“Criminalisation will not save us”: Policy Brief

by the CrimScapes Research Team

This policy brief stems from our three-year research project called CrimScapes: Navigating Citizenship through European Landscapes of Criminalisation (2020–
2024).

Many strands of our research explored the social life of criminal law: its widespread,
unforeseen effects, not only individual stigmatisation, but also the ways it limits communities’ abilities to participate in democratic processes or seek social justice.
Hence, the conclusions from our research analyses have been condensed into an accessible, concise form for this policy brief.

We hope our insights from fieldwork and policy recommendations can bring clarity
and inspiration to further advance critical research, bring about a much-needed
change in the employed policies, and, ultimately, strengthen social justice.

Criminalisation represents an expanding form of governance, where an increasing
array of identities, behaviours, communities, and aspects of daily life fall under
the purview of criminal law, often at the expense of principles of social justice.
Social issues are increasingly viewed through the lens of criminalisation, framing them as threats rather than challenges to be addressed through social policies
such as public health initiatives, access to rights, or support-oriented or educational
interventions. For instance, the criminalisation of practices like HIV transmission or drug use shifts the focus from public health concerns to punitive measures.

This approach, which portrays social problems as imminent threats necessitating
enhanced efforts to protect an alleged vulnerable society, can fuel authoritarianism and populism while limiting personal freedoms. By creating dichotomies
of “good” versus “bad”, and attributing responsibility for structural issues to individuals or communities, criminalisation exacerbates societal tensions and marginalises already disenfranchised communities.

Moreover, the pervasive reach of criminal law into everyday life has worrying social
implications. Instances where individuals hesitate to seek necessary assistance
due to fear of legal repercussions, such as medical care for drug overdoses or protection and justice in the case of violence, illustrate the chilling effect of criminalisation. Similarly, criminalising survival strategies like migration or sex work further marginalises already vulnerabilised individuals and perpetuates inequalities.

Stigmatisation, social isolation, and barriers to organising or accessing essential services are among the detrimental effects of criminalisation. Despite its purported aim to protect the most vulnerable, criminalisation often increases their susceptibility to harm and perpetuates cycles of disadvantage. Furthermore, the wide-ranging and sometimes unforeseeable social consequences
of criminalisation, such as homelessness or increased poverty, highlight the complexities and drawbacks of this approach.

Recommendations:

  • Tackle social issues through comprehensive social policies, including initiatives designed to enhance access to rights, healthcare, and education.
  • Advocate for decriminalisation in areas such as abortion, HIV, sex work, drug use, and poverty-related crime, with practical examples demonstrating positive outcomes.
  • Safeguard the right of criminalised and disenfranchised communities to self-organise and establish networks of support.
  • Engage criminalised and disenfranchised communities in policy-making processes.
  • Implement harm reduction strategies with proven effectiveness, illustrated by many successful case studies.

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Crimline: Crime and Punishment of Women in Germany

by Friederike Faust

Why do women commit crime, and how should they be punished? This CrimLine reconstructs in excerpts how the social image of criminal women, corresponding criminological explanations as well as penal policies have changed in Germany.

Delinquency and norm violations by women have always been in particular need of explanation, as they diverge with conceptions of the female nature and role. Linked to the question of the causes and motives of female criminality is the question of the appropriate and effective punishment of women.

This CrimLine is intended to help understand how today’s women’s penal system is organized legally and politically. The CrimLine reveals the social morals and imaginaries about female crime that come to shape the contemporary treatment of incarcerated women. Spectacular criminal cases will be used to illustrate how women’s crimes are dealt with differently over the years and in accordance with changing social gender relations. These social debates also reflect the paradigm shifts in the criminological theorization of female delinquency. At the same time, criminology as an applied science influences national and international penal politics and legislation, and thus has sever impact on the everyday experiences of sentenced and imprisoned women.

Vom unverbesserlichen Gewohnheitsverbrecher zum gefährlichen Sexualstraftäter: Sicherungsverwahrung in Zeiten von Corona.

