Die Sprachen der Menschenrechte. Zum Versprechen des Universalismus und seiner Probleme

Dr. Lutz Fiedler (Professurvertretung 2024/25)

BA-/MA-Seminar (Link zu Agnes)

Die Idee der Menschenrechte hat eine lange Tradition. Doch im Unterschied zu ihrem abstrakten Charakter, der auf universelle Geltung zielt, ist sie immer in konkreten historischen Situationen formuliert worden. Es sind diese unterschiedlichen Konstellationen der Anrufung und Proklamation von Menschenrechten, denen wir uns im Seminar zuwenden wollen, um dadurch zugleich einen Einblick in die „Paradoxien“ wie „Aporien der Menschenrechte“ (Hannah Arendt) zu gewinnen. Verschiedene methodische Fragen werden uns im Laufe des Seminares begleiten: In welchen historischen Augenblicken wurde sich auf die abstrakte Idee der Menschenrechte als Versprechen, aber auch zur Durchsetzung politischer Interessen bezogen? Welche historischen Kollektiverfahrungen sind in das Ringen um die Durchsetzung von Menschenrechten eingegangen. In welchem Zusammenhang steht die partikulare Genesis der Menschenrechte einerseits und ihre universelle Geltung andererseits? Auch wenn die moderne Geschichte der Menschenrechte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, werden wir uns im Seminar vorrangig (wenn auch nicht ausschließlich) auf die zweite Hälfe des 20. Jahrhunderts beschränken.