Do, 12. und Fr, 13. Juni 2025, Humboldt-Universität zu Berlin
Anmeldung bis 15.05.2025 – Link zu Anmeldungsmöglichkeiten
Antisemitismus beeinflusst als gesamtgesellschaftliche Herausforderung Erziehung und Bildung und ihre Institutionen und damit auch die Universität als Ort der wissenschaftlichen Erkenntnisbildung und der Wissensvermittlung. Die Fachtagung mit Workshop eröffnet einen Raum in der Universität für die sachliche Beschäftigung mit Antisemitismus und den Umgang damit in Bildungskontexten.
Fachtagung und Workshop für Studierende, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Promovierende, Postdocs und Lehrende an Hochschulen
Antisemitismus beeinflusst als gesamtgesellschaftliche Herausforderung Erziehung und Bildung und ihre Institutionen. In der Bundesrepublik wirkt er auch nach 1949 und auch in der Migrationsgesellschaft fort. Diese Situation hat sich vor allem in den letzten Jahren durch das Erstarken antidemokratischer und rechtsextremer Positionen sowie durch globale Konflikte verschärft. Seit dem 7. Oktober 2023 ist zudem eine Zunahme des globalen – auch israelbezogenen – Antisemitismus festzustellen.
Universitäten und Schulen als gesellschaftliche Institutionen sind Austragungsorte dieser Konflikte. Zugleich sind sie Orte der Bildung von Erkenntnissen bzw. der Vermittlung von Wissen über Antisemitismus in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen.
Die Fachtagung macht beide Herausforderungen zum Gegenstand für die (Weiter-)Qualifikation von (angehenden) Lehrkräften als auch für (zukünftige und erfahrene) Lehrende an der Universität. Zudem soll ein Forum eröffnet werden, um in der Universität einen Raum für die sachliche Beschäftigung mit Antisemitismus und den Umgang damit zu geben – somit richtet sich die Einladung auch bewusst an Studierende, Promovierende, Postdocs und Lehrende.
Bei der Veranstaltung geht es darum, Wissen über die gesellschaftlichen und subjektstrukturellen Bedingungen von Antisemitismus in Bildungseinrichtungen zu vermitteln und aggressives Ressentiment und Hass als ein Problem, das ein fachübergreifendes und bildungspolitisches Querschnittsthema für Erziehung und Bildung darstellt, gemeinsam zu diskutieren. Ebenfalls wird das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus wie auch zum Geschlechterverhältnis in Vorträgen und Workshops miteinbezogen.
Ziel ist es – insbesondere in den Workshopteilen – (angehende) Lehrkräfte darin zu unterstützen, Antisemitismus zu einem Gegenstand von politischer Bildung und einer Erziehung zur Mündigkeit zu machen, um ihrer Verantwortung für Heranwachsende und deren Integration in eine demokratische Öffentlichkeit gerecht zu werden. Für Lehrende an der Universität soll zudem ermöglicht werden, sich mit der Rolle der Universität als öffentlicher Institution in der Demokratie zu befassen und den Umgang mit Antisemitismus in der universitären Lehre zu reflektieren.
Programm
Do, 12.6.2025
14:00-14:30 Begrüßung mit inhaltlicher Einführung, Grußworte
Vorträge mit Diskussion
14:30-15:30 Prof. Dr. Liliana Ruth Feierstein (HU Berlin): Antisemitismus. Ein Blick aus der jüdischen Geschichte
15:30-15:45 Uhr Pause
15:45-16:45 Uhr Matti Traußneck (Marburg a. d. Lahn): Zum Verhältnis von Antisemitismus, Rassismus und sexueller Differenz
16:45-17:15 Uhr Pause
17:15-18:15 Uhr Prof. Dr. Claudia Globisch & Maximilian Hauer: Was denken Lehrkräfte über Antisemitismus?
18:15-18:30 Uhr Ausblick auf den nächsten Tag
19:00 Abendessen/Restaurant
Fr. 13.06.2025
Input
9:00-9:45 Uhr Marina Chernivsky (Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung & OFEK e.V., Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung Berlin/Potsdam): Antisemitismus in Bildungsinstitutionen (Arbeitstitel)
9:45-10:00 Uhr Pause
Parallele Workshops
10:00-11:30 Uhr
Workshop 1: Dirk Sadowski (Eckert-Institut) & Shila Erlbaum (Zentralrat der Juden in Deutschland): Antisemitismus in Schulbüchern? Zur Darstellung von Jüd:innen und Judentum in Bildungsmedien (Arbeitstitel)
Workshop 2: OFEK e.V., Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung: Antisemitismus in Bildungsinstitutionen (Arbeitstitel)
Workshop 3: Dr. Viola Beckmann (Evangelische Akademien in Deutschland e.V.) / N.N.: Geschlechterforschung und das ‚Verschwinden‘ der kritischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus
Workshop 4: Samuel Stern/Bijan Razavi (Bildungsstätte Anne Frank): Moderner Antisemitismus – politischer Rechtsruck und Autoritarismus als gesamtgesellschaftliches Problem
11:30-12:00 Pause
12:00-13:00 Plenum: Gemeinsame Diskussion der Workshop-Erfahrung
13:00-14:00 Uhr Mittagspause
14:00-16:00 Uhr Perspektivgespräch: Antisemitismus als Herausforderung für universitäre und schulische Bildung
Moderation: Liliana Feierstein & Jeannette Windheuser
Dr. Ricarda Biemüller (AK kritische Bildungsforschung, IfS Frankfurt a. M.), Prof. Dr. Kristin Platt (Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Ruhr-Universität Bochum), N.N. (Studierendengruppe Tacheles), Mehmet Can (Lehrer Rütli-Campus Berlin), N.N. (Universitätsleitung), Dr. Ursula Fuhrich-Grubert (Zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte HU Berlin)
16:00-16:15 Uhr: Verabschiedung