen Tendenzen“, die die polnische Gesellschaft am Ende doch in die EU-Gemeinschaft integrieren werden.
Nürnberger Nachrichten, 01.12.2007
Der 65-jährige Hans-Jürgen Reinert sagte dazu: „Im Stück ging es darum, dass viele Menschen heute den wahren Geist von Weihnachten verkennen […].“
Braunschweiger Zeitung, 22.12.2008
Mephisto (herausragend: Danilo TepÏa) ist kein dem Gott ebenbürtiger Teufel, sondern ein Schalk, ein notwendiger „Geist der Verneinung“, der es genießt, den Menschen irrezuführen.
Rhein-Zeitung, 20.06.1997
In allen Winkeln weht der Geist der Historie.
Rhein-Zeitung, 27.10.1998
Nun weht der Geist amerikanischer Campus-Universitäten durch die renovierten Gemäuer.
Rhein-Zeitung, 20.03.1999
Zeiten, in denen es „scharf nach Zufriedenheit riecht“ mag der kritische Geist nicht.
Rhein-Zeitung, 07.10.1999
Der Kirchemusiker selbst brillierte dem Bach'schen Geist des Konzertes folgend an der Orgel.
Rhein-Zeitung, 18.04.2000
Geprägt vom Geist der 68-er verstehe sich Schäfer als Aufklärer im besten Sinne des Wortes.
Rhein-Zeitung, 29.06.2000
Schulelternsprecher Matthias Otterbach hob Geist und Bildung als Deutschlands wichtigste Ressourcen hervor und wünschte, dass dieses Institut den Geist des Zuhörens und der Betrachtung möglich mache, hier Wahrheit, Freude, Freiheit und Menschenwürde erlebbar seien.
Rhein-Zeitung, 18.09.2000
„Er war der gute Geist und Organisator unzähliger Begegnungen […].“
Rhein-Zeitung, 02.03.2002
„Susdal strahlt den Geist des alten Russlands aus“, schwärmt auch Pferdekutscher Nikolaj Aristov von seiner Heimatstadt.
Rhein-Zeitung, 05.04.2005
Wie schön, daß sich bei der Eintracht endlich wieder der alte Geist durchgesetzt hat, der Geist des fröhlichen Ränkespiels und des interessebewußten Imponiergehabes, der den Eitelkeiten, der Wichtigtuerei und anderen wertvollen männlichen Eigenschaften so viel Raum bietet.
Frankfurter Rundschau, 11.12.1998
Denn die Institution Kirche ist auf frischen Geist angewiesen, muss wieder in Bewegung kommen.
St. Galler Tagblatt, 07.07.1997
Diese Trainingsphasen beinhalten musikalische Orchesterproben, militärisches Fachtraining und die Förderung und Aufrechterhaltung von Moral und Geist der Truppe durch Auftritte bei militärischen Ereignissen und Zeremonien.
Mannheimer Morgen, 10.07.2001
So unterschiedlich die Geschichte der zwei katholischen Hospitäler verlaufen ist, es gibt Gemeinsamkeiten: Beide entwickelten sich zu leistungsstarken Krankenhäusern, in denen bis heute ein christlicher Geist gepflegt wird.
Mannheimer Morgen, 16.10.2004
Sein neuestes Werk „Der Club der toten Dichter“ inszenierte Weir für die Disney-Firma Touchstone, was für den revolutionären Geist und nonkonformistische Kreativität feiernden Paukerfilm nichts Gutes ahnen läßt.
Nürnberger Nachrichten, 26.01.1990
Auch in Nagano hat man mit der Zeit gespürt, ja, es gibt den olympischen Geist.
Zürcher Tagesanzeiger, 15.06.1999
Wie Herausgeber und Chefredaktor Büchi dem TA erklärte, wird ein Konsortium den Geschäftssitz an der Hugostrasse 2 in Oerlikon übernehmen und die Zeitung im gleichen Geist wie bisher weiterführen.
Zürcher Tagesanzeiger, 08.08.1996
Der „unselige Geist“ von Edmund Stoiber habe jetzt auch einige Spitzenpolitiker der Bayern-SPD ergriffen.
