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sacrum und profanum
religiöse lexik in der allgemeinsprache (deutsch-polnisch-slowakisch-tschechisch)
Slowakisch: svedomie
Deutsch: Gewissen

Polysemie

  1. säkular: ‘moralische Instanz’
  2. religiös: ‘moralische Instanz’

Polysemie

  1. säkular ‘moralische Instanz’
  2. religiös ‘moralische Instanz’

Profil: säkular

Profil: säkular

Definition

svedomie

Moralische Instanz im Inneren eines Menschen, die ihn befähigt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und daraufhin sein Verhalten zu prüfen und zu bewerten, allerdings ohne Konnotation zu religiösen Vorstellungen oder Geboten: das Bewusstsein und das Gefühl der Verantwortung für seine Handlungen vom Gesichtspunkt allgemeiner oder persönlicher Moral. Eine Interpretation, ob es eine vorwiegend religiöse oder moralische Verwendung vorliegt, bedarf oft eines umfangreicheren Kontexts.

Das Gewissen kann auch als Wesen erscheinen (vgl. Phraseme wie hryze ho svedomie [wörtl. es beißt ihn das Gewissen], probudilo sa v ňom svedomie [wörtl. sein Gewissen ist in ihm erwacht]) oder als Oberfläche bzw. Gegenstand (vgl. Phraseme wie mať čierne svedomie [wörtl. ein schwarzes Gewissen haben], mať čisté svedomie ‘ein reines Gewissen haben’, mať niečo na svedomí  ‘etw. auf dem Gewissen haben’).

Gelegentlich wird auch über das Gewissen eines Kollektivs gesprochen, z. B. niekto stelesnuje svedomie národa ‘jmd. verkörpert das Gewissen der Nation’.

In der modernen slowakischen Sprache ist svedomie als säkulare moralische Instanz präsenter als in der religiösen Bedeutung.

Sg. tant., Abstraktum.

Definition

Gewissen

Moralische Instanz im Inneren eines Menschen, die ihn befähigt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und daraufhin sein Verhalten zu prüfen und zu bewerten, allerdings ohne Konnotation zu religiösen Vorstellungen oder Geboten: das Bewusstsein und das Gefühl der Verantwortung für seine Handlungen vom Gesichtspunkt allgemeiner oder persönlicher Moral. Eine Interpretation, ob es eine vorwiegend religiöse oder moralische Verwendung vorliegt, bedarf oft eines umfangreicheren Kontexts.
Das Gewissen kann auch als Wesen erscheinen (vgl. Phraseme wie jmds. Gewissen regt sich) oder als Oberfläche bzw. Gegenstand (vgl. Phraseme wie ein reines Gewissen haben oder etw. auf dem Gewissen haben).
Gelegentlich wird auch über das Gewissen eines Kollektivs gesprochen, z. B. jmd. verkörpert das Gewissen der Nation.

 

Konnotationen

  • ungutes Bauchgefühl
  • entsteht unabhängig vom Willen, quälend, lässt einen nicht los

Konnotationen

  • ungutes Bauchgefühl
  • entsteht unabhängig vom Willen, quälend, lässt einen nicht los

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • cnosť1/ čnosť1 ‘Tugend, Tugendhaftigkeit’
  • etika ‘Ethik’
  • morálka ‘Moral’
  • mravnosť1 ‘Sittlichkeit, Ethik, Moral, Moralität’
  • presvedčenie ‘Überzeugung’
  • zásadovosť ‘Prinzipienhaftigkeit’

Opposita

  • nemravnosť ‘Unsittlichkeit, Tugendlosigkeit’
  • nesvedomitosť ‘Gewissenslosigkeit’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Ethos
  • Moral
  • Pflichtgefühl

Wortbildungen

Substantive

  • svedomitosť ‘Gewissenhaftigkeit’

Verben

  • osvedomiť siveraltet, selten ‘sich bewusst machen’, vgl. Každý národ si musí osvedomiť to, na čom jeho život leží, a to je jeho národnosť. ‘Jedes Volk muss sich darüber bewusst werden, wovon sein (Über-)Leben abhängt, nämlich von seiner Nationalität.’

Adjektive

  • svedomitý ‘gewissenhaft, zuverlässig, pflichtbewusst’ vgl. svedomitý človek,  ‘zuverlässiger Mensch, svedomitý pracovník ‘gewissenhafter Arbeiter’, V práci je svedomitý. [wörtl. in der Arbeit ist er gewissenhaft]/ ‘Er arbeitet zuverlässig, gewissenhaft.’

Adverbien

  • svedomite/ svedomito ‘gewissenhaft’, vgl. svedomite pracovať ‘gewissenhaft arbeiten’

Wortbildungen

Substantive

  • Gewissenhaftigkeit
  • Gewissenlosigkeit
  • Gewissensangst
  • Gewissensbiss
  • Gewissensentscheidung
  • Gewissenserforschung1 ‘kritische Reflexion des eigenen Verhaltens’
  • Gewissensfrage
  • Gewissensfreiheit ‘das Recht, eigene Überzeugungen zu haben und zu vertreten’
  • Gewissensgründe
  • Gewissenskonflikt
  • Gewissensnot
  • Gewissensprüfung
  • Gewissensqual
  • Gewissenswurm