Von Hildegard Wahle und Friederike Faust

Im Jahr 2020 befanden sich in Deutschland 589 Personen in Sicherungsverwahrung, eine davon war eine Frau. Die Sicherungsverwahrung betrifft vor allem jene Personen, die schwere Gewalt- oder Sexualstraftaten begangen haben und bei denen auch nach Ende der Haftstrafe eine erhebliche Gefährlichkeit vermutet wird. Die Sicherungsverfahrung in Deutschland ist daher der rechtlichen Definition nach keine Strafe sondern eine Maßregel. Da sie sich an eine verbüßte Haftstrafe anschließt, dient sie nicht dem Schuldausgleich sondern der gesellschaftlichen Sicherheit und Prävention. Ihr Maß bemisst sich nicht, wie das der Strafe, an der Schuld des*r Täter*in sondern an seiner*ihrer Gefährlichkeit. Anders als die Haftstrafe kann sie auf unbegrenzte Zeit veranlasst werden. Regelmäßige Begutachtungen entscheiden dann über die Möglichkeit einer Entlassung. 

Hildegard Wahle war lange Zeit für die AIDS-Hilfe Soest tätig. Dort beriet und begleitete sie inhaftierte Menschen in der nahegelegenen Justizvollzugsanstalt Werl. Seit ihrer Pensionierung begleitet und unterstützt sie ehrenamtlich einige Männer in der Sicherungsverwahrung. Hier erzählt sie aus dem Alltag in der Sicherungsverwahrung.

Seit mehr als fünf Jahren begleite ich nun in der JVA Werl zwei unterschiedliche Gruppen in der Sicherungsverwahrung (SV). Einmal im Monat, immer am frühen Abend, treffen wir ehrenamtlichen Betreuer*innen uns für circa zwei Stunden mit den Gruppen in der Anstaltskirche. Die Gruppen existieren schon viele Jahre und werden von Seelsorgern der JVA hauptamtlich begleitet. In der einen Gruppe reden wir über all jene Themen, die die Männer so umtreiben. Sehr persönliche Angelegenheiten werden jedoch vorrangig in Einzelgesprächen mit den Ehrenamtlichen erörtert. Die andere Gruppe beschäftigt sich mit Bibel- und Meditationstexten , wobei aber auch persönliche  Anliegen der SVer immer Vorrang und Platz haben. Nun sind die Herren in der SV  sehr betrübt, weil seit der Coronawelle im März 2020 alle Aktivitäten wie Gruppentreffen, Einzelbesuche usw. nicht mehr stattfinden dürfen. Das Wenige, was die Untergebrachten hatten, ist nun auch erst mal nicht möglich.

Neben der Begleitung der Gruppen habe ich auch zwei Herren in Einzelbetreuung. Kurzzeitig waren Einzelbesuche unter erschwerten Schutzmaßnahmen erlaubt. Doch inzwischen können sie auch nicht mehr stattfinden. Einer der Herren, der sowohl zur Gruppe kommt als auch von mir einmal monatlich besucht wird, hält telefonisch Kontakt zu mir. Er ruft mindestens einmal wöchentlich an. Grundsätzlich wäre es möglich, dass ich ihn anrufen kann, aber der Sicherungsverwahrte hat nicht nur die Kosten für ein Gespräch nach Außen, sondern auch für ein Gespräches von Außen nach Innen zu tragen. Und die Telefonkosten in Haft sind teuer: Die Kosten für eingehende Anrufe belaufen sich auf pauschal 15 € monatlich, die Kosten für die Einheit von der JVA nach draußen belaufen sich auf 0,04 €. Daher verzichtet er darauf angerufen zu werden.