Nürnberger Nachrichten, 21.05.1992
Definition
Geist
Gesamtcharakter, Stimmung, Atmosphäre, die in einer Zeit oder in einer Gruppe von Menschen herrschen; verwandt mit der Vorstellung des Geistes Gottes, der alles durchdringt und beseelt.
Sg. tant.
Konnotationen
- Harmonie, Mannschaft, Kollektiv, Sportsverein, Gemeinschaft, Zusammenhalt, Einheit, gute Stimmung, Betrieb
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Atmosphäre
- Klima
- Chemie
- Gemeinschaftssinn
Wortbildungen
Substantive
- Kollektivgeist
- Mannschaftsgeist
- Sportsgeist
Phraseme, Kollokationen
Kollokationen
- der Geist stimmt
- der Geist von etwas herrscht
- in einem guten Geist
- Olympischer Geist
Belege
Dies gehe nur, wenn der Geist im Verein stimme.
Mannheimer Morgen, 16.01.1996
Maßgebend wird sein, was für ein Geist in die Schule einzieht.
Mannheimer Morgen, 03.09.2001
Der Geist, der beim HSV herrscht, ist unheimlich positiv ansteckend.
Hamburger Morgenpost, 15.10.2005
Wenn nur ein guter und einträchtiger Geist alle beseelt, wenn die der untern und der obern Herrschaft nicht wider einander sind, dann geht es gewiß gut." ... www.eliechtensteinensia.li/JBHV/1905/5/Peter_Kaiser.pdf
Das Santiago-Bernabéu-Stadion atmet noch heute den Geist der glorreichen Jahre von 1956–1960, in der Real Madrid Europas Fußball dominierte und fünfmal hintereinander den Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League) gewann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Estadio_Santiago_Bernab%C3%A9u [10.04.2011]
Bei der Unterzeichnung der Verträge betonten sowohl Landrat Eckhard Huwer als auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Koblenz, Karl-Heinz Huth, sowie der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Mayen, Ralf Giel, dass die Verhandlungen über die Bildung der Arbeitsgemeinschaft im Landkreis Cochem-Zell in einem guten Geist geführt worden seien und dass zu jeder Zeit ein sachorientiertes Ergebnis im Mittelpunkt gestanden habe.
Rhein-Zeitung, 10.12.2004
Definition
Geistfachsprachlich
Philosophisch; im Gegensatz zu Stoff, Materie stehend.
Sg. tant.
Konnotationen
- ätherisch, essentiell, körperlos
- idealistische Philosophie, das Absolute
Wortbildungen
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Phraseme, Kollokationen
Kollokationen
- Geist und Materie
- reiner Geist
Belege
Neu ist die Frage nicht: bereits in der Antike kannten die Philosophen das Problem des Leib-Seele-Dualismus. Descartes hat Geist (res cogitans) und Materie (res extensa) strikte getrennt. Dieser Dualismus wurde im 18. Jahrhundert von den französischen Aufklärern in Frage gestellt: Geist und Materie sollten verbunden sein. Seit dieser Zeit haben sich bezüglich dieser Frage verschiedene Lager gebildet: Idealisten, Materialisten, Agnostiker; seien es Dualisten oder Monisten.
www.bewusstsein.ws/wissen/materie-geist.htm [04.08.2012]
Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!
www.weloennig.de/MaxPlanck.html [04.08.2012]
Und das, was dem heutigen Vortrage zugrunde gelegt werden soll: eine Betrachtung im geistes-wissenschaftlichen Sinne über Geist und Stoff, Leben und Tod - gehört zweifellos zu dem, wovon schon der große griechische Philosoph Plato sagte, daß ohne seine Erforschung das Leben für den Menschen eigentlich nicht wertvoll sei.
http://fvn-rs.net/index.php?option=com [04.08.2012]
Am Ende siegt der reine Geist über die Materie, denn der dunkle Doppelgänger stirbt, und Cesare erreicht aufs neue einen Zustand der Alleinheit.