Adjektive

  • gewissenhaft
  • gewissenlos

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • byť svedomie národa: <niekto> je svedomie národa [wörtl. das Gewissen des Volkes sein]/ ‘jmd. gilt als moralische Instanz einer bestimmten Gruppe’
  • hlas svedomiaStimme des Gewissens ‘ein inneres Gefühl, das einem sagt, wie man moralisch richtig handeln soll, bzw. was man falsch macht’
  • (hovoriť/ konať) podľa svojho najlepšieho vedomia a svedomia: <niekto> hovorí/ koná podľa svojho najlepšieho vedomia a svedomia [wörtl. nach bestem Wissen und Gewissen sprechen/ handeln]/ ‘aufrichtig und nach besten Kräften handeln oder sprechen’
  • ležať na svedomí: <niečo> leží <niekomu> na svedomí [wörtl. etw. liegt jmdm. auf dem Gewissen]/ ‘jmd. quält sich wegen etw.’
  • mať čisté svedomie: <niekto> má čisté svedomie [wörtl. ein reines Gewissen haben]/ ‘sich nichts vorzuwerfen haben, nichts Schlechtes getan haben, sich keiner Schuld bewusst sein’
  • mať ľahké svedomie: <niekto> má ľahké svedomie [wörtl. ein leichtes Gewissen haben]/ ‘ohne Verantwortungsgefühl sein, leichtsinnig sein’
  • mať na svedomí: <niekto> má <niekoho, niečo> na svedomí [wörtl. jmdn. oder etw. auf dem Gewissen haben]/ ‘jmdn. getötet haben, etw. zerstört haben, oft übertragen in der Bedeutung, am Unglück eines anderen Schuld zu tragen’
  • mať široké svedomie: <niekto> má široké svedomie [wörtl. ein breites Gewissen haben]/ ‘etw. ohne Scham tun, ohne Gewissenbisse tun’
  • mať to svedomie: <niekto> má to svedomie [wörtl. das Gewissen haben]/ ‘etw. tun können, etw. zu tun vermögen’
  • mať zlé svedomie: <niekto> má zlé svedomie [wörtl. ein schlechtes Gewissen haben]/ ‘sich einer Schuld bewusst sein’
  • nemať svedomie/ svedomia: <niekto> nemá svedomie/ svedomia [wörtl. kein Gewissen haben]/ ‘gewissenlos sein, gefühllos sein’
  • nemať toho svedomia: <niekto> nemá toho svedomia [wörtl. nicht das Gewissen haben]/ ‘etw. nicht tun können, etw. nicht zu tun vermögen’
  • otriasť svedomím: <niekto> otrasie <niekoho> svedomím [wörtl. das Gewissen von jmdm. erschüttern]/ ‘jmdm. die Folgen seiner Handlungen plötzlich zum Bewusstsein bringen’
  • povedať na svedomie: <niekto> povie <niečo> na svedomie [wörtl. etw. aufs Gewissen sagen]/ ‘etw. ehrlich und umfassend gestehen’, vgl. Povedz na svedomie, koľkokrát si zrušil slovo. ‘Sag ehrlich, wie oft du dein Wort zurückgenommen, gebrochen hast.’
  • povedať s dobrým svedomím: <niekto> povie <niečo> s dobrým svedomím [wörtl. etwas mit gutem Gewissen sagen]/ ‘etwas ehrlich sagen, in dem Bewusstsein, dass man sich nichts vorzuwerden hat’
  • robiť si svedomie: <niekto> si robí <z niečoho> svedomie [wörtl. sich aus etw. ein Gewissen machen]/ ‘sich etwas vorwerfen, sich wegen etwas quälen’ (leicht veraltet), vgl. Anuľka si svedomie robila z toho, že zarmútila muža. ‘Anuľka warf sich vor, ihren Mann betrübt zu haben.’
  • spytovať svedomie: <niekto> spytuje svedomie [wörtl. das Gewissen befragen]/ ‘das Gewissen erforschen, über eigene Fehler und Verfehlungen nachdenken’
  • stúpať/ vstupovať do svedomia: <niekto> stúpa/ vstupuje <niekomu> do svedomia [wörtl. jmdm. ins Gewissen steigen]/ ‘jmdm. ins Gewissen reden, jmdm. Vorwürfe machen’
  • svedomie hryzie/ omína/ trápi: <niekoho> hryzie/ omína/ trápi svedomie [wörtl. das Gewissen beißt/ drückt/ quält jmdn.]/ ‘jmd. hat Gewissensbisse, jmdn. quälen Schuldgefühle’
  • svedomie sa ozvalo/ sa pohlo/ sa prebudilo: <v niekom> sa ozvalo/ sa pohlo/ sa prebudilo svedomie [wörtl. das Gewissen hat sich in jmdm. gemeldet, geregt, ist erwacht]/ ‘sich seiner Schuld bewusst werden, eine Schuld fühlen’
  • ťaží/ ťažilo svedomie: <niekoho> ťaží/ ťažilo svedomie [wörtl. jmdn. drückt das Gewissen]/ ‘sich schlecht fühlen, weil man glaubt moralisch falsch gehandelt zu haben’
  • urobiť/ vykonať s čistým/ pokojným svedomím: <niekto> urobí/ vykoná <niečo> s čistým/ pokojným svedomím [wörtl. etw. mit reinem/ ruhigen Gewissen tun]/ ‘etw. ohne zu zögern, ohne nachzudenken tun’
  • výčitky svedomia [wörtl. Vorwürfe des Gewissens]/ ‘Gewissensbisse’
  • vziať si na svedomie: <niekto> si vezme <niekoho, niečo> na svedomie [wörtl. etw, jmdn. auf sein Gewissen nehmen]/ ‘die Verantwortung für etw. oder jmdn. übernehmen’