Die Sicherungsverwahrung wurde 1933 mit dem Gesetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher entsprechend damaliger europaweiter strafrechtlicher Veränderungen und beeinflusst von der Strafrechtslehre Franz von Liszts eingeführt. Sie reagiert damit auf die damals virulente Figur des unverbesserlichen Gewohnheitsverbrechers, über die sich die Forderung und Praxis legitimiert, regelmäßig rückfällige Straftäter*innen dauerhaft und unter besonders harten Bedingungen unschädlich zu machen. Die Maßregel der Sicherungsverwahrung wurde schnell von den Nationalsozialist*innen missbraucht: Bereits 1934 wurde sie 3723 mal angewendet und zur Demonstration nationalsozialistischer Ordnungspolitik genutzt. Sie fand vor allem Anwendung bei wiederholter kleinerer und mittlerer Vermögenskriminalität. Auch wenn das Gewohnheitsverbrechergesetz nach 1945 unverändert fortbestand, so ging die Anordnung der Sicherungsverwahrung deutlich zurück und die Gerichte zeigten sich zurückhaltender, einen solch gravierenden Eingriff in die Freiheit anzuordnen. Schließlich wurden die gesetzlichen Voraussetzungen für die Sicherungsverwahrung sogar verschärft: So wurde Ende der 1960er Jahre entschieden, dass sie nur noch als Mittel zur Bekämpfung schwerster Kriminalität bei nicht besserungsfähigen Täter*innen verhängt werden dürfe; sie wurde zudem auf maximal zehn Jahre beschränkt. Bis 1996 sank die Zahl der Sicherungsverwahrten auf 172. Nun befanden sich hauptsächlich Sexual- und Gewalttäter*innen in Verwahrung.

Die JVA Werl ist die zweitgrößte Haftanstalt für Männer in NRW und die einzige Anstalt des Landes mit einer Sicherungsverwahrung. Für die insgesamt ca. 900 Strafgefangenen stehen drei Häuser mit 686 Einzelhafträumen, 50 Zwei-Mann-Hafträume und 36 Drei-Mann-Hafträume zur Verfügung. Die zusätzlichen 140 Sicherungsverwahrte leben nach Verbüßung ihrer Strafe in einem separaten Wohnheim in Einzelzimmern. Um dem vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte angemahnten Abstandsgebot zwischen Maßregel und Haft gerecht zu werden und den Unterschied zwischen Strafe und SV deutlich zu machen, wird von Zimmern gesprochen, nicht von Zellen. Die Zimmer der Einzelnen sind sehr gut ausgestattet. Sie verfügen über eine große Nasszelle und eine Pantryküche (Miniküche).  So besteht auch die Möglichkeit des gemeinsamen Kochens. Zudem hat jede Abteilung auch eine Gemeinschaftsküche, die nach Absprache genutzt werden kann. Ebenso stehen Gefrierfächer zur Verfügung, um das beim Einkauf erworbene Gefriergut sachgerecht lagern zu können.

Die Zimmer der SVer sind alle mit einem Telefon ausgestattet. Anrufe aus der Anstalt müssen genehmigt werden. Ebenso müssen Personen, die angerufen werden, ihre Zustimmung geben.  Gespräche, die von den Zimmern aus geführt werden,  können abgehört werden. Kontakt über Briefe ist jederzeit möglich, weshalb ich auch hin und wieder schreibe. Die Herren freuen sich immer wieder über Post von Außen, die nicht vom Gericht, der Staatsanwaltschaft oder dem Anwalt kommt. Selber zu schreiben haben sie jedoch keine Lust.

Da tagsüber die Zimmertüren nicht verschlossen sind, können sich die Untergebrachten frei in ihrer Abteilung bewegen. Einige Herren kochen auch gemeinsam, hören Musik oder schauen sich DVDs an. Es besteht die Möglichkeit, sich Musik und Filme über entsprechende Versandhäuser zu besorgen. Damit ist zwar für etwas Kurzweil gesorgt,  nichtsdestotrotz ist die Zeit für die SVer noch schwieriger und einsamer als vor Corona. Einige der Untergebrachten arbeiten in den JVA ansässigen Betrieben wie Holz- und Metallverarbeitung. Einer ist auch als Hausarbeiter tätig. Der Verdienst hierfür richtet sich nach den Tätigkeiten.

Während der Lockdowns fanden Freizeitangebot wie Sport und Gruppentreffen – auch Therapiegruppen – nicht statt.  Eine Zeit lang waren auch die Betriebe geschlossen. Einzig die Bäckerei und Küche wurden betrieben.  Mittlerweile ist auch das Arbeiten unter Einhaltung der sogenannten Corona-Regeln in den Betrieben wieder möglich.

