Statischer Nährstoffmangelversuch Thyrow (Teilstück 1) (DIV)



Allgemeine Angaben
Versuchsbezeichnung Statischer Nährstoffmangelversuch Thyrow (Teilstück 1)
Jahr der Anlage 1937
Lage
Bundesland Brandenburg
Landkreis Teltow-Fläming
Geografische Koordinaten 52° 15’ 08’’ N, 13° 14’ 06’’ O
43 m über NN
Einrichtung; Anschrift Humboldt-Universität zu Berlin
Lehr- und Forschungsstation Freiland
Dorfstraße 9, 14974 Thyrow
WEB-Seite http://www.agrar.hu-berlin.de/fakultaet/einrichtungen/freiland/thyrow/standardseite
Versuchsbeschreibung
Versuchsfrage Einfluss langjährig differenzierter organischer und mineralischer Düngung auf Bodenfrucht­barkeit und Ertragsleistung eines Sandbodens
Entwicklung Im Jahr 1949 wurde eine Unterteilung des Versuches in zwei Teilstücke vorgenommen: Teilstück 1 wurde bis heute unverändert weitergeführt, Teilstück 2 mit P, K und Kalk so weit aufgedüngt, bis normaler Nährstoffversorgungsgrad und pH-Wert erreicht wurden. Danach erfolgte eine erneute Mangeldüngung und 1971 eine wiederholte Aufdüngung in Kombina­tion mit der Einführung veränderter Düngungsvarianten. Diese Vorgehensweise hat in den zurückliegenden Jahren keine Erkenntnisse zur Nährstoffdynamik erbracht, die über jene des Teilstückes 1 hinausgehen, und war deshalb nicht länger beizubehalten.
Mit der Herbstbestellung 1997 wurde erstmalig Winterroggen auf diesem Teilstück 2 gesät, der seitdem in Monokultur angebaut wird. Damit können sowohl pflanzenbauliche, phyto­sanitäre als auch agrikulturchemische Fragestellungen bearbeitet werden. Des Weiteren wird eine bessere Bodenbedeckung erreicht. Diese ist nötig, um der Winderosion ent­gegenzuwirken, die auf diesem relativ kleinräumigen Versuch in der Vergangenheit bei ausschließlichem Sommerungsanbau spürbare Ausmaße erreichte. Die hohe N-Düngung (N2) in Stufe a4 wurde beibehalten, um den in der Vergangenheit erreichten höheren Humusstatus des Teilstückes 2 zu erhalten. Die anderen Düngungsvarianten orientieren sich am Teilstück 1.
Fruchtfolge (Fruchtarten) Kartoffeln, Sommergerste, Mais, Sommergerste
Prüffaktoren und Prüffaktorstufen A: Organisch-mineralische Düngung
a1: Kontrolle
a2: Stallmist
a3: NPK+Kalk+Stallmist
a4: NPK+Kalk
a5: NPK
a6: NP+Kalk
a7: NK+Kalk
a8: PK+Kalk
Zahl der Wiederholungen 4
Anlageschema Blockanlage
Prüfmerkmale Corg-, PDL-, KDL,Mg-Gehalt, pH-Wert des Bodens
Erträge, Ertragsstruktur
übliche Wachstumsbeobachtungen und Bonituren
Düngung Kartoffel: 90 kg ha-1 N, 300 dt ha-1 Stallmist

Silomais: 90 kg ha-1 N, 300 dt ha-1 Stallmist

Sommergerste: 90 kg ha-1 N

Einheitlich: 24 kg ha-1 P, 100 kg ha-1 K Kalkdüngung nach Bedarf (Ziel: pH-Wert 5,5 – 5,8)
Ergänzende Anmerkungen Der Statische Nährstoffmangelversuch Thyrow wird seit 1937/38 in der ursprünglichen Anlage durchgeführt. Die Düngemengen bei Stallmist, NPK und Kalk blieben unverändert. Seit 1960 liegt eine komplette Reihe jährlicher Corg-Analysen vor.

Ergebnisse
Mittlere Erträge [dt ha-1] von Kartoffeln, Sommergerste und Silomais der letzten drei Rotationen (2001-2012) im D IV/1
Prüfglieder
Kartoffeln
(Knollen)
Sommergerste
(Korn)
Silomais
(TM)
dt ha-1%dt ha-1%dt ha-1%
ungedüngt/ ohne Kalk23,590,10,422,619
Stallmist/ ohne Kalk205,87812,654109,798
NPK/ Stallmist/ Kalk373,314328,7113181,4149
NPK/ Kalk262,110025,7100118,5100
NPK/ ohne Kalk224,88513,951116,698
NP/ Kalk87,83311,94283,571
NK/ Kalk220,38322,38795,476
PK/ Kalk67,3263,91736,434
Bodenchemische Parameter (P, K, Mg in mg 100 g-1) im Statischen Nährstoffmangelversuch D IV/1 (Mittelwerte 2009-2011)
ungedüngt/ ohne Kalk4,46,33,01,0
Stallmist/ ohne Kalk4,97,96,93,1
NPK/ Stallmist/ Kalk5,816,314,95,7
NPK/ Kalk5,89,511,43,6
NPK/ ohne Kalk4,38,97,51,6
NP/ Kalk5,69,33,12,3
NK/ Kalk6,13,912,03,9
PK/ Kalk6,212,115,14,3