Kollokationen

  • nespokojné svedomie
  • sloboda svedomia
  • spustlé svedomie
  • svedomie národov
  • úzkostlivé svedomie
  • vyrovnané svedomie

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

 

  • an (das) Gewissen appellieren: an <jmnds.> Gewissen appelieren ‘eindringlich versuchen, jmdn. von einer schlechten Handlung abzuhalten oder zur Aufgabe eines schlechten Verhaltens zu bewegen’
  • auf Ehre und Gewissen! ‘wirklich und wahrhaftig; sagt man, wenn man die Wahrheit seiner Aussage unterstreichen will’
  • Stimme des Gewissens ‘ein inneres Gefühl, das einem sagt, wie man moralisch richtig handeln soll, bzw. was man falsch macht’
  • ein gutes/ reines Gewissen haben: <jmd.> hat ein gutes/ reines Geissen ‘sich moralisch integer fühlen’
  • ein schlechtes Gewissen haben: <jmd.> hat ein schlechtes Gewissen ‘Schuldgefühle haben’
  • entgegen seinem Gewissen handeln <jmd.> handelt entgegen seinem Gewissen ‘etw. tun, das den eigenen Moralvorstellungen widerspricht’
  • etw. auf dem Gewissen haben: <jmd.> hat <etw.> <jmdn.> auf dem Gewissen ‘schuld sein an etw.’
  • etw. guten Gewissens/ mit gutem Gewissen tun:<jmd.>  tut <etw.> guten Gewissens ‘im Zusammenhang mit einer Handlung keine moralischen Bedenken haben’
  • etw. ruhigen Gewissens/ mit ruhigem Gewissen tun: <jmd.> tut <etw.> ruhigen Gewissens ‘im Zusammenhang mit einer Handlung keine moralischen Bedenken haben’
  • etw. vor seinem Gewissen nicht verantworten können: <jmd.> kann <etw.> nicht vor seinem Gewissen verantworten ‘über eine Handlung, die den eigenen Moralvorstellungen widerspricht’
  • Gewissen der Welt, der Nation, der Menschheit ‘über jmdn. der als moralische Autorität angesehen wird’
  • Gewissensbisse haben: <jmd.>hat Gewissenbisse ‘sich schuldig fühlen, Schuldgefühle haben’
  • ihn plagt sein Gewissen: <jmdn> plagt sein Gewissen ‘Schuldgefühle haben’
  • im Einklang mit seinem Gewissen handeln: <jmd.> handelt in Einklang mit seinem Gewissen ‘etw. tun, das den eigenen Moralvorstellungen entspricht’
  • ins Gewissen reden: <jmdm.> ins Gewissen reden ‘eindringlich versuchen, jmdn. von einer schlechten Handlung abzuhalten oder zur Aufgabe eines schlechten Verhaltens zu bewegen’
  • plagt sein Gewissen : <jmdn.> plagt sein Gewissen ‘jmdm. kommen Bedenke, ob eine Handlung moralisch vertretbar ist’
  • Gewissen erwacht: <jmds.> Gewissen erwacht‘jmdm. kommen Bedenken, ob eine Handlung/ ein Verhalten moralisch gut ist’
  • Gewissen lässt etwas zu: <jmds.> Gewissen lässt etwas zu ‘über etw., das man im Einklang mit seinen moralischen Vorstellungen tun kann’
  • Gewissen regt sich: <jmds.> Gewissen regt sich ‘jmdm. kommen Bedenke, ob eine Handlung moralisch vertretbar ist’
  • Leben auf dem Gewissen haben: <jmds.> Leben auf dem Gewissen haben ‘schuld an jmds. Tod sein’
  • kein Gewissen haben <jmd.> hat kein Gewissen ‘ein schlechter, unmoralischer Mensch sein’
  • mit seinem Gewissen im Einklang sein: <jmd.> ist mit seinem Gewissen im Einklang ‘etw. tun können, ohne mit seinen Moralvorstellungen in Konflikt zu geraten’
  • nach bestem Wissen und Gewissen ‘ohne etw. zu verschweigen’
  • sein Gewissen erforschen1: <jmd.> erforscht sein Gewissen ‘sein eigenes Verhalten kritisch reflektieren’
  • sein Gewissen erleichtern: <jmd.> erleichtert sein Gewissen ‘jmdm. gegenüber zugeben, dass man etw. Schlechtes getan hat’
  • seinem Gewissen folgen: <jmd.> folgt seinem Gewissen ‘im Einklang mit seinen moralischen Empfinden handeln’
  • sich kein Gewissen aus etw. machen: <jmd.> macht sich kein Gewissen aus <etw.> ‘etw. Schlechtes tun, ohne sich jedoch dadurch schuldig zu fühlen’

Belege

Hľa, ešte raz: všetci máme čo naprávať, ale najprv si treba spytovať svoje národné povedomie a svedomie.
Kultúra slova, 2.1994

Môžete tak spraviť s čistým svedomím ako človek, ktorý nikdy nezradil objektivitu vedeckej pravdy, no predovšetkým nezradil sám seba.
Kultúra slova, 2.1998

Nehoria znovu živé ľudské fakle samovrahov, zúfalo sa usilujúcich šokovať apatickú verejnosť a pohnúť svedomím mocných?
Slovo, 3.2002