Zürcher Tagesanzeiger, 31.01.1996
Das All ist reiner Geist, das Universum ist geistig; folglich ist alles was ist, die Wirklichkeit, die dem physikalischen Universum zugrunde liegt, reiner Geist.
http://www.omkara.de/geistigkeit.htm, [10.04.2011]
Definition
Geistbuchsprachlich
Klares Destillat von unvergorenen, mit Alkohol versetzten Früchten, besonders von Beerenfrüchten.
Vgl. tschech. špiritus, poln. spirytus vom lat. Spiritus als Bezeichnung eines hochprozentigen Alkohols.
Nom. Pl. Geiste
Lexikalische Relationen
Synonyme
- Destillat ‘eine Flüssigkeit, in der durch eine Brenntechnik ein hoher Alkoholanteil erreicht wird’
Hyperonyme
- Alkohol
- Hochprozentiger ‘hochprozentiger Alkohol’
- Schnaps
- Spirituosen ‘hochprozentiger Alkohol’
Wortbildungen
Substantive
- Himbeergeist
- Obstgeist
- Salmiakgeist
- Weingeist
Phraseme, Kollokationen
[Für dieses Profil wurden keine Phraseme und Kollokationen gefunden.]
Belege
Der gesunde Geist des Korns in hochprozentigen Kreationen aus Lantershofen
Rhein-Zeitung, 02.08.1997
Von einem Geist, zum Beispiel Himbeergeist, spricht man, wenn vor allem zwar sehr aromatische, doch zuckerarme Früchte wie Beeren zur Schonung des Aromas unvergoren mit neutralem Alkohol überzogen und lüngere Zeit mazeriert werden. Die so gewonnene Maische wird anschließend nach gleichem Verfahren destilliert, wobei dieses Destillat dann als Geist bezeichnet wird.
http://www.schladerer.de/index.php?id=60&lang=de, [10.04.2011]
Was ist der Unterschied zwischen Geist und Brand? [Eule] Beiden Begriffen liegt die EU-Verordnung (EWG) Nr. 1576/89 zugrunde […].
http://www.vomfass-wien.at/wissen/was-ist-der-unterschied-zwischen-geist-und-brand.html, [10.04.2011]
Wortindex
- Alkohol
- Atmosphäre
- auf den Geist gehen
- Ausgießung des Heiligen Geistes
- aussehen wie ein Geist
- begeistern
- Begeisterung
- Charakter
- Chemie
- Dämon2
- Dämon1
- dem Geist entsprechen/ widersprechen
- den Geist aufgeben
- Der Heilige Geist erleuchtet/ erleuchtete
- Destillat
- Disposition
- Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit
- Engel
- entgeistern
- Essenz
- Fleisch
- Gabe
- Geist der Finsternis
- geistbildend
- Geisterbahn
- Geisterbeschwörung
- Geisterbild
- Geisterfahrer
- Geisterfahrt
- Geistergeschichte
- Geisterglaube
- geisterhaft
- Geisterhand
- geistern
- Geisterreich
- Geisterscheinung
- Geisterseher
- Geisterstadt
- Geisterstimme
- Geisterstunde
- Geisterwelt
- Geisterzug
- geistesabwesend
- Geistesabwesenheit
- Geistesakrobatik
- Geistesarbeit
- Geistesarbeiter
- Geistesbildung
- Geistesblitz
- Geistesfreiheit
- Geistesgaben
- Geistesgegenwart
- geistesgegenwärtig
- Geistesgeschichte
- geistesgeschichtelich
- geistesgestört
- Geistesgestörte
- Geistesgestörter
- Geistesgestörtheit
- Geistesgröße
- Geisteshaltung
- Geisteskraft
- geisteskrank
- Geisteskrankheit
- Geistesleben
- Geistesriese
- Geistesschärfe
- Geistesschwäche
- Geistesstärke
- Geistesströmung
- Geistesträgheit
- Geistesverfassung
- geistesverwandt
- Geistesverwandtschaft
- Geistesverwirrung
- Geisteswelt
- Geisteswissenschaft
- Geisteswissenschaftler
- geisteswissenschaftlich
- Geisteszustand
- geistfeindlich
- Geistheiler
- geistig
- geistig-kulturell
- Geistigkeit
- geistlich
- Geistlicher
- Geistlichkeit
- geistlos
- geistreich
- geistsprühend
- geisttötend
- geistvoll
- Geistwesen
- Gemeinschaftssinn
- Gespenst
- Gott
- Gott Heiliger Geist
- Gott Sohn
- Gott Vater
- Heiliger Geist
- herumgeistern
- Himbeergeist
- Hochprozentiger
- im Geiste1
- im Geiste2
- Intellekt
- kleingeistig
- Klima
- Kollektivgeist
- Körper
- Leib
- Mannschaftsgeist
- Materie
- menschliches Wesen
- Obstgeist
- Persönlichkeit
- Plagegeister
- Poltergeist
- Salmiakgeist
- Satan
- Schnaps
- Sinn
- Spirituosen
- Sportsgeist
- Spukgestalt
- Stoff
- Talent
- Teufel
- toter Buchstabe
- übernatürliches Wesen
- Überzeugung
- vergeistigen
- Verstand
- von allen guten Geistern verlassen sein
- Weingeist
- Werte
- wes Geistes Kind sein
- Wesen
- Wir handeln im Geist des Verstorbenen.
