Mit der zunehmenden Digitalisierung von Gesellschaft und Wissenschaft in den vergangenen fünfzig Jahren haben sich auch die Geschichtswissenschaften stark verändert. Dieser Prozess innerhalb des Fachs begann zunächst in methodischen Spezialgebieten wie der Quantifizierung und Historischen Statistik, die frühzeitig auf die Nutzung von Computern zurückgriffen. Bereits in den 1970er-Jahren stand diese Nutzung von Computern im Fokus innerfachlicher Debatten über die methodische Ausrichtung der Geschichtswissenschaften. Eine zweite Welle der Digitalisierung respektive der Vernetzung des Fachs durch die Nutzung des Internets seit Mitte der 1990er-Jahre hat methodische Debatten einer „Digitalen Geschichtswissenschaften“ erneut auf die Tagesordnung gesetzt, vor allem aber einen tiefgreifenden Wandel von Praktiken in Gang gesetzt, der sich nicht länger auf einzelne Bereiche oder eine bestimmte Generation konzentriert.
Beide Entwicklungen haben Rüdiger Hohls geprägt, wie auch er selbst Teil und Motor dieser Entwicklungen in den deutschen Geschichtswissenschaften ist.