Lenže hoci obyčajne k tomu vedú zločinca výčitky svedomia, v tomto prípade je to naopak. MMF, ktorého otlačky prstov sa nachádzajú na celom doráňanom tele krajiny, ju totiž ďalšími požiadavkami na škrtanie v rozpočte chce ešte väčšmi pridusiť.
Slovo, 5.2002

Vráťme sa k myšlienke, že spisovateľ je svedomím národa. Na Slovensku bolo niekoľko takých osobností. Poslednou bol zrejme Vladimír Mináč… – Celkom by som s tým nesúhlasil.
Slovo, 7.2002

„[…] Nechodím tam (v Markíze – pozn. red.) ani s trstenicou, ani s notesom kto, ako a čo vysiela. Je to ich (redaktorov) slobodná vôľa. Rozhodujú sa podľa vedomia a svedomia,“ uviedol minulý týždeň v médiách Rusko.
Slovo, 7.2002

Zrútený kráľ upadol do hlbokej melanchólie, kráľovná sa uchýlila do kláštora a priateľ zmizol z kráľovstva, aby si na cestách i necestách spytoval svoje čierne svedomie.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=2544 [09.11.1999]

Slovenské (a iné) médiá si môžu spytovať svedomie, lenivci mizerní. Ich majitelia by sa mali zamyslieť, koho, ako a načo platia.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=6100 [15.11.2001}

Umenie nie je svedomie doby, nie je nevyhnutne ani jeho reflexiou. Mnoho veľkých diel vzniklo na oslavu či priamo objednávku najpríšernejších režimov.
http://www.inzine.sk/article.asp?art=8072 [22.10.2002]

A možno už aj priletel, je vzadu v jaskyni a chystá sa milovať s Ariadnou, ktorá už zabudla na Thezea, ktorý iba pred chvíľou odišiel (a hoci sa mu uľavilo, že sa jej striasol, trochu ho hryzie svedomie, hryzie ho svedomie ako podliaka, ktorý sa súčasne pokladá za džentlmena) a už popíja víno, ktoré jej ponúkol boh, aby neprelievala slzy (Zabudni na Thezea! Veď ja mám…) a sedí uvoľnená v očakávaní ľúbostného objatia.
Susan Sontagová: Milenec sopky, 1995

Ale zrazu prišla poľahoba. Tlak mu na krku povoľoval, a ani sa nenazdal, bol voľný. Z prahu smrti sa vrátil do života. V človeku, hotovom vraždiť, prebudilo sa svedomie? Nie, v Železohlavom Ištókovi sa nič neprebudilo. Len sily ho opustili.
Jožo Nižnánsky: Žena dvoch mužov, 2000

Podľa môjho názoru podobnú úlohu svedomia národa zohrával i Milan Rúfus. Možno s menšou publicitou, ale predsa len v tomto smere pôsobí ďalej. Svedčí o tom napríklad výber jeho esejí, ktorý vyšiel v 90. rokoch. Pravda, tradičné vstupovanie do svedomia národa už literatúre chýba. V tomto smere Mináč asi patril k posledným autorom.
Slovo, 7.2002

Básnik sa cíti byť „v řadě“, jedným z mnohých, prosto a jednoducho, občanom svojej krajiny. Od udalostí v Španielsku po Mníchov 1938 a ďalej usiluje sa básnik byť svedomím doby, vyzývateľom do boja proti totalite, pravda, len tej nacistickej.
Domino Fórum, 48.2001

Tak ako sa historicky znemožňujú nositelia našich nádejí, tak sa znemožňujeme aj my. Sú naším svedomím. Naša viera je historicky znemožniteľná.
Domino Fórum, 26.2002

Barnabáš Szabó je živým svedomím malej baníckej dedinky Bakonya, v údolí pohoria Mecsek. Druhí zas vravia, že je prírodným bohatstvom obce. Skôr, než by si ktokoľvek myslel, že ide o kult osobnosti, musím povedať, že v tejto dedine majú Barnabáša všetci radi.
Tvrtko Vujity: Videl som peklo 2, 2004

Belege

„Wir haben schon ein schlechtes Gewissen, dass wir in Wolfsburg leben und keinen VW fahren“, betonen Jenny und Gerhard Chrost. Vor zwei Jahren entdeckte das Ehepaar den neuen Prius von Toyota. Ein Hybrid-Fahrzeug. Autos, die sowohl mit Benzin als auch mit Elektroantrieb unterwegs sind.
Braunschweiger Zeitung, 08.02.2007

Rührt sich im reichen Westen deswegen endlich das Gewissen? Im Kampf gegen die Kinderarbeit wird jedenfalls jetzt der Ruf nach Handelssanktionen gegen die Herstellerländer immer lauter. Dies mag als Signal bei eklatanten Verstößen gegen elementarste Rechte von Menschen sinnvoll sein. Dennoch ist ein Wirtschaftsboykott nicht der geeignete Ansatzpunkt, um den Teufelskreis der Kinderarbeit zu durchbrechen.
Salzburger Nachrichten, 17.06.1996

Ist den Familien mit elektronischen Eingriffen von außen gedient? Ich glaube, daß Umgang und Kontrolle der Medien (Fernsehen sowie Computer, künftig wohl auch Internet) keinesfalls dem jeweiligen Medium selbst überlassen werden soll. Medienerziehung wäre dann elektronische Selbststeuerung nach dem Motto: Der richtige Chip im Gerät und das elterliche Gewissen ist beruhigt, lästiges Fragen der Kinder ist überflüssig. Der V-Chip als „big brother“ der weiß, wann genug ist.
Tiroler Tageszeitung, 09.05.1996