- Wortlaut
- Zeitgeist
Etymologie
Das deutsche Wort Geist (engl. ghost) stammt aus dem Indogermanischen und meint dort (als Wurzel gheis-, gheizd-) ein „lebhaftes Bewegtsein“, „Außersichsein“, „Außersichbringen“, „Aufgebrachtsein“, Erschrecktsein“ (gotisch: usgaisjan).
Damit unterscheidet sich die Wortbedeutung von den Begriffen lat. spiritus, griech. pneuma und hebr. ruah sowie slaw. duch von <dech ‘Atem’, die zunächst im Sinne von „Wind“, „Hauch“, „Sturm“, „Wehen“, „Atem“ zu verstehen sind und normalerweise zur Erklärung des deutschen Wortes Geist herangezogen werden.
Semantischer Wandel
Im vorliegenden Wörterbuch wurden acht Profile ausgegliedert. Alle diese Profile sind im Deutschen vertreten: das trinitarische, das übernatürliche, das magische, das psychologische, das soziale, das philosophische Profil sowie ein Relevanzprofil und ein Destillatprofil. Das trinitarische und das übernatürliche Profil sind religiöse Profile, während im magischen Profil bestimmte (magische, unheimliche) Facetten des übernatürlichen Profils in volkstümlicher Form akzentuiert werden. Die übrigen Profile sind metaphorisch.
Im religiösen Profil ist der Geist Gottes als eine der drei Wesenheiten Gottes gemeint, meist wird das Syntagma Heiliger Geist verwendet. Daneben tauchen zur Spezifizierung auch die Kollokationen Geist Gottes oder Geist des Herrn auf; im kirchlichen Gebrauch auch das Syntagma Gott Heiliger Geist zur Abgrenzung von den anderen Verkörperungen der Trinität.
Im übernatürlichen Profil sind Geister übernatürliche Wesen aller Art, sowohl göttlicher als auch widergöttlicher Natur (Engel, Dämonen, Plagegeister). Im Unterschied zum magischen Profil werden hier meist Bibelstellen oder Zitate aus anderen heiligen Schriften bzw. mythologische Vorstellungen einzelner Religionen aufgegriffen. Häufig sind Kollokationen wie gute Geister, böse Geister, unreine Geister bzw. altertümliche Formulierungen wie ein Geist fuhr in ihn. Böse Geister dieser Art ergreifen oft von einem Menschen Besitz, wovon in der Bibel häufig die Rede ist.
