Algorithmen sind ein wichtiger Teil der Infrastruktur von Social Media Plattformen. Sie ordnen die Inhalte, die die Nutzer*innen sehen können. Dabei folgen sie bestimmten Regeln, durch die sie Inhalte in eine bestimmte Rangfolge bringen und diese somit (un-)sichtbarer machen. Welche Inhalte als relevant gelten und somit höher gewertet werden, ist abhängig von verschiedenen Aspekten wie beispielsweise der Interaktionen mit dem Post oder der Art des Mediums. Ein Beispiel ist der Algorithmus, der die Timeline auf Twitter generiert und versucht, vorauszusagen, welche Inhalte für die individuellen Nutzer*innen am interessantesten sind. Dafür berücksichtigt er unter anderem Aspekte wie Rezenz (wie lange ist Posten her?) und Engagement (Retweets, Klicks und Likes u.ä.), aber auch die Anzahl der Follower*innen oder die Location. Welche Kriterien der Algorithmus genau einbezieht und wie diese gewichtet sind, ist nicht öffentlich. Algorithmen sind somit wesentlich an den Kurationsprozessen beteiligt, die in Social Media Plattformen stattfinden. Aus dieser Perspektive werden Algorithmen zu Akteur*innen: Sie handeln selbstständig und entziehen sich für viele der Nachvollziehbarkeit, da sie sich ständig verändern und der Quellcode nur den Programmierer*innen bekannt ist. Obwohl Algorithmen integraler Bestandteil sind, treten sie für Nutzer*innen vor allem dann in Erscheinung, wenn sie sich verändern und die Plattform nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Algorithmen folgen einer spezifischen Logik der Sichtbarmachung und sind somit nicht neutral.
Ein Gedanke zu „Algorithmen“
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