Klar verwarfen die FDP-Delegierten mit 105 gegen drei Stimmen die Volksinitiative «für ein Verbot der Kriegsmaterialausfuhr». Man könne dieser Initiative der SP mit gutem Gewissen ein Nein entgegenschleudern, meinte der Frauenfelder FDP-Kantonsrat und Direktor der Thurgauer Industrie- und Handelskammer, Martin Fehle. Er forderte ein klares Nein zu einer Arbeitsplatzvernichtungsaktion und zu einer Armeeabschaffung in Raten.
St. Galler Tagblatt, 07.05.1997

„Mit anderen nicht rechtserzeugten Schutzbereichen wie ´Glaube`, ´Gewissen` oder ´Wissenschaft` teilt die Kunst das eigentümliche Dilemma einer nur unvollkommenen verfassungsrechtlichen Umsetzbarkeit.“
Salzburger Nachrichten, 18.05.1996

Hanspeter Strickler: Ja, voll und ganz. Ich wollte immer ein wenig das juristische Gewissen des Rates sein und mein Wissen in das Gremium einbringen. Allerdings war ich über den doch recht ansehnlichen Anteil an rechtlichen Fragen in der Ratsarbeit überrascht. Ich hatte weniger erwartet.
St. Galler Tagblatt, 26.04.1997

Wie kann es nur geschehen, dass wir Menschen gegen Ende des 20. Jahrhunderts, inmitten des aussergewöhnlichen technischen Fortschritts, derart gesunken oder degeneriert sind, dass wir im Namen der «sogenannten» Wissenschaft Tiere bei lebendigem Leibe zu Tode quälen und dass wir die radikalsten Vernichtungsmittel in grausamen Tierversuchen erfinden, mit denen in wenigen Sekunden jede Art von Leben auf unserem Planeten zerstört werden kann? «Eine Wissenschaft ohne Gewissen ist das Verderben der Seele!»
St. Galler Tagblatt, 26.04.1997

Schon in den ersten Wochen nach Amtsantritt habe sie festgestellt, daß starke Interessensgruppen auf das Umweltressort einwirken wollen. „Dazu gehören die Seilbahnlobby und Golfbetreiber ebenso wie Waldbesitzer und engagierte Naturschützer“, zeigt die Landesrätin auf, „mein Ziel ist es, einen Interessensausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie zu schaffen, den ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Ich habe auf meinem Tisch viele Versprechungen meiner Vorgänger gefunden, an die ich mich keinesfalls unreflektiert halten werde.“
Tiroler Tageszeitung, 08.06.1999

Vor einem Jahr wurde das abstrakte Gemälde im Wert von 13 000 Mark aus einem großen Marburger Hotel gestohlen. Jetzt ist das in Acryl auf Leinwand gemalte Werk des Künstlers Harald Häuser wieder aufgetaucht. Den Dieb, einen 30 Jahre alten Mann aus dem Landkreis, drückte offenbar das Gewissen.
Frankfurter Rundschau, 09.04.1999

Das sagt der in Schanghai lebende Schriftsteller Ba Jin, 92, Präsident des chinesischen Schriftstellerverbandes. Der steinalte Mann verkörpert das Gewissen der Nation. Nur wenige möchten sich in der gegenwärtigen Aufbruchstimmung an die Wirren der Kulturrevolution erinnern.
Salzburger Nachrichten, 17.05.1996

Profil: religiös

Profil: religiös

Definition

svedomie

Moralische Instanz im Inneren eines Menschen, die ihn befähigt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und daraufhin sein Verhalten zu prüfen und zu bewerten. Im religiösen Sinne bezieht sich svedomie auf Gebote und Verbote, die der Mensch sich nicht selbst gegeben hat, sondern die ihm von Gott offenbart worden sind. Laut der Bibel eine der Folgen von Adams und Evas Genuss der Früchte vom Baum der Erkenntnis, vgl. die Darstellung des Sündenfalls, insb. Gen 3,4–5.

Sg. tant., Abstraktum.

Definition

Gewissen

Moralische Instanz im Inneren eines Menschen, die ihn befähigt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und daraufhin sein Verhalten zu prüfen und zu bewerten. Im religiösen Sinne bezieht sich Gewissen auf Gebote und Verbote, die der Mensch sich nicht selbst gegeben hat, sondern die ihm von Gott offenbart worden sind. Laut der Bibel eine der Folgen von Adams und Evas Genuss der Früchte vom Baum der Erkenntnis, vgl. die Darstellung des Sündenfalls, insb. Gen 3,4-5.

