Das ist unsere Arbeit
Das wissenschaftliche Interesse meiner Abteilung gilt den Bienenkrankheiten. Neben der Entwicklung molekularer Methoden für die Diagnose von Infektionskrankheiten der Honigbienen konzentrieren wir unsere Forschung auf drei Bienenpathogene: das RNA-Virus Deformed wing virus (DWV), das Gram-positive Bakterium Paenibacillus larvae und die Mikrosporidien Nosema apis und Nosema ceranae. Alle drei Pathogene sind wirtschaftlich bedeutsam, da sie erhebliche Verluste bei der Westlichen Honigbiene Apis mellifera, dem immerhin dritt- bis viertwichtigsten Nutztier in Deutschland, verursachen. DWV führt, vor allem wenn es von der Milbe Varroa destructor übertragen wird, zum Tod infizierter Puppen oder zum Schlupf verkrüppelter, lebensunfähiger Bienen. P. larvae verursacht die anzeigepflichtige Tierseuche „Amerikanische Faulbrut" (AFB), an der nicht nur einzelne Larven, sondern auch ganze Völker sterben können. Nosema apis und Nosema ceranae befallen als Darmparasiten erwachsene Bienen und führen zu Durchfall und einer Schwächung befallener Völker.
Unsere Arbeiten fokussieren zurzeit auf folgende Themen:
Wir wollen die Beziehung zwischen dem viralen Krankheitserreger DWV, der ektoparasitischen Milbe Varroa destructor als Vektor von DWV und dem Wirt (Apis mellifera) bei der Ausprägung einer symptomatischen, oft tödlich verlaufenden DWV-Infektion aufklären, um eine bessere Bekämpfung der Varroose zu erreichen. Wir untersuchen die Übertragungswege und –strategien von DWV in der Bienenpopulation, um eine weitere Ausbreitung virulenter Varianten zu verhindern.
Wir wollen die molekulare Pathogenese von Paenibacillus larvae-Infektionen aufklären und Virulenzfaktoren und –mechanismen von P. larvae identifizieren, um neue Bekämpfungsstrategien zu entwickeln. Wir arbeiten an der Entwicklung verschiedener molekularer Methoden zur Epidemiologie von P. larvae, um die Bekämpfung der AFB zu verbessern.
Wir untersuchen die Epidemiologie von Nosema apis und Nosema ceranae in der Bienenpopulation im Nordosten Deutschlands, um die Gefahr, die von Nosema ceranae ausgeht, einschätzen zu können. Wir wollen die zellulären und molekularen Interaktionen insbesondere zwischen Nosema ceranae und Apis mellifera verstehen, um neue Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Das Ziel all unserer Forschungsarbeiten ist immer, über ein besseres Verständnis der Infektionskrankheiten der Honigbienen neue Strategien zur Krankheitsbekämpfung zu entwickeln und Völkerverluste während der Saison und im Winter zu minimieren.