Westslawistik an der Humboldt-Universität
Literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungsschwerpunkte
Mit Blick auf das Profil des Fachbereichs Westslawische Literaturen und Kulturen füllen die laufenden Forschungsprojekte den gegebenen regionalen, das heißt ostmitteleuropäischen Rahmen epochenübergreifend, methodisch plural und zugleich paradigmatisch aus. Nicht zuletzt stellt die bohemistisch/slowakistisch bzw. komparatistisch orientierte Forschung darüber auch Gesprächsfähigkeit mit den benachbarten Philologien und Disziplinen her. Wir bieten eine individuelle Förderung der Masterstudierenden, die sich für die literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung interessieren sowie eine intensive Betreuung auf dem Weg zur Dissertation. Dafür nutzen wir unsere langjährigen persönlichen Kontakte sowohl ins westeuropäische Ausland, nach Übersee als auch in die Tschechische wie Slowakische Republik selbst. Selbstverständlich unterstützen wir Sie bei der Beantragung von Promotionsstipendien bzw. bei der Suche nach vergleichbaren Förderinstrumenten. Folgende Schwerpunkte werden von uns in Lehre und Forschung berücksichtigt:
- Diachrone Intertextualität: Bezüge zwischen Moderne, Romantik, Aufklärung und Barock
- Transkulturell verflochtene Poetiken: Exil, Migration und Sprachidentität
- Ästhetiken der Subversion: Avantgarde, Dissens, Underground, Pop
- Imaginationen des Urbanen: Stadt-Poetiken als Reflex sozialen wie politischen Wandels
- (Ost-)Mitteleuropa: Ästhetische Verfahren der Produktionen spatialer Mythen
- Periphere Geschlechter: Gender-Diskurse im Geflecht konfligierender Identitätsbehauptungen
- Polnische Spätaufklärung und Romantik, Avantgarde und Postavantgarde im europäischen Kontext
- Polnisch-ostslawische und polnisch-deutsche Literatur‑ und Kulturbeziehungen
- Postcolonial Studies, Intertextualitätsforschung, Identitätstropologie, Neoformalismus, Genologie (Gattungsforschung)
Projekte
- Zerstörung und Reformulierung kultureller Identität in Ostmitteleuropa: Schlüsselfiguren des kulturellen Prozesses und das Ende der Avantgarde
- Imaginationen des Urbanen in Ostmitteleuropa. Stadtplanung – Visuelle Kultur – Dichtung
- Spielplätze der Verweigerung. Topographien und Inszenierungsweisen von Gegenöffentlichkeit in Ostmitteleuropa
- Polnisches antiimperiales Schreiben
- Postkolonialismus und Identitätstropologie. Polen-Metonymien zwischen Deutschland und Russland
- Mitteleuropäische Lyrik nach dem Ende des Literaturzentrismus
- Philologisch-literarische Initiative „Ruthenia poetica“ zu den polnischen Komponenten der literarischen Identitätsdiskurse in den ehemaligen polnisch-russischen Grenzgebieten