Konnotationen

  • Stimme Gottes

Konnotationen

  • ungutes Bauchgefühl
  • entsteht unabhängig vom Willen, quälend, lässt einen nicht los

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • cnosť2/ čnosť2 ‘Tugend, Tugendhaftigkeit’
  • mravnosť2 ‘Moral, Moralität’

Lexikalische Relationen

Synonyme

  • Stimme Gottes

Wortbildungen

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Wortbildungen

Substantive

  • Gewissenserforschung2 ‘geistliche Übung die im kritischen Reflektieren des eigenen Handelns besteht und eine Vorbereitung auf das Sakrament der Beichte darstellt’
  • Gewissensspiegel ‘Gewissensprüfung, Gewissenserforschung in Vorbereitung auf das Sakrament der Beichte’

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • spytovanie svedomia/ Gewissenserforschung ‘geistliche Übung, die im kritischen Reflektieren des eigenen Handelns besteht und eine Vorbereitung auf das Sakrament der Beichte darstellt’

Kollokationen

  • hlas svedomia

Phraseme, Kollokationen

Phraseme

  • sein Gewissen erforschen2: <jmd.> erforscht sein Gewissen ‘sein eigenes Verhalten als Vorbereitung auf das Sakrament der Beichte kritisch reflektieren’

Belege

Ako sa dobre pripraviť na prijatie sviatosti pokánia? Sviatosť pokánia ako neskôr uvidíme, má päť častí. Spytovanie svedomia, ľútosť, silné predsavzatie nápravy života, vyznanie hriechov a úkon kajúcnosti.
Pavol Job: Čerpajme z múdrosti dona Bosca, 1998

O kresťanku, akýs’ boží! Skrývanie, zmalicherňovanie viny a hlas svedomia.
Kultúra slova, 3.2001

V tom Ignác Bizmayer, posledný slovenský habán, podáva nenapodobiteľný obraz o čase, priestore a národe. Vyhnanci svedomia v časoch reformácie, približne pred päťsto rokmi, vzniklo aj hnutie novokrstencov.
Slovo,5.2002

Ani vedecký ateizmus s jeho ideologickým bojom o triedny zmysel otázky: Prečo Pán Boh neexistuje? Nechýbajú ani výčitky svedomia z cirkevných sobášov a pohrebov. To nie je náš problém a verím, že ani problém nášho ľavicového čitateľa.
Slovo, 1.2003

Belege

Hinter den Mauern des Vatikans existiert eine Welt, die ihren eigenen jahrtausendealten Gesetzen folgt. An ihrer Spitze: der Papst, Herr über den Vatikan, Oberhaupt der katholischen Kirche, ein absoluter Regent, der allen irdischen Instanzen entzogen und nur Gott und seinem Gewissen verantwortlich ist.
St. Galler Tagblatt, 27.08.1997

Denn Gott ist vollkommen. Wir nicht. Das heißt, unser Gewissen wird von ihm angesprochen: Wirst du deinem Leben und deinen Mitmenschen wirklich gerecht?
Braunschweiger Zeitung, 31.03.2007

Politiker der CDU, etwa Wolfgang Schäuble und Rita Süssmuth, haben das Verdikt aus Rom heftig kritisiert; die kirchliche Schwangerenberatung sei unumgänglich, um alles Menschenmögliche für das ungeborene Leben zu tun. Für den wahrscheinlichen Fall, dass die Amtskirche dennoch aussteigt, bereitet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken die Gründung einer Stiftung als Trägerin der Beratungsstellen vor. Die katholischen Laien seien in ihrem Gewissen nicht dem Papst verpflichtet, sondern allein Gott, hiess es in einer Stellungnahme.
Zürcher Tagesanzeiger, 22.09.1999

 

Etymologie

Lehnübersetzung des lat. conscientia ‘Gewissen’; gebildet von vědomý (Partizip Präsens von věděti ‘wissen’) mit dem Präfix s-, eigentlich ‘Mit-Wissen’ (vgl. Machek, 1997, 595; Rejzek, 2001, 617). Im Atschech., bzw. bis zum Anfang des 20. Jh. bezeichnete das Wort sowohl ‘Gewissen’, als auch ‘Zeugenaussage, Zeugnis’ (vgl. PSJČ, 1935–1957, Lemma svědomí ; letzteres allerdings bereits als veraltet markiert).

Erstbelegungen für das Slowakische seit der Mitte des 15. Jh. vor allem in Phrasemen, in denen das Gewissen zur Bezeugung des Wahrheitsgehalts einer (Zeugen-)Aussage angerufen wird, in der Bedeutung moralischen (Selbst-)Bewusstseins seit der Anfang des 17. Jh. belegt. Weitere heute veraltete oder obsolete Bedeutungen waren ‘Wissen oder Nachricht von etw./ jmdm. haben’ (semantisch unscharf aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Lexem vedomie), ‘Zeugnis bzw. Zeugenaussage’ ebenfalls belegt seit Ende des 15. Jh.

Etymologie

Seit dem 11. Jahrhundert als Lehnübersetzung von lat. conscientia und griech. syneídesis im Standarddeutschen, vgl. ahd. giwizzanī f., mhd. gewizzen f. Zunächst bezog sich der Ausdruck auf das Schuldbewusstsein im weltlichen Sinne, etwa in Gerichtsverhandlungen. Erst später wurde er Teil des christlichen Wortschatzes.

Semantischer Wandel

Im vorliegenden Wörterbuch wurden zwei Profile unterschieden, ein religiöses und ein säkulares Profil. Im Slowakischen besteht zwischen beiden Profilen keine scharfe Trennung. Beide Profile stimmen in der Grundbedeutung überein: Es handelt sich um eine innere ethische Regung im Menschen bzw. einen ethischen Maßstab, der ihn befähigt, gute und schlechte Handlungen bzw. deren Folgen abzuschätzen und zu beurteilen. Die Kollokationen und Belege deuten darauf hin, dass sich die beiden Profile nur in Bezug auf den jeweiligen Referenten voneinander unterscheiden. In beiden Profilen können die gleichen Phraseme vor (vgl. hlas svedomia ‘Stimme des Gewissens’, čitky svedomia ‘Gewissensbisse’ usw.). Das Lexem svedomie gehört aus diesem Grund nicht dem genuin religiösen Wortschatz an. Es wird von den Sprechern im Allgemeinen nicht als religiös empfunden; die Belege dokumentieren einen überwiegenden Gebrauch des Wortes in säkularer Verwendung. Aus diesem Grund steht in diesem Wörterbuch das säkulare als maßgebliches Profil vor dem religiösen Profil.

