2.) Bienenwohnungen

Bienenvölker werden in den als Beuten bezeichneten Bienenwohnungen untergebracht. Dazu verwendete man früher aus Baumstämmen hergestellte Klotzbeuten oder aus Stroh geflochtene Körbe. Der Wabenbau wurde von den Bienen an den Beutenwänden befestigt und musste bei Bedarf herausgeschnitten werden (Stabilbau). Das Baumaterial moderner Beuten ist Holz oder Kunststoff (Styropor). Die von Rähmchen eingefassten Waben lassen sich herausnehmen (Mobilbau). Man unterscheidet Ober- und Hinterbehandlungsbeuten. Die von oben zu behandelnden Beuten sind entweder die mit einem Deckel versehenen Trogbeuten, bei denen Brut- und Honigraum nebeneinander angeordnet sind, oder die moderneren mehrteiligen Magazinbeuten, die aus Bodenbrett, übereinander stehenden Magazinzargen und Deckel bestehen. Da die Zargen in beliebiger Anzahl aufgesetzt werden können, sind diese Beuten beliebig erweiterungsfähig, so dass auch sehr starke Völker in einer Beute untergebracht werden können. Weitere Vorteile der Magazinbeuten sind die Möglichkeit einer schnellen Bearbeitung der Bienenvölker und ein verhältnismäßig günstiger Anschaffungspreis. Man kann Magazinbeuten im Freien einzeln aufstellen und damit die Gefahr des Verfliegens der Bienen verringern.

Nachteile von Magazinbeuten sind ihre erschwerte Transportfähigkeit (man muss ihre Teile fest miteinander verbinden) sowie die erhöhte Gefahr von Diebstahl und Frevel.

Hinterbehandlungsbeuten sind Bienenwohnungen, in denen zwei, seltener drei Räume übereinander fest zusammengebaut sind. Die Beuten besitzen den Vorteil der Stapelfähigkeit ("Stapelbeuten") und sind deshalb für die Unterbringung auf engem Raum, wie in Bienenhäusern oder Wanderwagen besonders geeignet. Auch bei Einzelverladungen sind sie wegen ihrer kompakten Bauweise im Vorteil. Kleinere Bienenvölker lassen sich leicht einengen. Im Wanderwagen oder Bienenhaus lassen sich Völker in Hinterbehandlungsbeuten auch bei Regen oder stürmischem Wind bearbeiten. Dieser Vorteil gilt für Berufstätige, deren Freizeit Termin gebunden ist. Da grundsätzlich mit den einzelnen Waben, bei Magazinbeuten mehr mit ganzen Zargen, gearbeitet wird, ist das Imkern in Hinterbehandlungsbeuten für körperlich schwächere Personen vergleichsweise leichter.

Der Nachteil der Hinterbehandlungsbeute, besonders der meist verbreiteten Zweiraumbeute, ist ihre begrenzte Erweiterungsfähigkeit. Sehr starke Völker müssen rechtzeitig geteilt werden. Das Arbeiten mit den einzelnen Waben erfordert einen höheren Zeitaufwand. Da Hinterbehandlungsbeuten allgemein im Wanderwagen oder Bienenhaus untergebracht sind, erhöht sich der Anschaffungspreis beim Aufbau einer Imkerei. Allerdings lassen sich auch Stapelbeuten, mit einem Dach versehen, als Block oder Stapel im Freien kostengünstig aufstellen.

Beim Transport von Bienenvölkern müssen besonders für die eingesperrten Flugbienen Bewegungsraum und Luftzufuhr gewährleistet sein, um die Gefahr des Verbrausens (Sterben des gesamten Bienenvolkes durch Überhitzung) zu verringern. Dazu dient bei Hinterbehandlungsbeuten der Wandervorsatz, bei Magazinbeuten meist ein Unterbodenraum, der mit einem Gazegitter versehen ist, und/oder ein Lüftungsgitter im Deckel.




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