In den 1990er Jahren wird die Sicherungsverwahrung von Politik und Gesellschaft wiederentdeckt. Die kriminalpolitischen Debatten werden fortan vom Thema Sicherheit und Prävention geprägt. Ein Anstieg in der Alltagskriminalität führt zu einer größeren Verunsicherung der Bevölkerung, die Angst vor eigener Viktimisierung steigt. Hohe Rückfallquoten unter Haftentlassenen lassen Zweifel am Resozialisierungsmodell des Strafvollzugs aufkommen. In den Massenmedien dramatisiert sich die Berichterstattung über Kriminalität und die Aufdeckung dramatischer Fälle von Kindesmissbrauch und -tötung schockieren die Öffentlichkeit. Politische Entscheidungsträger*innen geraten unter Handlungsdruck. Ihre Reaktionen zielen vorranging auf die Beruhigung des öffentlichen Unsicherheitsempfindens und orientieren sich weniger an der Lösung bzw. Reduzierung konkreter Gewaltphänomene. In diesem Sinne tritt 1998 das „Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten“ in Kraft, das fortan die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung im Anschluss an die Strafhaft erleichtert; die Höchstdauer von zehn Jahren wird rückwirkend aufgehoben.

Die SVer richten schon seit vielen Jahren Gemeinschaftsfeste wie Frühlings-, Sommer- oder Herbstfest aus, wobei immer auch gegrillt wird. Von einer einheimischen Fleischerei wird entsprechend Fleisch bezogen. Genaue Mengenangaben der Einzelnen werden per Sammelauftrag bestellt. Andere Lebensmittel und Getränke werden über den Anstaltslieferanten bezogen. Im jeweiligen Abteilungsflur werden die Tische themenbezogen eingedeckt. Ein besonderes Highlight ist die Adventsfeier. Zu diesen Festen werden neben Angehörigen auch wir Ehrenamtlichen sowie die zuständigen Betreuungsbeamten*innen und der Anstaltsleiter eingeladen. Wir Ehrenamtliche lernen bei dieser Gelegenheit die zuständigen Beamt*innen, die auch häufiger mal wechseln, kennen.

Wie vieles anderes mussten und müssen auch diese Feste und Veranstaltungen leider Corona bedingt ausfallen. Alle haben die AHA Regeln, also Abstand – Hygiene – Alltagsmaske, einzuhalten. Seit dem 24. Mai 2020 sind einige Fälle von Covid-Erkrankungen in der JVA aufgetreten. Alle Häftlinge und SVer mussten sich daher in ihren Zellen bzw. Zimmern aufhalten. Weder Umschluss noch gegenseitige Besuche waren erlaubt. Inzwischen wurde der größte Teil der Insassen geimpft und Besuche können unter Auflagen wieder stattfinden. Doch die Gruppentreffen bleiben jedoch weiterhin abgesagt.

Literatur

Drenkhahn, Kirstin & Christine Morgenstern 2012. Dabei soll es uns auf den Namen nicht ankommen – Der Streit um die Sicherungsverwahrung. Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft 124(1), URL: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zstw-2012-0005/html

Laubenthal, Klaus 2007. Die Renaissance der Sicherungsverwahrung. In: Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft 116:3. URL: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zstw.116.3.703/html

Vulnerabilising criminalised subjects. On the Entanglements of Care and Punishment

Friederike Faust, Agata Chełstowska, Agata Dziuban, Justyna Struzik

Researching criminalisation and the punitive turn, we are familiar with the scholarly work on the construction of particular social groups or behaviours as risks to social order and security. The politics of criminalisation, crime control and policing necessitate rely upon and maintain figurations of dangerousness, monstrosity and threat. However, during discussion we had among our research team, we noticed that the subjects we encounter in our new research sites seem to be more complex, revealing dimensions of vulnerability and victimisation, although criminalised and sometimes even convicted. They seem to resist a categorisation as either threatening or vulnerable, as either innocent or guilty, as either perpetrator or victim. These subjects – transgressing one-dimensional and simplistic categorisations – have aroused our interest. Within regimes of crime control, policing and punishment they are not only governed through coercion, prosecution and confinement, but also through care and protection. Figures such as the female offender-as-victim that emerged within feminist criminology and entered into prison policy and practice seem to blur the lines between care and punishment, innocence and guilt, and victim and threat.