In den modernen slowakischen Bedeutungswörterbüchern werden die religiöse und die säkulare Bedeutung des Wortes ebenfalls nicht unterschieden. Das KSSJ (2003) erklärt das Wort wie folgt: vedomie a pocit zodpovednosti za svoje činy z hľadiska mravných zásad ‘das Wissen um sowie das Gefühl der Verantwortung für die eigenen Handlungen aufgrund moralischer Grundsätze’. Das ältere SSJ (1959-1968) unterscheidet zwei Bedeutungen, von denen die letztere als bereits veraltet gekennzeichnet ist: 1. mravné vedomie, podľa ktorého posudzujeme al. hodnotíme svoje vlastné konanie, svoje činy z hľadiska všeobecných al. špecificky určených mravných zásad (spoločnosti) ‘ethisches Wissen, infolge dessen wir das eigene Handeln, die eigenen Taten aus allgemeinen Gesichtspunkten oder besonders festgesetzten moralischen Prinzipien (der Gesellschaft) verurteilen bzw. bewerten’ 2. vedomie, myseľ, vnútro ‘Wissen, Sinn, Inneres’.

Semantischer Wandel

Im vorliegenden Wörterbuch wurden zwei Profile unterschieden, ein religiöses und ein säkulares Profil. Im Deutschen besteht zwischen beiden Profilen keine scharfe Trennung. Beide Profile stimmen in der Grundbedeutung überein: Es handelt sich um eine innere ethische Regung im Menschen bzw. einen ethischen Maßstab, der ihn befähigt, gute und schlechte Handlungen zu unterscheiden bzw. deren Folgen abzuschätzen und zu beurteilen. Die Kollokationen und Belege deuten darauf hin, dass die beiden Profile nur in Bezug auf den jeweiligen Referenten voneinander abweichen. In beiden Profilen kommen i.d.R. die gleichen Phraseme (Stimme des Gewissens), Kollokationen (seinem Gewissen folgen, seinem Gewissen verantwortlich sein) und z.T. identische Wortbildungen (Gewissenserforschung) vor. Die potentiell auf religiöse Referenten anwendbaren Phraseme können auch im säkularen Profil gebraucht werden (mit unter Umständen leicht veränderter Bedeutungsnuance, vgl. jmdn. plagt sein Gewissen mit zwei Explikationen: ‘Schuldgefühle haben’ (religiös und säkular) gegenüber ‘jmdm. kommen Bedenken, ob eine Handlung moralisch vertretbar ist’ (säkular). Viele phrasematische Wendungen treten fast ausschließlich in säkularer Verwendung auf. (vgl. an das Gewissen appellieren, jmdn. auf dem Gewissen haben, an jmds. Gewissen appellieren, das Gewissen der Nation sein, nach bestem Wissen und Gewissen handeln, jmdn. ins Gewissen reden). Die Grenzen sind dabei aufgrund der unscharfen Abgrenzung der beiden Profile fließend.

In den Bedeutungswörterbüchern des Deutschen wird ebenfalls nicht zwischen einer religiösen und einer säkularen Bedeutung unterschieden. Im DUW (7. Aufl., 2011) findet man folgende Explikation: ‘Bewusstsein von Gut und Böse des eigenen Tuns; Bewusstsein der Verpflichtung einer bestimmten Instanz gegenüber.’

Das Lexem Gewissen gehört aus diesem Grund nicht dem genuin religiösen Wortschatz an. Es wird von den Sprechern im allgemeinen nicht als religiös empfunden; die Belege dokumentieren einen überwiegenden Gebrauch des Wortes in säkularer Verwendung. Aus diesem Grund steht in diesem Wörterbuch das säkulare als maßgebliches Profil vor dem religiösen Profil.

Sprichwörter

Aj na kameni sa vyspíš, keď máš čisté svedomie. [wörtl. Auch auf einem Stein wirst du dich ausschlafen können, wenn du ein reines Gewissen hast.]/  Ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.

Dobré svedomie je mäkká poduška./ Ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.

Sprichwörter

Böses Gewissen ist eine Glocke, die von selber Sturm läutet.

Böses gewissen klagt sich selber an.

Böses Gewissen und böse Augen können das Licht nicht leiden.

Böses Gewissen verraten die Augen.
 ‘die Schuld sieht man einem an; Augen lügen nicht’

Das Gewissen ist des Menschen Gott. ‘der Mensch erschafft sich seinen eigenen Richter’

Das Gewissen sagt uns wohl, was man tun und meiden soll. ‘das innere Urteilsvermögen als Maßstab’

Das Gewissen verführt niemand. ‘Gewissen als neutrale, unantastbare Instanz des Verstandes’

Dem Gewissen kann man keinen Affen drehen. ‘es ist unmöglich, sich vor sich selbst frei von Schuld zu reden; man kann sich selbst nichts vormachen’

Eigen Gewissen ist mehr denn tausend Zeugen. ‘man selbst entgeht nicht dem inneren Auge/ Urteil’

Ein bös' Gewissen ist die Hölle auf Erden.