Das magische Profil bezieht sich dagegen auf Gespenster, übernatürliche Erscheinungen und die Seelen Verstorbener. Stärker als im übernatürlichen Profil geht es dabei um unerklärliche Sinneseindrücke, Erscheinungen und Wahrnehmungen, für die es (scheinbar) keine natürliche Erklärung gibt. Diese Geister zeigen die Neigung, sich dem Menschen mitteilen zu wollen und Botschaften aus dem Jenseits zu überbringen. Oft sind diese Geister entweder bösartig oder zumindest unheimlich bzw. furchteinflößend. Geister spuken, gehen um, müssen ausgetrieben oder gebannt werden; in spiritualistischen Riten kann man Geister beschwören. Geister werden in diesem Profil oft als Synonym für Gespenster oder für die Seelen der Verstorbenen benutzt. Im Deutschen kommen in diesem Profil viele usuelle Komposita vor, in denen das Unheimliche (Geisterseher) und zusätzlich auch die Abwesenheit von lebenden Seelen zum Ausdruck kommen (Geisterstadt) als auch an das Erscheinungsbild einer Geisterscheinung Anspielungen zu finden sind. (Geisterbild, Geisterfahrer). Daneben kommt auch das Unterhaltsame am Gruseligen und Unheimlichen zum Ausdruck (Geisterbahn).
Im psychologischen Profil wird die ideelle, nichtmaterielle, geistige Sphäre des Menschen betont. Das Profil bildet besonders viele Kollokationen, Komposita und Phraseme, was ein Hinweis auf die Bedeutung und Zentralität dieses Profils ist. Da in diesem Profil der Geist dem Körper entgegengesetzt ist und der Geist als der eigentliche Kern und als besserer Teil des Menschen betont wird, überwiegen hier Kontexte mit positiver Bewertung. Geist steht hier in einer Reihe mit Begriffen wie Seele, Inspiration, Talent, Begabung, Großmut und charakterlicher Größe. Typisch sind Syntagmen mit Adjektiven, die meist eine positive Eigenschaft zum Ausdruck bringen: man ist reich oder brillant an Geist, man hat einen freien oder wachen Geist, jemand ist ein großer Geist. Man soll seinen Geist anstrengen und kann ihn sogar sprühen lassen. Natürlich kommt auch ein müder Geist vor, den man aber wachrütteln kann. Man kann auch einen verwirrten Geist haben und am Ende auch seinen Geist aushauchen. Auch diesen Bezugnahmen liegt indirekt eine positive Axiologie von Geist zugrunde, da diese Zustände als Abweichungen von der Norm verstanden werden und korrekturbedürftig sind und als prinzipiell korrigierbar präsentiert werden. Das ist selbst im Fall des Todes der Fall, da der Geist einer Person weiterleben und weiterwirken kann. Geist wird also letztendlich als unsterblich imaginiert. Hier ergeben sich Bezüge zum religiösen bzw. magischen Profil.
Das Relevanzprofil tritt vorwiegend in phrasemähnlichen festen Verbindungen auf: Entweder erlebt man etwas in seiner Vorstellung und sieht es im Geiste. Oder aber es wird die allgemeine Atmosphäre einer Zeit, einer Generation betont. Besonders häufig sind in dieser Verwendung Syntagmen aus zwei Substantiven in einer Genitivverbindung: Geist der Zeit, Geist des Widerstands, Geist der Geschichte. In Bezug auf Gesetze, Abkommen und höhere Prinzipien wird oft der eigentliche Inhalt und Sinn gegenüber dem Wortlaut herausgehoben. Man sagt in solchen Fällen, dass etwas dem Geist einer Sache entspricht oder widerspricht.
Das soziale Profil beschreibt (meist die gute, kameradschaftliche) Atmosphäre, die in einer Gruppe von Menschen herrscht, häufig sind Verbindungen wie: es herrscht ein guter und einträchtiger Geist, etwas wird in einem guten Geist geführt, ein bestimmter Geist zieht in eine Institution oder ein Kollektiv ein.
Das philosophische Profil ist fachsprachlich, hier wird Geist als Gegensatz zu Stoff oder Materie verstanden. Die Begrifflichkeit ist stark durch die deutschsprachige Philosophie des 19. Jahrhunderts geprägt worden.
Eine Besonderheit des Deutschen ist das Destillatprofil, in dem metaphorisch einerseits die Flüchtigkeit des Aromas in Bezug auf ein alkoholisches Getränk und die Flüchtigkeit des damit verbundenen Sinneseindrucks (reiner Geist) ausgedrückt wird. Dies legt eine Verwandtschaft zum übernatürlichen und magischen Profil nahe. Zum anderen wird durch Bezugnahmen auf die metaphorischen Profile, d.h. die (edle) Essenz, Körperlosigkeit und Reinheit der Substanz eine Aufwertung des so bezeichneten Alkohols erreicht. Der aus der gleichen Vorstellung stammende lateinische Ausdruck Spiritus sowie die Verballhornung Sprit sind im Deutschen umganssprachlich und nicht positiv konnotiert.