As anthropologists and sociologists studying contemporary politics of criminalisation we are concerned with the social lives of criminal law and crime control policies. As outlined by the anthropology of policy (Shore/Wright 1997), policies and laws work on people, they produce, and react to, figures of crime. To analytically engage with subject construction or figurations, we find Michel Foucault’s distinction between the subject of the offender and the delinquent particularly helpful that he introduces in his famous study on discipline and punishment (1977). The offender, according to Foucault, is constituted through the isolated act of rule violations. Thus, he is the subject known and constituted by criminal law. The delinquent, however, is called into being within the processes of punishment and judicial procedures. Subjected to police, judges, attorneys, prison administration and so on, the delinquent is not only constituted through the act of rule violation.

Following the criminal justice rationality of correction and just sentencing, the delinquent is constituted through their biography, personality and social conditions. It`s within the subjection of the delinquent, where according to Foucault, psychiatric and judicial discourses meet and merge. It is here, where psychiatric knowledge confuses the judicial attribution of responsibility. In our research we engage with different subjects constructed as “delinquent”: with women who undergo abortion, with sex workers, with people who use drugs and with female prisoners.  

To illuminate subject constructions at the intersection of criminalisation and vulnerabilisation, a  gender theoretical perspective is particularly promising. Foucault writes that the intertwining of the judicial and psychiatric discourses allowed for the figure of the dangerous individual to emerge. And several other scholars have pointed to the construction of criminals as monsters or risks. The subjects we are concerned with are, however, not so dangerous, and not so monstrous. Instead, engaging with certain gendered and infantilised notions of victimhood, vulnerability and innocence allows us to craft out the nuances, complexities and contradictions within what is considered dangerous to the normative and moral social order. Therefore, a gender perspective promises to interrogate, and to add nuances to theorisations of criminalisation and punishment.

Carceral-care, as defined by Ghazah Abbasi (Abbasi 2020) is a situation whereby “disciplinary tactics intertwine state repression with state care”. Carceral-care programs:

  • „are designed to promote material and psychological well-being of carceral populations”
  • are characterized by a “paradoxical nature”
  • „are neither purely coercive nor purely consensual, but contain elements of both coercion and consent, care and incarceration”
  • individualize a problem, obscuring the systemic root of suffering

Other social sciences scholars have theorized about systems which provide both care and criminalisation as “jailcare” (Sufrin 2017), “carceral protection” (Musto 2019) “penal welfare system” (Gruber, Cohen, und Mogulescu 2016). The concept of carceral care helps us understand the complexities of criminalisation policies. The motivation for these policies contain both concerns about the danger of the criminalised activity (e.g. drug use, sex work) and concerns for the criminalised subjects (e.g. people who use drugs, sex workers). This concern, however, does not increase the groups’ agency, as they are being infatilised, victimised, portrayed as unable to make fully responsible decisions.

This blog post is a summary of the introduction to the workshop “Vulnerabilising criminalised subjects: Entanglements of Gender and Crime“ facilitated by Friederike Faust and Agata Chełstowska. The Workshop was held on Friday, June 11th 2021 via Zoom platform, as a part of CrimScapes’ first Thematic Seminar. During the workshop four project researchers presented insights from their research on sex-work (dr Agata Dziuban), drug use (dr Justyna Struzik), abortion (dr Agata Chełstowska) and women’s prisons (dr Friedrike Faust).

Abbasi, Ghazah. 2020. „Discipline and Commoditize: How U-Visas Exploit the Pain of Gender-Based Violence“. Feminist Criminology 15 (4): 1–28.

Foucault, Michel. 1977. Discipline and Punish: The Birth of the Prison. New York: Random House.

Gruber, Aya, Amy J. Cohen, und Kate Mogulescu. 2016. „Penal welfare and the new human trafficking intervention courts“. Florida Law Review 68 (5): 1333–1402.

Musto, Jennifer. 2019. „Transing Critical Criminology: A Critical Unsettling and Transformative Anti-Carceral Feminist Reframing“. Critical Criminology, Nr. 27: 37–54. https://doi.org/10.1007/s10612-019-09434-y.

Shore, Chris/Wright, Susan. 1997. Anthropology of policy: critical perspectives on governance and power. New York; London: Routledge.

Sufrin, Carolyn. 2017. Jailcare: Finidng the safety net for women behind bars. Oakland, CA: University of California Press.