Bodenfruchtbarkeitsversuch Thyrow (DVI)



Allgemeine Angaben
Versuchsbezeichnung Bodenfruchtbarkeitsversuch Thyrow
Jahr der Anlage 1938
Lage
Bundesland Brandenburg
Landkreis Teltow-Fläming
Geografische Koordinaten 52° 15’ 10’’ N, 13° 14’ 08’’ O
43 m über NN
Einrichtung; Anschrift Humboldt-Universität zu Berlin
Lehr- und Forschungsstation Freiland
Dorfstraße 9, 14974 Thyrow
WEB-Seite http://www.agrar.hu-berlin.de/fakultaet/einrichtungen/freiland/thyrow/standardseite
Versuchsbeschreibung
Versuchsfrage Wirkung unterschiedlicher Formen und Mengen organischer Dünger auf Bodenfruchtbarkeit und Ertragsleistung eines Sandbodens
Entwicklung Die Anlage dieses Versuches erfolgte 1938 unter der Bezeichnung “Dauerversuch zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit durch Zufuhr organischer und sonstiger Stoffe”. Es wurde angestrebt, Fruchtbarkeit, Ertragshöhe und Ertragsstabilität des Sandbodens durch den Einsatz von verschiedenartigen organischen Düngern bzw. durch Melioration mittels Tonboden aus dem Oderbruch nachhaltig zu verbessern. Wegen fehlender Bereitstellung der als "sonstige Stoffe" bezeichneten organischen Ersatz(dünger)stoffe wurde im Ver­suchsverlauf verstärkt auf unterschiedliche Anwendung von Stallmist übergegangen. Im Jahr 1961 kam es außerdem zu einer Umstellung auf verschiedene Strohdüngungs­varianten.
Ab 1995 wurden ähnliche Anpassungen an die veränderten pflanzenbaulichen Rahmen­bedingungen bei den Faktorstufen vorgenommen, wie beim Dauerversuch D I: Die Höhe der N-Gaben erfuhr eine deutliche Absenkung bei gleichzeitiger Einführung einer N0-Stufe, die bislang siebenfeldrige Fruchtfolge wurde vereinfacht und besser an die Standortverhält­nisse angepasst. Seit 2005 werden Silomais und Winterroggen im Wechsel angebaut. Um die Aussagekraft über die Wirkung und Effizienz der organisch-mineralischen Düngungsmaßnahmen zu erhöhen, wurde ein Prüfglied mit ausschließlich organischer Düngung (Stufe b1) in den Versuch eingeführt. Damit ist es - anders als im Nährstoffmangelversuch - möglich, die Wirkung der organischen Düngung bei optimalem pH-Wert zu untersuchen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten werden wie bisher Untersuchungen zur C- und N-Dynamik bei stark differenziertem Corg-Niveau im Boden stehen.
Fruchtfolge (Fruchtarten) Kartoffeln, Winterroggen, Silomais, Winteroggen
Prüffaktoren und Prüffaktorstufen A) N-Düngung
a1: ohne (N0)
a2: orstüblich (N1)
a3: erhöht (N2)

B) Organisch-mineralische Düngung
b1: Stallmist 1)
b2: PK – ohne organische Düngung 2)
b3: NPK – ohne organische Düngung
b4: NPK / Stallmist 1
b5: NPK / Stallmist 2
b6: NPK / Gründüngung
b7: NPK / Stallmist 1 / Gründüngung
b8: NPK / Stroh mit N-Ausgleich / Gründüngung
b9: NPK / Stroh mit N-Ausgleich
b10: NPK / Stroh ohne N-Ausgleich
b11: NPK / Stallmist 1 / Oderbruchboden 3)

Standard: wie b9 4)
1) 1938 - 96 wie Stufe b3
2) 1938 - 74 ungedüngt
3) 1937 u. 1940 je 3470 dt ha-1 Oderbruchboden aufgebracht
4) 1938 - 1966 Stallmist (statt Stroh)
Zahl der Wiederholungen 2
Anlageschema Langparzellenanlagen mit Standardausgleich
Prüfmerkmale übliche Wachstumsbeobachtungen und Bonituren,
Anzahl ährentragender Halme m-2 Ertrag
Corg-Gehalt im Boden.
Düngung Silomais: 0 kg ha-1 N0, 60 kg ha-1 N1, 120 kg ha-1 N2, 200 dt ha-1 Stallmist 1, 400 dt ha-1 Stallmist 2, Gründüngung (nach Anfall): Gelbsenf mit 50 kg N ha-1 (nur N2 und N3), Strohdüngung (nach Anfall) mit N-Ausgleich: 0,7 kg N dt-1 Stroh (nur N2 und N3)

Getreide: 0 kg ha-1 N0, 60 kg ha-1 N1, 80+40 kg ha-1 N2

Einheitlich: 17 kg ha-1 P, 100 kg ha-1 K Kalkdüngung nach Bedarf (Ziel: pH-Wert 5,5 – 5,8)