Materialität in der Welt der Moderne. Historisch-kritische Perspektiven auf den ‚material turn‘

Prof. Dr. Liniana Ruth Feierstein
Prof. Dr. Stephanie Gänger

MA-Seminar (Link zu AGNES)

Materialität ist „in“: In der Philosophie, Anthropologie und Kulturwissenschaft wie auch zuletzt in der Geschichtswissenschaft – die vergleichsweise spät Anschluss an den material turn gefunden hat – stehen Arbeiten zu Dingen und Substanzen in ihrer Geschichts- und Wirkmächtigkeit seit der Jahrtausendwende in der Blüte.

Das Seminar führt die Studierenden aus historisch-kritischer Perspektive an Theorien der Materialität heran. Im Vordergrund stehen eine Historisierung und Genealogie der grundlegenden Ideen und Konzepte des material turn – Agency, Form, Repräsentationdie über die Auseinandersetzung mit einer Reihe klassischer wie auch neuerer Texte erfolgt. Dabei betrachten die Studierenden vor allem die Entstehung und gegenwärtige Neu-Konfiguration westlicher Materialitätskonzepte in Wechselwirkung u.a. mit der Geschichte der Religion, der ethnographischen Begegnung mit indigenen Kulturen sowie mit den aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung.

Das Seminar thematisiert auch die Gefahr einer fetischistischen Überspitzung der „Handlungsmacht“ der Dinge und reflektiert die Gründe der Faszination, die Materialität ausübt – gerade in einer zunehmend virtuellen Welt, in der die scheinbare Unmittelbarkeit und Sinnlichkeit des Materiellen an Wert gewinnt.

Examenskolloquium

Das Kolloquium ist offen für alle, die ihre BA- oder MA-Arbeit diskutieren möchten. Die Teilnahme ist nur nach einer verbindlichen Anmeldung bei tizian.raschpichler@hu-berlin.de möglich.