Prof. Dr. Galili Shahar (Gastprofessor)
In der Vorlesung wird die Frage der jüdischen Moderne (was heißt es überhaupt, als Jude modern zu sein) mit den Hauptlinien der Tradition assoziiert, mit den Umbrüchen, Krisen und Inversionen von Lebensformen, Begriffen und Gedankengängen des Judentums dargestellt.
Als Ansatzpunkt werden wir den Fall Baruch Spinoza, einen jüdischen Denker der Neuzeit, mit dem Fall Shabbtai Zvi, einer jüdischen messianischen Figur, verknüpfen, um das „doppelte Gesicht“ der Moderne zu erkennen und die Dialektik zwischen einer liberalen, säkularen Form und einer theologischen, messianischen Form einer jüdischen Moderne zu dekonstruieren, die Spannung nämlich zwischen Aufklärung und Tradition auf dem Kopf zu stellen. Auf diesem Weg diskutieren wir Gegensätzen, Affinitäten und Inversionen, die zwischen und innerhalb einigen Formen der jüdischen Moderne walten, die bis in die Gegenwart das Leben in Israel-Palästina prägen.