Während die nicht der Sphäre des Menschen angehörenden Profile von Geist mit Ausnahme des trinitarischen Profils überwiegend negativ konnotiert sind (vgl. übernatürliches und magisches Profil), besitzen die metaphorischen Profile, die auf den Menschen Bezug nehmen, eine positive Axiologie.
Sprichwörter
Alle guten Geister loben Gott. ‘der erfolgreiche Lehrling respektiert seinen Meister’
Da scheiden sich die Geister. ‘zu diesem Thema gibt es keinen Konsens; etwas bleibt unklar’
Der Geist des Menschen ist wie ein unauslöschliches Flämmlein in einer papiernen Laterne. ‘brennbares Papier, unauslöschliches Feuer’
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. ‘einer verlockung unterliegen’
Du sollst allen Geistern nicht glauben. ‘nicht jedem Glauben schenken’
Große Geister begegnen sich. ‘wenn zwei Kluge zusammen arbeiten, erschaffen sie etwas Geniales’
Große Geister stört das nicht. ‘Großzügigkeit; alle Fünfe gerade sein lassen’
In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. ‘wer sich sportlich betätigt, hat einen wacheren Verstand’
Man sieht wohl, wes' Geistes Kind er ist. ‘der Apfel fällt nicht weit vom Stamm’
Wenn man nach einem Geist schlägt, so verwundet man sich selber. ‘Hirngespinste entstammen zumeist der eigenen Hand’
Kulturelle Kontexte
Musik
-
Thomas Zaufke & Peter Lund: Schwestern im Geiste - Original Berlin Cast 2014(Quelle: http://www.soundofmusic-shop.de/pic/16896a.jpg)
Literatur
- Adolf Laminski: Der Heilige Geist als Geist Christi und Geist der Gläubigen, 1967.
- Jürgen Schröder: Das Computermodell des Geistes in der analytischen Philosophie und in der kognitiven Psychologie des Sprachverstehens, 1992.
- Olivér Meiser: Der Geist des Fortschritts, 2012.
-
Gabriele-Verlag: Große Geister dachten anders: Was dachten und sagten 'unsere weltberühmten Köpfe' über Staat und Kirche wirklich?, 2010(Quelle: http://shop.gabriele-verlag.de/media/image/thumbnail/S458-Grosse-Geister_720x600.jpg)
Film
- Das Geisterhaus (Regie: Bille August), Dänemark/ Portugal/ Deutschland, 1993.
- Die drei ??? - Das Geheimnis der Geisterinsel (Regie: Florian Baxmeyer), Deutschland, 2007.
- Wenn die Geister lieben (Ghost Town, Regie: David Koepp), USA 2008.
- Die Geister, die ich rief... (Scrooged, Regie: Richard Donner), USA, 1988.
- Alle Geister kreisen... Todos os espiritos circulam (Regie: Peter Przygodda), BRD, 1981-85.
Sonstiges
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Artikel in der Zeitschrift "Besser essen"(Quelle: http://www.whisky.de/fileadmin/web_data/bilder/Tz2_1.jpg)
- Ein Projekt „Geist ist geil! – Wie Werbung gemacht wird“ (Info: http://www.oroverde.de/projekte-national/geist-ist-geil.html)
Bibliographie
Becker, Gertraud 1964: Geist und Seele im Angelsächsischen und im Althochdeutschen: der Sinnbereich des Seelischen und die Wörter gêst-geist und seola-sêla in den Denkmälern bis zum 11. Jahrhundert, Heidelberg.
Berthoff, Ann E. 1998: „A Semiotic Journey across the Field of Geist”, in: Semiotica 119.3-4, S. 269-285.
Hudabiuningg, I. 1994: „"...daß endlich der germanische Geist wird fertig mit den Slaven": nationale Selbst- und Fremdstereotype in linguistischer Sicht“, in: Germanistica Pragensia, Praha, S. 75-87.