Prisma

Transkulturelle Geschichte des Judentums

Prof. Dr. Liliana Ruth Feierstein – Humboldt-Universität zu Berlin


 

Transkulturelle Geschichte des Judentums an der Humboldt-Universität zu Berlin

Der systematische Ausschluss jüdischer Denker_innen und jüdischen Denkens aus den Universitäten in Deutschland, der sich institutionell in Form des Antisemitismusstreits an der Berliner Universität (1879–1881) manifestierte, verwandelte sich mit viel Ironie der Geschichte gewissermaßen in einen Segen. Da man nicht für die nationale Mehrheit „taugte“ und marginalisiert war, entstand parallel eine kreative Bewegung alternativen Wissens. Aus dieser gingen einige der bedeutendsten Beiträge des als deutsche Geistesgeschichte gültigen Kanons hervor – sowie ein großer Teil des theoretischen Backgrounds des Faches Kulturwissenschaft.

Diese Geschichte der Kulturwissenschaft ist eine Geschichte der Bewegung an den Grenzen, des Marginalen, der Spuren, der Ausnahmen und Details, der Indizien und Mikrogeschichte. Auch des anderen Denkens, der Isolation, der Verbrennung und des Exils, des Zuhörens, des Echos der Vergangenheit sowie des elliptischen Verstehens von etwas, das nicht da, aber trotzdem spürbar ist.

Seit 2014 gibt es an der Humbold-Universität zu Berlin den Lehrstuhl für Transkulturelle Geschichte des Judentums am Institut für Kulturwissenschaft.

Von Oktober 2014 bis April 2017 war Liliana Ruth Feierstein Juniorprofessorin, seit Mai 2017 ist sie Professorin für Transkulturelle Geschichte des Judentums am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt im Bereich der extraterritorialen Kulturen (Jüdische Geschichte und Kultur, Geschichte und Kultur der Sinti und Roma, Esperanto). Damit einher gehen Theorien der Diaspora, Kosmopolitismus und entangled history. Weiterhin beschäftigt sie sich mit philosophischen Fragestellungen: Ethik und Differenz (Benjamin, Levinas, Derrida), der „jüdischen Aufklärung“ (Maimonides, Spinoza, Hermann Cohen) sowie interkultureller, interreligiöser Bildung und Integration (Antisemitismus, Antiziganismus).

 

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Aktuelles..

Promotionskolleg „Gebrochene Traditionen? Jüdische Literatur, Philosophie und Musik im NS-Deutschland“

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende und am Thema Interessierte,

wir freuen uns sehr, Ihnen heute mitteilen zu können, dass die Hans-Böckler-Stiftung die Förderung eines neuen interdisziplinären Promotionskollegs Gebrochene Traditionen? Jüdische Literatur, Philosophie und Musik im NS-Deutschland“ (PK 057) bewilligt hat.

Zum frühesten Beginn im Mai 2024 werden bis zu neun Promotionsstipendien für die erste Förderphase des Kollegs ausgeschrieben. Ziel des Promotionskollegs ist es, aus philosophischer, literatur-, musik- und religionswissenschaftlicher Perspektive die Kenntnisse zum jüdischen kulturellen Leben in einem seit 1933 zunehmend separierten jüdischen Kulturkreis innerhalb NS-Deutschlands zu erweitern. Das Kolleg reiht sich damit ein in die internationalen Bemühungen der NS- und Holocaust-Forschung. 

Das Kolleg wird seinen Sitz in Berlin am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg haben und gemeinsam von den folgenden Forschungsinstitutionen getragen:

  • Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder,
  • Buber-Rosenzweig-Institut für Jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und der Gegenwart an der Goethe-Universität Frankfurt/Main,
  • Lehrstuhl für die Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

Mit freundlichen Grüßen,

Prof. Kerstin Schoor, Prof. Christian Wiese, Prof. Jascha Nemtsov

Informationen zur Ausschreibung finden Sie in der Datei unter continue reading. 

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