Ein böses Gewissen hat Wolfszähne. ‘nagendes, schlechtes Gewissen’

Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. ‘sagt man, wenn man sich keiner Schuld bewusst ist und gut schlafen kann’

Ein schlechtes Gewissen braucht keinen Kläger.

Gut Gewissen macht ein fröhliches Gesicht. ‘wer ohne Schuld lebt, lebt glücklich’

Gut Gewissen und armer Herd ist Gott und aller Ehren wert. ‘gleich ob arm oder reich: ohne Schuld lebt es sich am besten’

Mancher hat ein weites Gewissen wie Franziskanerärmel. ‘reines, bußfertiges Leben’

Man entgeht wohl der Strafe, aber nicht dem Gewissen. ‘es gibt keine Flucht vor dem inneren Schuldbewusstsein’

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Jozef Čerňanský: Svedomie, 1980.
  • Zdenka Kalčíková: Svedomie, 1987.
  • Stanislava Kvapilová-Chrobáková: Svedomie, 1982.
  • Ján Podhradský: Svedomie, 1984.
  • Alexander Scholz: Svedomie, 1988.
  • Milo Urban: Svedomie, 2003.

    (Quelle: http://www2.bookfan-static.eu/images/cover/book/4/9/9/0/5/Svedomie-Milo-Urban---w-220-h-null.jpg)
  • Ferko Urbánek: Svedomie (in: Obrázky z hôr), 1921.
  • Svetloslav Veigl: Svedomie, 1981.
  • Milan Zelinka: Svedomie, 1979.
  • Milan Zmajkovič: Svedomie, 1981.

Kunst

  • Projekt Patrika Ševčika s názvom Svedomie, 2011.
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    (Quelle: http://www.gjk.sk/resize/domain/flox/files/archiv/vystavy-2011/billboart-2011/img_8182.jpg?width_x=500)

Werbung

  • Werbung einer kulturellen Veranstaltung
    thumb
    (Quelle: http://www.kniznicatv.sk/data/photo/thumb/8254_svedomie-pozvanka.jpg)
  • Werbung einer politischen Veranstaltung

    (Quelle: http://www.obycajniochranari.sk/img/akcie/svedomie_novembra.png)

Kulturelle Kontexte

Literatur

  • Reinhold Ruth: Gewissen, 2012.
  • Hans Ebeling: Gewalt und Gewissen: das verborgene Eine, 1999.

Film

  • Arzt ohne Gewissen (Regie: Falk Harnack), Deutschland 1959.
  • Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen (The Bad, Regie: Werner Herzog), USA 2009.
  • Befehl des Gewissens (The Fugitive, Regie: John Ford), USA/ Mexiko 1947.
  • Frau ohne Gewissen (Double Indemnity, Regie: Billy Wilder), USA 1944.
  • Jud Süß - Film ohne Gewissen (Regie: Oskar Roehler), Deutschland 2010.

    (Quelle: http://www.indigo.cc/typo3temp/pics/7489cd8edd.jpg)

Sonstiges

  • Das Gewissen (Sigmund Freud) - ein Unterrichtsentwurf von Juliane Wagner, 2003.
  • Bildcollage

    Quelle: http://www.tetti.de/bilder/2007/lauerndes-gewissen-2091.jpg)
  • Wirtschaftsunternehmen

    (Quelle: http://www.ge.com/de/ge-in-germany/images/home/A_1_GEwissen_print_big.jpg)

Bibliographie

Bibliographie

Bloom, Paul 2014: Jedes Kind kennt Gut und Böse: wie das Gewissen entsteht, München.

Bormann, Franz-Josef 2014: Gewissen: Dimensionen eines Grundbegriffs medizinischer Ethik, Berlin.

Bunke, Simon u. a. (Hg.) 2014: Gewissen zwischen Gefühl und Vernunft: Interdisziplinäre Perspektiven auf das 18. Jahrhundert, Würzburg.

Frey, Eberhard 1977: Dasœ Gewissen als Gegenstand psychologischer Untersuchung: zur Deutung des Phänomens Gewissen in Psychologie, Psychoanalyse und philosophischer Anthropologie, Basel.

Gast, Wolfgang 1991: „Das Gewissen als rhetorischer Topos“, in: Gert Ueding, Gert (Hg.), Rhetorik zwischen den Wissenschaften: Geschichte, System, Praxis als Problem des „Historischen Wörterbuchs der Rhetorik“, Tübingen, S. 333-343. 

Gröbly, Thomas/ Stöhlker, Klaus J. 2014: Hat die Wirtschaft ein Gewissen?: ein Streitgespräch über Ethik und Markt, Zürich.

Noordveld-Lorenz, Dorothea 2014: Gewissen und Kirche: Zum Protestantismusverständnis von Daniel Schenkel, Tübingen.

Paul, Egbert 1970: Gewissen und Recht, Demokratie im Rechtsstaat, Köln u. a.

Scholler, Heinz 1962: Das Gewissen als Gestalt der Freiheit: das Gewissen als Sinngestalt und Strukturprinzip im Verfassungsrecht, Köln.

Störmer-Caysa, Uta 1998: Gewissen und Buch; über den Weg eines Begriffes in die deutsche Literatur des Mittelalters, Berlin.

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