Die Struktur des Selma Stern Zentrums verbindet die sieben wichtigsten Akteure der wissenschaftlichen Untersuchung des Judentums in seinen religiösen wie kulturellen Ausprägungen der Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg (Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin, Technische Universität Berlin, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Universität Potsdam, Abraham Geiger Kollegs und Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien in Kooperation mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar). Durch die aktive Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Selma Stern Zentrum ist eine herausragende Basis für innovative und zukunftsweisende Forschungen gegeben. Mit der PostDoc-Akademie wird zudem die Nachwuchsförderung in der Phase zwischen Promotion und Professur besonders gefördert. Die PostDocs des Zentrums, die unterschiedlichen Disziplinen verpflichtet sind, werden sowohl inhaltlich als auch im Bereich des Wissenschaftsmanagements ausgebildet und sind aktiv mit der Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden betraut.
Von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Arbeit ist der Umstand zu werten, dass das Zentrum die gesamte Bandbreite des Judentums in den wissenschaftlichen Fokus nimmt. Dies erfordert, dass das Zentrum sich zum einen nicht auf eine Leitdisziplin wie etwa die Geschichtswissenschaft oder die Kulturwissenschaft beschränkt sondern die historischen, philosophischen und religiösen Dimensionen des Judentums in den wissenschaftlichen Fokus rückt. Gleichzeitig gibt die Multidiversität des Judentums die hermeneutischen, methodischen Fragen und Gegenstände vor, die eine interdisziplinäre Erforschung erfordern.
Historisch und gegenwärtig ist in keiner anderen Region Deutschlands die Entwicklung jüdischer religiöser Traditionen über die religionswissenschaftliche Selbstreflexion (Exegese, Theologie, Religionsphilosophie) bis zur akademischen Erforschung (Geschichte, Soziologie, Kulturwissenschaft) so umfassend institutionell verankert wie in der Region Berlin/Brandenburg. Dazu gehören die klassische Judaistik an der FUB, die Jüdischen Studien und die School of Jewish Theology an der UP, das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU, die deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte an der Viadrina und die in verschiedenen Fächern angebundenen Jüdischen Studien an der HU und FUB. Mit der Professur für die Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar wird das Spektrum um ein gewichtiges Forschungsfeld ergänzt. Durch die Beteiligung des Instituts für Jüdische Theologie der UP am Zentrum ergibt sich europaweit einzigartig die Möglichkeit zur Zusammenarbeit von konfessionsgebundenen und konfessionsneutralen Fächern.
Unter dem Dach des Selma Stern Zentrums geht die Wissenschaft mit theologischer Ausbildung und religionswissenschaftlicher Selbstreflexion eine fruchtbare und zukunftsweisende Verbindung ein.