The "Stadtlabor for Multimodal Anthropology" aims at developing ‘an anthropology of/as urbanism’. It critically explores governmental, everyday, insurgent and more-than-human practices of city making. It also experiments with ethnography as a more-than-textual, multimodal practice.

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Multimodale Werte: Zur Institutionalisierung mehr-als-textueller Ethnographie

In diesem Text wollen wir zum einen das Stadtlabor für Multimodale Anthropologie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin vorstellen und über unsere Projekte der letzten Jahre reflektieren.


Abstract:

In diesem Text wollen wir zum einen das Stadtlabor für Multimodale Anthropologie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin vorstellen und über unsere Projekte der letzten Jahre reflektieren. Zum anderen soll der Wert von mehr-als-textuellen ethnographischen Projekten diskutiert und das Spiel als multimodal-anthropologisches Format beleuchtet werden. Während in den Anthropologien, wie in anderen sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen auch, das Schreiben und der Text ausschlaggebende Wissenspraktiken- bzw. -instrumente sind, nutzt die multimodale Anthropologie bewusst eine Vielzahl von Modalitäten, um diverse sinnliche Formen der Wissensproduktion gezielt in die Forschung miteinzubeziehen. In der mehr-als-textuellen Ethnographie wird das Textuelle zu einer von vielen möglichen Formen der ethnographischen Praxis und bildet nicht dessen bestimmende Methode. Eine mehr-als-textuelle Anthropologie schafft somit neue Zugänge für die anthropologische Praxis – gleichzeitig bringt sie neue Einschränkungen und Schwierigkeiten mit sich. Im Mittelpunkt dieses Textes steht daher eine Herausforderung bzw. ein Dilemma, mit der bzw. dem wir uns bei unserer Beschäftigung mit multimodalen Ansätzen immer wieder konfrontiert sehen und welche viele unserer Kolleg*innen ebenfalls beschäftigten: Wie können mehr-als-textuelle anthropologische Projekte bewertet und institutionalisiert werden? Diese Frage hat sich bei unseren eigenen multimodalen Erkundungen immer wieder als dringlich erwiesen. Denn trotz der vielseitigen Inspirationen, die unsere jüngsten multimodalen Projekte bereitstellten, sorgen diese ebenso für Irritationen, denn auch hier blieb das Gefühl, trotz mehr-als-textlicher Werkzeuge, nicht alles erfassen, beschreiben oder festmachen zu können. Im Folgenden möchten wir die Frage nach dem ethnographischen Wert sowie die besonderen Herausforderungen bei der Auswertung multi-modaler Produktionen erläutern und diskutieren. 

Criado, T.S., Farías, I. & Schröder, J. (2022). Multimodale Werte: Zur Institutionalisierung mehr-als-textueller Ethnographie. In: I. Kölz & M. Fenske (Eds.), Lebenswelten gestalten. Neue Felder und Forschungszugänge einer Designanthropologie (pp.27-43). Würzburg:  Königshausen & Neumann Verlag | PDF

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