Kulturarbeit als Ausdruck diasporischen Selbstverständnisses. Das Comité Central Israelita de México (1938-1980)
Doktorandin am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Humboldt-Universität zu Berlin
Das Dissertationsprojekt widmet sich dem 1938 gründeten Comité Central Israelita de México, welches als Vermittler zwischen den mexikanischen Judenheiten und der Mehrheitsgesellschaft zu fungieren suchte. Dabei steht Mexiko als besonderer Raum jüdischer diasporischer Kultur im Fokus, in dem sowohl Aschkenasim als auch Sephardim und arabische Juden eine neue Heimat fanden. Untersucht wird, wie die kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen des Landes die Entwicklung und das Selbstverständnis der Diasporagemeinschaft beeinflussten.
Nicht nur die Binnenverhältnisse innerhalb des CCIM werden ausgelotet, sondern auch dessen Kontakte zu anderen in Mexiko ansässigen Exilgruppen sowie zu jüdischen und nicht-jüdischen nationalen und internationalen Organisationen betrachtet. In diesem Zusammenhang können Interaktionen mit dem Heinrich-Heine-Klub, der Exilzeitschrift Alemania Libre, dem World Jewish Congress oder B’nai B’rith genannt werden.
Dabei soll die kulturpolitische Arbeit des CCIM stets sowohl im größeren Rahmen der mexikanischen Kulturgeschichte als auch der global entscheidenen Ereignisse verortet und somit der Werdegang der mexikanischen Judenheiten untersucht werden.